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Dereutfdperwetbsgartenbau Wochenschrift des Reichsverbandes Berliner Gärtner - Börse * des deutschen Gartenbaues e.V. Gärtner-Arbeits- u. Grundstücksmarkt Verkündungsblatt der Gartenbau-Berufsgenossenschaft Sitz Cassel und der Gärtnerkrankenkasse Sitz Hamburg Vereimisie Hl ter für den deutschen Garienbau 40. Jahrgang der Wochenschrift des Reichsverbandes des deutschen Gartenbaues e.V. / 42. Jahrgang der Berliner Gärtner-Börse Auszüge aus dem Inhalt des «Deutschen Erwerbsgartenbaues* nur bei ausführl. Quellenangabe, Nachdruck von Artikeln nur mit Genehmigung der Schriftleitung gestattet. Nummer 32. — Jahrgang 1925 * Berlin, den 7. August 1925 Schriftleitung: Berlin NW 40, Kronprinzenufer 27. Fernsprecher: Hansa 3428/29. Postscheckkonto: Berlin 906. Deutsche Rosenschau 1925 in Mainz. Von Arthur Die Deutsche Rosenschau 1925 in Mainz -verdankt einem Zufall, dar spontanen Einladung eines rührigen Mainzer Mit gliedes des Vereins Deutscher Rosenfreunde zur Abhaltung der Hauptversammlung in Mainz, ihr Entstehen. Selbst starke Optimisten hatten lange Zeit nur mit Bangen dem Kommenden entgegengesehen, und dennoch konnte die Ausstiellangs- leitung zuletzt doch einen ungewöhnlich großen Erfolg ver buchen. Nicht nur die Ausstellung, sachlich, ist durchaus als gelungen zu be trachten, auch der Besuch, vom ersten bis zum letzten Tage war imponierend gewaltig, trotz dem es gar nicht leicht war, die abgeschnittenen Blumen in der großen Halle so lange Zeit (die Ausstellung wur de noch drei Tage verlängert) in frischem, bestem Zustande zu erhalten, wo von morgens bis spät in den Abend hinein Tausende von Menschen -die schmalen Gänge durchfluteten. Neben dem An reger der Aus stellung, Rosen- baumschulenbe- sitzer Carl Nauheimer in Weisenau, Mainz, darf den städtischen Gar teninspektoren Eimler und Keim vollste Anerkennung zugestanden werden, die unermüdlich ihre schweren technischen Aufgaben erfüllten. Der leitende Gartenbeamte der Stadt, Gartendirektor Schrö der, hatte sich leider schmollend vollkommen passiv verhalten. Die Ausstellung gliederte sich in eine Schnittblumenschau und ein neu angelegtes großes Rosarium, welches in die Anlagen des Stadtparkes eingegliedert ist. Das Gelände des Rosariums kann als günstig bezeichnet werden, da es von einem Bestand meist prachtvoller Parkbäume umschlossen, ja zum Teil durchsetzt ist und durch nicht unerhebliche Höhenunterschiede Gelegenheit zu künstlerischer Gelände gliederung bot. Leider ist diese Aufgabe nicht in allen Teilen glücklich gelöst worden, wie überhaupt der kunstgebildete Kritiker trotz der überwältigenden Farbenpracht und Farben- fülle starke technische und künstlerische Fehler nicht über sehen haben kann. Die Schnittblumenschau mußte besonders in den ersten beiden Tagen, selbst verwöhnteste Kenner, vollauf befriedigen. Sowohl viele alte Bekannte unter den volkstümlichen Rosen- Glogau in Geisenheim. Sorten, als auch alle oft und heiß umstrittenen Rosenneuheiten der letzten Jahre waren in großer Fülle und prachtvoller Form vorhanden und außerdem konnte der Neuheitensucher einige viel versprechende Neuzüchtungen kennen lernen, die nachweisen, daß wir langsam die betrübliche Störung der Hochkultur der Rosen in den letzten stürmischen Jahren überwunden haben. Es muß auf das Bestimmteste hervorgehoben werden, daß die Rosenschau ■ in Mainz ge rade für den Er- werbsrosenzüch - ter und Baum- schulbesitzer von großer Bedeu tung sein wird. Es war hier Ge legenheit ge boten, an den einzelnen Neu- Züchtungen der letzten Jahre kritische Beob achtungen zu machen, zu prü fen und neue Wege zu suchen. Es darf auch nicht unbedeut sam zu verbu chen sein, daß Tausende von Menschen, Gar tenbesitzer, Lieb haber und Neu- gierige einen lick auf die Lebens- und Be rufsarbeit unse rer Züchter wer fen konnten., die vollste Ach tung abringen mußte, und daß durch die überwältigende Gartenpracht in weiteste Volkskreise Liebe und Begeisterung für die Erzeugnisse unseres Berufes erregt wurde. Letzten Endes sind wir doch von der Kauffreu digkeit des Publikums abhängig. Unsere Erzeugnisse in dieser vollendeten Form zur Schau zu stellen, muß den Absatz fördern. Den Fachmann interessiert am meisten, welche neueren Rosensorten besonders hervorzuheben sind. Es ist festzu stellen, daß eine ganze Reihe von Sorten, je nach dem Ge schmack des einzelnen, zu großem Erfolge gekommen sind. Souvenir de Claudius Pern et möge zuerst ge nannt werden, weil' diese herrliche Rose in den letzten zwei Jähren am meisten in den Fachzeitschriften besprochen ist. Nun, hier in Mainz, begünstigt durch herrliches Sonnenwetter, hat sie glänzend abgeschnitten. Keine Spur von Verkrüppe lungen, großartige Leuchtkraft des Marechal Niel-Gelb, uner reicht in der Festigkeit der aufrecht getragenen Blumen, unübertroffen in der Laubtracht, der Blütenfülle und dem Wuchs der Pflanze. Wenn mancher Fachmann die Rose als Kastentreibrose bezeichnet, so muß ich bekennen, daß Die deutsche Rosenschau 1925 in Mainz.