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282 — geschlachtet, die bei der ärztlichen Untersuchung als trichinen- > haltig in Beschlag genommen wurden. Eine weitere Unter suchung dieser Schweine hat ergeben, daß in den Thieren lebende Trichinen in einer Masse sich vorfänden, wie es bisher noch nicht vorgekommen ist. In Präparaten von der Größe eines Spen- delkopfes fand man 3 bis 4 Trichinen, theils lebend, theils ver kapselt. Die kranken Schweine waren von dem betreffenden Schlächter gekauft und dann gemästet. Die Thicre sind vorläu fig zur Polizei geschafft, wo sie noch mehrere Tage liegen blei ben, um den Aerzten Gelegenheit zu geben, mikroskopische Unter suchungen anzustellen. W.ien, 29. August. (G.-C.) Heute findet die dritte Zu sammenkunft der österreich-preußischen mit den k. dänischen Bevollmächtigten noch nicht statt und zwar scheint der Grund einer kurzen Verzögerung in dem Umstande zu liegen, daß dä nischerseits die Ausarbeitung von Schriftstücken, welche zur Vor lage für die Conferenz bestimmt sind, noch nicht zu Ende gebracht ist. Dem Schiffscapitain Bart elfen in Schleswig ist, wie man jetzt amtlich meldet, wegen seiner Dienstleistungen beim Ue- bergange nach Msen der königl. preußische Krcuenorden vierter Elaste mit Schwertern verliehen worden. »Paris. Das „Mem. diplom." ist in den Stand gesetzt, einige Mittheilungen über den Inhalt einer preußischen De pesche zu machen, welche Erklärungen über die Friedens präliminarien enthält. Die preußische Depesche ist dalirt von Gastein, den 9. August. Herr v. Bismarck findet es nicht für überflüssig, obgleich der preußische Botschafter in Paris bereits' einige Erklärungen über die Friedenspräliminarien abgegeben hat, der kaiserlichen Regierung ausführlichere Kcnntniß der Anschau ungen der Regierung des Königs Wilhelm zu geben. Preußen erkennt vollkommen an, daß die weise, zurückhaltende Stellung der kaiserlichen Regierung die endgültige Regelung der Frage zu Gunsten Deutschlands erleichtert hat; es hat Grund, auf das Geschehene mit Befriedigung zurückzublicken, und es hofft, daß die dem dänisch-deutschen Conflict zu Theil gewordene Lösung nur i zum Fortbestehen der zwischen Frankreich nnd Preußen herrschen ¬ den guten Beziehungen beitragen kann. sFortsetzung der Mittheilungen aus dem Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer in Zittau, s In Klein-Welka ,bei Budissin befindet sich eine Glocken- und Stückgießerei mit Kupferwaarensabrik (Brenn-Apparate) mit 20—30 Arbeitern. Absatz bei gutem Rufe der Glocken im Iu- lande und nach der preußischen Lausitz, Mark, Pommern, Schle sien und Posen. — Der Maschinenbau und Eisengießerei beschäf tigt in Budissin in einem geschlossenen Etablissement 70—80 Ar beiter. in drei Etablissements zu Löbau 60—70, in Zittau und Qlbcrsdors drei Geschäfte. Lohn wöchentlich 2.j—3 Thlr. Ab satz nach der ganzen Lausitz und Böhmen, Geschäfte gut. Der französische Handelsvertrag wird günstig wirken, soweit der Zoll für das englische Rohmaterial billiger wird. —Die Thon- und Chamottenfabrik der Margarethenhütte bei Budissin fertigt Chamottensteine, Klinker, Drainröhren, Schlotten, Wasserleitungs- röhrcn, große Vasen rc. im Werlhe jährlich von 20,000 Thlr. Absatz in Sachsen. Ecncurrenz mil Zwickau, Meißen, Lauban, theilweise England. Die englischen Products sind ungleich theu- rer, für deren Qualität herrschen stellenweise noch Vorurtheile.— Die Cichorieufabrik in Goldbach bei Harthau dürfte circa 7000 Etr. Cichorien jährlich liefern, die ca. 7300 Ctr. Rüben erfordern, welche j hauptsächlich aus Schlesien bezogen werden. Absatz dorthin und in's Voigtland. (Forts, folgt.) Vermischtes. * Bremen, 20. August. Die Auswanderung während des Zeitraums vom 29. Juli bis 6. August incl. beläuft sich im Ganzen auf 1567 Personen, welche in 5 Schiffen befördert wur den, gegen 812 Personen in 4 Schiffen gleichzeitig im Vorjahre. Die Gesammtzahl der in diesem Jahre vom 1. Januar bis 6. August incl. über Bremen beförderten Auswanderer beträgt 17,410 Personen, welche in 52 Schiffen unsere Häfen verließen, gegen 10,067 Personen in 51 Schaffen gleichzeitig 1863. * Statistik der Unfälle auf Eisenbahnen. Die vie len Vorsichtsmaßregeln, welche Seitens der deutschen Eisenbahn- Verwaltungen beim Eisenbahnbetriebe angeordnet woroen sind, tragen gewiß nicht wenig zu dem glänzenden statistischen Resul tate, betreffend Unfälle auf Eisenbahnen, hei, welche Freiherr von Weber in seiner Schule des Eisenbahnwesens registrirt. Danach wurden in Deutschland seit 1840, dem Beginne des Eisenbahn betriebs überhaupt (laut den Zahlen der deutschen Eisenbahnsta tistik), bis 1859 ohne Schuld der Reisenden, also durch das Ver kehrsmittel selbst von nahezu 423 Millionen Reisenden, welche in diesem Zeiträume befördert wurden, nur 21 Reisende getödtet und 176 verletzt. Durch eigens Schuld, d. h. durch Unvorsich tigkeit, wurden in diesem Zeitraum 29 Reisende getödtet und 85 verletzt. — Es ist daher in Deutschland die Möglichkeit, beim Zufuß gehen (durch Ausgleiten, Fallen, Ueberfahren) verletzt oder getödtet zu werden, größer, als auf der Eisenbahn zu verunglücken. — Der Blitzschlag tödtet durchschnittlich in Sachsen mehr Men schen, als in 15 Jahren in ganz Deutschland Reisende ohne ihre Schuld auf den Eisenbahnen umkamen. * Von neuen in Nottingham aus feinstem Ei send rächt ge webten Spitzen sind Muster nach Deutschland gelangt; der Draht wird auf der Bobbinelmaschine so leicht verarbeitet, wie Baumwollgarn. Die Spitzen sehen vortrefflich aus und sind be sonders für Fenster- und Bettvorhänge, für Häupchen und viele andere Gegenstände verwendbar. Man verspricht dieser neuen Industrie Erfolg und will nächstens Kleiderstoffe aus Eisen weben. K i r ch e n ii a ch r i ch t e n. P ulsnist, den 3. September 1804. Beerdigungen: 28. August: Christiana Müller, ledigen Standes von hier, gest. an Blat tern, 25 gahr 4 Tage all; — 28. Ang.: Gustav Mar, des Trust Gustav Die- lagk, Bürgers, Webermeisters und Schmttwaarenhandlers in Großenhain, ehelich einziaer Sohn, gestorben hier an Zahnkrampf, 2 Jahr 3 Mon. alt; — 31. Ang., das todtgeb. Töchterchen des gohann Heinrich Freudenberg, Ein wohners und Ziegeldecker- in Obersteina. ) Am 15. Sonntag nach Trinitatis, den 4. Sertbr., predigt! Vormittags Herr Obcrpfarrcr u. Richler, Nachmittags Herr DiaeonuS Kretschmar. K ö n i g s b r ü ck, den 3 Sertbr. 1804. Sonntag, den 4. Scplbr., rrediat Vormitt. Herr Obcrpsarrer Kirsch, Nachmittags Herr Diaconus Blüher.