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X- 33, 8. Februar 1923, Redaktioneller Teil 1921 1922 Lokal- Januar Januar Dezember zuschlage« Gruppe Gruppe Gruppe L I o L 6 L 6 0 °/° 1190.— 1110.— 985.— 2340.— 2220.— 2040.— 25885.— 24890.— 22900.— 2>/-°/° 1195.— 1115.— 990.— 2380.— 2260.— 2080.— 26585.— 25455.— 23420.— s °/° 1275.— 1190.— 1055.— 2455.— 2330.— 2140.— . 27090.— 26155.— 23965.— 7'/-°/° 1345.— 1250.— 1110.— 2520.— 2390.— 2195.— 27705.— 26645.— 24515.— >° °/° 1444.— 1320.— 1175.— 2595.— 2450.— 2260.—. 28320.— 27 230.— 25050.— 12>/r7° 1470.— 1370.— 1220.— 2065 — 2530.— 2320.— 28935.— 27830.— 25600 — IS °/° 1490.— 1385.— 1230.— 2740.— 2595.— 2385.— 29540.— 28430.— 26150.— 17'/.°/° 1580.— 1470.— 1310.— 2810.— 2660.— 2440.— 30180.— 29016.— 26665.— 2V °/° 1590.— 1480.— 1315.— 2880.— 2730.— 2500.— 30790.— 29600.— 27 235.— 2S °/° 1605.— 1495.— 1330.— 2925.— 2775.— 2545.— 31915.— 30690.— 28235.— 1630.— 1520.— 1350.— 3155.— 2990.— 2780.— 39915.— 30690.— 28235.— Berlin 1730.— 1615.— 1465.— 3190.— 3025.— 2815.— 39915.— 30690.— 28235.— Tatsache, daß die Brotvertcuerung erst Mitte Januar eintritt, sind die Lohnzulagen im Buchdruckgewerbe so hohe, daß sie wohl wiederum den Tod einiger Zeitungen und auch einiger Unter nehmungen aus dem Gewissen haben werden.« Die Steigerung der Buchbinderlöhne bis Mitte Dezember 1922 sei an derHand der nachstehenden Tabelle (S. 1L4) veranschaulicht, (Mittlerweile haben, wie ein Vergleich mit der Tabelle zeigt, die Löhne im Buchbindcrgewerbe weiter angczogen. Für die Zeit vom 18, bis 31, Januar d, I, betrug der Spltzcnstundenlohn jür Gehilfen 47K,SO für Arbeiterinnen 2LS,— und für die Zeit vom I, bis 14. Februar LSI.LU bzw, 3LU Im allge meinen erreichten die Friedcnslöhne der Buchbinder die der Buchdrucker nicht, cs waren früher auch keine so strajs gefügten Arbeitgeber- und Arbcitnehmerorganisationen vorhanden wie im Buchdruckgcwcrbc. Erst nach der Revolution vollzog sich die Wandlung, Es ist deshalb der Friedcnslohn, der sich wohl durchschnittlich 10 bis LStzß unter dem Buchdruckerlohn bewegte, weggelasscn, und als Vergleiche sind die Jahre 1921 und 1922 gegenübergcstcllt worden. In Weimar wurde im April 192(1 ein Reichstarif sür das Buchbindergewerbe und verwandte Bcrusszweige von den beteiligten Arbeitgeber- und Arbeit- nehmcrorganisationen abgeschlossen, dem aber die am 8, und 9, Mai 1920 in Leipzig tagende außerordentliche Hauptversammlung des Deutschen Buchdrucker-Vereins ihre Zustimmung nicht gab. Erst im Februar 1921 trat man dem Abschluß bei. Die geschäftliche Lage im Buchbindergewerbe war in den ersten Monaten des vergangenen Jahres im allgemeinen eine befriedigende, teilweise sogar eine gute. Sie staute aber gegen Ende des Jahres merklich ab, und sür den Monat Dezember 1922 Muß e der Verband Deutscher Buchbindereibescher seststeklen, daß die Beschäftigung chlecht war. Der Auftragsmangel im Buchdruckgewerbe überträgt sich automatisch aus das Buch bindcrgewerbe, jo daß auch hier Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit erheblich zunehmen. Im Dezember wurden die Verkaufspreise wieder bedeutend erhöht. Insgesamt ist gegenüber dem Jahre 1914 eine Verteuerung der Verkaufspreise um das 1100- fache eingetreten, bzw. es betrugen die Preise im Dezember vorigen Jahres 1100 mal soviel als im Frieden. Tie »Buchbinder- Zeitung« berichtete in ihrer Nr. LI vom 17. Dezember 1922, daß die Hamburger Buchbinder-Innung beschlossen habe, mit Wirkung vom 23. November 1922 an jür Druckbüchcr lHallbkaliko mit Titels das 7S0sache und sür alle übrigen Arbeiten das 800jache des Preises von 1914 zu sordern. Hiernach stellt sich beispielsweise das »Reichs gesetzblatt« für 1921 auf 3100 sti in einem Bande und in zwei Bänden auf 2S00 sti je Band. Diese Preisfestsetzung wild als nicht übertrieben hoch bezeichnet, da eine Reihe der wichtigsten Buchbindereimaterialien um das 1000- bis 3000sache der Vor kriegszeit gestiegen sei. Mittlerweile ist diese Preisfestsetzung schon wieder erheblich überholt worden. Ende Dezember 1922 versandte der Verband Deutscher Buchbindcrcibesitzer an die Auftraggeber ein Rundschreiben, in dem mitgcteilt wurde, daß die bis Ende De zember gültig gewesenen Richtpreise einen Ausschlag von LOHß er fahren. Dem Beispiel der Verleger folgend, hat der Vorstand des Bundes Deutscher Buchbinder-Innungen mit der bisherigen prozentualen Berechnung der Teuerungsausschläge gebrochen und dasür die Schlüsselzahl eingeführt und diese ab I. Januar 1923 auf 1100 festgesetzt. Mit dieser Zahl werden die Grundpreise des Bundestariss von 1914 multipliziert. In Orten mit besonders teuren LebcnSbedingungen sollen von den dortigen Innungen besondere Schlüsselzahlen errechnet werden. Man wird wohl auch im Buchdruckgewcrbe auf die Schlüsselzahl zurückkommcn, denn waS z. B. in dieser Hinsicht der »Allgemeine Anzeiger jür Buchbindereien« <Nr. 1, Seite 4j schreibt, dürste auch sür das Buchdruckgewcrbe zutrcffen: »Eine vollständige Umgestaltung er fuhr die Festsetzung der Zuschläge HUM Bundestaris. Die pro zentualen Berechnungen sind ,ür viele unserer Kollegen ein Greuel, wie aus den Zuschriften hcrvorgeht. Auch die Bundesleilung konnte sich dieser Ansicht nicht verschließen, da die Zuschläge bereits eine ungeahnte Höhe erreicht und sicher noch nicht den Höhepunkt überschritten haben. Es wurde daher beschlossen, den Weg cinzuschlage», den die Buchhändler mit Erfolg beschickten haben. Zu den Grundpreisen von 1914 lBundestaris!j soll in Zukunft ebenfalls eine Schlüsselzahl bekanntgegeben werden, womit diese dann einfach zu multiplizieren sind. Es soll auch nur eine einzige Schlüsselzahl festgesetzt werden und der Unterschied zwischenDruäbüchern undGeschästsbüchern sortsalleu, da die Preise sür letztere im Bundestaris sowieso höhere sind und durch den Zu schlag bereits besser bewertet werden. Für Ledereinbändc oder besondere Arbeiten muß auch in Zukunft eine Extrabercchnung vorgenommen werden.« Ob nun diese Schlüsselzahl berechtigt oder nicht berechtigt ist, soll hier nicht des nähercnuntersuchtwerdcn. Der Verleger wird aber Vorsicht walten lassen müssen und bei belangreichen Aufträgen von mehreren Firmen Offerten einsor dern. Die Materialpreise spielen ja beim Buchbinder eine noch größere Rolle als beim Buchdrucker, und ein wohlüberlegter günstiger Matcrialcinkauf ist für die Konkurrenzfähigkeit von nicht geringer Bedeutung. Beim Materialcinkauf denkt man unwillkürlich zunächst ans Papier, und damit sind wir beim betrüblichsten Kapitel ge landet, das den Abschluß dieses Aussatzes bilden soll. Den Löwen anteil an der riesigen Verteuerung aller Druckerzeugnisse — ein schließlich der Bücher — hat die Papierfabrikation aus dem Ge wissen. Alle Schritte, alle Proteste, alles Vorstclligwerdcn der Pa- pierverarbciter, alle gesetzlichen Maßnahmen haben rein gar nichts geholfen, zum Schaden kam in vielen Fällen obendrein auch noch der Spott. Greifen wir als Beispiel nur das Zeitungsdruckpapier heraus. Dem Friedenspreis von 20 L, je Kilogramm steht sür den Monat Januar 1923 ein Kiloprcis von L80 ckt gegenüber, der allerdings noch durch »Rückrechnung« seitens der Zellstoss-Fabriken aus L2S herabgesetzt werden soll. Da den Zeitungsverlegern die Grundlagen dieser Preisberechnung nicht richtig erschienen, wurde Protest gegen diese Preise eingelegt. Ob der Protest Er folg haben wird, darf noch sehr bezweifelt werden. Holzfrei mittelsei,ics Postpapicr, das noch im Jahre 191S zu LO—LO L, je 1K3