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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.08.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194208120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19420812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19420812
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-08
- Tag 1942-08-12
-
Monat
1942-08
-
Jahr
1942
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.08.1942
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Bombe« a«f die Fluchtstratze« der Sowjet« — zwei Knaben — wurden Italienerin in Pozo Puerto (Argentinien) der Beherbergungsbetriebe. Außerdem haben die Saisonzu schläge in den Betrieben, die jetzt das ganze Jahr hindurch geöffnet sind, ihre Berechtigung verloren und fallen ebenfalls weg. Das sog. Hotelfrühstück wird um 25 v. H. billiger. Die gesamten Maßnahmen für die Preissenkung sind von den Preisbildungsstellen bis zum 1. September durchzuführen. Der Erlaß wird von weitesten Kreisen der Bevölkerung leb haft begrüßt werden. — siamesisch« Zwillinge von einer 2Sjährtgen Italiener! geboren. Die Preissenkungen im GaststSttengewerbe. Wie bereits durch eine amtliche Notiz bekanntgegeben wurde, hat der Reichskommissar für die Preisbildung be schlossen, die Preise im Gaststättengewerbe zu senken. Anlaß dazu gab in erster Linie die infolge der Mangellage unver meidliche Verkleinerung der Portionen, zum anderen die Tat sache, daß nach den Nationskürzungen Fleisch und Fett als bisher wesentlichste Bestandteile einer Gaststättenmahlzett weitgehend weggefallen sind und auch andere Zutaten, wie Gewürze u. dgl., kaum noch zur Verfügung stehen. Die Kosten der einzelnen Bestandteile der Mahlzeiten dürfen aber nicht zu hoch eingeschäßt werden, in der Gaststätte kostet der Aufwand am meisten. Auch darf nicht übersehen werden, daß sich im Gegensatz zu früher der Hauptumsatz der Gaststätten von den Geträyken auf die Speisen verlagert hat. Der Preiskom- mifsar hatte bereits vor längerer Zeit die Gaststätten ohne Zwang zu einer Hexabsetzung der Preise aufgefordert, der Erfolg dieser Aufforderung war aber gleich Null. Nun ist ein Erlaß erschienen, der sowohl den Wünschen des Publi kum« wie auch den Erfordernissen der Gaststätten auf dem Preisgebtet Genüge tut. Eine einheitliche Preissenkung im gesamten Reichsgebiet konnte nicht durchgeführt werben, da die Verhältnisse sehr unterschiedlich sind. Die Preisbildungs- pellen haben daher bestimmte Richtlinien bekommen, nach denen sämtliche Preise, die auf der Speisekarte verzeichnet sind, je nach den örtlichen Erfordernissen um 8—18 v.H. zu senken sind. Die Portionen müssen gleich bleiben und für durchschnittliche Essei* ausreichen. Kaffee wird um 20 v. H. billiger als vor dem Kriege. Preise für Bier und Mineral wasser bleiben vorläufig unverändert, die Preise für Weine werden erneut geprüft. Für da« Beherbergungsgewerbe gilt folgende«: Pensionspreise: bi» zu 8 RM. bleiben, von 8 RM. bi« einschl. 12 RM. sind sie um 10 v. H., über 12 RM. um 18 v. H. zu senken, gimmerpreis« von 4 bi« 6 RM. «erden um 10 v. H., von mehr als S RM. um 18 v. H. gesenkt. Diese Preissenkung gründet sich vor allem auf Lie starke Besetzung DNB. Kriegsberichter Hugo Klose (PK.) schreibt: Der Kuban wurde von den deutschen Truppen an drei Stellen überschritten, so hört« die Welt in den letzten Tagen au» den Meldungen des Oberkommando» der Wehrmacht. Mr liegen auf einem Feldflugplatz, schon 200 km südlich Rostow. Dor drei Stunden noch standen hier sowjetische Jagdflugzeuge in den tiefen großen Boxen, die von der Bevölkerung in eiligster Zwangsarbeit ausgeschachtet worden waren, vor drei Stunden mußten die Jäger in größter Eile diesen Platz räumen. Die Sowjets legten noch Minen und dachten so uns zu hindern, diesen Platz anzufliegen. Aber schon längst sind die Minen von unseren Pionieren geräumt, längst landen und starten deutsche Jäger und wir Stukaflicger auf diesem Platz zu rollenden Einsätzen auf den fliehenden Feind. Heute morgen — Einsatz auf einen wichtigen Verkehr»- knotenpunkt südlich des Kuban. Wir starten in die aufgehende Sonne; es ist erst 4 Uhr morgens, und doch ist es schon recht heiß. Langsam steigend fliegen wir nach Süden, unter uns das weite Land vor dem Kaukasus. Schon rollen auf den Hellen breiten Wegen und Straßen die deutschen Nachschub- kolonnen, riesige Staubwolken hinter sich. Ueberall steht man die kleinen schwarzen Punkte, diese Hellen Wolken hinter sich herziehend. Anscheinend sind die Wege in dem trockenen Zu stand gut, denn schnell flitzen unsere Panzer und Wagen in endlosen Schlangen daher. Hier und da arbeitet die Bevölke rung schon wieder auf den Feldern, schnell ist der Krieg an ihnen vorbeigezogcn. Ab und zu brennen Häuser und Bunker an Dahnknotenpunkten und FlußübergSngen. Jetzt ist unter uns ein breiter Fluß: der Kuban. Und weit hinten in der ersten Sonne schneebedeckte Gipfel! Herrlich, diese weiße, glitzernd« Pracht. Das ist also der Kaukasus. Auch ein Ziel für uns! Schon haben die deutschen Spitzen den Kuban überschritten, haben Brückenköpfe gebildet. Wir sehen unter uns die Bahnstrecke, die von Rostow kommend hier diesen Fluß überquert. Diele Züge stehen auf der Strecke, Riederschlema, 12. Aug. Um auch in unserem Orte die alte schöne Kunst des Klöppelns wieder ausleben zu lassen, hat die Gemeinde mit ministerieller Genehmigung in der Volksschule eine Klöppelschul« eingerichtet. Mädchen im schul pflichtigen Alter und darüber hinaus, sowie auch Frauen ist Gelegenheit geboten, das Klöppeln zu erlernen. Als Lehrerin ist Frl. Siegel aus Königswalde vom Bürgermeister verpflichtet worden. Nachdem vor drei Jahren das Schulgebäude innen und außen erneuert worden ist, wurde jetzt während der Sommerferien in allen Klassenzimmern und Fluren Parkett gelegt. Raschau, 12. Aug. Beim Preisschießen der Schützengesell- schäft und der dazu eingeladenen örtlichen Formationen er reichten die Höchstzahl: in Großkaliber je 3 Schuß: Schubert (NSKOV.) 54 Ringe und in Kleinkaliber Grüner (SA.) 34 R. Rittersgrün, 12. Aug. Eine besondere Freude wurde der NS.-Frauenschaft / Deutsches Frauenwerk zuteil, als der Kreis ihr vor einiger Zeit ankündigte, daß vier Frauen aus dem Kreis Konin (Warthegau) nach Rittersgrün zu Gast kämen. Ein fröhliches Rüsten begann,-sollte doch den Gästen möglichst viel aus unserer Arbeit gezeigt werden. Pünktlich trafen die Frauen ein, die aus dem ehemaligen Polen und dem Balti kum stammten. Ein Gemeinschaftsabend in der Walbburg, der zu einer Feierstunde wurde, vereinte die Gäste auch mit Ver- tretern der Partei, dem RAD. und dem BDM. Während eine Kameradin aus dem Warthegau bereits in einer Mitarbeite- rinnenbesprechung eine Schilderung von Land und Leuten gegeben hatte, erstattete eine andere Kameradin nun einen erschütternden Bericht von den Leiden unter der 20jährigen polnischen Herrschaft und den Schreckenstagen zu Anfang des Krieges. Der unerschütterliche Glaube an den Führer und die Treue zum Volkstum gaben den Menschen die Kraft, auszuhalten, bi» sie der Führer heimholte. Ergriffen lauschten die Zuhörer, und allen wurde bewußt, was es bedeutet, als Deutscher unter fremder Herrschaft zu leben, oder aber auch, wie die Kameradinnen aus dem Baltikum, di« Heimat auf- zugeben, um dem Ruf des Führer« zu folgen. Run wurde den Gästen die Eigenart erzgebirgischen Brauchtums in Wort und Lied im Wandel der Jahreszeiten gezeigt. Auch die nähere Umgebung des Dorfes lernten die Gäste kennen. Die Tage im Erzgebirge sind ihnen zu einem unvergeßlichen Erlebnis ge worden. In Ler Kreisfrauenschaftsleitung Aue wurde ihnen ein Einblick in die politische Frauenarbeit gegeben. auch öfter üial eine Abwechslung bringen. Wenn sie auch alle immer von dem herrlichen Essen beim Bauern erzählen, so haben sie doch auch am Abend wieder einen guten Appetit. Im Wohnraum gibt es für die letzten zwei Stunden des Tages jedesmal ein anderes „Programm*. Einmal haben wir Heimabend oder es wird erzählt. Ein anderes Mal wird für den Dorfabend geprobt, dazu kommen die Jungen' der Na- pola, die auch zum Ernteeinsatz hier sind. Das ist immer lustig. Oder wir tanzen Volkstänze mit der Dorfjugend. Gibt es Freizeit, wird schnell die Post erledigt. Um 10 Uhr abends geht es ins Bett. Mit einem Lied oder einer kleinen Ge schichte, die unsere Lagerführerin im Bett noch vorliest, wird der Tag beendet, und jedes Mädel freut sich beim Einschlafen schon wieder auf den nächsten Tag. * Die „Eiserne« Sparbücher* dürfen nach einer Anwei sung der Reichsgruppe Banken, abgesehen von einigen Aus nahmefällen, nicht vor dem 1. Januar 1948 ausgegeben wer den. Bald nach Beginn des Jahre« 1943 werden die Spar- bücher für da« Eiserne Sparen den Sparern ausgehändtgt, und zwar in der Regel durch die Betriebe oder Dienststellen, nachdem der bis Ende 1942 gesparte Betrag sowie die bis- dahin aufgelaufenen Zinsen eingetragen find. * Aue, 12. Aug. Der 52jährige Karl B. au« Aue hatte sich unter Mithilfe seine» Buchhalters L. auf Kosten seiner Kunden unberechtigterweise «in« schwarz« Kass« angelegt, au» der er seine Spesen bezahlt«, um vor seiner Arbeitgeberin al» be- sonder» Heschäftstüchtig zu erscheinen. Da» Landgericht Zwickau verurteilte ihn wegen schwerer Privaturkundenfälschung in Tateinheit mit Betrug und Untreue zu drei Monat«» Gesang- ni» und 700 RM. Geldstrafe, L. wegen Beihilfe zu einen Monat Gefängnis und 300 RM. Geldstrafe. A«e, 12. Aug. In der Nacht zum 11. d«. Mt«. wurden au» einem Hasenstall an der Iägerstraß« vier 12 Wochen alt« grau« und ein sech» Wochen alte» schwarz«» Kaninchen gestohlen. Bo, Ankauf d«r Tiere wird gewarnt. Sachdienliche Angabe« erbittet di« Kriminalpolizei, Goethestr. 1. Sm Erntelager. Erzgebirgsmädel schreiben an» dem Warthegau. Aus diese Zeit im Osten haben wir uns schon das ganze Jahr gefreut, vor -llem.auf die Arbeit bei den Umsiedlern. Unser Lager hier in Rozdrazewo ist die alte Dorfschule. Alles ist neu eingerichtet, der Tagesraum, die beiden Schlafräume und die Küche. Die Möbel sind alle aus rohem Holz. Natür lich fehlte hier und da noch einiges, aber jede Lagerbelegschaft soll ja zur Verschönerung und Vervollkommnung beitragen. Für diese Arbeit hatten wir zwei Tage Zeit. Zuerst mußten noch Betten gebaut und Strohsäcke gestopft werden, auch in der Küche fehlte noch manches. Der Wohnraum hatte eine leere Ecke, die uns nicht gefiel. Wir bestellten beim Tischler zwei Bänke, aus Stoffresten wurden nette Kissen genäht und so bekamen wir einen gemütlichen Sitzplatz. Auch einen Leuch ter mußte uns der Tischler bauen, einen schlichten Holzreifen, der Sonntags immer eine neue Blumengirlande erhält. Die Türen bekamen neue Schilder und die Betten wurden sogar mit blühenden Herzen bemalt. Seit wir nun zum Bauern gehen, bleiben immer zwei Mädel im Lager zurück, um alles zu versorgen. Da gibt cs immer tüchtig zu tun. Früh um 5 Uhr wird geweckt, dann schnell in die Küche und das Früh stück fertig gemacht, denn um 7 Uhr müssen schon alle bei ihrem Bauern sein. Ehe es aber ans Kaffeetrinken geht, treten wir zum Fahnenappell an, es wird ein Lied gesungen und unsere Lagerführerin gibt uns jeden Tag ein Wort mit auf dem Weg. Wenn dann alle aus dem Haus sind, werden die Räume sauber gemacht und alles wieder nett in Ordnung gebracht, damit sich die Kameradinnen am Abend, wenn sie müde von ihrer Arbeit kommen, recht wohl fühlen können. Nachher geht es zum Bäcker, zum Fleischer und, nicht zu ver gessen, auf die Post. Denn es kommen meist soviel Päckchen, daß sie der Briefträger nicht alle fortbringt, jede hat einen anderen Wunsch nach Hause geschrieben. Die eine will Besen fürs Lager haben, die eine läßt sich dies, die andere jenes für ihre Siedlerfamilie schicken. Rechtzeitig heißt es ans Abendbrot denken, das soll ja nett angerichtet werden und — Schrott sehr knapp. Roosevelt hat auf der letzten Pressekonfeopnz geäußert, di« USA. brauchten 1943 17 Mill. Tonnen Schrott. Er wiederholte die Notwendigkeit, Schrott verstärkt zu sammeln, und empfahl alle alten Stahlbauten und Maschinen abzugeben. Alle historischen Kanonen und Statuen auf den öffentlichen Plätzen und in den Parks würden ver schrottet werden. Der Kongreß sollte den einzelnen Gemein- den die Zusicherung geben, baß die Denkmäler nach dem Kriege durch neuer« au» dem jetzigen Krieg ersetzt werden würden. A«verS«derte Lebeusmittelzuteilunge«. Längere Gültigkeit der Fleischkarten. In der 40. Zuteilungsperiode für Lebensmittel vom 24. August bis 20. September gelten die Rationen der 39. Zu teilungsperiode. Lediglich bei der Fettverteilung treten Aen- derungen ein, die Gesamtfettration bleibt aber unverändert. Die während der Sommermonate erhöhte Butterration wird entsprechend der Jahreszeit wieder gekürzt, dafür gibt es Margarine, und zwar bei Normalverbrauchern 75 Gramm und bei Kindern und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren 125 Gramm. Schweineschlachtfette werden wegen des jahreszeit- lichen Rückgangs der Schweineschlachtungen nur an Lang-, Nacht- und Schwer- und Schwerstarbeiter verteilt. Die übri gen Verbraucher erhalten an Stelle des Fetts die gleiche Menge Margarine. Die Abgabe von Speiseöl statt Margarine wird im wesentlichen auf die Gebiete mit gewohnheitsmäßig stärkerem Speiseölverbrauch beschränkt. Sie findet wie bis her im Verhältnis von 4:5 statt und richtet sich nach den von den Ernährungsämtern zu treffenden Regelungen. Lang-, Nacht-, Schwer- und Schwerstarbeiter können aber im Rah men der vorhandenen Vorräte auf die Zulage- und Zusatz karten wie bisher statt Margarine Speiseöl beziehen. Alle Verbraucher erhalten die folgenden Erzeugnisse in der gleichen Menge wie bisher: Brot, Mehl, Fleisch, Käse, Quark, Getreide nährmittel, Teigwaren, Kartoffelstärkeerzeugnisse, Kaffee-Er satz- und Zusazmittel, Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunst honig und Kakaopulver. Bisher verfielen die Abschnitte der Fleischkarten wöchent lich mit Ablauf des Sonntags. Diese Regelung hat für Ver- braucher, die am Sonntag Fleischmahlzeiten in Gaststätten einnehmen, zu Schwierigkeiten geführt. Vielfach sind Fleisch abschnitte verfallen, weil sie am Sonntag z. B. wegen Ueber- füllung der Gaststätte oder Ausverkauf der Fleischgerichte, nicht eingelöst werden konnten. Zur Vermeidung dieses Nachteils, von dem berufstätige gerade in Orten mit weniger Gaststätten betroffen wurden, berechtigen daher die Fleisch- kartenabschnittc von jetzt ab bis zum Ablauf der Zuteilungs periode zum Warenbezug. Gültig werden die Abschnitte wie bisher jeweils zu Beginn der einzelnen Iuteilungswochen. Der Vorgriff auf noch nicht fällige Abschnitte bleibt verboten. Bei den Fleischabschnitten der Zusatz- und Zulagekarten be steht ein Bedürfnis nach einer solchen Regelung nicht. anscheinend mit Material der fliehenden Sowjet« beladen, von dem sie nicht viel mehr fortbekommen haben, sind die Strecken doch von deutschen Kampffliegern -erstört^Dir fliegen ein« Straße entlang. In unregelmäßigen Abständen Fahr- zeuge, mehrer« Trecker, wie Ameisen läuft «» au »einander, wenn wir darüber fliegen. Der Ort ist erreicht. Viel« Straßen und Weg« laufen hier zusammen. Unter den Bäumen und in den Gärten wimmelt es von Menschen und Fahrzeugen. Auf dem Markt- platz eine Verstopfung des Verkehrs... Da müssen unsere Bomben hinein! <r» wird -um Sturz angesetzt. Jede» Flug- zeug sucht sich ein gutes Ziel, und in geschlossenem, steilen Sturz werden die Bomben gelöst. — Es staubt gewaltig. Feuerschein blitzt auf, hier und da explodiert Munition — ein wüstes Durcheinander. Jetzt setzt auch bi« feindliche Flak ein. Viele schwarze und weiß« Wölkchen st«hen plötzlich zwischen unseren Ketten. In allen Höhen schießen sie, und st« schießen nicht schlecht. Zu ost aber waren unser« Stukaslieger schon in einem solchen Flakzauber, und auch heut« kommen wir mit den nötigen Abwehrbewegungen aus diesem Feuer, einige leicht angekratzt, sonst aber heil. Im Abflug sehen wir auf einem Feldflugplatz am Stadt rand bolschewistisch« Jagdflugzeuge starten. Jetzt heißt es aber aufpassen. Jäger von links! — da kommen sie bereits — haben schon viel gelernt, setzen sich verdammt gut dahinter. Ganz ruhig und sicher schließt sich di« Staffel zusammen, und aus dem geschlossenen Verband heraus trifft das Abwehr- feuer die Angreifer. Ich sehe die Bordwaffen der Sowjet- jäger aufblitzen, sehe Lie Leuchbahnen ihrer Geschosse. Es ist eine heiße Jagd. Plötzlich ist eine Mc 109 dazwischen ge zischt. Wir sehen sie aus den Wolken kommen, sehen sie die Ratas angreifen, die sofort von uns ablassen, und sehen die Flugzeuge in den Wolken verschwinden. Wir fliegen heim... Ein neuer Abschnitt begann für uns: wir haben heute zum ersten Mal den Kaukasus gesehen. Leisttms rmd Hattrurg. Gauberufswalter der DAF. R. Kumpf schreibt: Man glaubt gar nicht, welche Schwierigkeiten einem Ausbildung«- leiter erwachsen, wenn er sich bet den ihm anvertrauten Jungen außer der ordnungsgemäßen beruflichen Ausbildung noch um einige» andere bemüht, was auch zur Erziehung ge hört. Da verwahren sich z. B. erst der Junge, dann die Mut- ter, schließlich der Vater mit zunehmender Lautstärke dagegen, daß der Ausbildungsleiter einen sauberen Haarschnitt ver langt, ja den Jungen sogar zum Haarschneider schickt. Wie oft mußte sich die Deutsche Arbeitsfront in solchen Fällen ein schalten, und wie ost wurde deshalb der Ausbildungsleiter als ein „Reaktionär", als „so richtig einer von früher* be zeichnet. Und dabei liegt sein Verlangen nur im Interesse des Jungen und des Elternhauses. Geht es denn nur darum, daß die Haare nicht ins Gesicht fallen und sich nicht über den Kragenrand kräuseln? Geht es dabei nur um das äußere Bild des Jungen? Es ist keine Schikane des Ausbildungs leiters, wenn der Junge eines Vormittags wieder nach Hause kommt, um sich ein Taschentuch zu holen oder um seine Schuhe ordentlich zu putzen. Vielleicht vertritt mancher Vater die Auffassung, daß in seiner Lehre auch nicht darauf geachtet wurde und er dvch ein brauchbarer Kerl geworden ist. Aber ist es nicht zweckmäßiger, wenn das Elternhaus sich nicht gegen den Ausbildungsleiter stellt, sondern mit ihm eine Einheit bildet, einen Erziehungskreis, aus dem der Junge gar nicht heraus kann? Mancher Vater würde erschrecken, wenn er ein mal einen Blick in den Schrank und den Werkzeugkasten sei- nes Jungen werfen könnte! Er würde bestimmt seinem Gold sohn das Leder straffziehen. Und wenn die Jungen am Mon tag früh zum Appell antreten, sollen da nicht am sauberen Arbeitsanzug alle Knöpfe angenäht und die Ellbogen und Aermelränder geflickt sein? Fleckig und zerrissen braucht auch im Kriege ein Arbeitsanzug am Wochenbeginn nicht zu sein. „Lieber ein bunter Flecken al« ein schlechtes Loch", sagt ein altes Sprichwort. Die Deutsche Arbeitsfront verlangt von dem Ausbil dungsleiter und von dem Jugendwalter im Betrieb, daß sie ihre Jungen nicht nur ausbilden, sondern erziehen. Sie sollen dieser jungen Mannschaft im Betrieb also nicht nur die handwerklichen oder Wissensgrundlagen ihres Berufes geben, sie müssen aus ihr „ganze Kerle" machen, d. h., die Jungen sollen vom Scheitel bis zur Sohle als „deutsche Arbeiter" wirken. Ist nicht das Aeußere das Spiegelbild des Innern? Es geht dabei nicht nur um das Aeußere, sondern auch um das Vermeiden von Unfällen. Mancher büßte die Kopfhaut ein, weil er mit seinen langen Haaren in die Maschine kam. Immer wieder klagen die Ausbildungsleiter, Lehrmeister und Lchrgesellen darüber, daß sie so wenig Verständnis beim Elternhaus finden, daß die Eltern immer dem Jungen recht geben, wenn er nach Hause kommt und sich über dieses oder jenes beschwert. Wäre es nicht besser, sie würden sich erst einmal mit dem Ausbildungsleiter in Verbindung setzen, be vor sie sich auf die Seite des Jungen stellen? Der Ausbil dungsleiter macht nichts unüberlegt. Er trägt ja nicht nur die Verantwortung dem Betriebsführer, sondern auch dem Elternhaus und der Bewegung gegenüber. Diese verlangt von ihm, daß er das Gesicht und die Haltung des künftigen deutschen Arbeiters mit formt, jenes Arbeiters, der morgen als Vorarbeiter vor fremden Arbeitskräften stehen wird, der sich also in seiner Leistung und noch mehr in seiner Haltung zu bewähren hat.
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