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He N te» W t. Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Nabeberg, Na-cburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsbla t t i^r Königlichen Gerichtsbehörden und -rr städtischen Dehörden zu Pulsnitz und Königsbrück 8^. AH. Sonnabend, den 7. April RHGG. >" Bekanntmachung.' Zufolge Anzeige vom März dieses Jahres ist am heutigen Tage auf dem für die Firma: s ilk. Ehr. Hemp els Wwe. L Sohn in Pulßnitz Handelsregister des hiesigen Gerichtsamts-Bezirks bestehenden Folium 81 in II. Rubrik A das Ausscheiden des bisherigen Diiliuhabcrs der Firma, des Herrn Kaufmann Eduard Hempel zu Dresden ^Aautbart worden. Pulßnitz, den 31. März 1866. Das Königliche Gcrichisamt daselbst. i. V. Lindner, Actuar. ni^, Politische Uebersicht. Preußen, — Die preußische Circulardepcsche an die deut- M Höfe weist auf die österreichischen Nützungen hin unter s"!chluß einser angeblichen Ordre d,e Bataille. Zu rich spricht sie die Erwartung aus, daß die betreffenden Regie- H^gen gegen den Bundesbruch Oesterreichs, sowohl wenn die- ^ E^angreisen, als wenn Preußen genöthigt sein sollte, dem An- M zuvor zu kommen, zu Preußen stehen und zur Aufrichtung Ms neuen Bundes Mitwirken werden. Preußen erwartet eine stimmte Antwort über die Entschließung der betreffenden ' Gierungen. — Es heißt hier, das Schutz- und Trutzbiindniß Mchen Preußen und Italien sei unterzeichnet. — Bon Florenz die D wird in Abrede gestellt, daß ein Uebereinkommen zwischen und Italien abgeschlossen ist. — Die „konstitutionelle zcv lMtt- Ztg." meldet gegenüber den Angaben der preußischen offi- Blätter, die gesammte österreichische Armee befinde sich auf Fnedenspuukte und die Stärke eines Feldbataillons betrage üc wie man angegeben 600, sondern 380 Mann. — Oester - — Der „Wanderer", Abendausgabe, will in Erfahrung ge- zch ^t haben, daß die jüngst den meisten Bundesstaaten zugegan- KMe Cjrculardepesche eine Erledigung erhalten werde, welche in ' ^Eerlin weder erwartet, noch erwünscht sein dürfte; in Folge B- , fischen Herrn v. Beust und anderen leitenden Staatsmän- deutscher Bundesregierungen in den letzten Tagen stattge- ^Mdenen Verhandlungen lvürdcn die deutschen Mittelstaaten, das Föhnte Circularschreiben zum Ausgangspunkte nehmend, näch- mit einöm auf Artikel II der Bundesacte basirenden An- hervonrelen, welcher die Situation aus eine neue Phase hin- erleiten dürste. — Vian glaubt hier, Prm; Napoleon, der gc- ..^^ig 9ch in Florenz befindet, sei von seinem Veiler dorthin . Mt, um seinen ganzen Einfluß dafür einzusttzen, daß Victor . ^'wel sich nicht für Preußen cngagire. — Der Wiener Corre- i. iknlt c des „Times" spricht von einer an Oeslerreich zu leisten- ^schädigung seinen Anspruch an dicHerzogthümer. Die- lell in einem schlesischen Gränzstriche und. den Fürsleuthü- mern Hohenzollern bestehen. —Exfürst Cusa, der sich einigeZeit in Triest aufhielt, hat sich nach Venedig begeben.-—Herzog Ernst von Evburg weilt gegenwärtig in Wien, um daselbst für den Her zog von Augustenburg und im Interesse der deutschen Kleinstaa terei wirksam zu sein. — Bayern.— Nach der „Bair. Z." hat Freiherr v. d. Pfordten die preußische Circulardepesche unter^Ver- weisung auf Art. 11 der Bundesacte und Art. 19 der Wiener Schlußacte dahin beantwortet, daß er dasjenige Bundesmitglied, welches ein anderes angreifen würde, als bundesbrüchig betrachte. — Die „Weimarsche Ztg." bestätigt die Existenz der preußischen Depesche, betreffend die Bundesreform und die Stellung der deut schen Bundesstaaten für den Fall eines Preußen bedrohenden Conflicts. Die Antwort der weimarschen Regierung verweise in Bezug auf den letzten, Punkt auf Paragraph 11 der Bundesver fassung; der Antwort sei jedoch keine Verständigung mit dem säch sischen Minister von Beust vorhergegangen. — Frankreich.— Die „France" meldet, daß der Kaiser Max zu dem Abzüge der französischen Truppen aus Mexico seine Einwilligung gegeben. Der Abzug beginnt Ende September oder Anfang October. Un gefähr 5000 Mann kehren um diese Zeit zurück. — Das vom Fürsten Metternich inspirirte „Memorial diplomatique" erklärt, Oesterreich rüste nicht, denn es sei stark genug, sich in Holstein zu behaupten. Es strebe nach keiner Gebietsvergrößerung. Graf Bismarck aber werde au dem Tage, wo er sich Schleswigs be mächtigen wolle, auf die Westmächle stoßen. — Die Franzosen zeigen sich sehr neugierig, ob Preußen wirklich mit Oesterreich an binden wird. Ohne Sympathie für die eine wie für die andere Partei glauben sie im Kriegsfälle ganz bestimmt herauscalculircn zu^tönnen, daß ihnen dann die Rheingrenze von selber zufallen werde. — England. — lieber einen österreichisch-preußischen Krieg äußert sich die „Times": Alle Versuche, einen Kampf zwi schen den beiden Hguptvertretern des großen Centralstaates Euro- pa'S zu localisiren oder mit engen Gränzen zu umziehen, wären fruchtlos. Kein deutscher Staat könnte auf Bewahrung seiner Neutralität rechnen, Italien ist schon halb in die Wirren verstrickt,