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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Achörden zu Pulsnitz und Königsbrück Mo. VÄ. Sonnabend, den 17. September .18H4. Dieses Dialt erscheint Mittwochs und Genuabendo. — Preis vierteliähriich lü Ngr. — Zu beziehen durch alle Psstansrailen. — Inserate re., welche die gespaltene Corpus-Zeile, oder deren Raum, mit l Neugroschcn berechnet werden, sind in Pulsnitz spätestens bis Montags und Donnerstags Abends 8 Uhr einzusendcu. — Expeditionen sind: Zn Pulsmv beim Herausgeber, in Königsbrück bei Herrn Kaufmann Andreas Grahl und in Radeberg bei Herrn Kaufmann Friedrich Gartner. A « e t i o n. Nächsten 13. October dieses Jahres und die darauf folgenden Tage sollen die zur Concursmasse des Handelsmannes Christian Gottlieb Jüngling gehörenden Gegenstände, namentlich Schnittwaaren, Kleidungsstücke, Haus- und anderes Geräthe in dem Iüngliugschcn in der Kamenzer Vorstadt gelegenen Wohn hause gegen Baarzahlung an den Meistbietenden öffentlich versteigert werden, worauf hierdurch aufmerksam gemacht wird. Königsbrück, den 2. September 1864. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Hartung. Zeitereignisse. Pulsnitz, 11. Sept. Gestern früh gegen 6 Uhr hat sich der 43 Jahr alte Hausbesitzer und Materialwaarenhändler Wil helm Günther auö Obersteina unweit seiner Wohnung in der Waldung das Leben genommen. Schwermuth soll das Mo tiv zum Selbstmorde gewesen sein. Bischofswerda, 11. Sept. (Dr. I.) Heute stütz gegen 4 Uhr wollte sich ,der Occonom Karl Heinrich Odrich in Harthau, Sohn des dasigen Rittergutspachters, auf der zum Rittergute ge hörigen sogenannten Nädewiese auf Wildanstand aufstellen. Plötz lich erhielt derselbe aus dem bei Secligstadt liegende» Staats walde einen Schuß groben Schrot in das Gesicht, in den Hals und die Brust, an welcher Verletzung er bedenklich danieder liegt. Trotz der Nachforschung ist der Thater noch nicht ermittelt. .Chemnitz, 13. Sept. Zu der hier abzuhaltendcn sächsischen Lehrerversammlung haben bis setzt 1260 Lehrer ihre Be theiligung angezeigt. Aus der südlichen Lausitz, 13. Sept. Wiederholt hat man von Vorständen von Landgemeinden den Wnnsch äußern hören, es möchten im Jahre einige Versammlungen von sämmt- lichen Gemeinde Vorständen in jedem Gerichtsamte zu Stande kommen, um einen Austausch der Gedanken über neue gesetzliche, die Gemeindeverwaltung betreffende Gegenstände anzubahnen, da durch Jrrthümcr zu berichtigen, etwaige Zweifel hie und da zu beseitigen und so daS Gemeindewescn zu fördern. Eine solche Persammlnng soll Sonnabend, den 17. d. M., in Zittau statt- findeu, wozu au sämmtliche Gcmeindevorstäude im dasigen Amts bezirke Einladung, wie wir hören, vom Gemeindevorftande Riedel in Kleinschönau, ergangen ist, Behufs einer Besprechung über die neuen Gemeinderathswahlen. Als fernerer Gegenstand einer solchen Besprechung dürfte sich der zahlreiche Beitritt zum Ver eine für Rettung verwahrloster Kinder in Zittau eig nen, welcher den Bau eines Rettungshauses in Zittau in nächster Zeit beabsichtigt und wozu ein Referat in den „Zittauer Nach richten" anregt und um so mehr Veranlassung giebt> als dieser Gegenstand für viele Gemeinden mehr oder weniger von großem Interesse und Vortheil werden kann. Berlin, 13. Sept. Gestern Abend 10 Uhr ist Se. Maje stät der König auf dem anhaltischen Bahnhofe hier eingetroffen. Heute wird Se. Majestät im weißen Saale des königl. Schlosses die sämmtlichen fremdländischen Offiziere, welche zu den Manö ver« anwesend sind, ferner die hiesige Generalität und die Füh rer der Regimenter, die Minister und einen Theil der Diploma ten bei einem Galadiner vereinigt sehen. — Se. Majestät der Kaiser Alexander von Rußland wird am 20. d. M. in Potsdam eintreffen und fünf Tage dafelbst verweilen. Se. Maj. wird darauf zu Ihrer Majestät jder Kaiserin zurückkehrcn unv alsdann sofort auf dem geradesten Wege nach St. Petersburg zurückreisen. — Der Ministerpräsident v. Bismarck ist mit Sr. Maj. dem Könige, der Kriegsmiuister v. Roon vorgestern Abend auö Frankreich hier wieder eingetrosfen. — 13. Sept. In Bezug auf die Ankunft Sr. Maj. des Königs schreibt die „N. P. Z.": Es ist in hohem Grade ausge fallen, daß die städtischen Behörden Berlins bei der Rückkehr Sr. Maj. nach den großen und für Preußen so erfreulichen Ereig nissen der Zwischenzeit es nicht geziemend befunden haben, für