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23S bevor, und letzteres wird verschiedene Begünstigungen erhalten. Besonders österreichische Weine, Seide und noch einige. andere Producte werden wahrscheinlich erhebliche Zollerleichterunzen ge gen früher erhalten. Juch sonst dürfte das jetzige gnte Einver nehmen zwischen diesen beiden Großstaaten sich noch durch meh rere andere Verträge auf dem Gebiete der Volkswirlhschaft zeigen. Rendsburg, 21. Juli. Heute Mittag haben die hannö versche» und sächsischen Truppen unsere Stadt verlassen. Bald darauf zogen die Preußen von Norden her in die Stadt. — Oberstleutnant v. Schmidt ist vorläufig zum preußischen Kom mandanten bestellt worden. Den „H. N" wird aus Rendsburg vom 11. geschrieben: Seit gestern weilt hier der preußische General Göben, auch » sind hier mehrere General-Auditeure und ein höherer hannover scher Offizier eingelroffen, um über die traurigen Straßencon- flicte zwischen den Preußen und Hannoveranern kriegsgerichtliche Untersuchungen anzustellen. Leider sind viele Verwundun gen vorgekommen, ein Soldat ist bereits daran gestorben. Von der polnischen Grenze schreibt man der „Ostsee- Ztg." unter dem 18. Juli: »Die Verluste, welche die ehemals polnischen Landestheile an Menschen und Geld durch die Insur rektion erlitten haben, lassen sich jetzt mit annähernder Genauig keit angeben. Nach den von russischen und polnischen Blättern zum Theil aus amtlichen Quellen^gegebenen Notizen wurden während des lömonatlichen Kampfes ca. 30,000 Insurgenten in Gefechten getödtet oder schwer verwundet, 361 Personen wegen unmittelbarer Betheiligung am Aufstande oder Förderung dessel ben kriegörechtlich hingerichtet und 85,000 weniger compromit- tirte politische Gefangene nach dem Innern Rußlands oder nach Sibirien theilS zur Jnternirung oder dauernden Ansiedelung, theis zu schwerer Strafarbeit deportirt. Außerdem wurden 945 Personen, meist Beamte und Landleute, wegen ihrer Anhänglich keit an die russische Regierung oder wegen der Dienste, die sie derselben geleistet hatten, Seitens der Revolutionspartei durch Meuchelmörder oder HängegenSdarmen ermordet. An außeror dentlichen Kontributionen und anderen Strafgeldern wurden von der russischen Negierung erhoben: im Königreich Polen 6, in den Eii»e Partie MuMM' steht einzeln oder im Ganzen zu verkaufen auf dem Rittergute Schmor kau bei Königsbrück. Zwei gute Melkziegen (zwei- und dreijährig) sind zu verkaufen in Nv. 27 in Obersteina. Ä t t e st. Seit langer. Zeit litt meine Tochter von 5 Monaten an ei nem starken gefährlichen Keuchhusten, gegen den sich alle ange wandten Mittel erfolglos erwiesen. Ich griss deshalb zu dem G. A. W. Mayer'schen Brustshrup, und war das Uebel nach Verbrauch von ? Flaschen desselben vollständig beseitigt. Dies bescheinige ich hiermit der Wahrheit gemäß. Stettin. Wedig, Briefträger. Nur ächt ist der Mayer'schc weiße Brust- Syrup, die i Flasche 1 Thlr., die t Flasche 15 Ngr. zu Haden: in,Pulsnitz bei E.Förstcr, in Königsbrück d. G.M.Tscher- sich, in Radeburg bei C. Günther, in GrvßröhrSdvrs bei C Klien, in Gamenz bei C. L. Menzncr, in Rade berg bei Alfred Thieme. lithauischen Gouvernements 8,. in Volhhuien, Podolien und Kiew 6.^ Mill. SRo. Güter sind unter Sequester gestellt oder bereits confiscirt: um Königreich Polen ca.700, in den lithauischen Gou vernements, sowie in Bclhynien, Podolien und Kiew über 2000. An Nationalsteuer wurden won der Nationalregierung erhoben: im Königreich Polen 6, in Litthauen 3, in Volhhuien, Podolien und Kiew 2, in Galizien 21, im Posenschen und in Westpreußen 1 Million Silber-Rubel. Die Gesammtsumme der auf zwei all gemeine National-Anleihen gezeichneten Beträge wird aus ca. 2 Millionen Silber-Rubel angegeben. Am reichlichsten flossen die genannten beiden Geldquellen für den Aufstanv in der Zeit v om April bis October v. I., später, seitdem der Terrorismus nach ließ, flossen sie immer spärlicher und versiegten Anfangs April d. I. ganz. Wie groß die Geldopfer waren, welche von einzel nen Gutsbesitzern für den Aufstand verlangt wurden, kann man daraus abnehmen, daß ein mir bekannter, nur mäßig wohlhaben der Gutsbesitzer in der Provinz Posen im Laufe deS Jahres 1863 zu drei verschiedenen Malen 5000 poln. Gulden (833 Thlr. 10 Ngr.) zahlen mußte. Von notorisch reichen Gutsbesitzern wurden Steuerraten im Betrage von 20—30,000 poln. Gulden einge trieben. Manchen Gutsbesitzern, welche die ihnen auferlegten Steuerralen nicht zahlen wollten, wurden in der Blüthezeit des Terrorismus ihre Besitzungen von der National-Regierung mit Sequester belegt. Die Zahl der nach Niederschlagung des Aus standes ins Ausland geflüchteten Polen beträgt mindestensck0,000 und etwa 6000 befinden sich gegenwärtig noch in Untersuchungs haft. Jndcß dauern die Verhaftungen, wenn auch in geringerem Umfange, noch immer fort. London, 24. Juli. Durch den Dampfer „Hekla" sind fer nere Nachrichten aus New-Jork vom 16. d. in Cork abgegeben worden. Hiernach haben sich die Conföderirten von Washington wieder zurückgezogen, und den Potomac wieder überschritten; sie führen unermeßliche Beute mit sich fort. Die Conföderirten machen den Versuch, der Armee Grant's in den Rücken zu fal len. In Georgia ist der Bundesgeneral Sherman, wie man versichert, bei den Festungswerken von Atalanta angelangt. Dank. Zurückgekchrt von dem Grabe unserö guten Sohnes, Bruders und Bräutigams, Karl August Wunderlich, Registrators hier, drängt uns das Herz, für die vielen Beweise der Theil- uahme, die wir empfingen, unsern tiefgefühltesten Dank auSzuspre- chen. Dank insbesondere dem Herrn GerichtSamtmann Hartung und dem Gerichtspersonale, die sich dem Zuge der Trauernden anfchlossen, den Herren Geistlichen und dem Herrn Schuldirector für Ihre Trostesworte am Grabe und in der Kirche, Denen, welche durch erhebende Gesänge den Entschlafenen ehrten und uns aufzurichten suchten, der Turnerschaar die-den Sarg trug und ihn zu Grabe geleitete, den Jungfrauen, die ihn begleiteten, Dank für die schöne Trauermusik, herzlichen Dank Allen, die seinen Sarg mit Blumen schmückten und an unserm Schmerze ausrich tigen Antheil nahmen. — Möge der Allgütige so schweres Leid von Ihnen Allen fern halten. Königsbrück, den 22. Juli 1864. Die trauernden Familien Wunderlich und Ehrig.