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Und derartige Fälle wären noch so manche hier anzusuhren. Eine wirkliche und genug große Konkurrenz ent steht für den Gärtner erst durch den eigenen Anbau der Gemüsepflanzen im Freien für den Herbst- und Winterbedarf durch den Kleingärtner, sowie den Kleinbauern und zwar speziell in der ganzen Um gebung der Borortschaften einer Großstadt, wo doch alles Gemüse zu jeder Jahreszeit guten Abgang findet. Sind wir aufrichtig gegen uns selbst und bekennen uns dazu was an Ausgaben für Gemüse nur für den eigenen Hausbedwf bei der Selbsterzeugung er spart bleiben vom Spinat und Salat angefangen. Von irgend einer Mehrproduktion, die wir Ver wandten oder Bekannten schenken, soll nicht gesprochen werden. Ganz anders allerdings verhält sich gegen den Kleingärtner und seinen Liebhabereien ein Kunst gärtner, der es ganz gut weiß, daß der Laie an ihn mehr oder weniger angewiesen ist und läßt sich auch dementsprechend seine Waren bezahlen. Josef Krämmer-Brünn. Zur Frage 2VS. Was die Sortenwahl bei Um- psropfungen anbelangt, wäre es begrüßenswert, wenn die Obstzüchter darüber ihre Erfahrungen bekannigeben würden und zwar außer der po- mologischen Bezeichnung die Lokalbenennung hinzusetzen möchten, denn infolge Unkenntnis des richtigen Namens werden alljährlich eine große Anzahl Bäume geopfert; besonders ist dies bei der Williams Christbirne bekannt, die, weil sie für die Clapps Liebling gehalten wird, aus viele Birnbäume veredelt wiid. Nach der Umpfropsung sollen die Bäume zwei Fahre stehen bleiben, wenn sie übersetzt werden sollen. Pflanzt man früher um, riskiert man das Ein trocknen der Veredelung. Bor dem Umpfropfen alter Steinobstbäume ist zu warnen. In jedem Falle wähle man nur starkziehende, erprobte Sorten; bei Birnen: Clapps Liebling (in unserer Gegend America Vuns, Elisabeth genannt), Madame (Anfang August pflllckreif); Aepfel sind betreffs der Unterlage nicht so an spruchsvoll, wenn diese nur gesund und nicht zu alt ist: namentlich habe ich gefunden, daß groß früchtige Aepfelsorten gut ziehen; der frühreifste Apfel „Klarapfel" und der in der 2. Augusthälfte zu pflückende „Lroncel" sind mir bisher auf oben Bäumen gut gediehen, ersterer besonders aus dem seinen, aber nicht begehrten W. Taffet- apfel (Seidenapfel). Verläßliche „Zieher" sind der „Schöne von Boskoop" und die „Goldreinette von Blenheim", letztere nur für Hausgärten. / Amalie Langecker-Trebnitz. Zur Frage 2V9. 1. Bor ca. 18 Jahren wurde ich ersucht, einen Pflaumenbaum mit fast dürrer Krone umzuveredeln. Bei näherem Ansehen war der Stamm fast bis zum Erdboden faul und sägte diesen in der Höhe von 40 cm ab. Durch messer ca. 20 cm. 6 Reiser wurden aufgesetzt, die Wunden mit Baumwachs überstrichen und über die Schnittfläche ein Lehmpflaster gegeben. Dieser Baum stand an einer Wand und bei der folgen den Reparatur wurden 4 von den antreibenden Reisern abgeschlagen; 2 hievon entwickelten sich weiter und tragen heute noch. 2. Im Jahre 1917 wurde ich ersucht, einen älteren Kirschbaum (Bogelkirsche) zu veredeln, Durchmesser 25—30 cm. Ich machte beim Eintritt der Blüte 4 Schnitte, einen davon gegen 12 cm Durchmesser. Die unteren Aeste ließ ich unberührt und setzte je Schnitt 4 Reiser ein, welche alle kamen und setzten im 3. Jahre mit dem Ertrag ein. Im Jahre 1920 wurden die Hälfte der Wild äste und der Rest 2 Jahre später entfernt. Jetzt liefert derselbe Baum jährlich gute Erträge, ohne eine Spur von Gummifluß zu zeigen. Bodenlage Sand u. Schutt. Auf guter Boden lage sind aber solche Experimente bedenklich, da die Saftzufuhr stärker ist. Aug. Liebsch-Nixdorf 204. Zur Frage 224. Ich schneide im Mai Zweige von einem größeren Stock, verpflanze sie in Blumen töpfe zu 2 oder 3, schütze die Setzlinge durch 4 bis 5 Wochen mit einem Glase, bestäube alle 10—14 Tage und habe auf diese Weise bereits viele schöne Asparagus-Stöcke gezüchtet. Andreas Pöoperl-Rauschenbach. 239.Frage, a) Wie kann man sich leicht ein gutes, fluffiges Baumwachs (auch in kal tem Zustande leicht schmierbar) Herstellen? b) Bitte um Bekanntgabe von winter harten Klettergewächsen (nur Selbstklim- mer), die auch einen hübschen Blütenflor haben. I. Tsch.-Äeustadt a. T. a) Kaltflüssiges Baumwachs nach Gancher: 630 Gramm gereinigtes Tannen- oder Fichten harz, 50 Gramm schwarzes Pech, 35 Gramm Hammeltalg, MGramm Wachs, 70 Gramm fein gesiebte Holzasche, 5 Gramm roter Ocker, 170 Gramm 90 grädiger Spiritus geschmolzen und zusammengemischt ergeben 1 Kilogramm Baum wachs. b) Als einziger Selbstklimmer mit Blütenflor käme hier die Tocoma -acticans Iss. (gelb und rot blühend) in Betracht, wenn Sie nicht etwa den Efeu mit seinen weißlichen, anspruchslosen Blüten dazu rechnen wollen. Die erstere dürfte nur in großen Baumschulen zu haben sein, z.B. bei L. Späth, Berlin. Preis unbekannt. 240 Frage, a) Ersuche um gefällige Auf klärung über Bananen, deren Wachs dauer bis zur Ertragfähigkeit, ferner wo man Setzlinge bekommt, sowie Bau- und Dllngeweise, Verwendbarkeit im Haus halt, Anbau, Ernte, Berkaufsmöglichkeit. 6ÜÜ Meter Seehöhe. b) Bitte um Auskunft und anderes mehr über eine Knollenfrucht ähnlich der Kartoffel, aber viel ertragreicher, wo Samen zu bekommen wäre und deren Anbau, Düngeweise, Zeit der Ernte, Ver wendbarkeit usw. K. K.-Grlln. a) Die Banane ist die Frucht einer tropischen Pflanze, wissenschaftlich ^lusa sapisnium ge nannt, welche für unsere Verhältnisse überhaupt nicht in Betracht kommen kann. Die hier ange botenen Bananen werden in ganzen Schiffs ladungen aus den tropischen Ländern zu uns gebracht. b) Sie meinen wahrscheinlich die Erdbirne oder Topinambur eine der Sonnenblume nahe verwandte, Pflanze, die Kartoffelähnliche Knollen erzeugt. Die Kultur ist der Kartoffelkultur gleich, nur mit dem Unterschied, daß die Knollen über