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11098 ». D!,«». Fertige Bücher. — Künftig erscheinende Bacher, 221, 21. September 1912. Le ppe/'b rurF s bi-i'e/s de«ts /-lo/rk -R»-. ^0. künftig erscheinende Mcher. tloekseliul-Kalkulier kür äis IseüvisoüsQ HoebLeduIsn uo6 LsrzallLäswisv äss vsutLoüen Rsieüss, Osstsrrsioüs vvä 6sr Leü^sir voll vr. ^berin§. ^Villtordaldjadr 1912/13. Uit 61N6M ^NÜLV^: ^itersrisclie Neuigkeiten au8 6em Oediete 6er Ieckni8cden l1ocli8cliuleu un6 kekgsksäeiviea. krsis: 1.20 orä., —90 oo., —.80 bsr, 11/10. XVirk8am68 lO8srtioll6or8aii kür äsu LuoütiLllclsl! ^ullage: 6000 kxemplsfe! LsrUll 7. ^mll ^berine G Dresden, Mitte September 1912. Voranzeige Im Laufe des nächsten Monats erscheint: David Barings Sozialistenjahr. Roman aus dem Ende des 19. Jahrhunderts von Joseph Hocking. Autorisierte Verdeutschung v. W. Hoffmann. Umschlag mit Bild von Künstlerhand in Dreifarbendruck 19 Bogen in 8", M. 3.75, in Rech nung mit 30°/o, bar Z5»/„ und 11/10, wenn auch nach und nach im Laufe eines Jahres hezogen. Eleg. Einband 1 M., —.75 M. netto. 1 Probe- Exempl. zu 1.90 M, gebunden 2 65 M. bar, wenn bis 10 Oktober ver langt. Weißer Bestellschein liegt bei Ter junge, stattliche Großgrundbesitzer erliegt den Reizen einer Kokette. Sich beherrschend, stellt er sie auf die Probe, ob die Neigung wirklich seiner Person oder nur seinem großen Vermögen gelte, und simuliert plötzliche Verarmung durch verlorenen Monstreprozetz. Die Wirkung ist niederschmetternd: kühle, säst spöttische Behandlung von da ab. Der schon auf der Universität vom Sozialismus stark beeinflusite David Baring sieht in dieser Enttäuschung den Fluch des Privatbesitzes bestätigt; an geekelt vom Geld, beauftragt er seinen Sachverwalter zur Verfchenkung seines ge samten Besitzes an wohltätige Anstalten. Er begibt sich nach der »Bruderschaft- Niederlassung« eines befreundeten radikalen Sozialisten, die dieser auf seinem Bauernhof seit kurzem errichtet und David so verlockend geschildert hat. Etwa dreißig Sozi und Anarchisten, Männer wie Weiber, führen hier der Welt »Muster leltionen« eines »natürlichen Lebens vor, die jeden Gelderwerb scheuen, das Gut zum Unterhalt selbst bearbeiten; doch jeder wann und wie er will. Das Treiben daselbst, die Kraft- und Brandreden gegen die »verrottete Gesellschaft« und »unsere schlechten Gesetze«, zumal seitens einiger »logisch be sonders fortgeschrittener« Genossinnen sind mit köstlichem Humor, ja ätzender Satire geschildert, und werden dem Leser heitere Stunden bereiten. Nach Jahresfrist ist David von seiner Narrheit geheilt. Er sucht in der Hauptstadt nach einer Stellung, erhält aber vom alten Anwalt die Versicherung, zum Tollhaus sei er keineswegs reif, er habe Barings Güter nach wie vor treu verwaltet. Unbeabsichtigt hatte die »Bruderkolonie« — die vier Wochen nach Davids Fortgang aufflog (der alte Besitzer jagte die ganze Gesellschaft davon, da viele nicht arbeiten wollten, halbe Ernte, Hungerrationen, Pfändungen der Steuer behörde die Folge waren und, last not least, die »freie Liebe« gar absonderliche Blüten getrieben hatte) — unseres Davids Lebenswunsch aber doch erfüllt. In dem benachbarten Schloß lebte auch die Nichte des Freiherrn, eine Waise. Durch Zufall konnte er das bildschöne Mädchen einmal aus Gefahr retten, womit er, wie wohl er sich als besitzlos, ja grundsätzlichen Verächter eines besoldeten Berufs vorgestellt, auch ihr Herz gewonnen hatte. Allen Drohungen des aristokratischen Onkels, niemals zu dulden, daß sie einen existenzlosen Tollhäusler heirate, seinem rücksichtslosen Druck, dem reichen Grundbesitzer Bruer die Hand zu reichen, hält Barings Grace unerschütterlich stand. Jetzt hat David endlich, inmitten der Narrenkolonie, sein Lebensglück ge- funden; er führt ein Weib heim, dessen treue Liebe ihm selbst, seiner Person, nicht seinem Reichtum gilt. Den Kern des Romans bildet die Schilderung der Psyche des Weibes. Hier die herzlose Kokette, welche es nur auf Stellung, nicht den Gefährten absieht — dort das liebende Mädchen, aus dessen Herzen die Akkorde wahrer, tiefer Neigung in beseligenden Schwingungen erklingen, und das mit jeder Faser desselben am Erwählten hängt. Otko Brandner.