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Der Erdrauch war wie so viele andere Heilpflanzen fast ganz außer Gebrauch ge kommen, wird aber gegenwärtig dank der Anregung und Erprobung durch verdienst volle Heilkundige wieder gern und oft an gewendet. Schon seit altersher galten der Saft und der Absud des Krautes (20 auf 1 l Wasser) als Waschmittel bei Hautaus- schlägen, Milchschorf und Krätze, Räude, Rötung der Augen, sowie zum Gurgeln bei Mundfäule, Ent zündungen und Geschwüren der Di und- und Rachenhöhle, geschwol len e n M a n d e l n u. dgl. Der Absud dient als Frühlingsheiltrank zur Verdünnung der Körpersäste, Reinigung des Blutes, Harnabtreibung, gegen Skorbut, Stuhlverstopsung, Gelb sucht und soll wie der Saft auch bei Milz-, Leber- und Gallen leiden heil kräftig wirken. Nach alten Angaben heilt der Saft, vierzig Tage hindurch (täglich 3 Löffel) eingenommen, die Gonorrhoea. Bei Halsbeschwerden, Mundfäule, Ent zündungen im Mund und zur Reinigung der Schleimhäute im Schlund leistet die Mischung folgender Kräuter treffliche Dienste: Veilchenblätter, Brombeerschosse u.-Blätter, Malven, Klatschmohn, Schlehenrinde, Teufels abbiß, Brunelle, Salbei, Minzen, Quendel, Walnußblätter, Weidenrinde, Bibernelle, An gelika, Blätter der schwarzen Johannisbeere, Erdrauch. Es ist nicht erforderlich, alle genannten Kräuter zu mischen und zu kochen, sondern es genügt, zu dem angeführten Zwecke einige derselben, die zur Hand sind, anzuwenden. Die Anlage des Rasens. Von Josef So bisch ek. Vorbereitung. Anfang April ist bei uns der früheste Termin zur Rasenanlage. Wenn ein tadelloser, gleichmäßiger Rasen entstehen soll, so sind einige Bedingungen zu erfüllen. Der Boden muß vor allem durch wieder holte Bearbeitung und Düngung mürbe und humusreich sein. Da genügt normaler An bau. Bei einem Boden aber, welcher diesen Anforderungen nicht ganz entspricht (z. B. bei zusammengetretenen, brach gelegenen Flächen) erreicht man eine Verbesserung da durch, daß man ihn schon im Herbst in grober Scholle umgräbt und kurzen Dünger oder gulen, ausgereisten Kompost mit ein gräbt. Auch Kunstdünger kann man geben, z. B. Thomasmehl, auch Jauche. Also eine Vorbereitung, wie man sie etwa vor dem Anbau zehrender Gemüse durchführen würde. Der Boden bleibt über den Winter in grober Scholle liegen und erfährt im März die zweite Bearbeitung. Abermaliges Um graben. Diesmal mit Berücksichtigung der Oberflächform. Die Oberfläche wird mit dem Eisenrechen aus dem Groben geebnet, Steine und harte Schollen entfernt, worauf etwaige Blumengruppen oder Blumenkolonien abge steckt und gleich bepflanzt werden. Ihre Fig. 3. Das Einhacken und Festtreten der Grasaussaat. Grenzen bezeichnet man mit Stäbchen. Dann kommt der Holzrechen an die Reihe, mit welchem die Oberfläche so eben als möglich hergerichtet wird. Was die Anschaffung des Samens an belangt, so kann hier auf die verschiede nen Mischungen nicht eingegangen werden. Es gibt Mischungen für leichte und schwere Böden, für sonnige und schattige Lagen. Die Auswahl muß jeder nach seinen Verhältnissen selbst vornehmen, bzw. sich von der Samen handlung (wenn diese verläßlich ist) beraten lassen. Für den Fall, daß sich einer oder der andere Leser des „Gartenfreund" selbst eine Rasenmischung Herstellen möchte, brin gen wir auf Grund von erprobten Anga ben in der Fachliteratur nachstehes Univer salrezept für gute Gartenböden für 1m^: 3 Gramm Kammgras (Lzmoäurus cri8latu8 , 6 Gramm härtlichen Schwingel (^e8tuca