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WUMerMWM Nr. 78. Berlagr «.M. GSrtxr, Aue. Lachsen DrahNmschrtft D»Ik»fr»und «uelachsen ««d GchVar-euberger Donnerstag/Freitag, den 2./3. April 1S42 dauptaeschäftestell« »e« Sammel-Nr. «LU Seschilftestellen 0»tz»M <«mt »4». Gch««d«r, >10 und «ch»«r,r»>rr, Nie Jahrg. SS gerier sroüer Lrkola im IL»u»i»k Lese» <Ii« VereorLU»L"r1iikk»lLr1. Im MSrz wurden 105 Handelsschiffe mit «4«S0« BRT versenkt. beheben. Infolgedessen fänden di« Japaner auch bei den Burmesen alle gewünschte Unterstützung. Die Briten müßten sich davor hüten, die Streitkräfte der Heimat und im mitt leren Osten mit Rücksicht auf die verzweifelte Lage in Ostasien zu schwächen. Um den mittleren Osten sei er, Cyril Falls, am meisten besorgt. Blicke man auf dieses Jahr 1942, dann gelange man zu der Ansicht, daß den britischen See-, Land- und Luftstreitkräften eine solche Menge von Auf gaben zufalle, daß für die Erledigung einer jeden einzelnen nur wenig einsatzfähige Menschen und Material zur Verfügung stehen. Das Ritterkreuz für drei tapfere Jagdflieger. DNB. Berlin, 1. April. Der Führer verlieh das Ritter kreuz des Eisernen Kreuzes an die Leutnante Dickfeld und Omert und Fldw. Roßmann, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Adolf Dickfeld hat 47 Feindflugzeuge abge schossen und 8 sowjetische Flugzeuge am Boden, 11 Lokomo tiven und 2 Panzer zerstört und 2 Eisenbahnzllge in Brand geschossen. Emil Omert erzielte 40 Luftsiege, zerstörte bei Tiefangriffen 18 Feindflugzeuge am Boden und versenkte ein bolschewistisches Schnellboot. Edmund Roßmann hat 42 feindliche Flugzeuge abgeschossen und in 7ö Tiefangriffen an -der Ostfront dem Feind schweren Schaden zugefügt. Bromberg, 1. April. In dem Strafprozeß gegen eine Anzahl polnischer Begleitmannschaften, die den Thorner Blut marsch begleitet hatten, wurde nach vierwöchiger Verhandlung das Urteil verkündet. Es wurden zum Tode verurteilt der Hauptangeklagte Hauptmann Drzewiecki und zwanzig weitere Angeklagte. Einer erhielt fünf Jahre verschärftes Straflager. Die übrigen 18 Angeklagten wurden freigesprochen. Auf dem Blutmarsch von Thorn nach Warschau wurden unschuldige deutsche Volksgenossen nach schlimmsten Mißhandlungen mit Maschinengewehren und Bajonetten ermordet. Die freige sprochenen Mitglieder der Begleitmannschaften hatten sich an den Mordtaten nicht beteiligt. Ankara, 1. April. Heute begann der Prozeß gegen die Angeklagten, die bisher im Zusammenhang mit dem Bomben anschlag gegen den deutschen Botschafter v. Papen verhaftet wurden. Auf der Anklagebank sitzen der Student Sayman, der Friseur Sagol, beides aus Serbien gebürtige Türken, der Angehörige des Sowjetstaates Kornilow von der Handelsver tretung und der Sowjetstaatsangehörige Iwanow ^Pawlow. Madrid, 1. April. Der Tag, an dem vor drei Jahren die nationale Erhebung siegreich zu Ende geführt wurde, wurde in Madrid durch eine Militärparade vor General Franco gefeiert. Besonders stürmisch wurden Soldaten der Blauen Division begrüßt, die in deutscher Uniform mit dem Eisernen Kreuz geschmückt der Parade auf einem Ehrenplatz bei wohnten. Tokio, 1. April. Am 27. März traf in Japan eine Ladung von 1000 Tonnen Zucker aus Hongkong al« erste Lie. ferung der beschlagnahmten SO 000 Tonnen des britischen LageWestandes ein. Die Sowjets verloren Bolltreffer auf U-Boote u DNB. Ans dem Führerhauptquartier, 2. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Osten erlitt der Feind bei seinen in mehreren Ab schnitten der Front andauernden Angriffen sowie bei eigenen Angrisssnnternehmungen wieder hohe Verluste. Schwere Artillerie nahm kriegswichtig« Anlagen in den Vorstädte« von Leningrad mit beobachteter Wirkung unter Feuer. Die Sowietlustwaffe verlor am gestrigen Tage in Luft- kämpfen und durch Zerstörung am BÄ>e« 45 Flugzeug«. In Nordafrika wurde« Flugplätze und Zeltlager in der Marmarica sowie die Wüstenbahn und britisch« Krastsahr» zeugkolonne« im ägyptische» Küstengebiet erfolgreich bombar- diert. Rollende Angriffe starker Kampf- und Iagdsliegerver» bände richteten sich bei Tag und Nacht gegen militärische Anlagen der Insel Malta. Bolltreffer i« Flugzeughallen, Unterkünfte« und zwischen abaestellten Flugzeugen riefen starke Brände und Explosionen hervor. Britische Flakstellun- gen wurden niedergekämpft. Im Hase« von La Valetta er hielten Unterseeboot« und Zerstörer des Feinde» Bomben volltreffer. In Lufttämpfe« wurden drei britische Flugzeuge abgeschofle». Jalienische Bomber griffen mit gutem Erfolg die britische Festung Gibraltar an. Störangriffe britischer Bomber richtete« sich in der letzten Nacht gegen das westliche Reichsgebiet. Die Zivil- bevölkeruug hatte einige Verluste. Der wirtschaftliche Schaden ist gering. Nachtjäger und Flakartillerie schosse« elf der angreise«de« Bomber ab. Der Kamps gegen die Bersorgungsschiff- fahrt Großbritannien» und der Bereiuia- ten Staate« erb rächte im M»«at März gr/oße Erfolge. Kriegsmarine und Luftwaffe ver- senkte« 105 feindliche Handelsschiffe mit zusammen 649 900 BRT. An diesem Erfolg ist die deutsch« U-Bootwaffe durch die Versenkung von 91 Schiffen mit zusammen 584 900 BRT. beteiligt. Außerdem wurden weitere 39 Handelsschiffe des Feindes durch Torpedo- oder Bombentreffer schwer beschädigt. Schwere Schlage gegen die Bolschewisten Zu den Kämpfen im mittleren Abschnitt der Ostfront am Dienstag wird vom OKW. noch mitgeteilt: In Fortsetzung der Angriffe an den beiden letzten Tagen griffen die Bolsche- wisten im Gefechtsstreifen einer deutschen Panzerdivision morgens, von starkem Artilleriefeuer unterstützt, mehrmals an. Alle Angriffe, wurden schon in der Bereitstellung niederge- kämpft. 3tur einer kleineren Gruppe des Feindes gelang es, die deutschen Stellungen zu erreichen, wo sie aufgerieben wurde. Oertliche deutsche Vorstöße im mittleren Frontabschnitt gestern 48 Flugzeuge. ld Zerstörer In La Valetta. verliefen erfolgreich. Panzertruppen säuberten zwei Wald- gelände vom Feind, brachen gegnerischen Widerstand, ver- nichteten 35 Bunker und nahmen ein wichtiges Höhengelände mit mehreren Ortschaften nach harten Kämpfen in Besitz. An einer anderen Stelle drangen Truppen einer Infanterie- Division gegen zähen Widerstand des Gegners in einen feind- Uchen Stützpunkt ein und rollten das Grabensystem von der Flanke her auf. Der Gegner erlitt bei allen diesen Kämpfen sehr hohe blutige Verluste. Zahlreiche feindliche Panzer wur- den abgeschossen und Waffen und Kriegsmaterial in großer Meng« erbeutet. Deutsche Sturzkampfflugzeuge belegten eine stark befestigte Ortschaft mit Bomben. In der Mitte des Ortes aufgefahrene Geschütze versuchten die Flugzeuge abzu- wehren, doch mußten sie schon nach wenigen Schüssen unter den Bombentreffern ihr Feuer einstellen. Die vom Feind belegten Gehöfte gerieten in Brand. Das Großfeuer dehnte sich auch auf die mit Kriegsmaterial gefüllten Scheunen und Schuppen aus und ergriff parkende Fahrzeugkolonnen. Die Bolschewisten verließen in regelloser Flucht unter Zurück- lassung von Waffen und anderem Kriegsgerät die zerstörte Ortschaft. 27 Sowjetflugzeuge abgeschossen. Am 31. März schossen deutsche Jäger im mittleren Ab- schnitt der Ostfront bei Begleitschutz deutscher Kampflugzeug- verbände insgesamt 27 Flugzeuge ab. Deutsche Kampf- und Sturzkampfflugzeuge vernichteten Dienstag sieben Lokomo- tiven Lurch Bomben. Fünf Züge blieben schwerbeschädigt liegen. Zwei Munitionslager und über 60 Fahrzeuge aller Art wurden im Tiefangriff zerstört. Mehrere Sowjetbunker gesprengt. Der finnische Heeresbericht vom 1. April meldet u. a.: Auf der Karelischen Landenge drangen unsere Spähtrupps in Lie feindlichen Stellungen, vernichtete^ mehrere Dutzend Bolschewisten und sprengten einen betonierten MG.-Bunker sowie drei Wohnbunker mit Waffen und Mannschaften. An der Ostfront hat unsere Artillerie zahlreiche Widerstandsnester vernichtet und Brände in Stellungen des Feindes hervor gerufen. Mit schweren Infanteriewaffen wurden mehrere Treffer in feindlichen Kampf- und Wohnbunkern erzielt. * Britenkreuzer torpediert. Der italienische Wehrmachtsbericht, vom Mittwoch meldet u. a.: Einer unserer Spähtrupps stieß östlich von Mechili mit Panzerabteilungen, Lie durch Artillerie unter- stützt waren, zusammen und griff sie erfolgreich an. Der Feind verlor einige Panzer, und die Besatzung eines der Panzer, unter der sich ein Offizier befand, wurde gefangen- genommen. Deutsche Jagdflugzeuge schossen über Martuba zwei Curtiß ab. Unsere Torpedoflugzeuge versenkten bei einem erfolgreichen Angriff aus einen Geleitzug im oft- lichen Mittelmeer einen großen Dampfer. Ein zurückkehrendes U-Boot bestätigte, am 23. März im östlichen Mittelmeer einen Kreuzer torpediert und mit Sicherheit beschädigt zu haben. Auf dem Kuhhandel. In der Rundfunkansprache, die der eben einem britischen Mordanschlag entgangene Nationalistenführer Subhas Chan, dra Bose gestern über seinen Geheimsender an die Inder hielt, hat er zu dem Kampf, der jetzt kommen müsse, auf- gerufen. Die Freiheit aller Inder sei auf dem Sieg der Drei- paktmächte gegründet, erklärte er, während der Sieg Groß- britanniens die Verewigung der indischen Sklaverei bedeuten würde. Das Verhandeln mit dem Empire sei Wahnsinn, denn sein Zusammenbruch stehe vor der Tür. Wenn auch mit einer einheitlichen Meinungsbildung in dem Riesenreich mit seiner Musterkarte von durch Raffen, Religionen und Sprachen sich un- terscheidenden Völkerschaften nicht gerechnet werden kann, so tritt doch immer mehr ein nationaler Kern in Erscheinung, der die englische Herrschaft ablehnt. So haben gestern drei maßgebliche Gruppen: die Hindu-Mahasabha, die Nationa- listenpartei und der Ausschuß aller Sikhparteien die britischen Vorschläge abgelehnt, und heute wird gemeldet, daß der Voll zugsausschuß des Kongresses mit einer verhältnismäßig großen Mehrheit sich dem angeschloffen hat. Nunmehr muß sich also Herr Cripps auf den Kuh- handel begeben. Als er in Delhi ankam, hatte er freilich die ultimative Forderung gestellt, die Vorschläge als Ganzes an- zunehmen, aber das war der übliche Versuch, im Wege des Bluffs alles aus der Gegenpartei herauszuholen. Darauf ist der Kongreßausschuß nicht hereingefallen — es hatte sich ja auch inzwischen allerhand ereignet, so hatten die Japaner große Fortschritte in Burma gemacht und mit der Besetzung der Adamanen im Golf von Bengalen Fuß gefaßt —, und Cripps packt seine Koffer nicht, sondern bleibt schön in Indien und wird „weitere Pläne" vorlegen. Damit ist dje Stellung Boses als Gegenspieler von Cripps zweifellos verstärkt wor- den, wenn auch bisher ein offener Bruch mit dem Kongreß vermieden wurde und die britische Agitation sich alle Mühe gibt, die neue politische Schlappe der Londoner Regierung zu bemänteln. E. B. rungsbüros in Indien stellen und in den indischen Truppen stark vertreten sind, besonders im Unteroffizierkorps. Cripps muß seine Abreise ans Indien verschieben Ablehnung der britischen Vorschläge durch de« Kongreßausschuß. Nach gestern abend in London vorliegenden Meldungen I Stellungnahme ist aber vom militärischen Standpunkt aus soll der Exekutivausschuß des indischen Kongresses mit 37'wichtig, da sie die besten Krieger für die englischen Rekrutie- gegen 16 Stimmen den von Cripps überbrachten Vorschlag der britischen Regierung abgelehnt haben. Nach einer Reutermeldung aus Neu-Delhi erklärte Tripps heute morgen, er werde seine Abreise aus Indien aufschieben. Tripps hatte, so berichtet Reuter weiter, Vorkehrungen für seine Abreise bereits am Montag getroffen. Er beschloß jedoch, noch in Indien zu bleiben, „da er glaubt, daß er nächste Woche noch zusätzliche Arbeit in Indien verrichten könne". Nach einer Reuteriyeldung aus DeIH i hatte gestern die Nationalistenpartei di« Vorschläge von Tripps abgelehnt. Sie stellte fest, daß die Vorschläge nicht nur den Er- fordernissen der Lage nicht entsprechen, sondern in vieler Hinsicht auch voll von gefährlichen Verwicklungen für die Zukunft des Landes sind. Auch eine weitere einflußreiche Partei, Lie Hindu-Mahasabha, hat den Tripps-Plan abgelehnt. Schließlich gab der Ausschuß aller Sikh-Par teien Tripps gegenüber die Erklärung ab, daß die briti- schen Vorschläge unannehmbar seien. Die Sikh-Führer be- tonten: 1. Statt die Einheit Indiens zu stärken und zu er halten, sieht der Plan von Tripps eine Trennung der Pro- vinzen vor. 2. Die Sache der Sikhs wurde erbärmlich verraten. „Stets seit der Ankunft der Briten hat unsere Gemeinschaft auf jedem Schlachtfeld des Empire Mr England gekämpft, wofür nur Undank der Lohn war. Unsere Stellung in Pun- dschab, die die Engländer zu wahren versprachen, ist endgültig verloren. Wir werden uns mit allen Mitteln einer Los- trennung des Pundschab von der allindischen Union wider- setzen. Wir werden niemals zulassen, daß unser Mutterland Ler Barmherzigkeit derer ausgeliefert wird, die es enteignen." — Die Sikhs vertreten zwar nur vier Millionen Inder in der Provinz Pundschab, deren Hauptstadt Lahore ist. Ihre Es steht schlecht «m das Empire. Besorgter Lagebericht el«es Brite«. In einer Londoner Wochenzeitschrift befaßt sich der Militärfachmann Cyril Falls mit der militärischen Lage in Ostasien und insbesondere der Gefahr, die Australien droht. Di« Japaner fühlten sich immer weiter vor. Die Luft- angriffe aus Darwin und Port Moresby würden immer häufiger uns zum anderen machten die Japaner auch den Versuch, nach Port Moresby über Land vorzustoßen. Gelinge es ihnen noch, an Ler australischen Küste di« Ueberlegenheit in der Luft zu erringen, dann befänden sie sich im Besitz aller Vorteile, Lie man sich nur denken könne. Was die japanischen Flottenstreitkräfte angehe, so seien es gerade die Schlacht- schiffe, auf die Japan seine Truppenoperationen im Pazifik aufgebaut habe, ohne daß diese Schiffe aber bisher jemals eingegriffen hätten. Die Schlachtschiffe bildeten die Grundlage der gewaltigen Erfolge der Japaner. Wolle man erst warten, bis Amerika über genügend Schlachtschiff« verfüge, die gegen das Schwergewicht der japanischen Flotte eingesetzt wevoen könnten, dann sei bis dahin schon alles verloren. Eine vor- zeitige Offensive mit unzulänglichen Mitteln aber käme einem Selbstmord gleich. Auf der anderen Flanke des japanischen Angriffes im Pazifik, in Burma, schein« es so, als be gegneten hier die verbündeten Streitkräfte noch viel größeren Schwierigkeiten als in Australien. Die englische Herrschaft in Burma hebe sich in keiner Weis« bewährt. Insbesondere sei es den Engländern nicht gelungen, die Unzufriedenheit, die unter der Bevölkerung in allen Teilen des Landes bestand, zu