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den 23. Juli d. I, des Vormittags ^11 Uhr. unter den im Licitationstermine eröffnet werdenden Bedingungen an Nentanüsstelle zu Radeberg abgehalten werden, was andurch zur öffentlichen Kenniniß gebracht wird. Radeberg, den 6. Juli 1864. . Das Königliche Rentamt daselbst. Lange. Bekanntmachung. Die diesjährige Grasnutzung von den noch nicht cultivirten Laaswiesen nnd sonstigen Wiesenflächen der Stolpener Amtswald- ung, SeeligstLdter Abtheilung, soll , , künftigen 22. Juli d. J.^ des Vormittags 10 Uhr, an der Salzleckenwiese an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahlung und unter den gewöhn lichen, im Termine bekannt gemacht werdenden, Bedingungen verkauft werden. Bietungslustige haben sich daher am obgcdachte» Tage auf dem oben namhaft gemachten Punkte cinzufindcn. Dresden und Radeberg, den 30. Juni 1864. Das Königliche ForstverwaltungSaml Stolpen. Schulze. Lange. N i chtamtlicher The i^l. Zeitereignisse. Dresden, 4. Juli. Der Rückkehr unseres in ganz Deutsch land hochgeehrten Staatsministers Frhr. v. Beust sieht man erst Ende dieser Woche entgegen und gedenkt man denselben, wie be reits mitgetheilt, feierlich zu empfangen. Die Idee, dem ver dienten Staatsmanns und gewandten Diplomaten, der ohnstreitig sich das Verdienst zuschrciben kann, die Befreiung Schleswigs- Holsteins von dänischem Joche zumeist und zu allererst mit hcr- beigcführt zu haben, eine Nationalbelohnung anzubieten, ist kei neswegs aufgegeben, obschon kein Arensch etwa im Ernste daran denkt, das nicht sehr einträgliche Rittergut Elster dazu zu erkiesen. Kann man große Männer in England und anderen freien Staaten belohnen, warum kann es in Deutschland nicht auch so sein? Dresden, 5. Juli. (D. I.) Die Vertreter sämmtlicher sächsischer Turnvereine sind für den 31. Juli zur Be sprechung turnerischer Angelegenheiten nach Dresden eingeladcn worden. DaS churfürstliche Begräbniß in dem Dome zu Frei berg, an welchem nach dem „Dr. I." seit 1789 Nichts ge schehen ist, soll jetzt einer gründlichen Restauration unterworfen werden und hat daS Finanzministerium die Mittel dazu verwilligt. Willsdruff, 3. Juli. (Dr. I.) Gestern früh kam der 23 Jahr alte Sohn des hiesigen Bürgers A. mit einer Flinte in der Hand in die Wohnung des in semem Hause mirwohnenden Flei schers B. und sagten „Jetzt werde ich Sie schießen!" B. flüch tete mit den Worten: „mach'nicht dummes Zeug" in die Küche; kaum aber hatte er die Thüre hinter sich geschlossen, sc schoß A. durch das in derselben befindliche Glasfenster und traf B. in die linke Seite. Der Pfropf —mit welchem er das Gewehr nur ge laden — drang durch Weste, Hemd und Muskelfleisch bis auf die Rippen. (Neueren Nachrichten zufolge ist B. am 4. d. Ak. Abends an den Folgen dieser Verwundung gestorben.) Wurzen, 4. Juli. (Dr.J.) Heute früh 3 Uhr entstaub in einer der aneinander gebauten Scheunen der Gutsbesitzer Nitzsche nnd Kunze zu Dehnitz, Feuer, welches deren beide, aus sechs Gebäuden bestehende Güter in Asche legte. Die Gebäude waren mit Stroh gedeckt, daher griff das Feuer mit so rasender Schnel ligkeit um sich, daß ein Theil der Bewohner Rettung nur durch ein Fenster fand. Zwei Pferde, drei Stück Rindvieh, sechs Schweine und das ganze Federvieh fanden den Tod in den Flam men; sieben Stück Rindvieh haben solche Brandwunden erhalten, daß deren Erhaltung zweifelhaft ist. Seit dreizehn Monaten-ist dieses das dritte Feuer, das jedesmal in den Morgenstunden nach Beendigung von Tänzvergnügungen in Dehnitz ausbrach. Die Entstehungsursache ist abermals räthselhaft, doch liegt unbedingt Brandstiftung vor. — Eine große Festlichkeit wird für Schneeberg in den Tagen vom 7. bis 9. Augustd. I. das daselbst slattfindende sächsische Preisschießen bilden. Es soll dieses Preisschie ßen eine Verbrüderung aller sächsischen Freihandschützen herbei führen und zur Hebung wie weiteren Verbreitung der Kunst des Büchsensebießeus beilragen. Als Theilnehmer ist Jeder willkom men, der sich zu den Principien des deutschen ^chützcnbundes bekennt. Berlin, 5. Juli. Sechs prachtvolle StolaS, auf Gcld- grnnd reich gestickt, hat die Königin Augusta von Preußen an die sechs bei dem Sturme der Düppeler Schanzen engagirt gewesenen katho lis chen Militairgeist Uche n sendew lassen. Auf denselben ist das Datum des denkwürdigen Tages, des 18. April d. I., als Erinnerung an die Theilnahme an der Action in vorzüglich ausgeführter Stickerei angebracht. — 5. Juli. Durch Unvorsichtigkeit mit Rattengift ist dieser Tage leiver ein großes Unglück entstanden. Ein in der großen Franksurtcrftraße 57 wohnhafter Eonditor hatte unter sei nen Schränken rerg stete Kuchcustücke gegen die Mäuse gelegt und diese unvorsichtiger Weise liege» lassen, als er am Kreuaz auszvg. In den leeren Laden kamen bald darauf mehrere 4-— 6jährige Kinder, suchten nach Kuchcnresten, und vier der Kinder aßen von den vergifteten Stücken, woraus sie alsbald erkrankten. Eins der Kinder ist bald daraus gestorben, die anderen befinden sich noch in Lebensgefahr. AuS Grünberg, 27. Juni, wird berichtet: Im Laufe des heutigen Vormittags ist das Eschumnu'jche Fabriketablissement zu Rothenburg hiesigen Kreises mit vielen Vorräthen durch Feuer gänzlich zerstört worden. Der dadurch entstandene Schaden soll sich auf 75,000 Thlr. belaufen,