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Mk, ÄtWU ! Vr-I»r M- Z-N- 250 M.. c. s. 80 ooo M.. t'r 8. 40000 W.. > - ,s 20000 NI. Sl-N-no-U 05 M dl- S-N-. Lhistr-o-bühr 1 lOO NI. I«-kt-Nr. '. -DNI-l u. Dl«ptmilgl d>- A-,1- ,45 DI. - ^ Nr. n.i ,N. ü«>. Leipzig. Donnerstag den 8. Februar 1923. 90. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Die Anschwellung der Druck- und Bindekosten im Jahre 1922. (Schluß zu Nr. 32.) Wenn in der vorhergehenden Tabelle <Bbl. 32) eine Übersicht über dieEntwicklung der Druckpreise gegeben worden ist, so soll in einer zweiten Tabelle (s. S. 162) ein Überblick über die Entwick lung der Lohnvcrhältnisse im Bnchdruckgcwerbe gegeben werden. ES ist hierbei der FricdenSlohn den Anfang Januar und Ende Dezember IS22 gezahlten Löhnen gegenübcrgestellt worden. Die Löhne der Hilfsarbeiter und Hilfsarbcitcrinncu werden nach Prozentsätzen der Buchdruckerlöhnc bemessen, und diese Sätze sind im Hilssarbeitertaris festgesetzt. Im Börsenblatt sind ja auch regel mäßig die Hilssarbciterlöhnc angeführt worden. Der Wochenlohn der Lehrlinge <in einigen Gegenden Deutschlands, z. B. in Sachsen, sagt man »Kostgeld der Lehrlinge«) war im Lohntaris von ISI2, dessen Gültigkeit während des Krieges von Jahr zu Jahr verlängert worden war, nicht festgesetzt, viel mehr der freien Vereinbarung (orts- oder bctricbsweise) über lassen. Am I. Mai 1020 wurde vom Tarifamt der Deutschen Buch drucker eine »Lchrlingsordnnng für das Deutsche Buch- drnckgcwerbe» in Kraft gesetzt, die aber den heftigsten Angriffen nicht nur der übergroßen Mehrheit der deutschen Buchdrnckerei« besitze! begegnete, sondern auch zahlreiche Proteste bei den Hand werks- und Gcwcrbckammcrn sowie bei den Innungen auslöste, da sich die Lehrlingsordnnng über mancherlei Bestimmungen der Gewerbeordnung hinwcgsetzte, bzw. aus diese keine oder zu wenig Rücksicht genommen hatte, so daß die vorhin genannten Körper schaften sich in den gesetzlich ihnen zucrkanntcn Rechten beein trächtigt suhlten. Die Gegnerschaft bei der Prinzipalität war be sonders darauf zurückzuführen, daß man in dieser Lehrlings- ordnung eine lästige, einengende Fessel erblickte und daß der Gc- hilscnschast ein zu weitgehendes Mitbcstimmungsrccht cingeräumt worden war. Später haben dann Verhandlungen der Interessen ten mit den Vertretern der Regierung usw. stattgefunden, ohne daß bis jetzt ein endgültiges Ergebnis hinsichtlich dieser Lehrlings- vrdnung erzielt wurde; der Widerstreit der Meinungen ist einst weilen noch nicht überbrückt. Die Lehrlingsordnung ist daher in ihrem ganzen Umfange nie tarifliches Recht geworden, lcdigl cl, dem »materiellen Teile«, der die Löhne usw. (»Kostgeld«) der Lehrlinge enthielt, fügte mau sich schließlich. Die Lehrlingsord nung unterschied zivischeu dem Kostgeld und der Teuerungszulage. Beispielsweise betrug das Kostgeld ab t. Mai 1920 in Orten ohne und mit 2tzs.^ Lokalznschlag im ersten Lehrjahre ö .st, im zweiten 7 ,K, im dritten 0 .st und im vierten 12 die Teuerungszulage bestes sich auf II.SO ,1t, so daß sich ein Gesamtlohu von 16.50 .11, 18.50 ./(, 20.50 .K und 23.50 .st ergab. In Druckorten mit 250.. Lokalzuschlag, z. B. Berlin, Hamburg und Leipzig, betrug das Kostgeld 8.75 -st, 10 12.50 .« und 18.75 .st, während sich die Teuerungszulage auf 15.50 .st belief, so daß sich ein Gesamtlohn von 21.25 .st, 25.50 .st, 28 .st und 34.25 .st ergabt Demnach erhielt im Mai 1920 ein im vierten Jahr lernender Buchdrucker lehrling bei 25U, Lokalznschlag bereits soviel wie 1914 der tarif lich höchstentlohnte Gehilfe (34.38 .st). Die untenstehende Tabelle veranschaulicht die Entwicklung der Wochenlöhne der Lehrlinge, wobei bemerkt sei, daß die Teuerungszulage au diese jeweils auf ein Zehntel der für die höchste Gehilfcnstassel festgesetzten Teuerungszulage bemessen wurde (Lohnklasse 0, Verheiratete). Ab 29. Januar d. I. sind wie die Gehilfen-, so auch die Lchr- lingslöhne wieder bedeutend erhöht worden. Letztere betragen gegenwärtig in der Spitze <25 Lokalzuschlag) im ersten Lehrjahr 2860 .st, im zweiten 3243 ,st, im dritten 3623 .st und im vierte» 4383 .st. Wie die Löhne der Lehrlinge, so waren auch die Gehälter der Faktoren, das sind die Betriebsleiter und Ablcilnngsvor- stcher in den Setzereien und Druckereien, bis vor einigen Jahren noch nicht tarifiert. Zwischen dem seit 1869 bestehenden Deutschen Buchdrucker-Verein und dem 1896 gegründeten Deutschen Fak- torcn-Bund wurde am I. September 1918 eine Vcrtrags- gcmeinschast ins Leben gerufen, die u. a. mich die Regelung der Gehaltsverhältnisse Vorsicht. Hiernach sind für das Gehalt der Cniwicktung der LchrlingSliihne. 1920 1922 ^Lokal-^ 1. Mai Anfang Januar Ende Dezember Zuschlages 1. 2. s. -1- 1. ! s- ! 3- 4- 1. ! 2. 3. ! 4. Lehrjahr Lehrjahr Lehrjahr ° 16.5,0 18.50 20.50 23.50 45.— 50.— 55.— 60.— 1151.— 1156.— 1161.— 1166. 16.50 18.60 20.50 23.50 45 — 50.— 55.— 60.— 1176.— 1181.— 1186.— 1191.— 6 */-o 19.— 20.— 22.— 27.— 48.— 52.— 57.— 64.- 1207.— 1212.— 1217.— 1224.— 7-/2°/° 20.70 21.80 24.— 29.60 50.— 54.— 60.— 68.— 1237.— 1241.- 1247.— 1255.- w °/- 21.20 22.30 24.50 30.— 52.— 56. 62.— 70.— ILs-t.- 1268.- 1274.— 1282.— 12^°/- S2.S0 23.70 26.— 31.75 53.— 58. 64.— 71.— 1290.- 1295.— i 1301- 1308.- IS A> 22.50 23.70 26.— 3175. 55.— 60. 66. 73.— 1322.- 1327.— > 1333.— 1340.- 17/2°/- 23.80 25.— 27.40 33.40 57.— 62.— 68. 1350.- 1355.— ^ 1361.— 1368.- 20 °/> 23.80 25.— 27.40 33.40 58.— 63.— 69.— 76.— 1375.- 1380.— 1386.- 1392.— 25 °/o Berlin u. 24.25 25.50 28.— 34.25 61.— 66.— 72.— 80.- 1429.- 1437.— ! 1442.— 1452.— Hamburg 24.25 25.50 28.— 34.25 6S.— 76.- 90.— 100 — 1446. 1455.— i 1470.— 1480.— 161