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— 226 — Wochen, von heute an, auf hiesiger Rathsexpedition anzuwelken, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist über gedachte Fahnen anderweit verfügt werden wird. Pulsnitz, am 13. Juli 1864. Dtk StadtlN t h. Heerklotz- Bekanntmachung. Da es in neuester Zeit wiederholt vorgekommcn ist, daß die hiesigen Coinmunteicbe dem bereits bestehenden Verbote zuwider durch Waschen der Pferde, Spülen von Wäsche, sowie Hineinwerfeu todter Thiere und thierischer und anderer ekelerregender Abgänge verun reinigt worden sind, so sehen wir uns genöthigt, darauf aufmerksam zu macken, daß derartige Uugebührnisse mit einer Geldbuße bis zu 5 Thalern, oder angemessener Gefängnißstrafe unnachsichtlich werden geahndet werden. Pulsnitz, am 1,3. Äulf 1864. Dtt Skadtrtltt). Heerklotz. S u b h a st a t i o n. Auf Antrag der Erben Johannen Sophien verwittweten Großmann in Höckendorf soll das auf Folium 49 des Grund- und Hypothekenbuchs für die Laußnitzer Höckendorfer Wiesen eingetragene Wicsengrundstück Nr. 796 des Flurbuchs für Höckendorf — - 294 s^Ruthen haltend den 9. August 1864 an hiesiger Königlicher Gerichtsamtsstelle versteigert werden, was unter Hinweisung auf das im hiesigen Amthause und Höckendorfer Erb- geeicht ausgehangene Patent zur Beachtung hierdurch bekannt gemacht wird. Königsbrück, den 1. Juli 1864. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Hartung. Nichtamtli Zeitereignisse. L Großröhrsdorf, 12. Juli. Heute Nachmittags gegen 3 Uhr schlug der Blitz in das Wohngebäude der Ziegcnbalg'schen Gärtnerwirthschaft, in Folge dessen ersteres größtentheils einge äschert wurde. Augenblicklicher Md massenhafter Hülfe gelang es, fast sämmtliches Mobiler zu retten, sowie überhaupt weite rem Umsichgreifen des Feuers nachdrücklich vorzubeugen. — 11. Juli. Heute in der,11. Vcrmittagsftunde ist in Ohorn die Häuslernahrung Fr. W. Senf's ein Raub derFlam- men geworden. Senf's ältester fünfzehnjähriger Sohn hat das Feuer angelegt. Stuttgart, '13. Juli. Der „Württ. StaatSanz." enthält Telegramm aus Wildbad von gestern des Inhalts, daß der da selbst verweilende Feldmarschall Graf v. Wrangel vom General von Falkenstein folgende telograpische Nachricht erhalten habe: Mein Uebergaug über den Lhmfjord glücklich bewerkstelligt; heute geht das Hauptquartier nach Attrup Gaard, übermorgen voraus sichtlich nach Fredericköhafen. 6s hat sich jetzt ergeben, daß Dänemark seit der Erstürmung der Düppler Schanzen fast seine halbe Armee verloren hat, ge gen 10,OM Gefangene sind in den Händen der Ocstcrreicher und Preußen, die Zahl der bei Düppel und Alfen erbeuteten Ge schütze beläuft sich auf 178, dazu kommt noch das große Kriegs material, welches den Oesterreichern bei der Uebergabe der Fest ung Fried er'cia in die Hände gefallen ist. Amerika. In New-Hort hat sich eine Aktiengesellschaft ge bildet, uw Stelzfüße und künstliche Gliedmaßen zu fabriciren. ES ist interessant zu sehen, wie die weiter des Unternehmens die Ac- tien poufsiren. Eine jede gelieferte Schlacht bringt natürlich eine Hausse der Actien hervor und ein Journal in Bosten enthielt neulich die Reklame: „Die Bestellungen auf künstliche Arme al lein, welche die Gesellschaft bis jetzt empfangen hat, werden min destens zwei Monate zur Fabricatiou erfordern. Solche That cher Theil. fachen beweisen hinlänglich, auf welch' solider Basis das Unter nehmen gegründet ist." Ja wohl eine solide Basis, denn das Schlachten dauert dort in einem Maß stabe fort, der dieser son derbaren Fabrik einen großen Erfolg verheißt. Es ist zwar nicht gut möglich, eine ganz genaue Uebersicht der gegenseitigen Ver luste dieses dreijährigen Krieges zu geben, denn die amerikanischen Militairbehörden haben eigenthümliche Grundsätze bei den Anga ben ihrer Verluste. Annähernd aber giebt man das „Budget des Todes", wie man in Amerika das Ding nennt, auf folgende Ziffern an: Todte. 1861 1,276 1862 14,536 1863 12,321 S ü d st a a t e n: Verwundete. Gefangene. 3,936 2,717 47,204 15,876 48,3M 71,211 Zusammen. 7,929 77,616 131,832 Sumina 28,133 99,440 89,804 Hierzu die seit Anfang des Krieges .an Krankheit Verstorbenen 217,377 - . 130,OM Somit Gesammtverlust der Separatisten sNordstaatcn: Todte. Verwundete. Gefangene. 1861 4,724 9,791 '3,744 1862 20,879 78,973 46,534 1863 15,263 53,981 33,281 . 347,377 Zusammen. 24,259 146,386 102,525 Summa 40,866 142,745 89,559 273,170 An Krankheit Verstorbene ' 2M,0M Somit Gesammtverlust der Unionisten . i563,l70 Diese Zahlen, welche sämmtiich unionistischen Dokumenten entnommen sind, bestätigen zunächst, daß der Norden beinahe noch einmal so viel Soldaten verloren hat, als der Süden, unr man erinnert sich auch in der That, wie selten die Unionisten aus den 3M Schlachten, Treffen und Scharmützeln-, die während dieser drei Jahre geliefert wurden, als Sieger hcrvorgegangen sind.