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Dienstag, dru 3. Januar 1933 Pulsnitz,Anzeiger — Oborner Anzeiger Das Pflichtiahr allgemein Gesamte weibliche Jugend wird erfatzt Kameraden zur Gee Handels- und Kriegsmarine tauschen NcujahrSglück- z wünsche aus. / Der traditionelle Austausch der Neujahrsglückwünsche zwischen der Handels- und der Kriegsmarine wurde über alle deutschen Sender übertragen und fand seinen feier lichen Abschluß mit der Flaggenparade der deutschen Kriegsmarine. Für die Handelsmarine hatte der Führer des Schnelldampfers „Kap Arcona" der Hamburg-Süd, Commodore Niejahr betont, daß Kriegs- und Han delsflotte im Kampf um unser Deutschtum im Ausland an erster Stelle ständen und diese Aufgabe in unlösbarer Kameradschaft durchführten. Der Kommandant des Flot- tenflaggschisfes „Admiral Graf Spee", Kapitän zur See Langsdorfs, erklärte für die Kriegsmarine, daß nur in gegenseitiger Ergänzung und enger Zusammenarbeit die vom Führer gestellte Aufgabe gelöst werden könne, dem deutschen Volk seinen gebührenden Anteil am Welt handel zu geben und zu sichern. Förderung des Kleinwohnungsbaues Reichsbürgschaftcn um 2VV Millionen RM. erhöht. Als wirksames und unentbehrliches Mittel zur Be schaffung der zweiten Hypotheken für den Wohnungsbau haben sich die R e i ch s b ü r g s ch a f t e n erwiesen. Nach dem Stand von Ende November 1938 sind bisher durch die Bürgschaftsausschüsse Reichsbürgschaften in Höhe von rund 694 Millionen NM. bewillig: worden. Das beveme) die Förderung des Baues von rund 378'100 Wohnungen mir einem Bauwen lohne Grund und Boden) von rnnc 2,4 Milliarden RM. Aus den mitgeteilten Zahlen ergib) sich, daß der zuletzt durch die Verordnung vom 4. Okto ber 1937 auf 700 Millionen RM. festgesetzte Höchstbettao für die Reichsbürgschaften nahezu erschöpf! ist. Da der Neichsarbeitsminister die Fortführung dei Maßnahme im Interesse des Klcinwohnungsbaues fin unbedingt notwendig hält, hat er beim Reichsfinanzmini ster die Erhöhung des Bürgschaftsbetrag ec um 200 Millionen NM. angeregt. Durch die so eben erlassene Vierte Verordnung über den Höchstbetraa für Reichsbürgschaften für den Kleinwohnungsbau 'm, der Reichsfinanzminister dieser Anregung entsprochen und den bisherigen Höchstbetrag von 700 Millionen NM. a u i 900 Millionen N M. erhöht. Schwerer LaiMemngW am Arlberg Stuttgarter VrLderpaar tödlich ocruugMt Zwei Skifahrer aus Stuttgart, die Brüder Heinrich und Kanz Mezger, wurden am Nordosthang des Kriegerhorns cm Arlberg von einer Lawine überrascht und verschüttet. Da das Unglück beobachtet wurde, konnten die Nettungsarbcitcn sogleich eingeleitet werden. Bereits nach dreioicrtel Stunden wurden die Verschütteten ausgegrabcn und geborgen. Wiederbelebungs versuche waren jedoch erfolglos. ' Zusammen mit noch zwei anderen Stuttgarter Freunden hatten die Brüder Mezger den Ausstieg auf das Knegerhorn ohne Führer unternommen Für die Abfahrt wählten sie einen sehr steilen Hang, obwohl ihnen bekannt war. daß Hänge dieser Art wegen der drohenden Lawinengefahr unbedingt zu meiden sind. Plötzlich löste sich von oben eine größere Lawine, welche drei Skifahrer erfaßte. Der vierte hatte das Glück, außerhalb des breiten Lawinenfeldes zu landen. Während sich einer der Verschütteten aus der Lawine mit eigener Kraft heraus arbeiten konnte, lagen die Brüder Mezger offenbar so tief, daß ihnen die Rettung mit eigener Hilse nicht möglich war. Daladiers neuer Gieg Der Haushalt vom Parlament verabschiedet. Während der französische Ministerpräsident D a l a - dier von Toulon ans auf dem Kreuzer „Foch" die Fahrt nach Korsika angetreten Hal, ist der französische Haushalt endlich vom Parlament verabschiedet worden. 25 Stunden lang mußten in Kammer und Senat seit Jahresende die Uhren angehalten werden, damit der Haushalt für das Jahr 1939 wenigstens der Form nach noch im alten Jahr verabschiedet werden konnte. Durch die Störungsmanövcr der Linken war die Re gierung gezwungen, nicht weniger als sechsmal die Ver trauensfrage zu stellen. Erst tn der Nacht zum Dienstag war die vierte Lesung des Haushalts in beiden Häusern zu Ende, worauf das Parlament von der Regierung bis zum 10. Januar in die Ferien geschickt wurde. Die Pariser Presse spart nicht mir scharfen Worten an die Adresse der Zweiten und Dritten Internationale. So schreibt u. a. das „I ournal", dieses Jahr habe in der Kammer eine regelrechte Verschwörung der Sozialdemokra ten und Kommunisten gegen die Negierung gebracht, die die Fehler ihrer Vorgänger wieder gutzumachen suche und das Land daran hindern wolle, von Tag zu Tag tiefer in den Sumpf des Niederganges abzugleiten. Minister- präsidenl Daladier habe über diese Verschwörer einen neuen Sieg davongelragen. Die Angriffe der Zweiten und Dritten Internationale seien um so verdam menswerter gewesen, als sie zum Ziel hatten, die Abreise des Regierungschefs zu verzögern und auf diese Weise im Ausland den Eindruck zu erwecken, daß das Kabinett nur kurzen Bestand und ungenügende Autorität habe. Ankunft in Ajaccio Ministerpräsident Daladier traf am Montag früh an Bord des Kreuzers „Foch" in Ajaccio ein. Daladier und seine Begleiter begaben sich sofort zur Präfektur, wo der offizielle Empfang stattfand. Der stellvertretende Bürger meister der Stadt hieß den Ministerpräsidenten herzlich willkommen. Der Ministerpräsident hielt sich nur wenige Stunden in Ajaccio auf und trat dann sofort die Weiter reise nach Bastia an. Von ÄMa nach Tunis In B a st i a wurde zu Ehren des Ministerpräsidenten Daladier ein offizieller Empfang veranstaltet. Der Bür germeister legte in seiner Begrüßungsansprache ein B e - ken ntnis zu Frankreich ab, mii dem sich Korsika für immer verbunden fühle. Daladier unterstrich in seiner Antwort diese Erklärungen des Bürgermeisters und be tonte in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der § Einigkeit aller Franzosen. Der Friede nach außen habe den Frieden im Innern zur Voraussetzung und Vor bedingung. Von Korsika, so sagte er dann u. a,, werde er sich nach Nordafrika begeben, und zwar zu jener Provinz, die „vielleicht den festen Fels des französischen Imperiums darstellc". Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung and Arbeitslosenversicherung. Dr. Svrup, hat aus Grund der Anordnung zur Durchführung des Vieriahresptanes über den verstärkten Einsatz von weibischen Arbeitskräften in der Land- und Hauswirtschaft eine am D Januar 1939 in Kraft tretend-' Anordnung erlassen, die das Pslichijahr nunmehr allge mein für die werblichen Arbeitskräfte einsühn. Bisher bestand eine Teilregelung dahin, daß nur die Anwärter einiger be stimmter Berusskaregorien vor der Arbeitsausnahm« in diesen Berufen das Pflichtjahr abgeleisiel haben mußten. Tie neue Anordnung schreibt vor. daß allgemein ledige weibliche Arbeitskräfte unter 25 Jahren, die bis zum l. März 1938 noch nicht als Arbeiterinnen »der Angestellte beschäftigt waren, von privaten und öffentlichen Betrieben und Vermut tungcn als Arbeiterinnen oder Angestellte nur eingestellt wer den können, ivenn sie mindestens ei« Jahr lang mit Zuslim inung des Arbeitsamts in der Land- oder Hauswirtschaft tätig waren und dies vom Arbeitsamt im Arbeitsbuch förmlich be scheinigt ist. Zuständig ist das Arbeitsamt, in besten Bezirk die 1and- ilnd hauswirtschaftliche Tätigkeit ausgeüdt wird. Bei Abfchnch enies Lehrvertrages kann das Pslichtjahr auch unmittelbar nach der Lehrzeit abgeleistei werden. Der Arbeitsdienst, der Landd:eusl, die Landhilfe, die ländliche Hausarbeftslehrc. da: Hauswirtschaftliche Jahr iowie die Teilnahme an einem vom. Arbeitsamt durcbgesührlen oder geförderten land- oder haus- wirtschaftlichen Lehrgang werden aus das Pflichtiahr äuge rechnet. Auch eine nicht arbeitsbuchpflichlige Tätigkeit im Elternhaus oder bei Verwandten wird ungerechnet, wenn es sich um Familien mit vier oder mehr Kindern unter I4 Jahren handelt. Dem Pslichtjahr steht gleich eine ;weiiährige geord nctc Tätigkeit im Gesundheitsdienst als Hilfskraft zur Unter stützung der Schwestern und in der Wohlfahrtspflege zur Ittner stntzung der Volkspflegerinnen und der Kindergärtnerinnen In besonders gelagerten Fällen kann das Arbeitsamt Aus nahmen zulassen. Das Arbeitsamt muß, dies im Arbensbuw förmlich bescheinigen. Für eine Tätigkeit in der Laud- und Hauswirtschaft, die vor dem l>. Januar 1939 ausgenommen wurde, gilt die ersorderliche Zustimmung des Arbeitsamts sür den Arbeitseinsatz im Pflichtiahr als erteilt. Hürteausgleich für Vie zurückliegenöe Zeit Die allgemeine Einführung des Pslichtiahrs sür weidkiche Arbeitskräfte ersolgi an sich rückwirkend ab 1. März 1938. Die ser Termin muß aus technischen Gründen gewählt werden, weil damals die Teillösung iw Krasi trat und ein ein heitlicher Zeitpunkt notwendig erschien. DaS wird aber grund sätzlich nicht bedeuten, daß dieienigcn ledigen weiblichen Ar beitskräfte, die zwischen dem 1. März und dem 31. Dezember 1938 bereits in Berufe eingeireien sind, für die das Pflichtiahr noch nicht galt, es nunmehr nachleisten müßten. Ein besonderer Durchsührungserlaß dürfte vielmehr einen- entsprechende» Härteausgleich bringen. Bisher aalt das Pflichtiahr für die Sehr zum Aerger der Vereinigten! Staaten hat die Lima-Konferenz nicht Vas Ergebnis gebracht, das man sich in den politischen Kreijen New Borks von ihr ver sprochen hatte. Die Folge dieses diplomatischen Miß erfolges ist ein Ausfatz in der „New- Bork Times", der offenbar während der Heimfahrt der Delegierten und Journalisten verfaßt wurde. Was der Vertreter der „New Bork Times", John White, sich in diesem Artikel an pöbelhaften unv gehässigen Angriffen auf die peruanische Regierung und an Beschimpfungen des Staatspräsidenten von Peru leistet, ist einmalig und verdient deswegen, fest- gehalten zu werden. White erbost sich zunächst darüber, daß angeblich Ne panamerikanische Konferenz von der ,^3enavides-Dikta- lur" unter strenger Zensur gehalten und durch Drohunaen eingeschücküert worden sei. Die Büros der USA.-Abord- nung seien von Geheimpolizei durchsucht worden Briefe wären verspätet zugestellt und zuvor geöffnet und die aus ländischen Berichterstatter seien gezwungen worden, so zu schreiben, wie es in das peruanische Programm paßte. Der Pferdefuß der ganzen Geschichte kommt aber zum Schluß allzu deutlich zum Vorschein. Es handelt sich da um die „faschistischen und nationalistischen Sympathien Perus" Am Eröffnungstage der Konferenz habe man in der Hauptstraße Limas nur drei amerikanische Flaggen gesehen. Eine davon obendrein aus dem Konsulat der Vereinigten Staaten. Im Gegensatz dazu hätten Tausende von Hakenkreuzflag, gen geflattert. Daß darüber hinaus die peruanische Presse deutschen Zeitungskommcntaren einen breiten Raum bot und dabei auch „Angriffe" auf die Konferenz abdrucktc, geht in das Gehirn dieses demokratischen Be richterstatters natürlich nicht hinein. Die Peruaner ihrerseits werden sich über die Aus lassungen dieses ihres panamerikanischen Mitbürgers jedenfalls wundern und recht wenig stolz aus ihn sein. Moskauer Mörder am Werk Flugzeugkonstrukteur ermordet. — GPU. tn Polen. Einer der bekanntesten sowjetrussischen Flugzeug konstrukteure, I a k o w l e w, ist in seiner Moskauer Woh nung rot ausgesunden worden. Der Mord erregt in Mos kau außerordentliches Aufsehen, da inzwischen bekannt ge worden ist, daß Jakowlew an der Verbesserung eines Stratosphärenbombers arbeitete, von dem eine Probemaschine bereits zu einem Flug aufgestiegen ist. Ne ben anderen Plänen und Skizzen sind aus dem Panzer schrank des Konstrukteurs auch die Zeichnungen zu diesem neuen Bomber verschwunden. Zu dem aus Warschau gemeldeten Tode des ehe maligen zaristischen Generals Mirkowicz wird mit geteilt, Vag es sich nach den nunmehr abgeschlossenen Un tersuchungen nicht um einen Selbstmord des Generals, sondern offenbar um eine neue Bluttat ver GPU. handelte. Die unbekannte Person, die kurz vor dem Tode bei dem General weifte, verließ das Schloß egst, als der tödliche Rcvolverschuß abgegeben worden war. Der Re volver, mii dem der General erschossen wurde, lag so wett VS» dem Leichnam entfernt, daß ein Selbstmord un wahrscheinlich ist. Die Untersuchung ergab weiter, daß 'Ardenerinnen der Lertilindußtrie und des Bekkeidungsgewer- bes sowie für die weiblichen Angestellten der ksmfmännifchen und der Büro berufe. Wichtig und neu- gegenüber der Teil lösung ist die Bestimmung, döst zwar der Arbeitsplatz sür das Pslichtjahr selbst gesucht werden kann, jedoch der zustimmenden Anerkennung des Arbeitsamtes bedarf. Hierdurch soll eine Schetnwrbett vermieden und dem Erfordernis des Arbeits einsatzes genüg! werden Schätzungsweise werden ab l. Januar 1939 30MNV0 bis 400'000 weibliche Ar b ei ts k r ä s l e vom Pslichtjahr alljährlich erfaß: werden. -i? Zustimmung bes Arbeitsamtes ist einzuholen Das weibliche Pflichtjahr, das durch Sie Anordnung) durch ven Beauftragten für ven Vierjahresplan mit Wir kung vom tt März 1938 singeführ: worden ist, verlang: von jedem deutschen Mädchen unter 25 Jahren, Vas im ver gewerblichen Wirtschaft over :n der öffentlichen Verwal tung als Arbeiterin over Angestellte tätig werden will, den Nachweis einer mindestens einjährigen Tätigkeit in der Land- oder Hauswirtschaft: Das weibliche Pflichtjahr soll der Land- und Hauswirtschaft, besonders ver über lasteten Bauersfrau unv ven kinderreichen Familien, Vie notwendigen Hilfskräfte zuführen. Däneben soll eS ganz allgemein Vas Interesse ver weiblichen Jugenv sür Vie Land- und Hauswirtschaft wecken. Die bisherige Beschränkung des Pflichtjahres auf einzelne Berufsgruppen ist mit ver neuen Anorvnuna ae^ fallen. Voraussetzung für Vie- Anerkennung als weibliches Pflichtjahr ist. vatz Vie einjährige Tätigkeit in Ver Land- oder Hauswirtschaft mit Zustimmung des Arbeitsam:» ausgeübt worden ist. Die Zustimmung ist vor Antritt vc> Arbeitsstelle beim zuständigen Arbeitsamt einzuholen. Sie wird nur erteilt, wenn Vie Beschäftigung nach Art und Bedeutung dem Zweck des Pflichtjahres entspricht und ver Antritt Ver betreffenden Stelle arbeitseinsatzmäßig er wünscht ist. Im Gegensatz- zur bisherigen Regelung wird künftig auch Vie im L a npj ahr verbrachte Zeit bis zur Dauer eines halben Jahres auf Vas Pflichtjahr an-gerech.net. Ebenso können land- und hauswirtschaftliche Ausbildun gen in staa : lich anerkannlen L e lbr-a n st acht e n bis zur Dauer eines halben Jahres auf Vas Pslichtjahr angerechnel werden,' wenn vor Beginn der, Ausbildung Vie Zustimmung ves Arbeitsamts erteilt worden ist- Die neue Durchführungsanordnung bedeutet eine wesentliche Ausweitung ves wei blich eu- Pflichtjahres. Ausgabe der- Land- und Hauswirt schaft wird es sein, vurch Bereitstellung geeigneter Ar beitsstellen die erweiterte Durchführung ves weiblichen Pflichtjahres zu ermöglichen. Mirkowicz ein Freund des unter geheimnisvollLn Um-» ständen in Paris ermordeten Kutiepow mar und geäußert hatte, daß er vsssen Mörder kenne. Er hatte ferner wie derholt gesagt, daß er Dokumente besitze, Vie das Antlitz- der GPU. vor der Wett enthüllen könnten. Der Lerdachft. daß die GPU. bei ver Ermorvnng Vie Hand im. Spiels hatte, liegt unter diesen Umständen sehr nahe. Wieder ein Volkskommissar berschwund nr Moskau. Matter veröffentlichen sine ReMsrungsvsrM ordnung, wonach das bisherige Volkskommissariat für Leicht industrie in zwei von einander getrennte Volkskommissariate für Textilindustrie und für Leichtindustrie aufgeteilt werden sollen. Durch die Verordnung ergibt sich, daß der bisherige Volkskommissar sür Leichtindustrie, Schestakow, der nur ein Jahr im Amt tätig war, seines Postens in aller Stille ent hoben worden ist. Er ist der 18. von insgesamt 27 Volks!» romnnfsaren, die im Laufs eines Jahres verschwunden sind. Es lebe her Verband der Befreier! Wieder stalinfeiudlicher Sender in Sowjetrußland. i In Sowjeirußland konnte wieder ein Geheim sender beobachtet werden, der sich als „Sender des Ver bandes der Befreier Rußlands" bezeichnete und eins stalinfeindliche Sprache führte. Der Sender arbeitete gleichzeitig auf zwei verschie denen Wellenlängen, und zwar etwa auf 9350 Kllr und 10250 üür. Man konnte die bereits früher gehörte Stimme der Sprecherin vernehmen, die, an die russischen Bauern gerichtet, u. a. sagte: „Durch Mord und Totschlag sollte bei uns etwas erreicht werden. Das ist nun schließ lich auch der Fall. Es ist erreicht worden, daß das ganze russische Volk hungert und dem Elend preisgegeben ist. Die Kolchaswirtschafl ist der Ruin des Bauerntums im ganzen Lande." Mit dem Ruf: „Fort mit den roten Machthabern! Es lebe der Verband der Befreier!" schloß dis Sprecherin ihren Vortrag. Nach einer längeren Pause setzte dann wieder der Sender ein. Er wies darauf hin, daß trotz der Verfolgun gen, denen der Verband der Befreier ausgesetzt ist, die Zahl der Mitglieder weiter steige, und sprach anschließeno gleichfalls über die Mißbräuche der Kolchosenwirtschaft. Eine ganze Anzahl von Störsendern versuchte, den Empfang des Sowjet-Schwarzsenders unmöglich zu machen, was ihnen aber nicht immer gelang. Reim britischer Botschafter ia Rom Sir Percy Loraine Nachfolger von Lord Perth Amtlich wurde bekanntgegeben, Vaß der jetzige Botschafter in Ankara, Sir Percy Loraine, an Stelle von Lord Perth Bot schafter in Rom werden wird. Die Ernennung tritt am 1. April in Kraft, wenn Lord Perth in den Ruhestand tritt. Sir Percy Loraine wurde 1880 geboren, besuchte die Eton- Schule und studierte in Oxford. Seine diplomatische Lausbahn begann er als Attache in Konstantinopel im Jahre 1904. Er wär später nacheinander als Diplomat in Teheran, Rom, Peking und Paris tätig. 1929 wurde er zum Oberkommisfar sür Aegyp ten und den Sudan ernannt. Nach vierjähriger Tätigkeit auf diesem Posten wurde er britischer Botschafter in der Türkei. Vor seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst diente Sir Percy Loraine in der Armee, zu welcher Zeit er den südafrikanischen Krieg mitmachte. Echt demokratische Berichterstattung Pöbelhafte Angriffe eines Journalisten gegen Peru