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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger -iMpt. und Tageszeitung fik die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn ZetNmg erscheint täglich mit Ausnahme -er gesetzliche« Sonn» und Feiertag«. D» Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich LV «pf., bei Ltesernng fr«t Hau« « Apf. Postbezug monatlich 2ch0 RM. Die Behindern«« der Lieferung rechtfertigt >»«««« Anspruch auf Rückzahlung des Bezog Preises. ZettungsauSgabe sttr Abholer S—« Uhr nachmittags. Preise «nb Nachlaßsütze bet «iederhalnngen «ach VseiSVP, Nr.» — Für da« Erscheinen von Anzeige« t« bestimmte« Nmnmer« und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeige« sind an den ErscheinungStage« btS vorvi 10 Uhr aufzogeben. - Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl -H^mami». G-brüdc, Mohr. Hauptschristleiter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellv.: Walter Hosstmmn, PulSnttz verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffman«, PulSnttz^ Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D. A. Xi., M Geschäftsstellen: Albertskaßr 2 und Abolf-Hitler-Straße 4. Fernruf -18 und Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr DeröstenUichung der amtliche« Beka««tmachungen drr Amtshauptmannschast zu Kamenz, d? Ttadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Aw gerichts Pulsnitz, soioie des Finanzamtes zu Kamenz 91. Jahrgang Dienstag, den 3. Januar 1939 Ungebetene Gäste Kampf um die Jesuiten in der Schweiz — Eine scharfe Stimme gegen die Jesuitenniederlassung in Sitten Basel. In der Schweiz ist plötzlich die Jesuitenfrage aktuell geworden. Die Gemeinde Srtten im Kanton Wallis hat dem Canisianum, dem zweitgrößten Schulunternehmen der Jesuiten, Aufenthaltsbewilligung erteilt, obwohl Artikel 51 der Bundesverfassung den Jesuiten jede Betätigung in der Schweiz untersagt. Weite schweizerische Kreise nehmen gegen diese über raschende und unmotivierte Zulassung energisch Stellung und verlangen Rückgängigmachung. Aus Grund einer parlamentarischen Anfrage hat der Bundesrat das Justiz- und Polizei de pa rdement auch bereits zur Prüfung des Sachverhal tes und zur Berichterstattung aufgefordert. In einem ausführlichen Artikel äußert Jich jetzt die „Reue Züricher Zeitung" und beleuchtet alle Ge sichtspunkte, die für die Schweiz in der Jefuitenfrage maß gebend sind. Das Blatt betont, daß geradezu .über Rächt das Canisianum in die Schweiz gekommen sei und das in seiner Mehrheit reformierte Land damit vor eine vollendete Tatsache gestellt wurde. Es überrasche und werde in der Schweiz nicht verstanden, daß trotz Artikel 51 der Bundesverfassung durch fteberrumpelung dem Jesuitenorden Riederlassung gewährt worden sei, daß er Grundbesitz erwerben und sich einrichten konnte. Allerdings so betont das Blatt, habe der Bundesrat sein letztes Wort noch nicht gesprochen. Dann wendet sich die „Reue Züricher Zeitung" gegen die von einigen klerikalen Blättern verbreitete Auffassung, der Jesuitenartikel der Bundesverfassung sei überholt. Dieser Ar tikel, so erklärt das Blatt, ist erne Bestimmung, die der Erhaltung und Festigung des konfessionellen Friedens dienen soll und gehört somit zv den Grundbestimmungea der Bundesverfassung. Durch ihn wirb die Betätigung der Jesuiten ab ge lehnt, M systematisch darauf hinzielt, eine StaatSi» autorität, wenn sle nicht katholisch ist, «inzuschränkea und anzugreifen nab durch kirchliche Machtgelnste zu verdrängen. Der Jesuitenorden ist ein Kampforden. Wir müssen einsehen, daß mit den Jesuiten di« Wacht und Ler Absolutismus der katholischen Kirche vorwärts drängt, ein System, das das gesamte, als» auch das StaatSleben, erfassen will. Es handelt sich schließlich um die Streitfrage der Ober hoheit zwischen Staat und Kirche. Die Berfassung läßt volle Freiheit für die individuelle Pflege der Religion, gewährt aber auch denen Freiheit, die sich dem Drucke geist licher Zwangsgewalt entziehen wollen. Auch halte sie den Jesuitenorden vom Lande fern, well er seiner Gründung und Bestimmung nach zur Bekämpfung des Protestantismus eingesetzt wurde und daher in einem seiner Mehrheit nach Protestantischein Lande Unruhe stifte. Die Jesuiten, so erklärt die „Reue Züricher Zeitung" zum Schluß, seien nach Tendenz und Methode ein Feind der Anschauungen, auf denen die Bundesverfassung beruhe. Ein Kampforden gegen den konfessionslosen Staat sei durchaus abzuleh nen. Der Jesuitenorden bekämpfe die Autorität dieses Staates mit allen Mitteln, über die er verfüge. Er ver werfe die Gleichberechtigung der Konfessionen im Staate und suche die Alleinherrschaft der katho lischen Kirche im öffentlichen Leben aufzurichten. Richt I Kleinlichkeit habe den Artikel 51 der Bundesverfassung ge schaffen, sondern der große Gedanke des wirksamen Schutzes 1 der Freiheit zur Pflege und Ausübung der Religion. Grotze Geländegewinne Francos Verheißungsvoller Jahresbeginn in Nationalspanien Der nationalspanische Heeresbericht meldet, daß der erste Tag des neuen Jahres den Truppen des Generals Franco einen der größten Geländegewinne seit Beginn der Offensive an der Katalonienfront brachte. Zahlreiche Ortschaften wurden eingenommen. Insgesamt konnten wieder über 1000 Gefangene gemacht werden. Das gesamte linke Ebro-User bis Aüco be findet sich nunmehr in nationalspanischem Besitz. Das linke Ufer des Flusses ist lediglich auf der Strecke ASco— Tarragona noch in den Händen der Roten. Die national spanischen Truppen befinden sich noch 14 Kilometer östlich von Falset entfernt. Durch diese Operation ist das rote Dreieck Mora del Ebro—Torlosa—Hospitalet in eine kri- tische Lage geraten und in die Gefahr gekommen, abge- schnitten zu werden. Bei allen Kämpfen fiel der natio nalen Kavallerie eine bedeutende Rolle zu, die er folgreich das Gebiet hinter den weit vorgeschobenen Vor posten von versprengten roten Truppenteilen säuberte. Unter starkem Einsatz automatischer Wassen und von Tanks versuchten die Roten an der V a l e n c i a f r o n t Gegenangriffe zu unternehmen. Sie wurden jedoch überall zurückgewiesen und erlitten dabei starke Verluste. 40 Ortschaften in 40 Tagen befreit Die große Katalonien-Offensive, die nun schon zehn Tage andauert, brachte bisher folgende Ergebnisse: Es wurden etwa 1750 Quadratkilometer erobert, davon allein I000 im Abschnitt Lerida. 40 katalanische Ortschaften sind teils in der Provinz Lerida, teils in Tarragona befreit worden. 79 sowjetspanische Flieger wurden sicher abge- schossen und 18 wahrscheinlich. Die rote Luftwaffe sieht sich jetzt gezwungen, den Lustraum völlig den Nationalen zu überlassen. Die Zahl von 16200 Gefangenen läßt die ungeheuren roten Verluste deutlich erkennen. Fortgang der Operationen an der Katalonienfront. Zahlreiche wichtige Höhen besetzt. Wehr als 1500 Gefangen« Bilbao. Die Operationen der nationalspanischen Trup pen im Rordteil der Katalonienfront konnten trotz des un günstigen Wetters weiter durchgeführt werden. Beim Vor marsch wurde die wichtige Höhe von Santa Armengol nördlich des Knotenpunktes Artesa de Segre an der Straße Lerida nach Ler französischen Grenze besetzt. Ferner nahmen Lie nationalen Truppen den Ort Aientorn südlich der Höhe ein. Am südlichen Flügel der Front in der Provinz Tarragona besetzten die nationalspanischen Truppen verschiedene Höhen des Jlenagebirges, u. a. auch die Höhe Eicergol an der Straße nach Reus und die Höhe Duc bei Juncosa. Ferner wurde die Umgebung des bereits eroberten Ortes Cabaces von versprengten roten Truppen gesäubert. Im Durchschnitt drangen gestern die nationalen Truppen in einer Tiefe von 6 Kilometer vor, dabei wurden mehr als 1500 Gefangene gemacht. Unaufhaltsamer Vormarsch General Francos kn Katalonien Bilbao. Der letzte nationalspanische Heeresbericht mel det, daß die Truppen General Francos in Katalonien Weller Vordringen. So wurden sowohl im Rordabschnitt als auch im Südabschnitt wieder mehrere Orte besetzt. Die Verluste des Feindes übertrafen bei weitem Lie der Vortage. Es wurden 2524 Gefangene gemacht und über 100 Maschinengewehre er beutet. Ferner fielen den nationalspanischen Truppen drei große Waffenlager in die Hände. — Die nationalspanische Luftwaffe bewarf die militärischen Ziele von Barcelona, Tarra gona und Cartagena mit Bomben. Drei feindliche Jagdflug zeuge wurden abgeschossen. Wetter enge Zusammenarbeit Neujahrsgrußwechsel zwischen Führer und Duce. Anläßlich des Jahreswechsels hat der Führer und Reichskanzler dem italienischen Regierungschef Benito Mussolini in einem Telegramm mit herzlichen Wor- len seine besten Wünsche für ihn und sein großes Werl nuSgesprochen und darin der engen Zusammenarbeit im vergangenen Jahre, ebenso der Freundschaft beider Völker qedacht. In gleicher Weise hat der Duce seinen Glückwün schen für den Führer und das deutsche Volk Ausdruck ge geben und die Verbundenheit beider Staaten wie folgt gekennzeichnet: „Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Regierungen und Völkern hat 1938 ihre Probe bestanden und der Welt offenbart, daß die beiden Revolutionen gemeinsam marschieren und dies auchfei ne r h i n tun werden." Austausch von Aeujahrsgliichviinschen zwischen dem Führer und ausländischen Staats oberhäuptern Aus Anlaß des Jahreswechsels hat zwischen dem Führer und Reichskanzler und einer Anzahl Staatsober häuptern und Regierungschefs des Auslandes in der üblichen Weise ein Telegrammwechsel zur Uebermittlung der beiderseitigen Neujahrsglückwünsche stattgefunden. In diesem Zusammenhang sind dem Führer in herzlichen Worten gehaltene Glückwunschtelegramme zugegangen von dem König von Italien, Kaiser von Aethiopicn, den Köni gen von Afghanistan, Albanien, Belgien, Bulgarien, Däne mark, England, Griechenland, dem Präsidenten von Gua temala, dem Schah von Iran, dem italienischen Regie rungschef, dem Prinzregenten von Jugoslawien, dem Prä sidenten von Mexiko, den Königen von Norwegen, Rumä nien und Schweden, dem Negentschaftsrat von Siam, dem Staatschef des nationalen Spanien, dem Präsidenten der Tschecho-Slowakischen Republik, dem Neichsverweser des Königreiches Ungarn sowie dem ungarischen Ministerprä sidenten. Benesch mutz sich vor Gericht verant worten Zwei Strafanzeigen gegen d«n Ex-Präsidenten Prag. Rachdem General Gayda im Zuge seines Re habilitierungsverfahrens durch feine Rechtsvertreter eine Straf anzeige gegen Dr. Benesch wegen falscher Zeugenaussage erstattet hat, soll nun, wie Ler rechtsradikale „Praszki List" meldet, auch Lie Möglichkeit bestehen, daß noch eine zweite Strafanzeige gegen Dr. Benesch erstattet wird. Diese soll sich auch auf die nicht ordnungsgemäße Verrechnung von Geldern beziehen, die Lurch eine Sammlung in den Vereinigten Staaten aufgebracht werden und die Dr. Benesch nach der Staats gründung übergeben wurde. Es handell sich hier um eine Angelegenheit, die bereits wiederholl von Ler gegen Dr. Benesch gerichteten Presse auf- gerollt wurde. Sie hat Dr. Benesch seinerzeit veranlaßt^ öffentlich über sein Privatvermögen Rechenschaft abzulegen. Die Verwendung Lieser Gelder wurde allerdings bisher nicht geklärt. Offenbar wurden diese Beträge für Propagandazwecke verwendet, wobei es dem alten Regime nicht ratsam erschienen war, die Empfänger mit Ramen zu nennen. Scharfe Sparsamkeitsmaßnahmen in der Tschechow Slowakei StaatSbeiträge zur Arbeitslosenunterstützung aus di« Hälfte herabgesetzt Prag. Die Regierung hat durch Verordnung neue Be stimmungen über die Arbeitslosenunterstützung erlassen, Lurch die die finanziellen Beiträge des Staates für die Unter stützung der Erwerbslosen um die Hälfte herabgesetzt werden. Die Neuregelung tritt am 1. März in Kraft. Sie ist bis zum 31. März 1940 befristet. Ihr Zweck ist eine radikale. Ersparnis in den Staatsausgaben. Ausgeschlossen von Ler Arbeitslosenunterstützung sind Personen über 65 Jahre und Personen, deren Existenz nicht bedroht ist. Auch die Melbe- ps licht für die Arbeitslosen wird gemildert. Die Regelung gilt für die Länder Böhmen und Mährden und für die Karpato-llkracne. Für die Slowakei wird die Frage der Ar- bellslofenunterstützung durch ein Gesetz des slowakischen Land tages entschieden. Amtlich« Teil Seite 6