Volltext Seite (XML)
Haus BlumenMege. Dahlien und Gladiolen befinden sich jetzt im Ueberwinterungsraum, wozu sich am besten ein frostfreier und trockne« Keller eignes Bei den Gladiolen werden die alten, trockenen Knollen entfernt und nur die jungen und blühbaren Knollen aufgehoben. Hyazinthen. Die Hyazinthentreibzwiebeln werden jetzt aus die Gläser gesetzt oder auch in Töpfe gepflanzt. Eie werden dann in den Keller odet an einen and»«« dunklen und frostfreien Ort gestellt, bis die Blütenkelm» ungefähr fingerlang durchgetrieben haben. Dann stellt «im fie ins warme Wohnzimmer aufs Fensterbrett, wo sie bald erblühen. gimmerblumen werden jetzt sehr sparsam gegossen und manche Arten, die eine Ruheperiobe durchmachen, fast gar nicht. Gut ist «, wenn di« »little, von gelt »u Zeit mit einem welchen, nassen Schwamm von gtmmerstauv gereinigt werden. Di« bekannten „Raupennester" rühren am häufigsten vom Goldafter, vom Baumweißling und vom großen Fuchs her. In einem Obstgarten, in dem regelmäßige Pflanzenschutz- Maßnahmen durchgeführt werden, darf man wintersüber solche Raupennester nicht vorfinden. Ihre Beseitigung geschieht am einfachsten mit der Raupensche« oder durch Wbrennen mit der Raupenfackel. Wenn Pflanzenschutz richtig betrieben werden soll, muß man das Notwendigste über die Lebensweise der betreffenden Schädlinge wissen. Die Goldafterraupen werden etwa 3 cm lang. Sie sind von dunkelgrauer Farbe und starker, gelb brauner Behaarung, haben weiße Seitenflecken, rote Rücken- linien und auf dem neunten und zehnten Ring je eine rote Fleischwarze. Die Raupen kommen im Herbst aus den Giern hervor und skelettieren die Blätter der Triebspitzen. Dann spinnen sie dürre Blätter zu den sog. „großen Raupenntzstern" fest zusammen, in denen sie überwintern. Ein solches Nest bildet am winterlichen Baume einen auffallenden Klumpen, in dem die Räupchen in einem Knäuel beisammensttzen. Im Frühjahr befressen sie zuerst die Knospen, dann die Blätter. Das geschieht unter Umständen bis zur völligen Entlaubung. Anfang Juni verspinnt sich die Raupe zwischen zusammen- aesponnenen Blättern zur Puppe, aus der im Iuni-Iult der sehr träge, meist mit dachartig getragenen-Flügeln sitzende und mit Afterhaaren versehene Falter entsteht. Dieser legt seine zahlreichen Eier an die Unterseite der Blätter m einem mit jenen Haaren bedeckten, 1,6—2,5 cm langen pelzartigen Klum pen, woraus die jungen Räupchen noch im Spätsommer auskriechen. Neben dem Abschneiden und Verbrennen der Raupen nester im Herbst und Winter kommt ein Bespritzen der Bäume mit einem Fraß- oder Magengift in Betracht. Cs sind drei Spritzungen notwendig. Die erste im Frühjahr, bevor die Knospen ausgetrieben haben. Diese Spritzung ist in Abständen von 6—8 Tagen mehrmals zu wiederholen. Die zweite Spritzung erfolgt nach dem Erscheinen der Blätter und die dritte Juli — Anfang August beim Erscheinen der neuen Raupen. Bei allen kleineren Obstanlagen werden aber Baumschere oder Fackel bereits genügen. Gartenbauinspektor K. Beerenweine. Der Essig stich ist der schlimmste Feind des selbst gekelterten Beerenweins. Man erkennt ihn an dem essigartigen Geschmack. Der Essigstich macht den Beerenwein ungenießbar. Er entsteht, wenn der Wein längere Zeit mit der Luft in Berührung kommt. Auch wenn er in Fässern lagert, müssen wir darauf achten, daß diese stets spundvoll bleiben und sie, da der Wein verdunstet, von Zeit zu Zeit mit anderem Wein nachfüllen. Der muffige Schimmelgeruch teilt sich dem Beeren wein dann mit, wenn die Früchte mit Mehltau behaftet waren oder aber, wenn man angeschimmelte Früchte mitverarbeitet hat. Er macht sich aber auch bemerkbar, wenn man ein un- geschwefeltes, dumpfiges Gärgefäß benutzte. Beim Eintritt kalter Witterung achte Man darauf, daß der Gärraum nicht zu kalt ist, sonst gärt der hier in der Gärung befindliche Beerenwein nicht weiter. Darum hänge man ein Thermometer im Gärraum auf, damit man die Temveratur messen und, wenn nötig, das Gärgefäß in einen anderen, wärmeren Raum stellen kann. Ein starker, alkoholreicher Beerenwein sagt manchem nicht zu. Dann erscheint es zweckmäßig, ihn vor dem Genuß mit Mineralwasser zu verdünnen. K. E. ««er ««- Hof Sobald di« Hackfruchternt» beendet ist, sind die letzten Bestellungsarbeiten auszuführen. Ehe der Hauotfrost kommt, soll die letzte Herbstfurche gezogen sein. Zuvor ist häufig noch Stallbung zu fahren. Beim Dungfahren räume man zunächst die unvergoren» Schicht beiseite, da strohiger Mist ein Stick- stoffzehrer ist. Für all» Sommerung soll vor Dinter gepflügt werden. Reicht der Stalldung hierzu nicht au», ist es besser, ihn im Frühjahr einzuschälen, al» auf die Herbstfurche zu ver zichten. Wo e» die Zeit erlaubt und genügend Gespannkräfte vorhanden sind, soll in einer nicht zu tiefen Winterfurche noch der Untergrund lockerer laufen. Auf alle Fälle sind auch auf den unbestellten Feldern Wasserfurchen dort zu ziehen, wo ein schwaches Eigengefälle Anlaß zu nassen Stellen im Frühjahr geben würde. Im Hof ist nach dem Dungfahren Gelegenheit, mit einer regelrechten Stallmistvergärung zu beginnen. Ze nach Raum- Verhältnissen sollte alle 80 bk 40 Tage ein neuer Stapel begonnen werden. Der Dünaer soll fest und feucht, aber nicht naß liegen. — Die Hackfruchtmieten werden, nachdem fle ge- nügend ausgeschwitzt haben, winterfest eingedeckt. — Das Ein dämpfen von Kartoffeln hat auch in diesem Jahre wieder größeren Umfang angenommen. Beim Nachlassen der Gärung ist die Mass« entsprechend zusammenzudrucken. Später ent- stehende Riss« sind gut zu verschmieren; weite« Rißbildung kann man durch Aufbringen einer Spreu- oder Laubschicht vechindern. Die ««entbehrliche Satkrutsche. Ob groß Ä>er klein, jeder landwirtschaftliche Betrieb muß sie haben, denn wenn schon das Herauftvagen der Getreidesäcke auf den Kornspeicher keine leichte Arbeit ist, so wäre es un- verantwortlich, wenn sie jemand auf dem gleichen Wege wieder herunterschaffen wollte, — falls er es zehnmal leichter haben kann, das heißt: durch die Bodenluke über die Sackrutsche auf den Wagen. Solch ein tzilfsgerät ist denkbar einfach: ein oder zwei Bretter werden durch Querhölzer aneinandergenagelt und an den Seiten wird durch zwei schmale Bretter ein Rand ge- schaffen, damit die Säcke nicht etwa seitlich herunterfallen. Mit der Sackkarre rollt man nun Sack für Sack an die Speicherluke, hebt sie auf die Rutsche, läßt sie behutsam herab gleiten und unten fängt der Fahrer jeden Sack ab und packt ihn ordentlich auf seinen Wagen. Die Hauptlast muß jeden falls auf der Hinterachse ruhen. Die Bretter müssen natürlich fein gehobelt sein, damit kein Vorsprung ein Loch in den Sack reißen kann. Mit der Zeit wird das Holz übrigens so glatt, daß es eine Lust ist, mit so einer Sackrutsche zu arbeiten. K. L. Richtiges A«fbewahre« -er Pfähle usw. Wenn man durch unsere Gartenanlagen oder Siedlungen geht, sieht man so manches, was einem nicht gefällt. Ich denke da im besonderen an die Aufbewahrung all der vielen, großen und kleinen Stangen und Pfähle, die im Sommer dazu be stimmt sind, reich beladene Obstbäume zu stützen oder unseren Rosen und hochwachsenden Blumen einen Halt zu geben. Schutzlos stehen nun Stangen und Pfähle in eine Ecke des Hauses gelehnt oder liegen gär auf dem bloßen Erdboden. Auch wenn es nur Holz ist, so kostet dieses doch gleichfalls Geld, und so sollte auch die Aufbewahrung der Stangen und im Spätherbst. St« arger GchSdlivg ««f-rer v-ft-L«me. Fächtlkhmde Stead« md ihn Bemehma« Einen kostspieligen Steingarten haben wir nicht, ober durch Schenkung oder Tausch kommt man doch im Laufe der Zeit zu schönen Frühblühern, die sich alle leicht vermehren lassen. Unser Imkernachbar hat alle seine Gartenwege im April- Mai mit wetß-rissa Blütenkissen eingefaßt. Da» ist die Alpen- gänsekresse oder Arabl». Als Randpflanze muß sie alle Jahre geradegeschnitten werden. Da fallen schon eine Menge Pflan- zen für uns ab. Durch Teilung älterer Stauden nach der Blüte oder im August bekommen wir noch mehr Pflanzgut und den Rest gewinnen wir durch Stecklinge, einige Zeit nach der Blüte. Triebspitzen, die nicht geblüht haben, eignen sich am besten dazu. Man schneidet sie dicht unter einem Blatt glatt ab, so daß fle S—10 cm lang werden, und steckt sie ins Mist- beet. (Die Feinheiten der weiteren Behandlung, das lieber- brausen, Schattengeben usw. kann man in jedem Gartenbuch nachlesen.) Im Herbst verpflanzt man die bewurzelten Steck linge vorsichtig an Ort und Stelle. Die AraLis sieht auch schön zwischen Steinen aus, obwohl ^e 10—18 cm hoch wirb. Geradezu Deal wirkt am Steinhang unser Blaukissen (Aubretia). Etwas Dankbarere« läßt sich im Steingarten kaum denken. Eigentlich ist die Farbe mehr lila. Sie beherrscht mit ihren vielen tausend Bluten einfach die Lage. Steckling». Vermehrung nach der Blüte ob« im Juli und August. * Kroße gelbe Blüten treibt die Gemswurz (Doronicum). Sie eignet sich daher auch für die Vase. Vermehrung durch Teilung nach der Blüte oder von August an. Für gutes Gelingen ist sorgfältiges Gießen Voraussetzung. * Schwertlilien (Iris) kennt ja jeder in blau, weiß, gelb oder gefleckt. Im Steingarten haben wir niedrige Sorte (pumila) in dunkelblau oder' g«lb. Vermehrung von August an am einfachsten durch Teilung der dicken Äurzelknollen. An jedem Stück muß natürlich auch ein Trieb sein. * Kein Steingarten ohne Flammenblumen (Phlox). Hier unter versteht man eine Pflanzengruppe, die ganz verschieden blüht nach Zeit, Höhe, Farbe usw. Frühblühender Phlox wird nur ab Juli vermehrt, später blühender entweder vor oder nach d»r Blüte. » Eigenartig, gewissermaßen vornehm, fleht der Steinbrech (Saxifraga) aus. Auf grünem Blätterkissen ragen rote Blüten stiele auf. Die Federnelke (Dianthus plumarus) blüht im Mai/Iuni und duftet stark. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oher durch Stecklinge. Es gibt weiße und rosavlühende Sorten. * Die Schleifenblume (Iberis) hat bescheidenes immergrünes Blattwerk, das sich aber im Mai/Iuni mit leuchtenden weißen Blüten bedeckt. Vermehrung wie bei Fsdernelken. Primeln und Vergißmeinnicht werden natürlich bei uns auch nicht ver- gessen und ein Plätzchen für Neuerwerbungen findet sich auch immer noch. Aber kleine Tafeln mit Namen überlassen wir den ausgesprochenen Lehrgärten. Wer von unseren Besuchern ein schlechtes PflanzennüMen-Gedächtnis hat, der muß sich eben so daran erfreuen, auch ohne daß er sie alle mit Namen kennt. Dipl.-Landw. L. Deutscher Dauer! Hilf auch Du im Kampf dem Verderb! S«ge»d-Gartenelke. Liebe Sartenjugend! Nun ist die „schöne" Zeit - ich meine die Zeit der Blumen und der . Früchte — für dieses Jahr wieder zu Ende. Denn vor der Tür steht ja der Winter mit leeren Gartenbeeten, mit nackten Obstbäumen und mit — Eis und Schnee. Da jetzt Bäume und Hecken durch- sichtig geworden sind und man leichter den Garten hineinsehen kann, ist im November im Garten nochmals allgemeines Großreinemachen. WSH- S-«-nun,: v. rend der Vater die leergewordenen Gemüsebeete umgräbt, könnt ihr die erfrorenen und vertrock neten Blumen, und Pflanzenreste auf den Komposthaufen bringen, damit diese nicht überall im Garten herumliegen. Auch alle Dartengeräte, die jetzt nicht mehr gebraucht werden, müßt ihr gut reinigen, einfstten und dann an einem trockenen Orte, wo sie nicht im Wege stehen, den Winter über aufheben, damit sie nicht etwa anfanaen zu rosten. Aber ihr müßt auch jetzt bereits an unsere Gartenpolizei, die Singvögel, denken und euch deren Wohlergehen ganz be sonders angelegen sein lassen. Jetzt ist nämlich die allerbeste Zeit zum Aufhängen von Nisthöhlen, besonders für die bei uns überwinternden Meisen. Sängt diese Nisthöhlen an der Südostseite von stärkeren Obstbäumen in einer Höhe von 3—8 Meter auf. Die Messen benutzen sie bereits während des Winters bei schlechtem Wetter als Schlupfwinkel und ihr seid sicher, daß sie dann auch im nächsten Frühjahr darin nisten werden. Auch die Futterhäuschen könnte ihr jetzt schon an passen den Orten aufstellen und alles zur winterlichen Voaelfütterung vorbereiten, damit die Singvögel schon während des Winters in eurem Garten eine gufluchtstätte finden. Nicht allein, daß ihr dadurch di« Ansiedlung der Vögel in eurem Garten auf» beste fördert, die Beobachtung de» munteren Vogel treiben» km Dinier wird euch auch manche Freude bereiten. Euer Sartrnmeister. nämlich Pfähle mit Sorgfalt geschehen. Dann bleiben sie lange Jahre hindurch haltbar. Kann man die Stangen und Pfähle nicht in einem Schuppen oder im Keller aufbewahren, so empfiehlt e» flch, ein» ÜnterbrinaunasmögUchkeit zu schaffen, wie fle unser Bild zeigt. Unter diesem Dach, das sich jeder selbst anfertiaen kann, sind die Pfähle usw. vor Regen und Schnee geschützt. Solch ein Dach sieht hübsch au» und die Vorübergehenden haben ebenfalls ihre Freude daran, denn sie sehen, daß der Besitzer diese» Grundstück» Ordnung zu hatten weiß und dies« ist nicht nur im gr»ß«n, sondern auch im kleinen heute geboten. Schn. Garten