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rh»d«ldfamkett ««tergeordneter polnischer Stelle«. Gtarosten gegen Deutsche. «remberg, 22. April. Seit mehreren Wochen befinden sich deutschstSmmig, Wanderlehrer aus Pommerellen in polnischen Gefängnissen, wo sie empfindlich» Strafen verbüßen. Kur- vor Ostern ist eine neu« Verhaftung erfolgt. De« Wanderlehrer Köhler wurde, weil er deutschen Kindern Privatunterricht erteilt hatte, vom Schmetzer Starosten zu 60 Zloty Geldstrafe und 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Es hat den Anschein, als ob einige Starosten planmäßig gegen das deutsche Schul- wesen vorgehen. So liegt eine Anweisung des Starosten des Seekreises vor, die an Großbetrieb« ergangen ist und die un erhörte Forderung enthält, deutsche Arbeiter, die ihre Kinder in eine deutsche Schule schicken, sofort zu entlassen. Der leitende Ingenieur einer Zementfabrik in Neustadt, ein Pole namens Georg Zahn, hat daraufhin dem blutsdeutschen Werk meister Kirschling zum 30. April gekündigt,-weil er sein Kind in die deutsche Privatschule schickt. Der Werkmeister hat seinen Posten seit 13 Jahren inne. Anderen Arbeitern desselben Be- trt«be» wurde gedroht, daß ihnen da- gleiche Schicksal -uteil «erd«, wenn st» nicht innerhalb von 14 Tagen ihre Kind«« für bi« polnische Schule umm«ldeten. Deutsche geitumge« beschlagnahmt. Pose«, 28. April. Die beiden in Posen erscheinenden deutsch«« Tageszeitungen „Da» Pos«««« Tageblatt* und „Die Deutschen Rachricht««* wurden heute von der ZensnrbehSrd« beschlagnahmt, weil sie zu der Handhabung des polnischen Srenzzonengesetze», da» de« deutsch«« Privatbesitz i» de« west, liche« Grenzgebiete« Pole«» gefährdet, Stellung genommen haben. Durch die Beschlagnahm« de« beiden Zeitungen, die in alle« deutsche« Siedlungsgebiete« Polen» verbreitet sind, sind heute Zehntausend« von Volksdeutschen ohne Zeitung geblieben. — Die Sonntagsausgabe des Posener Tageblattes ist in den letzten Wochen dreimal beschlagnahmt worden. Der Führer beim Konzert der Wiener Philharmoniker Berlin, 23. April. Zum ersten Male in seiner fast 100- jährigen Geschichte spielte das Wiener Philharmonische Orche- ster gestern in Berlin. Das erste der beiden Gastkonzerte, deren Leitung Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler übernommen hatte, erhielt seine Auszeichnung durch die Anwesenheit des Führers, dessen Heimführung der deutschen Ostmark ins Reich dieses Gastspiel erst möglich gemacht hat. Mit dem Führer hatten in der Ghrenloge Platz genommen Dr. Goebbels, Dr. Glaise-Horstenau, Staatssekretär Hanke, SA.-Obergruppen- führer Brückner, ^-Gruppenführer Schaub und der Leiter der Musikabteilung im Propagandaministerium, Ministerialrat Dr. Drewes. Wilhelm Furtwängler, den eine langjährige Zusammenarbeit chit den Wiener Philharmonikern als dem besten Opern- und Konzertorchester der Dönaustadt verbindet, bot den Berliner Musikfreunden, die die Philharmonie bis auf den letzten Platz füllten, die u-Moll-Sinfonie (unvollendete) von Franz Schubert und die 7. Sinfonie von Anton Bruckner. Unter dem Eindruck der überschwänglichen Begeisterung für die Wiener Gäste entschloß sich Furtwängler — wohl zum ersten Mal« in Berlin — zu einer Zugabe mit dem „Kaiser walzer" von Johann Strauß. O Baden-Baden, 23. April. Vor dem Kurhaus wehen die Flaggen von acht Nationen und grüßen die zum Dritten internationalen zeitgenössischen Musikfest zur Aufführung ihrer Werke anwesenden Tondichter. In drei großen Orchester- konzerten, einem Tanzabend und einer kammermusckalischen Veranstaltung werden 21 Werke in» und ausländischer Ton setzer zu Gehör kommen. Prof. Paul Graener betonte aly Vizepräsident der Reichsmusikkammer, das Wort „internatio nal" habe in früheren Jahren einen schlechten Klang gehabt durch den Versuch gewisser Kreise, anstelle von nationaler Kunst internationale zu setzen. Dieser Irrtum habe manch junges Talent auf einen falschen Weg gebracht. Wenn eine Kunst international werden solle, könne sie das nur vom Nationalen heraus. * Empfänge beim Führer. Berlin^ 22. April. Der Führer empfing heute im „Haus des Reichspräsidenten" in der üblichen feierlichen Weise den erneut beglaubigten Gesandten von Peru, Enrique Gilde meister, den neuernannten rumänischen Gesandten Radu Djuvara und den bulgarischen Gesandten Parvan Dragauoff. Weiter empfing der Führer im Beisein des Reichsaußen ministers den zum deutschen Botschafter in London ernannten bisherigen Botschafter in Tokio v. Dircks««, der sich beim Führer verabschiedete. Außerdem empfing -der Führer oen zur Zeit in Berlin anwesenden deutschen Gesandten in Bukarest, Dr. Fabritius, zur Meldung. * O Das Geburtstagsgeschenk der Reichspost. Berlin, 23. April. Neichspostminister Dr. Ohnesorge hat dem Führer zu seinem Geburtstag einen Betrag von 500 000 Reichsmark für den Kulturfonds des Führers zur Verfügung gestellt und ein Album mit allen seit Kriegsende erschienenen österreichischen Postwertzeichen überreicht. » * Eine ungarische Ehrung für Adolf Hitler. Berlin, 22. April. Der Führer nahm heute den Besuch des ungarischen Gesandten Sztojay entgegen, der ihm im Auf trage Haranyis und Kangas zur Erinnerung au den Besuch der ungarischen Staatsmänner im November v. Is. ihre Bilder mit eigenhändiger Widmung überreichte. Der Führer dankte für die Gabe mit herzlichen Worten. Der Endkampf im Reichsberufsmettkampf hat begonnen. Hamburg, 23. April. Gestern abend wurde der Reichs- kamp'f im Rsichsberufswettkampf aller schaffenden Deutschen eröffnet. Auf der Iungiuswiese waren mit den 6382 Wett kämpfern und -kämpfermnen 48000 Angehörige der Forma tionen der Bewegung aufmarschiert. 90 Feuerbecken loderten, 3000 Fackeln waren entzündet. Obergebtetsführer Axmann sprach über den Wettkampf als Tatbekenntnis zum Vaterland und zu dem Führer. Gauleiter Kaufmann betonte, daß im Dritten Reich die Persönlichkeit ausschließlich nach Leistung und Charakter bewertet werde. Mit den alten Tugenden der natio- nalsozialistischen Bewegung, bescheiden und doch selbstbewußt, treu und hingebungsvoll, kameradschaftlich und von tiefem Glauben an unser Volk erfüllt, bauten toir, jeder an seiner Stelle, als schlicht« aber wertvolle Mitarbeiter des Führers mit an dem ewigen Deutschen Reich. Berlin, 22. April. Anläßlich des einjährigen Bestehens des NS.-Fltegerkorps hat Korpsführsr Christians«« «in« Reihe von Beförderungen tn feinem Korpsstab ausgesprochen. Der Kapitän -es „Wilhelm Gustloff" am Herzschlag gestorben. Berlin, 23. April. Der Kapitän Lübbe des auf der Fahrt nach Madeira befindlichen KdF.-Schiffes „Wilhelm Gustloff" ist gestern mittag im Alter von 58 Jahren auf hoher See einem Herzschlag erlegen, Es wurde für 48 Stunden Bord- trauer angeordnet. Das Schiff wird Dover anlaufen, von wo aus die sterblichen Ueberreste Lübbes in die Heimat überführt werden. Noch wenige Augenblicke vor seinem unerwarteten Heim gang stand Kapitän Lübbe auf der Kommandobrücke und steuerte den Kurs des Schiffes. Um 16 Uhr wurden die Fahrt teilnehmer auf das oberste Deck gerufen, um die erschütternde Nachricht zu hören. Ergriffen grüßten sie die Flagge des Schiffes, die auf Halbstock gesetzt war. Dr. Ley widmet dem toten Kapitän folgenden Nachruf: „Vor wenigen Tagen hat Kapitän Lübbe den Führer auf der Kommandobrücke unseres herrlichen Kraft-durch-Freude-Schiffes „Wilhelm Gustsoff" begrüßen dürfen. Als ich einige Stunden danach noch einmal mit Lübbe durch unser Schiff ging, hat er mir gesagt, daß seine Begegnung mit dem Führer gerade auf diesem ihm anvertrauten Schiff der deutschen Arbeiter der Höhepunkt seines an Geschehen reichen Lebens sei. Kapitän Lübbe war ein deutscher Seemann, ein deutscher Mensch mit einem deutschen Herzen. Die entschlossene Rettung der 17 englischen Seeleute, eine Tat, die ihm und seinen Männern >ie Anerkennung der ganzen Welt brachte, zeigte aufs neue eine Kühnheit, seine Treue und seine Tatkraft. Uns, die wir hm das stolze Flaggschiff unserer Kraft-durch-FreudeHlotte übergeben hatten, bewies die Rettungstat, daß wir den rich- kgen Mann auf den richtigen Platz zu stellen wußten. Kapitän Lübbe, deutscher Soldat und deutscher Arbeiter, starb auf hoher See zwischen deutschen Arbeitern. Mit mir'entbietet das gesamte schaffende Deutschland dem Ersten Kapitän des Kraft-durch-Freude-Flaggschiffes „Wilhelm Gustloff" tief empfundene Abschiedsgrüße. Heil Hitler!" Der Wirtschaftsauf-au in -er Ostmark. 50 000 Arbeiter ne« eingestellt. Linz, 23. April. In den ersten drei Wochen der Macht übernahme hat sich nach einer Meldung des „Linzer Arbeiter sturmes" im Gebiet der Ostmark der Stand der bei den Krankenkassen Versicherten «m 50 000 erhöht. Der Anteil der ehemaligen Bundesländer ist den gegebenen Verhältnissen entsprechend verschieden. Der Heimatgau des Führers steht an der Spitze mit 14,58 v. H. Reichsinnenminister Dr. Frick hat bestimmt, daß die Reichsarbeitsüienstpflicht im Lande Oesterreich mit dem 1. Ok- tober eingeführt wird. Am Donnerstag ist im Zusammenhang mit dem Rück marsch der au» dem alten Reichsgebiet nach Oesterreich ent sandten Einheiten der Ordnungspolizei in die Heimat auch die Donauflottille der Wasserschutzpolizei ausgelöst und nach ihren früheren Standorten in Bewegung gesetzt worden. Es handelt sich um eine aus den Wasserschutzpolizeikräften Berlin, Potsdam, Magdeburg und Recklinghausen zusammengesetzt gewesene Flottille. Inzwischen ist die Eingliederung der österreichischen Strompolizei in die Organisation der reichs deutschen Wasserschutzpolzei zum Abschluß gebracht worden. Anläßlich der Volksabstimmung am 10. April haben 12 618 Wahlberechtigte ihre Stimmen an Bord deutscher Kriegsschiffe in italienischen Häfen abgegeben. Polens Kampf gegen die bolschewistische Wühlarbeit. Warschau, 23. April. In mehreren Ortschaften östlich von Tarnopol wurden 45 Personen festgenommen, bei denen kom munistisches Hetzmatertal gefunden wurde. In dieser ost polnischen Grenzwoiwodschaft (West-Ukraine) wurden in den letzten Monaten m«hr alS 200 bolschewistische Hetzer verhaftet. Ferner wurden in den letzten 10 Tagen in Wilna 8 jüdische Schüler, in Warschau 20, in Tomaszow 32, in Stanislau 19, in Lubltn 10 Werber der kommunistischen Partei — vor wiegend Juden — den Gerichten überantwortet. * Warschau, 23. April. Die Presse veröffentlicht eine Mel dung aus Moskau über einen bezeichnenden Zwischenfall an der sowjetrussischen-afghanischen Grenze. Eine größere Gruppe kommunistischer Agitatoren und Einpeitscher habe von Tadschi kistan auS di« Grenze überschritten, um durch afghanisches Gebiet nach Indien zu gelangen. Nachdem di« Kommunisten S km auf afghanischem Boden vorgedrungen gewesen seien, sei «» mit einer afghanischen Grenzwache zu einem erbitterten Kampf gekommen. Dabei habe es 12 Töte gegeben, darunter den Anführer der kommunistischen Agitatoren Naim Bado, de« di« südasiattsche Abteilung der Komintern leitet«. — In der Meldung wird Witter darauf htngewiesen, daß der Voll zugsausschuß d«r Komintern erst unlängst di« kommunistische HiNdupartet angewiesen habe, ihre Wühltätigkeit i« Indien zu verstärk»« und «ine „Volksfront" aufzurichtsn, di» den Kampf gegen di« britischen Behörden aufnehmen müsse. Di« kommuntsttsch« Grupp», di« auf afghanischem G«bi«t un schädlich gemacht w«rd«n könnt«, s«i außer mit waff«n auch mit bolschewistischen . Hetzschrift«« außgeftattet gewesen, di« für d»«scht»den« indisch« Stamm« bestimmt gewesen seien. Ne»»l»tt»»»h«tz« tu» Antrorrptner Hafen. BritssA, 2L April. Die .Metropole* weist auf die au», gedehnte kommunistische Werbung im Hafen von Antwerpen hin, die von den marxistischen Behörden geduldet werde. Täglich würden von durch Moskau bezahlte Männer, meist jüdische Emigranten, Hetzschriften in allen Sprachen an die Hafenarbeiter und an die Matrosen belgischer und ausländi- scher Schiffe verteilt, in denen -um Streik und zur Revolution aufgehetzt werde. Berlin, 23. April. Im August und September wird das Hau« der Kunst, Berlin NW 40, Königeplatz 4, eine große Ausstellung von Werken österreichischer Künstler zeigen. Stadt Guatemala, 22. April. Die Nationalversammlung von Guatemala beschäftigte sich erneut mit Grenzstreitigkeiten mit Britisch-Honduras, di« schon seit mehreren Jahr«« schwe- den. Dis Regierung veröffentlicht gleichzeitig «inen Noten- wechsel mit der britischen Gesandtschaft, in dem diese den Dor- schlag einer schiedsrichterlichen Entscheidung ablehnt und die . gegenwärtige Grenzziehung als rechtmäßig bezeichnet. Guate- mala beruft sich dagegen auf einen Vertrag aus dem Jahre 1850 und behält sich dabei -da» Recht vor, für alle Folgen au» der britischen Haltung di« Verantwortung abzulehnen. Pie »«garisch« I«dengrs«tzg»bu»g. Budapest, 2?. April. Der Justizminister verbreitete sich im Justizausschuß de» Abgeordnetenhauses über den Kampf gegen die Winkelpresse. Darunter versteht er die Presse, die ihr, wenn auch noch so bescheidenes Dasein allein auf den ge schäftlichen Nutzen gründet. 3m Herbst seien allein in Budapest 1200 solcher Zeitschriften erschienen. Sie seien inzwischen auf 850 beschränkt worden. Diese Zahl mache der anständigen Presse bedeutende Schwierigkeiten. Für solche Blätter wird in Zukunft die Bewilligung des Ministerpräsidenten gefordert. — Gestern begannen di« Verhandlungen über das Judengesetz vor den Ausschüssen des Abgeordnetenhauses. Zu Beginn der Sitzung betonte der Berichterstatter, daß die Regierung der Regelung der Judenfrage nicht mehr ausweichen könne, weil die Oeffentlichkeit starr beunruhigt sei. Die überwiegende Mehr heit der Abgeordneten nahm die Vorlage mit geringen Borbe- halten an. Ein großer Teil der Vertreter der christlichen Rechts parteien sprach sich für eine Verschärfung der geplanten Juden- aesetze aus und forderte die Klarstellung des Begriffes Jude !n der Form der gesetzlichen Festlegung des Judentums als Rasse. Man betonte die Notwendigkeit der Erweiterung des Iudengesetzes und bezeichnete die Gesetzesvorlage als einen ersten Schritt der Regierung, dem bald weitere folgen müßten. Der Führer der Vereinigten Lhristlichen Partei, Dr. Csillery, lehnte die Vorlage ab, da er sie als unzureichend erachte, mü> unterbreitete dem Hause einen Antrag, der die Forderung ent- hält, den Hundertsatz der Beteiligung des Judentums an allen Vertretungen und in allen Betrieben entgegen dem Vorschlag der Regierung von 20 auf 5 v. H. herabzusetzen, was der tat- sächlichen Derhältnisziffer des ungarischen Judentums ent- sprechen würde. — Zu der Stellungnahme der Vereinigten Christlichen Partei bemerkt der — jüdische — „Pester Lloyd", diese fordere so „harte und unmenschliche Maßnahmen" gegen das Judentum, daß „ihre Gesinnung kaum noch als christlich bezeichnet werden könne* (ll). Jüdische Wegelagerer i« Frankreich. Paris, 22. April. Wie die rechtsstehende ,Libertt* im Zu- sammenhang mit dem kürzlichen Ueberfall jüdischer Banditen auf den Führer der nationalen Jungfranzosen, Legrand, zu berichten weiß, hat der bekannte Häuptling der ,Liga gegen den Antisemitismus*, der Jud« Lecach«, in einer Iudenver- sammlung in dem Pariser Vorort Montreuil am 5. April be reits von einer Art „Bartholomäusnacht* für die Arier ge sprochen (!). Das Blatt schreibt hierzu, der Angriff, der vor- gestern von den Stoßtrupps» der „Liga gegen den Antisemi- tismus" gegen Legrand ausgeführt wurde, beweise, baß die Anhänger nationaler Parteien offensichtlich von einer Art Pogrom bedroht seien. Vor der Regierungsübernahme Leon Blums habe es keine jüdische Frage in Frankreich gegeben. Blum habe sie aufgerollt. Das Blatt gibt dann Einzelheiten aus den blutrünstigen Reden wieder, die von jüdischen Hetzern in Montreuil gehalten worden sind und die, wie nicht anders zu erwarten, natürlich auch von den frechsten Ausfällen gegen das nationalsozialistische Deutschland strotzen. Diese Reden, so fährt die „Liberty* fort, sind von einer außerordentlich schwer- wiegenden Bedeutung. Sie stellen eine maßlose Herausforde- rung und einen Aufruf zu einer „Bartholomäusnacht" gegen die Arier in Frankreich dar, von der Lecache träumt. Das Blatt schließt: „In der Tat haben die Leute des Herrn Lecache nicht ihre Zeit verloren. Der Ueberfall auf den' Champs Elysees beweist dies." Der Krach bei den französtsche« Sozialdemokraten. Paris, 22. April. Der Streit in der sozialdemokratischen Partei, der kürzlich durch die Auflösung des Landesverbandes Groß-Paris der sog. „revolutionären Linken" Marceau Piverts zum Ausbruch gekommen war, hat jetzt auch auf die Lugend- verbände übergegriffen. Der Parteivorstand hat nun auch den Jugendverband des Departements Seine aufgelöst. Außerdem wurden zahlreiche führende Mitglieder der sozialdemokratischen Jugend aus anderen Landesverbänden aus oer Partei ausge- stoßen, weil sie mit den Pivert-Anhängern in Verbindung ge standen haben. Sozialpolitik der Volksfront. Paris, 22. April. An den Mauern kann man in diesen Tagen zahlreiche Anschläge lesen, die von unbekannter Hand angeklobt werden und die ein aufschlußreiche» Bild von der französischen Sozialpolitik in den beiden letzten Jahren geben. Eg ergibt sich aus diesen Anschlägen, daß z. B. ein von Groß unternehmen angestellter Straßenfeger des Werksgelände» mit 66 Franken Tageslohn etwa das gleiche verdient wie ein Lehrer, daß weiter die Metallarbeiter der Pariser Umgebung, di« sich durch ihre ständige Unzufriedenheit und durch dauernd wachsend« Forderungen auszeichn««, mit über 1800 Franken Lohn im Monat um 10 v. H. mehr verdienen als ein Polizei- kommissar, um 20 v. A. mehr als ein Finanzinspektor, um 28 v. H. mehr al» »in Lehrer und um 80 v. H. mehr als ein Unterleutnant, der dir Polytechnische Hochschule oder die Militärschule von Satnt Cyr besucht hat.