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^oma/r vo/r //an/ra />asse^ Vrk»ker-kr»<j,t«<Luti 6«rck V«I«z 0»ll»r V«r6«u. !S- »e ,e «elchDsSUtz»» HslPSiP. Srzgebjrgischer Dvlksfreund folge. 15.48: Schenken bringt Freud«. 18.09: Ueber da» historisch« Drama. 18.20: Kleine Rokokomusik. 19.00: Singt und lacht mit un»! Bernd Poi«ß «zählt Lau»bubeng«schtchten von Ludwig Thoma. 20.10: Sudetendeutsche StSdtebilder: Eger — die Schmiede der Freiheit. Zusammenstellung und Leitung: Heinz von Plqto. 21-10: Die Stimme der Jugend. Jugendwerke unserer Meister. 22.30: Musik au» Wien. Mittwoch, »». «ov.r 10.00: SesrMge Musik IV. 11 40: Forschung im Dienst de» Bauet«. 15.00: FraüeN as» Samm lerinnen. 15.20: Im Ofen brutzeln die Bratäpfel schon.Höv- Nicht zuletzt mir selbst zr mal ein bißchen hinaus/ „Schön. Ich werde also wieder einen Autobus mieten. Mielke wird für den Proviant sorgen. Das Ziel be stimmen Sie, Fräulein Esche." „Am besten irgendwohin ans Master. In eine Wald gegend. Da können wir SaS Turnen und Tummeln im Freien mit dem Schwimmen verbinden." „Sehr ante Idee!" „Oh, ich sehe Ihnen nun an der Nasenspitze an, daß Eie jetzt an eine besondere Reklame denken, Herr Gude. Wirkungsvolle Strandreklame wie etwa: Schülerinnen der Gymnastikschnle Gude machen die Kerze, die Waage, und so weiter^ Nicht wM?" ^r. L7S. 2S. November 1938. 'Tja, mein Nebe» Fräulein Esche, ganz ohne Pekrqm« lebt die Sache nun einmal nicht. Und da ich die Ehre «be, der treusorgende Hausvater von» Janze hier zu iruf, ««uw. tz.19: MeastU. 8L0: «Nu, «uflt. Äm. U«t »st » Dett«» I «et», «ächt- Dvst >4.15, Fahrlässige Lötung. Die 9. große Strafkammer de» LandgerichtSZwickau htelt gestern vormittag im Gasthof „Sächsische Schweiz" in Radtumb ad Oberschlema eine Sitzung ab, in der der Berkehrsunfall verhandelt wurde, der sich am 28. August abend- in der Kurve oberhalb de» Gasthauses „Sächsische Schweiz" auf der Straße Schneeberg—Aue zügetragen hatt«. Der nach Aue fahrende Fahrer M. einer Kraftdroschke ver suchte einen Autobus zu Überholen. Dabei stieß er mit dem ihm entgegenkommenden Kraftrad des Martin Georgi au» Schneeberg zusammen. Georgi erlitt «in« tödliche Kopfver letzung, sein auf dem Soziussitz fahrender Bruder Brüche der Schädelbasis, de» Unterkiefer» und de» linken Unter schenkel». Au» der Beweisaufnahme^ in dl« eine Ortsbe- sichtigung eingeschlossen war, ergab sich, daß der Omnibus auf der rechten Seite nahe der weiße« Linie gefahren war. Der Angeklagte mußte also b«tm Ueberholen». wozu er 48 m vor Beginn der weißen Linie angesetzt. hatt«, auf die linke Seit« der Straße htnüberwechseln. Der Staatsanwalt be trachtete die ganze Strecke al» «ine einzige große Rechtskurve, in der eine Ueberholung überhaupt nicht statthaft sei; außer dem sei die Fahrbahn unübersichtlich. Dev Angeklagte habe weder die ihm entgegenkommenden Zeuginnen noch den Motor radfahrer bemerkt, wa» auf Unaufmerksamkeit und Nachlässig, leit schließen lasse. Da er jahrelang nicht Auto gefahren sei, hätte er besonders aufmerksam sein müssen. Sein Ber- schulden sei mit 1 Jahr Gefängnis zu ahnden. Der Ver teidiger plädierte auf Freisprechung und sprach sich gegen di« 850 Rach». Wette» 9-00: M«, « SO: Kouzrrt. 7E Rachr. 8.00, »SO: Konze«. iE Witter, ka, 12.00: «enzert ».«y «ach» lL_. _ Mußt. »Mr KonMt. da,» 17.99 Uht:«ach» 1950 wasch« « Abend. «.0G«a^ 22Mr tzÜch», Mw«. Diese spielt die verlangte Melodie auf dem etwa» verstimmten Instrument. Ria schlägt auf ihrem Tam- burin den Takt dazu. „Gut geht es schon ... sehr gut," lobt sie. Dann folgt das Kommando: „Halt! Etillgestanden!" „So, und jetzt AuSlauf durch den Saal. Ganz ge- lockerter Körper, Arme ruhia, seitlich im Gelenk ab- gebogen, schlenkern, Küße leicht aufsetzen und möglichst hochschnellen. LoS: eins, zwei, emS, zwei, eins, zwei..." Sie klatscht in die Hände. Damit endigt die Uebungsstunde. Dieser SurS mit den zwölf- bis fünfzehnjährigen Mädchen, die ein vorzügliche» Material abgeben, das stch leicht formen läßt, bedeutet Ria eine erfreuliche Aufgabe. Wie wenig erquicklich sind hingegen die unterschiedlichen Brivatstunden in den Grunewald- Villen, wo e» heißt, die etwas eingerosteten Gelenke und leicht verfetteten Muskeln der VankierSgattmnen in rhythmische Bewegung zu bringen. Aber es wird nicht danach gefragt, was der Mensch lieber oder weniger gern tut. Das eine wie das andere sind^Be- rufSpkltchten. die erfüllt werden müssen. Und dabet hat man Heilfroh zu sein, daß man arbeiten darf und ver dienen kann. Ria hat die Schülerinnen verabschiedet, die in lautem Wirbel mit viel Lachen und Tuscheln davoustieben. Dann nimmt sie, die ebenso wie die Mädchen bloß, fllßig im Trikot geturnt hat, ihren Bademantel vom Haken und geht nach kurzem freundlichen Gruß an die Klavierspielerin in den kleinen Dusch- und Wasch- ramn. Denn für hente ist ihre Tätigkeit in der Gymnastik- schule Gude, Berlin-Charlottenburg, Schlüterstraße 8, beendet. Leutschlandsender. E »lockruspitl. Rov»«f, DttUr, Mufik. E ««fit, da,» 7E «ach» UM: Dreißig boot« RUmtea. 1L09: Koazrrt. dazw. 13.00: Glückwünsche. KM Allerlei von zwei die Wut. 1SÄV Wette» Börse. 1SE. «ns». LE «ernsprnch, «ach» LK «ach», Wette» Spott. «ittwoch, so. «ov.: 10.00: G«s«Ntge Musik. Di« Stretch- tnstrumeut«. 10.80: Fröhlicher Kindergarten. 15.15: Kinder- ltedersingen. „Geschichte in Liedern." 15.40: ytau und Erb- lehre. Wa» Mütter, wissen müssen. 18.00: Im Forschungs institut dqr Schützen. 18.15: Koloratur-Arien. Lea Pilltt (Gesang), Friedrich Rolf Albe» (am Flügel). 18.40: Be schwingte Musik. 19.15: Die» und Da«. 20.10: Di« ita- lientsche Geigerin Lilia d'Albore spielt. 20.40: Deutsch« Saat in fremder Erd«. Nach d«m Buch von Karl Böhmer. 21.00: Neu« deutsche,Blasmusik. 22 80: Ottorino Respighi: Adagio «on vaviazioni. 28.00: Musik au« Wien. Parole für den Betriebrappell am »0. Rovemd« Im Familienglück lebt die Vat«xland»li«de, und der Hochaltar unsere« BoMfuM« steht im Tempel der Häuelichkett, Iah» Marta Retnhardt» aus Dresden. Bald ist Ria tm Bilde und hört mtt ausmerksamem Intereste den mütterlichen Schilderungen zu, die sich bet Meters Heimkehr womöglich noch steigern. „Also, so etwa» Herzliches, wle diese beiden Jungen», -a-, Kinder, könnt ihr euch gar nicht oorstellenl Blöß jammerschade, daß ihr nicht zu Hause wart..' „Na, wie du sagst, bleiben sie noch eine ganze Welle tm Lande," beschwichtigt Peter, -er die Ruye weg bat, -und da werden wir ja noch reichlich Gelegenheit finden, mit ihnen zusammen zu sein." „Natürlich. Krank wollte euch gleich für heute zum Abendesten einladen, aber ich habe es erst für morgen angenommen. Denn heute müssen wir doch beisammen- bleiben. Heute muß ich euch doch noch so viel erzählen. Bon damals und jetzt und . . ." „Und überdies gibt eS Erdbeeren mit Schlagsahne," bemüht Ria sich nun die Mutter abzulenken von ihren aufwühlenden Erinnerungen, welche da» plötzliche Auf- tauchen -eS Pflegesohnes der fernen Freundin und des Kindes der verstorbenen Elsbeth in Frau Brigitte ausgelöst haben. Aber Krau von der Esche muß sich darüber a«S- sprechen. Sowie auch darüber, was Frank ihr erzählt hat von Marta und deren Leben und dem Zweck seiner Deutschlandreise, der darin besteht, seiner Mütter Patenktnd« aufzusuchen und nach Chikago von deren Ergehen zü berichten. Dazwischen spricht die alte Dame auch immer wieder von dem jungen Retnhardt, den sie — gleich Frank — Joe nennt. Eie berichtet, wa» der junge Amerikaner mit Elsbeth» Sohn, mit dem er sich so rasch und innig befreundete, nun vvrhat, daß er ihn mitnehmen will nach USA. in seine Fabriken ... „Bielleicht kann er mich auch dort brauchen," meint Peter. , , - „Wa» dir nicht gleich etnsälltl" Ria schüttelt tadelnd dei» Kopf. „Bitte sehr, dieser Gedanke ist durchaus naheliegend und praktisch. Tin solcher Wahlvetter aus Dyllürika ist zu schade zum bloßen Privatvergnügen und nur allein fitr'S Gemüt." , . „Ich möchte nur wissen, von wannen dir diese «n- Ampathrsche^kaufmännische Ader kommt, mein tüchtige» „Kinder, streitet doch nicht! Gerade heute!" wird Ye von der Mutter unterbrochen. Ein Blick der Geschwister auf da» etwa» verquälte Gesicht Kratt Brigitte», ein vlickwechsel untereinander und — sofort wird da» Kriegsbeil begraben. ES ist sowieso nur ein NeutzerlicheS. Im Grunde hängen Bruder und Schwester trotz verschiedener Wesensart sehr aneinander. Dieser dauernde, frisch fröhliche Meinungsstreit, der jeweils von längerem -oder kürzerem Waffenstillstand unterbrochen wirb, ge hört irgendwie zur Würze ihre- Lebens. Als eine Art seelisch-geistiger Gymnastik, wie Ria e» autgelaunt und „fachmännisch" zu bezeichnen Pflegt. (Fortsetzung folgt.) Als sie eine Viertelstunde später fortgehen will, wird sie von Mielke, dem Hausfaktotum, aufmerksam ge macht, -aß der Chef sie noch zu sprechen wünsche. Der Chef, Egbert Gude, der hier nach eigener Methode selbst unterrichtet, teils von dafür angestell ten Kräften unterrichten läßt, empfängt seine jüngste Lehrerin sehr freundlich. Er ist ebenso zufrieden mit Fräulein Esche» tadelloser Arbeit wie damit, daß dieses Mädchens Wesensart ihr bet allen Schülerinnen, den jüngsten wie den ältesten, eine so große Beliebtheit sichert. Und daS ist äußerst wichtig für ein Unternehmen wie das seine. Man muß da schon alle Minen springen lassen, um die große Konkurrenz attSzuhalten. Nun, Egbert Gude kann über einen Mißerfolg in diesem Wettbewerb nicht klagen. „Was ich Eie bitten wollte, Fränlein Esche," sagt Gude, den gescheiten Kopf, -er seine sehnige, sportlich durchtrainierte Gestalt krönt, über den Schreibtisch beugend, neben dem Ria Platz'genommen hat, „würden Sie am Sonntag mit Ihrem Mädchenkurs wieder einen Ausflug machen? Der neulich war doch eine so sehr gelungene Sache. Ich sehe in diesen Partien, die von den jnngen Mädchen ebenso freudig begrüßt werden wie von deren Eltern, eine Möglichkeit, sehr gnt über die tote Sommerzeit hinwegzukommen, auch ohne mehrwöchige Schließung der Schule." „Das ist ein Gedankengang, den ich durchaus ver- stehe, Herr Gude. Und ich mache da sehr gerne mit. Nicht zuletzt mir selbst zur Freude. So komme ich doch „Grüß Gott, Frau Meyer," nickt Ria ihr freundlich zu. „Was macht denn das Karlchen?" „Iroßartch ... hat een halber Fund -ujenommen. Mem Alter iS sich janz närrisch vor Ilick." „Aber doch hoffentlich nicht in der Kneipe?" forscht daS junge Mädchen ein wenig streng. „Nee, nee, keen Iedanke," wehrt die Frau ab. „Er t» nach Werder jewesen und jerade oox eene Viertel stunde retourjekommen. Mit janz frische Erdbeeren ... hochprima Klasse, kann ick versichern. Möchten Sie nich een Fttndchen mitnehmen?" ' Ria zandert. Eie weiß, -aß -ie Meyern ihr Vor zugspreise berechnet, die fast schon Gelcheyken gM. kommen und daß die Krau ooenvrettt vk Ware Noch sehr gut wiegt. DaS alles ist -er Ausfluß einer grenzenlosen Dankbarkeit dafür, daß Ria ihr.freund lich, geduldig und so überaus geschickt gezeigt hat, wie sie durch sachgemäße gymnastische Bewegungen Mit den kümmerlichen, weichknochigen Gliedern wteS Höfs- nungsloS verplärrten Säugling» dessen Wachstum und Entwicklung fördern konnte. Gewichtszunahmen des vergötterten Karlchen sind die Gradmesser der Stim mung des ehrenwerten Ehepaares Meyer. Und heute, bet einem Plus von einem halben Pfund wird Nia unmöglich die Mitnahme von reichlich andert halb Pfund ausgesucht schöner Erdbeeren für vierzig Pfennige ablehnen können. Sie versucht es auch gar nicht. Es würde -ie gute, in ihrer dankbaren Freud« strah lende Meyern kranken. Und dann: die Mutter ißt dies« saftigen, aromatischen Früchte so gern! „Danke schön!" sagt sie, die Tüte in Empfang netz- mend. „Einen Gruß auch an Ihren Mann ... Und da» Kärtchen soll nur so weitermachen." „Wird er, wird er ... der wir- Sie noch een RiSse Goliath! Kommen Sie tut Herme, Krollein,. und -e- stellen Sie man Ihre Trina, morjen jwt'S prima Spar- jel bei die Meyern. Ick werde sie resafieren!" Ria hat zu den so überaus preiswert erstandenen Erdbeeren noch ein Viertel Liter Sahne au- Bolle» EU ist »in« Dreizimmerwohnung tu» «weiten Stoch- werkde»Gartenhaüse»^A At etneüMin Bak kon, auf dem Lteaestuhl und et» Tischchen bequem Plötz haben. Und -er Hof trägt seine« Gartenname» immer», bin nicht ganz zu Unrecht. Denn der Rase« ist ve« Ziersträuchern umrahmt und besitzt zwei schöne, alte Kastanien. So ist -er Aufenthalt aus -em Balkon, -er -icht be pflanzte Blumenkästen aufweist, recht angenehm fltr Krau von der Esche, die so wenig au-gehen kann. Heute ist -er Balkon leer; -er Liegestuhl zusammen- geklappt. .Sollte sich die Mutter schlechter süylen? ... Ria hastet treppauf. Aber gottlob, -er Mutter Aufenthalt tm Wohn zimmer hat eine andere Ursache. Eine besondere un- sehr erfreuliche, von -er bereit» diealte Trina tm Korridor in atemloser Erregung zu erzählen beginnt und welche Krau von der Esche mit größter Lebhaftigkeit fortsetzt. Da» feine Gesicht der Leidenden, in da» Kumm«, Sorge und Krankheit unbarmherzige Kerben eittgegra- den haben, ist von einer zarten Rote überhaucht. Lie ! müden Augen glänzen, die Worte überstürzen „Mama, bitte, errege dich doch nicht so. Da» mutz dir > ja schaden." Ria streichelt die bebenden Hände. „Unsinn, Kind. Eine so freudige Erregung macht nicht krank. Im Gegenteil." . Und nun erfährt Ria da» grütze Ereigni» de» Tage». ihrer Mutter Herz schnell« Milchladen geholt, Nun nähert sie sich beinahe tm Laufschritt ihr« Wvh- nuna. Auffassung de« Staatsanwalts aus, daß die ganze Strecke als eine große Rechtskurve zu betrachten sei. Bet der 300 m langen Strecke sei ein Ueberholen statthaft. Di« Unüber sichtlichkeit beginne auch erst weiter oben. La der Angeklagte 46 m vor Beginn der weißen Linie zum Ueberholen «mg«s«tzt habe, sei eine Ueberholung an sich technisch möglich gewesen. Al» der Angeklagte bemerkte, daß der Omnibus leer war und mit ansehnlicher Geschwindigkeit fuhr, habe er wieder hinter ihn einlenken wollen. Sin Darauflosfahren könne ihm also nicht zur Last gelegt werden. DaS Gericht er kannte M. für schuldig und verurteilt« den AngeklaMen zu ^inem Jahr Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung, und Körper verletzung. In der Begründung macht« sich bar Gericht tm wesentlichen die Auffassung des Staatsanwalt« zu «tg«n und betonte, welche Opfer att« demFahrvergehen entstanden seien. Die Verletzungen de» jüngeren Georgi feien sehr erheblich, und e» stehe noch dahin, ob «r völlig g«n«s«r würde. ) h«. „Gottlob: Sie sind «»!" lacht Ria ihn an, und Egbert Gude muh mied« einmal feststellen, daß sein» junge Gymnastiklehrerin eiNe Schönheit ist. Mit dieser Feststellung steht « keineSweg» vereinzelt da. E» gibt kaum jemanden, der nicht der gleichen Mei nung ist, und selbst wenn er Ria nur flüchtig, sieht. So -um Beispiel auch die Passanten der Straßen, die sie nun leichtfüßig mit ihrem schönen, schwingenden Gang durchquert, um zu der mütterlichen Wohnung zu i gelangen, die jenseits de» Sursürstendamme» tn Wil mersdorf am Ludwtg-Kirchplatz gelegen ist. Ja, sie ist sogar eine auffallende Schönheit, dieses knapp dretundzwanztajähriae junge Mädchen Mit dem goldblonden, seidenweichen Haar, dem fast durchsichtigen Leint und dem kleinen Mund, der eine solch vollendete N,^°V'U'derr^ Ur, MH« Korm hat: der sehr hochmütig sein kann ttnd Henio sie alle Schmer-eu vera^en läßt, lieblich. Man würde an da- Modell eine- englischen in Begleitung Josef Porträtmaler- des achtzehnten Jahrhunderts denken, wenn in diesem nordischen Gesicht nicht seltsam kon- trästitzrend zwei mandelförmige, tiesdunkle Augen von fremdartigem Reiz aufleuchteten. Rasch schreitet Ria vorwärts. Nur vor dem Grünkranfladen von Frieda Mey«, Pariser Straße l5, da zögert sie unwillkürlich. Und richtig! jFrollekn!" ruft die rundliche Besitzerin der hier feil- gebotenen Herrlichkeiten und schießt mit einer sür ihren stattlichen Leibesumfang geradezu unglaublichen Schnelligkeit -wischen den rechts und links von dem schmalen Eingang ausgestapelten Obst- und Gimüse- körben hervor. -