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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Nadcbcrg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden und der Itn-tischen Dchördcn zu Pulsnitz und Königsbrück. RÄT» Mittwoch, den 21. Decembcr R8E)4. Bekanntmachung, die Anlage russischer Essen zu gewerblichen Feuerungen betr. Im Hinblick auf die in tz. 51 der Banpolizecordnnug jür kie Städte mw 36 der Baupolizeiordnung für Dörfer (SeitellkS fg. und 680 sg. deS Gcsev- unv Verordnungsblattes vo>n Jabre 1863) enthaltenen Vorsckrift in Betreff der Schornsteine zu stärkere« gewerblichen Feuerungen, wie Bäckereien u s. w. ist der Zweifel entstanden, ob hiernach und durch die Vorschriften über dicAnlage rzö- bestcigbarer, sogenannter russischer Schornsteine in H. 52 rcsp. tz. 37 der gedachten Baupolizeiordmmgen die Anwendung russischer Schorn steine sür Bäckereien und sonstige gewerbliche Feuernngsanlagen ausgeschlossen sei. Rach einer Entscheidung Leö Königlichen LKinifterinmS des Innern ist dies nicht der Fall. Doch ist bei der Anlage russischer Esten für dergleichen Feuerungen die als Maximum vorgeschriebeuc Weite von 12 Zoll nicht zu überschreiten und.sind bei stärkerenFeu- «rungen die Wände kcö Schornsteins in der nach den besonderen Verhältnissen des einzelnen Falles erforderlichen Maaße zu verstärken um die wegen der bedeutenden Erhitzung der Umfassung erforderliche Sicherheit zu erlangen. Die Bestimmung hierüber must dem Urtheilc deS bei Prüfung der Baurisse und Pläne für derartige Anlagen zuznzichendS» Techniker- überlassen bleiben. Budissin, am 6. Dccember 1864. - -' s ' Köntfllicsse Kreis-Direction. von Nostitz-Wallwitz. Oertel. i Btkan n l m a ch ung. Es ist wahrzunchmcn gewesen, dast an den Wassertrögen hiesiger Stadt öfters Wagen, sowie auch Gefäße gewaschen wordeN sind. Da aber hierbei nicht nur das Wasser in den Trögen selbst bisweilen verunreinigt wirb, sondern auch im Winter in der Nähe der letzteren bei nicht selten verkommender unnöthiger Veigeudung des ohnehin zuweilen mangelnden WasferS viel Eis entsteht, so sieht man sich veranlaßt, das Waschen von Wagen und Gefäßen an den Wassertrögen bei Geldstrafe vou — - 15Ngr. —- bis 5 Thlr. . — - oder verhättnistmästiger Gcsängnistslrase hiermit zu verbieten. Bei gleicher Strafe ist auch daS nubc aussicht igle Stehenlafscn' von Gespannen in hiesiger Stadt, wodurch er- fahrungsmästig leicht Unglück geschehen kann, verboten, und versieht man sich zü den Eigenthümern von Fuhrwerk, daß sie schon in eige nem Interesse dieses Verbot ihren Kutschern gehörig einschärfen werben. Pulsnitz, am 19. Dcccmb« 1864. Der S t (1 V k l ll t h. Äörncr, Bürgermeister. Zeitereignisse. Dresden, 16. Decbr. Se. Majestät der König haben mittelst Beschluß vom 17. vor. Monats geruht, dem k. k. öfter rcichischen Feldmarschallleutnant Freiherrn von Gablenz das Großkreuz des Militair-Sct.-Heinrichö-Ordcns allergnädigst zu verleihen. — DaS „D. I." enthält eine Betanutmachuug des köwgl. Finanzministeriums, den Wegfall der Gebühren für Beför derung telegraphischer Bcreinstepeschen zwischen den Staats- telegraphcnbüreaux und den Betriebstelegraphcnslationen der Staats-Eiscnbahneu bclrcjscnd. — 18. Decbr. Gestern nnd hcnt erfolgte der Einzug un sercr aus Holstein zurücklehrenden Truppen. Diejenigen Straßen, welche die Ankommenden vom Bahnhofs bis zur Ka serne passiren, sind mit sächsischen unv deutschen Fahnen festlich geschmückt. Tausende von Bewohnern Dresdens und, wie es scheint, auch viele herbeigeeilte Kandbewohncr bilden Dpalire, an? denen unnnterbrochcn ein freudiges „Willkommen" erschallt. Se. Majestät König Johann begab sich in Begleitung Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen Albert zu jedem einzelnen Znge auf den Bahnhof, um die Truppen zu begrüßen. Am Sonnabend Nach mittags und Abends rückte das 1. und 2. Infanterie-Bataillon nnd eine Ablheilung Artillerie ein, während heut — am Sonn tage — 'Nachmittags 2 Uhr, ebenfalls Artillerie und Abends 7 Uhr das 13. Infanterie-Bataillon ankam. Jeder Zug wurde vou der hiesigen Garnison unter den Klängen der Militair Mn- sil auf dem Bahnhöfe empfangen und bis zur Kaserne begleitet. Die Ankommenden sahen Alle sehr wohl aus, doch lagerte sich