Volltext Seite (XML)
für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg uud Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und -er städtischen Dehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. ^o. 3R Mittwoch, den 18. April IDFT^ ragßl n, ' wsesi n. Fellmer. Rck. Bekanntmachung Bekanntmachung einen muthmaaßlich tollen Hund betr. machen wollen. — Ganz besonders ärgerlich ist man hier über dis Nachricht, daß Baiern sich geneigt zeigen könnte, mit Preu ßen sich zu verständigen. — Wie komisch unter andern die Gründe sind, durch welche man Baiern gegen Preußen entfremden will, zeigt die „Debatte" in folgenden lehrreichen Zeilen - „Noch andere Gründe sind es aber, die Baiern veranlasse müssen, den preuß ischen Plänen fern zu bleiben, und hier treten vorzugsweise die materiellen Interessen in den Vordergrund. Während nämlich das dem Einflüsse Preußens überantwortete Norddeutschland sich zum Herrn des deutschen Meeres und der zu diesem Meere füh renden Straßen machen würde, wäre die süddeutsche Hälfte gänz lich abgesperrt vom Meere, da ihm dann, unter den veränderten Verhältnissen, auch das von Oesterreich beherrschte adriatische Meer verschlossen bleiben könnte. Was bedeutet heute aber ein Staat, der nicht ansMeer gelangen kann und dem es nur durch Verträge,, die große Verpflichtungen auferlegen und große Opfer erheischen, möglich wird, seinem Handel und Verkehr das Meer zu erschließen? Nichts, gar nichts. Er sinkt in sich zusammen, siecht am Marasmus dahin und wird das Opfer seiner das Zuwiderhandlungen gegen diese Bedeutung werden streng und nnnachfichtlich mil Geld- oder Gefängnißstrafe geahndet, auch Jemand beauftragt werden die in Großröhrsdorf frei und ohne gulconstruirten Maulkorbs umherlaufenden Hunde zu fangen und K tödten. lick Zugleich werden hierdurch der BezirkSgensdarm, die Ortsgerichtspersonen und der Ortswächtcr in Großröhrsdorf angewiesen, so- im Interesse der öffentlichen Sicherheit uud Wohlfahrt Jedermann aufgefocvcrt wird, unnachsichtlich Zuwiderhandlung anher auzuzeigen. Pulßnitz, am 14. April 1866. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Am 13. d. M. ist ein, dem äußeren Erscheinen nach toller Hund von mittler Größe und röthlicher Farbe, welcher sich weiter " Meint hat, ehe er hat getödtel werden können, in Großröhrsdorf mnhcrgelaufen und hat mehrere Hunde daselbst gebissen. Indem dieß hierdurch bekannt gemacht wird, werden zugleich alle Besitzer von Hunden und Katzen in Großröhrsdorf bedeutet, skse ihre Thicre bis Ende Juni laufenden Jahres aufmerksam zu beobachten und nicht frei umherlaufen zu lassen, sondern sicher ^»sperren oder respective an eine tüchtige Kette zu legen, sowie namentlich diejenigen Hunde, welche von vorerwähntem Hunde ge- ^en worden sind, entweder tödten zu lassen oder unter thierärztliche Behandlung zu stellen, auch diejenigen Hunde, welche erwiesencr- nicht mil jenem Hunde in Berührung gekommen sind uud nicht eingesperrt gehalten oder an die Kette gelegt werden können, mit einem construirten Maulkorbe von starken Drathstangen oder von starkem Drathflechtwerke — nickt aber blos mit ledernem Maulriemen — K versehen. Politische Ucbersicht. wachsen. — In der im „Dresd. Journal" veröffentlichten ^twort des sächsischen CabinetS auf die preußische Circularde- ^Iche vom 24. v. M. heißt es: Preußen möge sich an den Bund ^nden; dort werde Sachsen den Bundesgesetzen gemäß dafür Minen und darnach hanveln, vaß dem angrelfeuven Theile enl- /Mnzetreten werde. Dies sei die Antwort auf die Frage nach Haltung, welche Sachsen bei einem Angriffe Oesterreichs auf ^FMeußen annehmen werde. Eine Beantwortung der zweiten Frage ui''?' von Sachsen zu erwarten sei, wenn Preußen znm Kriege o,. ^vchigt werde — halte die sächsische Regierung nach den Be- Mmungen des Bundesrechts principiell für unmöglich; da aber Frage einmal gestellt worden sei, so betrachte die sächsische S Merung sie als eine solche, die eine einzelne Regierung, dem - vorgreifend, gar nicht entscheiden oder beantworten dürfe, bi Oesterreich. — Das Wiener Cabinet soll fest entschlossen w von Preußen die Zurücknahme der MobilisirungS-Ordre im EA^anzeiger" zu verlangen, und von der Gewährung oder i Mewährung dieser Forderung feine weiteren Schritte abhängig Zufolge Anzeige vom 7. dieses Monats ist heute im Handelsregister des hiesigen Gerichtsamts-Bezirks auf Folium 97 die neu uf rosste Firma „.Z G. A. Boden in Bretnig )l^«d als deren Inhaber el^ Gustav Adolph Boden daselbst n^' getragen worden. Pulßnitz, am 12. April 1866. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Feümcr.