Volltext Seite (XML)
Nr. 6 „Der Gartenfreund". Seite 99 ein großer Rechen, dessen Querbalken die Länge der gebräuchlichen Beelbreite hat, und in Abständen gelocht ist, welche allen vor kommenden Pslanzarten entsprechen. In die Löcher passen Zinken aus härterem Holz, die nach Bedarf verstellt werden können, wodurch die Reihenziehung für alle Gemüse arien ermöglicht wird. Zu diesem Zwecke wird längs einer Randreihe die Schnur ge spannt und das Gerät mit dem Eckzinken längs der Schnur gezogen. Allerdings geht das Ziehen von Querreihen mit diesem Gerät besser als das der Längsreihen, doch kann man es bei einiger Uebung ebenfalls zu einer gewissen Fertigkeit bringen. Schnittlauch hat kleine Zwiebeln, die dicht nebeneinander stehen und sich stark vermehren. Alle 2—3 Jahre muß er geteilt, an eine andere Stelle verpflanzt und mit gutem Kompost gedüngt werden. In zu armem und sandigem Boden gedeiht er nicht. Schutzarbeiten im Obstgarten gegen tierische und pflanzliche Schädlinge im Frühjahr. Im Obst- und Gartenbau fehlt es wahrlich durch das ganze Jahr nicht an tierischen und pilzlichen Schädlingen. Die Bekämpfung dieser Schädlinge erfolgt am besten vorbeugend, das heißt zu einer Zeit, da man mit einer Arbeit Insekt samt Brut und zugleich auch die pilzlichen Schädlinge bekämpft. Von solchen Schädlingen seien nur genannt: Mehltau an Aepfeln, Pfirsichen, Wein reben, Stachelreben (amerikanischer und euro päischer Mehltau), Tomaten, Gurken, Rosen, Eichen. Schors (l^usic aciium), an Aepsel und Birnen^ Blattfallkrankheit der Johannisbeeren: Krätze der Gurken, Kräuselkrankheit der Pfirsiche; Kräu selkrankheit der Weinreben. Alle diese Schäd linge sind pilzlicher Natur. Tierische Schädlinge sind: Schildläuse aller Art an Kern-, Stein- und Beerenobst, rote Spinne, Thrips, Raupe der Stachelbeer wespe und des Stachelbeerspanners. Alle diese Schädlinge können, bevor der Saft steigt, durch Bespritzen der Bäume und Sträucher mit einer Zprozentigen Sol barlösung bekämpft werden, herzustellen durch Auflösung von l kg Solbar in 33 Liter Wasser. Man bringt in ein Gefäß 1 kg Solbar und rührt dasselbe mit 1 — 2 Liter zu einem dünnen Brei an. Darauf gibt man unter Umrühren soviel Wasser hinzu, daß man 33 Liter Spritzflüssigkeit erhält. Das Ganze läßt man dann unter öfterem Um rühren etwa Vs Stunde stehen. Die klaie Flüssigkeit ist verwendungsfähig. Den letztcn Teil gießt man durch ein Tuch oder einen Sack. Zum Zerstäuben der Spritzflüssigkeit sollen kupferne Spritzen nicht verwendet werden, weil sie von der Lösung angegriffen werden. Man verwendet Spritzen aus Messing und Bronze. Wenn nur eine Kupferspritze vorhanden ist, soll dieselbe nach Gebrauch mehrmals mit Wasser gefüllt und leerge spritzt werden. Solbar (ein Schwefelpräparat) ist ein graues Pulver, das sich im Wasser leicht löst und rasch und zuverlässig wirkt. Es ist für alle Pflanzen im Freiland und im Gewächshaus unschädlich und kann überall dort verwendet werden, wo bisher Schwefelbrühe verwendet wurde. Solbar ist Schwefelbrühe in fester Form. Wenn die Knospen bereits aufzubrechen beginnen oder die zu behandelnden Bäume und Sträucher bereits belaubt sind, dürfen nur Iprozentige Solbarlösungen, herzustellen durch Auflösung von 1 kg Solbar in 100 Liter Wasser, ver wendet werden. Solche Spritzungen im Som mer können je nach dem Aufireten pilzlicher und tierischer Schädlinge jederzeit verwendet werden. Kerner. Nochmals Beize der Gemüsesamen. Groß ist die Anzahl der Pi zkrankheiten, von denen die Gemüsearten befallen werden. Wir nennen hier nur die Schwarzbeinigkeit der Erbsen, die Brennfleckenkrankheit der Bohnen und Erbsen, den Wurzelbrand der Rüben, die Kohlhermie usw. Die Pilzkeime haften äußerlich dem Sa men an und kommen dann auch bei der Pflanze selbst zur Entwicklung, wenn sie nicht vorbeugend durch sicher wirkende Beiz mittel abgetötet werden. Als ein derartiges Beizmittel gilt Germisan, ein Quecksilber haltiges Beizmittel, das keine Keimschädi gung verursacht, sondern eine Erhöhung der Keim- und Triebkraft im Gefolge hat, wo durch die Pflanzen rascher auflaufen und widerstandsfähiger werden. Die Pslanzenschutzstelle A. Schuldes in Brünn empfiehlt gegen obige Pilzkrank heiten das Beizen nit folgenden Lösungcn: Gegen den Wurzelbrand der Rüben, ViVoige Lösung, 1—2 Stunden tauchen, ge gen die Brennfleckenkrankheit der Bohnen und Erbsen, '/s^oige Lösung, Vs Siu ade tauchen, gegen Schwarzbeinigkeit der Erb sen VsVoige Lösung, V- Stunde tauchen, ge-