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Tageblatt. ZLUMALWMKMMW«- """ «wneeverg, »er Finanzamt« in «ne lind Schwarstndwg. „sM,,,.,- - E. ». ««r,«er, «»». ««We». Nr^ 27S. Mittwoch, den 30. November 1938. Jahrg. 91. Der Generalstreik in Frankreich ist mißglückt. Der Berk, Giftmischer i« voller TLtigkeit S1S teilgenommen, davon 64 Slowake« Die Slowake» obwohl das deutsche Dementi die Üeberschrift „Das Reich soll die Karpatho-Ukrakne zusammen- Hetzmeldung übernommen, bereits vorlag. Dort heißt Truppen in Richtung auf ziehen." Ausgeburt jene« Deutschenhasses, der jede sich «Gähnend« friedliche Entwicklung mit allen Mitteln der Lüg« und Bar- leumdung zu zerstören versucht. E. D. >e« werde» ich auf de« e» ruhige» Londo», 29. Rov. „News Throntest" bringt folgende ganzseitige Üeberschrift: »Eitler mobUisiert drei Lr«eekarp« — 160 000 Man« bi« Sonnabend in der Röhe der tschechische» Grenze «nter Waffen". Das Blatt will aus verläßlicher Quelle erfahren haben, daß die geheime Mobilisation des VM>, XVII. und XIV. Armeekorps verfügt wovden sei, um gegebenenfalls an den Ostgrenzen der Tschecho-Slowakei die prodeutschen Elemente und die tschecho-slowakische oder karpatho-ukraintsche Regierung zu unterstützen. Das Blatt bringt dann dunkle Vermutungen über deutsche imperialistische Absichten im Osten. Diese Absichten des Reiches, so schreibt das Blatt, seien ein Zeichen für die Welt, daß die Nazi« keinen Widerstand in ihrem Vormarsch längs der Donau zum Balkan und vielleicht sogar bis zum Euphrat dulden würden. Niemand werde doch glauben, daß di« Ueberbleibsel der Tschecho-Slowakei nach diesen bevorstehenden Maßnahmen jemals wieder unabhängig vom Reich werden könnten. Wie bekannt wird, hat das Pariser Blatt ,Ze Soir" die !ehr der Untewruudha-« ist mit leichter Per- i Prozent, der Verkehr der Autobusse »ud der der ' > Puri« und, soweit au« des Dr. Hacha tschecho-slowakischer GtaatsprSfideat. oätuua z« 86 Eisenbahn iu volle» Ümfimge i» W»l»ze» ««hrichten vorti««», ufgeuomme« morde«. SäMtuche . >, die »oa irlamentarier« vo» Brü «ud können. Wie die Abtragung dieser Dankesschuld vor sich gebt, beweist die Teilnahme ehemaliger Rotmilizen an den Streik wirren sowie die unentwegte Hetztätigkeit der Rotspanier ge mäß den Weisung«» Moskau«. E« ist nicht da« erste Mal, daß da« Misch-liberale Lon- doner Blatt der Giftmischerei sich schuldig macht. Es hatte in der politisch schwierigen Zeit im Juli versucht, Deutschland mit der Lüge von der Denkschrift des Generals v. Reichenau anzuschwärzen und früher schon den Engländern das Märchen von einem beabsichtigten deutschen Angriff auf Gibraltar «Sf» getischt. Der neue Streich des Blattes steht würdig an der Seite jener Hetzmeldung von der Mobilmachung deutscher. Truppen am 21. Mai d. I. Nur dem Derantwortungsbewüßtsein der deutschen Regierung war es lmmals zu verdanken, daß eine Katastrophe verhindert wurde. Am Vorabend der deutsch, französischen Friedensgespräche wird die Welt von üeuem von einer politischen Gangsterbände in-Unruh« verficht. Äas Reich verfahrt sich auf das schärfste gegen diese BchnnenvSr- giftung, die den Versuch macht, die sich anbahnende Bestie- düng in Europa zu hintertreiben. Mit aller Schärfe wird festgestellt, daß von einer Mobilmachung! kein« Red« stin «mm,, dich di« MdldüttF -,Rew» ist - Ab M r Brüssel, 80. Rov. Gestern abend folgten französische Streikende belgischen Arbeitern, die in französischen Fabriken beschäftigt sind und jeden Abend nach Belgien zurückkehren- Die Belgier Mußten von Mobiler Garde geschützt werden. An d«r Gren»« hatten belgisch« Gendarmen Aufstellung ae- nomine«, «st nur mit Müh« verhindern konnten, baß Vst Franzosen auf da» belgisch« Gebiet orangen. Prag, 80. Rov. Dr. Hacha, der Präsident des Oberst«« Berwaltungsgerichtes, wurde heute so« der Nationalver- sammluug mit 278 Stimme« zum Präsidenten der Republik gewählt. E» wurden 89 leer« Stimmzettel abgegeben, " de« Kommunisten stammen. Bo« den 848 Parlam haben a« der Wahl 818 teilgenommen, davon 64 Slowake«. .... .... denjenigen mißbraucht, denen sie Vertrauen schenkten. Rach all de« demagogische« Verspre chungen sei dar Erwache« hart. Die Lag« sei ernst »*d di« St««d« de» Schwarzbrotes sei gekommen. Frankreich «erde au« bezahlen mässe«. Falls der Generalstreik Erfolg habe, würde sich daraus eine Reihe vernichtender Folgen ergeben. Das Ansehen Frankreichs in der Welt wüttte noch mehr ver ringert. „geatralamt für Ostafiea." Tokio, 30. Nov. In Gegenwart des Kaisers beschloß gestern eine Konferenz grundsätzliche Maßnahmen zur Klar- Mlung der chinesisch-japanischen Beziehungen und zur Orga nisation der neuen Ordnung in ganz Ostasten. An der Kon ferenz nahmen u. a, teil der Feldmarschall Prinz Kanin, die Chefs des Generalstabs und Admiralstabs, Fürst Konoe, die beiden Wehrmachtsminister, der Außen-, der Innen- und der Finanzminister sowie der Präsident des Geheimen Staats rat«« Baron -iranuma. G» wird mmmehr »st Eimckcht»«- dskv,^Z«Utralamtes für Ostast««" erwartet, bas mit außer» «rhoMicha« »Ämsäst« zur Durchführung der gesamte« Ost. asstttpolitsk a»sß«sta«et werden soll. Paris, 80. Rov. He«te früh, am Tage de» großmäulig angekündigt«« Generalstreikes, setzte i« de« frühe« Morgen- standen d«r Strom der z» den Arbeitsplätzen eilenden Arbeiter und ««gestellten ein. E» läßt sich bi^ " bl» z« welche« Maß« die Arbeitsaufnahme« «»folgt find. Stadt steht st, Zeichen der energischen Borkehrungsmaßnahme« der Regierung zur Verhinderung de» Streike». Polizei, Mobil- gard« und Militär -« Pferde, zu F»ß, auf Räder» «ad «rast, fahrzeugen find aufgeboten, «m die Ordnung z« sichern. Die Bahnhöfe «»d lebenswichtigen Betriebe find von Polizei, Mobilgard« oder Militär besetzt, Streif«« des Ordnungsdienstes iehe« iü« Straße«. Die großen Zufahrststraßl arte« Aufgeboten der Mobilgard« bewacht, au fi«ht «a« Patrouille«. Die Stadt «acht eim . Dl« Straß«« sstd «i« gewöhnlich b«l« ' Sttaßenreinigung ist i« Gange, dl« Versorg««- der B« r«ag «st Lebensmittel« ist gesichert. ' Da» Requifittoasgefetz i« Kraft. Parst, SO. Rov. Das Gesetz, das sämtliche Angestellte und Arbeiter der öffentlichen Dienst« des Staates, der Departe ments und der Gemeinden sowie da« gesamte Personal der „konzessionierten Betriebe" (Eisenbahnen usw.) requiriert, ist nunmehr erlassen worden. Der Ministerpräsident und der Landesverteidigung«- und Kriegsminister werden mit der Durchführung des Dekretes beauftragt. Ferner wird die Requirierung der Bergwerke und der dazu gehörigen Indu- strien de« Departements Oberhein angeonmet. Militär greift est. Im Industriegebiet von Däleneiennes haben sich neue Zwischenfälle ereignet. Militär hat verschiedene Industrie werke besetzt. — Zn Bousies bei Avesnes besetzten die Kom- munssten während mehrerer Stunden di« Bürgermeisterei, und in Marly drangen 400 linksextreme Elemente ohne Grund in einen öffentlichen Saal ein. Da zahlreiche arbeitswillige Arbeiter auf dem Wege zur Arbeitsstätte von ihnen auf- lauernden Streikenden verprügelt und verletzt wurden, wur- den auch hier mehrere Werke militärisch besetzt. Nach ,Lntranstgeant" belauft sich der durch die Besetzung und gewaltsame Räumung der Renault-Werke in Paris ange richtete Schaden auf 2 Mill. Franken. Die Arbeiter verlieren täglich 6 Mill. Franken an Lohn. Die Verluste der Fabrik belaufen sich täglich auf weitere 2 Millionen. Ferner ent- stehen bei der Herstellung der für die Landesverteidigung dienenden Geräte große Verzögerungen. Zur Zeit find 2000 Arbeiter damit beschäftigt, die Inneneinrichtungen der Werke ' wieder in Ordnung zu bringen. Auf Anordnung der Regierung find die, GeneralsekretSrs der Eisenbahnergewerkschaft wegen Streikaufforderung zu ge richtlicher Verantwortung gezogen worden. * . * Die Stunde de» SchwarzLrot« ... ,So»r" bezeichnet die Einberufung der Abgeordneten durch Blum ast einen ,Ml«n parlamentarischen Schierz". Die Me ss«» stär^bewachf. I»sa«terst M Stahlhelm tM a»st«pfta,-«M Seitengewehr patrouilliert vor den Eingänge«. Post, Telephon »nd Tele- araph find gleichfalls in Betrieb. Rur vereinzelte geringfügig« Zwischenfälle Haven sich bsther abgespielt. Sv hat ma« »er- sucht, die Besetzung eines Untergrundbahnhofe» d«rch Arbeit»- unwillige zu unterbinde«. Polizei schaffte sofort Ordnung. Der Rundfunk hat mit eluem beruhigendem lleherblick über die Lag« am Mittwoch früh seinen allgemeine« Nachrichten- dienst begonnen und darauf hingewiese«, daß sich ei« jÄer »«gehindert z«r Arbeit begeben könne. „In schweren Stunde« eug verbwche«!" Bilbao, 29. Rov. In einem Aufruf de« sowjetspanischen „Außenministeriums",- den der Sender von Valencia ver- breitete, wurde verkündet, daß Sowjetspanien „in den augen blicklichen schweren Stunden dem französischen Proletariat be dingungslos zur Seite stehe", Man sei glücklich, b«a Brü dern in Frankreich, die.die Sache Rotspanien« so wirffdm unterstützten (U), einen LN der Dankesschuld Wbtrageu M I« Marseille find i« di« Bahnhöfe gleichfalls Trup penabteilungen gelegt worden. Auch in Perpignan «nd den Sstvyrenäen wurde» die wichtigsten Bahnhöfe besetzt, um die Fühluugnahme ausländischer Element« mit de» arbeitende« Eiseubahueru -a verhindern. Pariser Blätter behelfsmäßig erschiene». Heute sind eine Anzahl Frühblätter erschienen, darunter der „Matin" auf 4 Seiten. Er ist nur zum Teil mit Lettern gedruckt und enthält im übrigen handschriftliche Faksimile- artikel oder photokopierten Schreibmaschinentext. „Jour" erscheint mit nur zwei Seiten, die „Action Fvancaise" im üblichen Umfang. Da» wahre Frankreich hört nicht auf Moskau. Aus allen Teilen Frankreichs laufen Meldungen ein, wonach zahlreiche Derufsverbände, darunter oft auch marxi stische Organisationen, gegen den Generalstreik Stellung nehmen. Parlamentarier aufweise« muß. Die deutsche« «attonals^iali- stischen Abgeordneten und Senatoren sind der Wahl fern- geblieben, da sie dies« al» ein« Angelegenheit der Tschechen, Slowaken uud Karpitthoukrainer betrachten. Dr. Hacha leistete sofort »«« Eid auf di« «erfass»»-. o Este Erklär»»- der Karpatho-llkrai««. Prag, 30. Nov. Der karpatho-ukrainische Innenminister Dr. Bacinsky erklärte der Presse, im Innern der Karpatho- Ukraine herrsche Ordnung. Lediglich durch Grenzüberfälle von Terroristen sei Unruhe gestiftet worden. Die gesamte Bevölke- rung der Karpatho-Ukrain« wolle im Rahmen der tschecho slowakischen Republik leben. LeoaBlam macht sich lLcherttch. Der soz. Parteiführer Leon Blum forderst sämtlich« Abgeordneten telegraphisch auf, sich am Freitag — obwohl die Kammer von der Regierung nicht einberufen worden ist — in einem Saal des Kammergebäudes zu einer Vollsitzung «in- zufipden. Man zweifelt jedoch daran, daß alle Abgeordneten diesem Aufruf Folge leisten werden. — „Journal" zufolge hat Leon Blum unter Zustimmung der soz. Kammergruvpe als „Repressalie" gegen die Requisitionen der Regierung den soz. Ortsverwaltungen den Befehl erteilt, am heutigen Mittwoch die Rathäuser und Bürgermeisterämter zu schließen, um die städtischen Angestellten an der Befolgung der Requisitions- order zu hindern. Infolgedessen waren in diesen Gemeinden nicht einmal die Standesämter in Betrieb. — Blum wendet sich im übrigen in einem offenen Brief an den Minister- Präsidenten d^egen, daß die Regierung die Militarifiermw der Bahnen usw. mit einem Gesetz begründe, das unter stiner Ministerprästdentschaft 1936 beschlossen worden war. Blüm behauptet, man hat den Sinn dieses Gesetzes verfälscht. Me Requisitionsverordnung sei gegen die Gesetze. Blum verlangt schließlich, daß sein Schreiben durch die Rundfunksender allen Franzosen zur Kenntnis gebracht werde. Regierung werd« sicherlich diese Besetzung de, Palast Bourbon ebensowenig dulden, wie e» die Fabrikbesetzungen geduldet habe. — Wie „Matin" meldet, haben die parlamentarischen Gxuppen der Mehrheit beschlossen, schon am Donnerstag vor- mittag in der Kammer zusammenzutreten, um den Absichten ^Linksparteien zuvorzukommen. — Die „Action Franeaise" erklärt, daß der Jude Leon Blum der große Provokateur sei, und verlangt seine sofortige Verhaftung. — Journal" be tont erbeut, daß der angegeben« Gr««d für di« Generalstreiks- Mkd«r, «Lmlich d«r Protest gegen dl« Notverordnung««, nur si» Borwand sei. Der Beschluß der Hetzer sei gleich l« An- » schloß an München gefaßt worden. De« Urheber« de« Streik» ... — torgen- es in Wirklichkeit dar«m, z« verhindern, daß die Regie- stplätzen eilende« Arbeiter ^una di» französisch« Außenpolitik weiter auf dem gewiß isher «och nicht übersehe«, sch">'«igen Weg« der europSischea Befried««- festleg«. Die fnahme« erfolgt find. Me Schaffenden würden von denjenigen mißbraucht, denen sie