Volltext Seite (XML)
9972 Nichtamtlicher Teil. 263. 11. November 1904. Später erschien noch die vielgerühmte Ausgabe von Beuchot (1834); die Auflage betrug aber nur 2000 Exem plare, und davon waren 1851 noch 150 auf Lager (von der -labls äss motidrss«, die nur in 500 Exemplaren ge druckt worden war, noch 60). Auch die späteren Ausgaben haben die Verleger nicht höher bemessen, zumal die Werke einen ungewöhnlich großen Umfang haben. Die Firma Hachette in Paris druckt von ihren »Kranäs sorivains« immer nur 2000 Exemplare, und auch der Verlag von Ournisr krdrss hat von seiner Ausgabe der »Oeuvres eompltztss äs Voltairs« 2000 gedruckt. Daß Voltaires Verleger sich bereichert haben sollten, ist kaum anzunehmen. Seine Gegner haben ihm sein ganzes Leben hindurch vorgeworfen, daß er seine Verleger betrog und ruinierte, und die Verleger haben diese Klagen in den Zeitungen oft genug bestätigt. Jedenfalls hat er mit seinen Büchern so viel verdient, wie nach Lage der Sache überhaupt herauszuschlagen war. Entweder erhielt er ein Honorar oder eine größere Anzahl Freiexemplare, oder er ließ befreundeten Vermittlern eine Vergütung auszahlen. In den übrigen Fällen, wo er weder für sich, noch für andre einen Nutzen beanspruchte, dürfte ein solcher auch für den Verleger von vornherein nicht zu erwarten gewesen sein. 10. Voltaires Bibliothek. Zum Schluß einige Worte über Voltaires Bibliothek. In seinen Briefen bittet er häufig Buchhändler und Freunde, ihm dieses oder jenes Werk zu verschaffen, diese oder jene Schrift, von der er gehört hatte, ohne etwas Be stimmtes über ihr Erscheinen angeben zu können. Er erhielt auch zahlreiche Bücher von den Verfassern gewidmet. Wenn man bedenkt, daß er ein großes Vermögen hatte und über alle möglichen Gebiete des Wissens schrieb, war seine Biblio thek in Fernep eigentlich nicht sonderlich groß. Luchet (Band II, S. 276) behauptet, daß sie sich auch nicht durch einen besonder« Wert auszeichnete. 1775 gibt Abbs de Saint-Remy, der Sekretär des Herzogs von Richelieu, der Voltaire besuchte, die Zahl der Bände auf 6210 an, darunter viele Geschichtswerke, die meisten aber von mäßigem Wert und mit vielen Randbemerkungen Voltaires versehen. Bioernstahl berichtet, der größte Teil entfalle auf Theologie und Geschichte; ferner seien alle Wissenschaften vertreten, be sonders auch Wörterbücher aller bekannten Sprachen und die Werke aller italienischen Dichter. Nach dem englischen Pre diger Sherlock fehlte auch keiner der englischen Philosophen. Beim Tode Voltaires kaufte Katharina II. die 7500 Bände umfassende Bibliothek für 50 000 Taler und eine gleiche Summe in Diamanten und Pelzwaren. ^) Der Graf de Maistre und Lsouzon-Leduc sprachen sich beide sehr enttäuscht über den Bücherbestand aus. Kleine Mitteilungen. Österreichisches Urheberrecht. — Eintragung in das Urheberregister für anonym oder pseudonym erschie nene Werke der Literatur und Kunst. Auf Grund des Z 44 des Gesetzes vom 26. Dezember 1895, 2. (Tag der Anmeldung): 10. Oktober 1904. 8. (Name, Beschäftigung, Wohnort und Staatsbürgerschaft des Urhebers): Zdenka Walter, Oberbezirksarztesgattin in Jung- bunzlau, österreichische Staatsbürgerin. der Seiten): Roman unter dem Titel: ,,kiavs icksülu" enthalten in den Nummern 1 bis 10 des Jahrganges 1904 der als Monatsschrift erscheinenden Zeitschrift „llvst^". 5. (Art des Erscheinens des Werkes sZ 6 des Urheberrechts- gesetzesj): Im Drucke herausgegeben in der Zeitschrift: »llvst^», die als Monatsschrift im Verlage des Alois Wiesner in Prag, 1—lO des Jahrgangs 1904. 6. (Jahr und Ort des Erscheinens) i 1904, Prag. des Werkes): Pseudonym: »Vrsval-Viola». 8. (Name, Beschäftigung und Wohnort des Anmelders): Wie in Rubrik 3. (H. M. Z. 51738 ckcko. 27. Oktober 1904.) (Amtsblatt zur Wiener Zeitung Nr. 255 v. 6. Nov. 1904.) 12. August und 3. September 1904). — Die Verlagsbuchhandlung »Vita«, Deutsches Verlagshaus, G. m. b. H. in Berlin, deren Ausführungen im Sprechsaal der vorstehend angegebenen Börsen- Berbotenes Bild. — Durch rechtskräftiges Urteil der 5. Oktober 1904 ist mit der aus Z 41^ des Strafgesetzbuchs sich kunsthändler Sr. Majestät des Kaisers und Königs, sowie Ihrer königlichen Hoheit der Frau Erbprinzessin Charlotte von Sachsen- Meiningen, geb. Prinzessin von Preußen. Wir wünschen dem ge- Einfuhrzoll nach Österreich-Ungarn. Aufgeld bei Zollzahlungen in Silber. — Durch Verordnung des öster reichischen Finanzministeriums ^(1 im Einvernehmen ^mit dem ein Aufgeld von 19'/z v. H. in Silber zu entrichten ^ist. (Ver ordnungsblatt für den Dienstbereich des k. k. Finanz ministeriums.) Denkmünze. — Wie die halbamtliche Leipziger Zeitung hört, ist in Aussicht genommen, zur Erinnerung an den Todes tag des Königs Georg von Sachsen in ähnlicher Weise, wie dies beim Tode des Königs Albert geschehen ist, Zwei- und Fünfmark stücke als Denkmünzen herauszugeben. Sie sollen auf der Avers seite neben dem Kopfe des Königs links unter dem Worte »Georg« den Geburtstag »8. VIII. 1832« und rechts unter dem Worte »Sachsen« den Todestag »15. X. 1904- angeben. Die Prägemenge soll auf ungefähr 186 000 in Fünfmarkstücken und 300 000 >6 in Zweimarkstücken bemessen werden. Die Herstellung der Denkmünzen würde nach erteilter Genehmigung des Bundes rats auf der Münzstätte zu Muldner Hütten bei Freiberg erfolgen. Öffentliche Bibliothek und Lesehalle Berlin. (Vgl. Nr. 240 d. Bl.) Bericht über das 5. Betriebsjahr, 25. Oktober 1903 bis 24. Oktober 1904. — Die »Öffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Benutzung für jedermann«, Berlin 84V., Alexandrinenstraße 26, hat kürzlich ihr 5. Betriebsjahr voll endet. Gegen den Schluß dieses Vetriebsjahres konnte nach