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-I Rr. 147 Areitag, de« 26. Juul 1942 I «<d SihWtttAertOerger Tageblatt I «-«!«,»«.».»«rt».,. «»» Sachsen , Sahr«. VS I Aeber 20V0V Gefangene ostwärts Charkow Ananfhaltfamer Bormarsch t« Aegypten. »2 britische Bomber bei Nachtangriffe« abgeschossen. DNB. Au» dem Führerhauptquartier. 26. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Ostteil de* Festungsgebiete» von Sewastopol «ahme« deutsche und rumSnische Truppen «ach hartem Kampf i« schwierigem Gelände mehrere stark ausgebaute Höhe«stellu«geu. Im Raum südostwärts Charkow führte der um fassende Angriff deutscher und rumänischer Truppe«, wirksam »«terstützt durch Berbände der Luftwaffe, zur Einschlie- -»«-»«dVeruichtungfeiudltcherKräfte. Im Verlauf der für den Feind besonder» verlustreiche« Kämpfe wurde« 21 827 Gefangen« eingebracht und über 100 Panzer, 250 Geschütz« und große Mengen an Infan teriewaffen, Kraftfahrzeugen und Kriegsgerät aller Art er beutet oder vernichtet. I« rückwärtigen Gebiet de« mittlere« Fro«t- absch«itte« warfen Truppen einer Infanteriedivision den Feind bei örtlichen Kampfhandlungen au» Feldstellungen, «ahme« dabei 118 Bunker und brachte» zochlreich« Beute ei». Sege»angrifse de» Feinde» scheiterten. An der Wolchow front wurde die «ingeschloffene feindliche Krästegruppe durch erfolgreiche« Angriff i» ein zelne Gruppen zersprengt. Ihre Vernichtung ist im Gange. Bei bewaffneter Aufklärung im Finnischen Meer- busen versenkte die Luftwaffe ein feindliches Unterseeboot und beschädigte zwei kleine Frachtschiffe durch Bombenwurf. Rachtangrlff« der Luftwaffe richtete« sich gegen Rüstung«, werke an der ober«» und mittleren Wolga und gegen Eisen- bahnziel« i« Raum «m Mo«ka«. I« der Zeit vom 12. bi« 22. zuni verlor di« Sowietlnstwaffe 468 Flugzeuge, davon wurde« 875 in Lustkämpfe», 63 durch Flakartillerie und neu« durch Verbände de« Heere« vernichtet, die übrig«« am Bode» zerstört. Während der gleiche« gelt gingen an oer Ostfront 42 ttgene Flugzeuge verloren. I» Rordafrika befinde« sich dl« deutsch, italienische«' Truppe« im weitere« Angriff nach Oste«. I« der vergangene» Rächt führt« di« britische Luftwaffe Angriff« auf mehrer« Orte de» »ordwestdeutfchen Küste», gebiete», b«so«d«r» auf die Stadt Breme«. Die Bevölkerung hatte Verlust«. Brandbomben richtete» vor Mem in Woh«. viertel» »ad öffentliche» Gebäuden Schade» a«. Nachtjäger, Flakartillerie und Marineartillerie schossen 52 der an- greifende» Bomber ab. Oberleutnant Becker erzielte seinen 2u. Nachtjagdsteg. Ei» kroatischer Iagdverband «ater Führung de» Oberst, leutmant« Dzal errang an der Ostfront seine» 56. Suststeg. Ei»Flakregim««t erzielte während der Vffenflve in Rordafrika in der Zett vom 26. Mai bi» 18. Juni folgende Sesamterfolge: 205 feindliche Panzer, 16 Panzer- spähwagen und 26 Flugzeuge wurde« abgeschossen, 38 Ge schütze, 33 Maschinengewehre, 21 Panzerabwehrgeschütze und 106 Kraftfahrzeuge wurden vernichtet, sechs Batterien zum Schweige« gebracht, zahlreiche Lastkraftwagen beschädigt sowie viel« Bunkrr und Widerstandsnester außer Gefecht gesetzt. Bombenhagel vo« Marsa Matruk bis Gl Daba. Schwere Verluste der ANtüSfiuteude« Briten. MAI Wie das OKW. zu den neuen Erfolgen der Achsentruppen in Rordafrika mitteilt, blieben die deutschen und italienischen Truppen in scharfer Befolgung dem zurückwrichenden Feind auf den Fersen. Vergeblich versuchten die Briten, sich in vorbereiteten Stellungen an der libysch-ägyptischen Grenze noch einmal zum Kampf zu stellen. Der Widerstand der sich hier verblutenden indischen Truppenteile wurde gebrochen und in unaufhaltsamem Vordringen die Grenze überschritten. In rascher Folge fielen das Fort Lapuzzo, Halfaya mit seinem durch die heldischen Kämpfe deutscher Truppen im Vorjahr bekannt gewordenen Paß und der ägyptische Küsten- ort Sollum. Der Weg der vorwärtsstürmenden Achsen- truppen führte an zahllosen Trümmerfeldern, brennenden Panzern und vernichteten Kolonnen vorbei. Die Mate rialverluste des flüchtenden Feindes sind außerordentlich hoch. Nach der Einnahme von Sollum, die für die Briten wegen der dortigen Hafenanlagen einen empfindlichen Verlust bedeutet, stießen die Ächsentruppen in den Raum von Haggag es el Aqaba südostwärts Sollum vor und warfen die stark angeschlagenen feindlichen Verbände über Duqbuo und Vir Serawil weiter zurück. Als Folge dieser Operationen wurde der wichtige britische Bersorgungs- hafen Sidi el Barani von den Achsentruppen genommen, die mit ihren Spitzen bereits südostwärts dieser Stadt weiter vordringen. Auch im Laufe der Nacht zum Donnerstag setzten die deutschen Kampfflugzeuge in mehreren Wellen ihre Angriffe auf die zurUckflutenden britischen Truppen fort. Ostwärts des Halfaya-Passes bekämpften He 111-Kampfflug- zeuge zurückgehende Briten. In Tiefflügen wurden nachhaltige Zerstörungen in den dichtgedrängten Kolonnen angerichtet. Zahlreiche mit Truppen und Kriegsmaterial beladene Fahr zeuge blieben brennend und zerstört in der Wüste liegen. Vergeblich versuchten die Briten, auch in Eisenbahntrans. Porten ihre zuruckflutenden Kräfte nach Osten zurückzuziehen. Bomben schweren Kalibers trafen mehrere fahrende Züge. Eine große Zahl mit Munition beladener Güter wagen kam zur Explosion. Die Briten erlitten dabei, beson ders als die Kampf- und Zerstorerflugzeuge zum Tief- an griff ansetzten, schwere Verluste an Menschen und Ma terial. Kurz nach 21 Uhr erschienen dann Kampfflugzeuge vom Muster Ju 88 über feindlichen Flugplätzen in dem Gebiet zwischen Marsa Matruk und El Daba. Bomben schweren Kalibers richteten in Unterkünften und unter abgestellten Flugzeugen nachhaltige Zerstörungen an. Nach einem dieser Angriffe entstanden in dem Material- und Sprengstofflager eines feindlichen Feldflugplatzes heftige Explosionen und Brände. Auch die feindlichen Bewegungen auf der Küstenstraße und der Eisenbahnstrecke zwischen Marsa Matruk und El Daba wurden von deutschen Kampfflugzeugen überwacht; in wiederholten nächtlichen Angriffen wurden dort zahlreiche Kolonnen zersprengt und mehrere mit Munition und Truppen beladene Eisenbahnzüge in Brand geschossen. Durch ihre heftigen, bei-Tag und Nacht geflogenen Angriffe Haden die deutschen Luftwaffenverbände zu dem schnellen und erfolgreichen Vorstoß der deutschen und italienischen Truppen wirkungsvoll beigetragen. Basticos Glückwunsch für Rommel. Der Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte in Nordafrika, General Bastico, besichtigte die Stadt Tobruk, den 3m helßumkämpften Wolchowgebiet. PK-Aufn.: «riegober. Schmidt ^Heeder (Sch) '..'M - PK-Kriegsberichter Koch (Sch) Auf de« Ferse«. Bon unserer Berliner Schriftleitung wird uns geschrieben: Generalfeldmarschall Rommel hat den Engländern keine Zeit zur Besinnung gelassen. Sofort nach der Einnahme von Tobruk und Bardia kat seine Truppen in breiter Front an der Grenze zwischen Libyen und Aegypten aufmarschieren und vorbrechen lassen. Die Engländer hatten gehofft, e» würde ihnen gelingen, in den starken Grenzbefestigungen den vorstürmenden Achsentruppen Widerstand leisten zu können. Auch rechneten sie damit, daß den deutschen Soldaten der Atem ausgehen würde und sie nicht mehr die Kraft hätten, Befestigungen zu durchstoßen, wobei sie sich vor allem auf den „General Sommer" verließen, der nach ihrer Meinung eine Fortsetzung des Kampfes in der Wüste auf die Dauer unmöglich machen müßte. Aber sie haben sehr rasch gemerkt, daß unsere Soldaten weder durch Kälte noch durch Hitze in ihrem Vorwärtsdrang behindert werden. Auf Anhieb find die Reste der englischen 8. Armee geworfen und die ersten Verteidigungszonen auf ägyptischem Boden durchbrochen worden. Gerade das Beispiel, das die Deutschen hier vor einem halben Jahr gegeben hatten, als sie sich, in diesen Stel lungen wochenlang gegen den Ansturm der britischen Ueber- macht verteidigten, hatte den Engländern die Zuversicht ein geflößt, sich hier halten zu können. Aber in zügigem Vor marsch wurden das starke Fort Capuzzo, der Halfayapaß — den die Engländer den Höllfeuerpaß getauft hatten — und Sollum im Sturm genommen. Besonders der Halfayapaß läßt die Erinnerung an deutsches Soldatentum und deutsche Tapferkeit wieder aufleben. Hier hatte Rommel im Dezember schwache Kräfte zurückgelassen, die dem Angriff und der Be lagerung des Feindes standhielten und die Engländer bei ihrem Bormarsch nach Westen zwangen, ihren gesamten Nach schub im großen Bogen durch die Wüste umzuleiten. Sie gaben ihren Widerstand erst auf, nachdem sie ihre strategische Auf gabe erfüllt und ihre Munitions- und Derpflegungsvorräte restlos aufgebraucht hatten. Die Engländer aber sind kaum einen Tag lang imstande gewesen, dem Druck der deutschen Angreifer zü widerstehen. In glänzendem Zusammenwirken mit der Luftwaffe haben Panzer und Infanterie die starke Befestigungslinie durchstoßen. Und wieder gab es keinen Halt, über Sollum hinaus blieb Rommel den Engländern auf den Fersen und er konnte bereits Sidi el Barani sowie das südöstlich davon liegende Gebiet in seine Hand bringen. Damit stehen die Achsentruppen schon 100 Kilometer jenseits der Grenze auf ägyptischem Boden. Und dabei hatten die Engländer noch am Donnerstag morgen in Presse und Rund- funk versichert, die 8. Armee würde in diesem Raum, gestützt auf starke Verteidigungsstellungen und verstärkt durch rasch herbeigeholte Reserven, energischen Widerstand leisten. Die neuen großen Erfolge Rommels, denen weitere folgen werden, legen erneut Zeugnis ab von der gewaltigen Kampfkraft der deutschen Afrikatruppen und der verbündeten Italiener, von ihrer glänzenden Führung, aber auch von der schwierigen mili tärischen Lage Englands in diesem Raume. ehemaligen Sitz des englischen Oberkommandos, die Hafen anlagen und die Umgebung. Dann begab er sich in die vor deren Linien, um Generalfeldmarschall Rommel aufzusuchen. Die Begegnung war außerordentlich herzlich. General Bastico äußerte seine lebhafte Anerkennung für die glänzende Füh rung der Truppen der Achsenmächte durch den Generalfeld marschall auf dem Schlachtfeld. * Italienische U-Bootersolg« im Atlantik. Im italienischen Wehrmachtsbericht vom Donnerstag heißt es u. a.: 3m östlichen Mittelmeer griffen unsere Flugzeuge einen Geleitzug an und beschädigten trotz des hef tigsten Abwehrfeuers der Geleitschiffe einen Dampfer. Im Atlantik versenkte eines unserer Unterseeboote einen bewaff neten Dampfer von 8000 BRT. und ein Motorschi'' 'on 5500 BRT. Ein anderes Unterseeboot versenkte eine: 10- BRT.-Dampfer. 45 V»«k«r »«d über 80 Kampfständ« vernichtet. Wie das OKW. von der Ostfront mitteilt, hatten unsere Truppen am 23. Juni bei der Säuberung eines Waldgelän des im mittleren Abschnitt weitere Erfolge. Eingeschlossene Bolschewisten, die nach Osten durchzubrechen versuchten, wur den zurückgeworfen. Die Gefechte sind wegen des unübersicht lichen Wald- und Sumpfgeländes, das durch starke Regenfälle zeitweilig alle Angriffsbewegungen nahezu unmöglich macht, besonders schwer. Trotz Morast und Ueberschwemmungen durchstieß in diesen Tagen ein westdeutsches Infanterie-Batail lon die stark befestigte feindliche Stellung und entriß dem Feind in Ausnutzung dieses Erfolges eine festungsartia aus gebaute Ortschaft. In erbittertem Kampf wurden 45 Bunker und mehr als 80 Kampfstände mit ihren Besatzungen ver nichtet. Stärkere Kräfte, die den Ort im Gegenangriff zu- rückzuaewinnen versuchten, wurden unter sehr hohen blutigen Verlusten des Feindes zurückgeschlagen. Im rückwärtigen Ge- sechtsgebiet wurden bei Säuberungsaktionen mehrere Banden gruppen aufgerieben, drei Geschütze und zahlreiche Handfeuer waffen sowie große Mengen Munition erbeutet. Rom, 26. Juni. Der spanisch« Außenminister Serrano Tuner, der auch vom Papst empfangen wurde, verließ gestern abend die Stadt, auf dem Bahnhof von Außenminister Graf Eiano herzlich verabschiedet.