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WMMMMsM , Nr. 283, «erlag: E.M. ««rtase, Ra«, Sachsen Drahtanschrift vollatrrund «urlachsrn ««d Schwarzenberger Tageblatt Dienstag, ben 2. Dezember 1241 gararei: Sauplgtschäftrslelle Var Sammel - Nr. 2t4l «eschliftrftellen 0IL»«- <«m, Au«, ««. «charedar, »I und chch»»r,«»t«ri nr« Zahrg. S4 Wechselvolle Kampfe südostwärts Tobruk Verlause« günstig. Bisher VVVO Gefangene, darunter S britische Generäle. Die empfindliche« Berluste der britischen Kriegsmarine im November. DRB. Aus dem Führerhauptquartier, 2. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Au der Ostfront dauern di« Kümpfe im Raum von Rostow an. 3m Kampfgebiet vor Moskau drangen die deutschen Truppen an weiteren Abschnitten tief in das feindliche Ver- teidigungssystem ein. Vor Leningrad wurden mehrere nach starker Ar- tillerievorbereitung unternommene Ausbruchsversuche sowje tischer Kräfte abgewiesen. Die Luftwaffe erzielte Bombenvolltreffer in einem Flugzeugwerk bei Rybinsk an der Wolga, bekümpfte feindliche Transportbewegungen auf dem Eis de» Ladogasees und setzte die Zerstörung von Eisenbahnverbindnngen ostwärts Tichwin fort. Kampfflugzeuge bombardierten in Ler letzten Nacht Leningrad sowie sowjetische Flugstützpunkte im Nordabschnitt der Front. 3m Seegebiet «m England versenkte die Luft waffe einen Frachter von 200V BRT. Zwei weitere Handels schiffe wurden durch Bombenwurf beschädigt. Weitere Luft angriffe richteten sich in der letzten Nacht gegen Hafenanlagen und Versorgungsbetriebe in Westengland. 3» Nordafrlka verliefen die wechselvollen Kümpfe südostwärts Tobruk in de« letzten Tagen zu Gunsten der , deujsch-italienischen Truppe«. Bei dem Versuch, eingeschlossene 1 Kräfte zu befreien, wurde der Feind unter starken Verlusten zurückgeworfen. Deutsche Kampfflugzeuge belegte» die bri tische Nachschubbahn zur Sollnmfront mit Bombe« und richteten schwere Schäden an Transportanlagen bei Sidi Barani und Marsa Matruk an. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden seit Beginn der Kämpfe über 9000 Gefangene, darunter drei Generale, eingebracht. Reben zahl reichen Geschützen wurden 814 britische Panzerfahrzeuge er beutet oder vernichtet und 127 britische Flugzeuge abgeschossen. Die britische Kriegsmarine erlitt im Monat 1 November empfindliche Vertu st e. Insgesamt wurden durch deutsche See. und Luftstreitkräfttz versenkt: ein Flugzeug, träger, ein Kreuzer, drei Zerstörer, vier Schnellboote, ein Be- wacher und ein Vorpostenboot. Außerdem wurden zwei Schlachtschiffe, zwei Zerstörer, sieben Schnellboote und drei weitere Kriegsfahrzeuge schwer beschädigt. Im Kampfe gegen die britische Bersorgungsschiffahrt ver senkten Kriegsmarine und Luftwaffe im Monat November 4 8 feindliche Handelsschiffe mit zusammen 231 870 BRT. Daneben wurden 39 Schiffe zum Teil schwer beschä digt. Weitere Verluste an Schiffsraum erlitt der Feind durch Minenunternehmungen in verschiedenen Seegebieten. Wir müssen siegen und wir werden siegen. Dr. Goebbels über die Kriegslage. Auf einer Veranstaltung der Deutschen Akademie sprach gestern Reichsminister Dr. Goebbels über die politische, militärische und geistige Lage. Der Vortrag fand in der neuen Aula der Berliner Universität statt zu Füßen des große» Wandgemäldes Arthur Kampfs, das Fichte als Redner vor der deutschen Nation darstellt. Das Forum der Berliner Universität wurde in dieser Stunde wiederum, wie schon ein mal vor 130 Jahren, als Fichte und Schleiermacher die deutsche Nation von dieser Stätte aus erweckten, zum Kathe der eines ebenso flammenden wie zukunftweisenden Aufrufs. Persönlichkeiten aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens hatten sich zusammengefunden., Führende Männer des Staates und der Partei, Reichsminister, Reichsleiter und Gauleiter, hohe Offiziere der Wehrmacht, Ritterkreuzträger und zahlreiche verwundete Soldaten, Wehrwirtschaftsführer, führende Männer aus dem geistigen Leben der Reichshaupt- stadt, Rektoren und Professoren der Hochschulen, Techniker und Aerzte, Künstler von Bühne und Film, Musiker und Meister der darstellenden Kunst sowie Vertreter der deutschen und ausländischen Presse waren zugegen. In den ersten Reihen sah man die Angehörigen der diplomatischen Ver tretungen, insbesondere der uns befreundeten Nationen. Wenn der Krieg, so führte Dr. Goebbels aus, die Fort führung per Politik mit anderen Mitteln ist, so ist anderer seits auch die Politik die Fortführung des Krieges mit anderen Mitteln. Der Krieg beschränkt sich nicht darauf, durch den Ansatz von Waffengewalt gewünschte Ziele zu er reichen. Die Politik ist seine stete Begleiterin. Nur wenn Politik und Kriegführung in einer Hand liegen, wie heute in Deutschland, ist zu verhindern, daß wieder die Feder ver- dirbt, was das Schwert erobert hat. Erst der totale Krieg von heute hat uns die Augen für gewisse grundlegende Er- kenntnisse geöffnet. Ein Krieg, dessen Ziel in der Eroberung einiger Erzbecken und Kohlengruben besteht, kann auf die Dauer nicht das Volk, sondern nur eine kleine, uninittelbar daran interessierte kapitalistische Schicht begeistern. Der Sturm auf die Maginotlinie aber wird eine Art von Volks- beben, wenn die Nation spürt, daß in ihm über die nächsten Icchrhunderte entschieden wird. Das, was man im Ausland Blitzkrieg nennt, ist nichts anderes, als die sinnvolle Verbindung von moderner Poli- t i k und moderner Kriegführung. Wenn wir ein mal ben deutschen Sieg in Händen haben, so wird er das Ergebnis eines höchsten Zusammenspiels aller Kräfte unseres Volkes darstellen. Wir legen heute an die Politik soldatische Maßstäbe an, wie auch die Kriegführung von Gesichtspunkten der Politik mitbestimmt wird. Unser Volk fühlt heute instink- tiv, daß es für den Sieg auf jeden einzelnen ankommt. Ausführlich sprach Dr. Goebbels über die Anwendung der Mittel der geistigen Kriegführung, die so alt ist, wie der Krieg selbst. Er erwähnte als Beispiel die Zeit vor dem Beginn des Feldzuges im Osten, dessen heute aller Welt sichtbare Notwendigkeit damals' her Führer allein schon sah. Es war die Zeit, in der die tollsten Gerüchte ein ander widersprachen oder sich übersteigerten, um auch im letzten Augenblick noch, die Ueberraschung des -um Angriff bereiten Gegners zu ermöglichen, die nach dem Worte des Führers Hunderttausenden deutschen Soldaten das Leben rettete. Dr. Goebbels stellte fest, daß eine überlegene Nach richtenpolitik im Kriege nicht nur ein Informationsmittel, sondern auch ein unter Umstände» schlachtenbeeinflussendes Kriegsmittel ist. Er sprach von den Perioden des Schweigens verdeutschen Führung, die noch Unterredung -«ische« dem Reichs marschall und Marschall Petai«. Pari» 1. Dez. Heute fand in St. Florentin-Bergigny zwischen Reichsmarschall Göri« g und Marschall Pötaiu ei«e längere Unterredung über die Deutschland und Frankreich interessierenden Frage« statt. meist die Stunden vor großen Entscheidungen waren, und betonte, daß es uns manchmal vorteilhafter erschien, den Engländern für den Augenblick den psychologischen Erfolg zu lassen, den materiellen Erfolg aber für uns zu behalten. Lin zeitweiliges Verstummen kann sich die deutsche Nach- richtenpolitik jedoch nur leisten, weil sie dank der immer wieder bewiesenen Richtigkeit ihrer Mitteilung einen über ragenden Kredit im In- und Ausland genießt. Schweigt der, der die Verantwortung trägt, dann soll die Nation in scheuer Ehrfurcht davor stillstehen; denn nicht selten wird in seiner Schweigsamkeit geboren, was über Tag und Jahr Geschichte sein wird. Und Geschichte wird heute gemacht. Der Minister erinnerte kurz an die historisch schlüssigen Beweise für die Angriffsabsichten der Sowjet union und schilderte, wie die notwendigen Waffen hierfür unter dem bolschewistischen Zwang von ben 180 Millionen Menschen geschmiedet wurden, die unter Nichtachtung der notwendigen Lebensbedürfnisse ein Rüstungsexperlment ermöglichten, dem wir auf die Dauer nichts Gleich wertiges hätten entgegenstellen können. Wir sind nur 90 Millionen, wir können angesichts des Lebensstandards unseres Volkes nicht über ein Vierteljahrhundert den Wohnungsbau einstellen, das Volk nur mit Rüben ernähren und jede Kultur abdrosseln, um einer solchen stets wachsenden Bedrohung standzuhalten. Darüber hinaus wären wir, wenn wir den Stoß abgewartet hätten, nicht in der Lage gewesen, Reser- von in Hülle und Fülle heranzufiihren, um die vom bolschewistischen Wahnsinn aufgerissenen Lücken zu füllen. Wir würden, wenn die Sowjets mit roher Hand in den kom plizierten Wirtschafts- und Agrarmechanismus unseres hoch zivilisierten Landes hätten eingreifen können, in kürzester Frist zugrunde gegangen sein. Dr. Goebbels schilderte die Lage Deutschlands zwischen der von Osten drohenden, kulturvernichtenden bolsche wistischen Gefahr und dem Herrschaftsanspruch der westlichen Demokratie und ließ dann vor seinen Zuhörern aus der Gefahr dieser Lage die uns gebotene einzigartige historische Gelegenheit erstehen. Er erklärte: Niemals in unserer Geschichte waren die nationalen Ehaneen so günstigund damit der Einsatz so erfolgver sprechend wie heute. Die großeStunde for dert von uns allen das Letzte, bietet der Nation aber auch das Höchste. Nie waren wir so gerüstet wie jetzt. Nie hatten wir ein so umfassendes wirt schaftliches Potential, nie waren wir im Besitz so ausschlag gebender militärischer Machtstellungen wie gegenwärtig und nie hatten wir eine so heldenmütige Wehrmacht und eine o glänzende Führung wie in diesem großen, schick-' älhaftcn Ringen. Seit einem Vterteljahrhun- >ert stehen wir im Kampf, hat das deutsche Volk .sich kaum noch seines Lebens recht freuen könsten. Das muß änders werben. Keiner von uns will wieder , von vorn an* fangen. Das gigantische Ringen um die führende Großmacht- GuttLuschrmg. Dem „E. V." wird aus Berlin geschrieben: In dem Auf und Ab der Berichterstattung der englischen Zeitungen und der in London tätigen ausländischen Presse vertreter über den Kampf in Nordafrika spiegelt sich die Lage wieder. Wenn die Engländer meinen, sie hätten irgendwo einen örtlichen Erfolg erzielt, dann knüpfen sie daran sofort langatmige Betrachtungen über die vermutlichen Auswirkungen dieses Kampfergebnisses, um alsbald kleinlaut zu werden, wenn der Sprecher des Kairoer Hauptquartiers zugeben muß, daß die deutschen und italienischen Verbände auch ihrerseits Erfolge gehabt haben. Wenn unter diesen Umständen die „Daily Mail" schreibt, die englische Oeffent- lichkeit sei enttäuscht, weil man mit schnelleren Fortschritten gerechnet habe, so ist das durchaus verständlich. Denn zu Beginn der Offensive hat man die Hoffnungen des englischen Publikums allzu kräftig nach oben geschraubt. Heute aber kommt die amtliche britische Feststellung, daß die Kampflage „befriedigend" sei, worunter man sich allerhand vorstellen kann. Die „Daily Mail" versichert, es ständen noch sehr schwere Kämpfe bevor. Sie schreibt das im Augenblick einer neuen Welle optimistischer Berichte und ist gar nicht der Ansicht, daß „eine schnelle Entscheidung" und „die Schluß phase" bevorsteht. Auch die Zeitung „Sunday Times" stößt Warnungsrufe aus und beschwört unter Hinweis darauf, daß die Deutschen „mit äußerster Zähigkeit" kämpfen, die Engländer, den deutschen Fanatismus nicht zu unterschätzen, und der Londoner Korrespondent von „Nya Dagligt Alle- handa" sagt, auch nach zehntägigem Kampf seien die Panzer streitkräfte der Achse ein furchtbarer Gegner. In dieser Be gleitmusik fehlen also die Siegesfanfaren, auf die ganz Eng land mit steigender Ungeduld wartet. Nach Einzelschilderungen, die in der Londoner Presse ver öffentlicht werden, scheint die britische Offensive in Nordafrika mit auffälligen defensiven Merkmalen ausgestattet zu sein. Mindestens ergibt sich aus ihnen, daß die deutschen und italie nischen Truppen äußerst rührig sind und daß sie mit ihren Gegenangriffen den Engländern vor Augen führen, wie wenig Anlaß für sie vorhanden ist, mit dem bisherigen Verlauf ihres Großangriffs zufrieden zu sein. stellung des Reiches ist im Gange. Noch' einmal werfen sich die Kräfte der Unterwelt in einem Riesenansturm auf uns, um uns niederzubrcchen. Sie werden scheitern. Der Minister wog nüchtern die Ergebnisse von zwei Jahren Krieg, schilderte den Umfang der wirt schaftlichen, politischen und militärischen Machtstellung des Reiches, stellte die Ergebnisse des Einsatzes der deutschen Waffen gegen Großbritannien dar und kam zu dem Ergebnis der Frage: wie will England überhaupt siegen oder besser gesagt, wie will es nicht besiegt werden? Dr. Goebbels kennzeichnete Churchills Kriegs politik und stellte fest, wer sich mit dem Bolschewismus ver bündet, um ihn als Verwüster gegen Europa anzusetzen, kann nur als ein im tiefsten Sinne chaotischer und europafeind licher Mensch angesehen werden. Weit entfernt davon, die England noch verbleibende Widerstandskraft etwa zu unter schätzen, machte Dr. Goebbels den Versuch, das voneinander zu unterscheiden, was an Churchills Angaben Bluff und was Wirklichkeit ist. Er erklärte, daß bei den von Churchill in letzter Zeit mehrfach behaupteten angeblichen deutschen Frie densfühlern nur der Wunsch der Vater des Gedankens sei. Im Hinblick auf Roosevelts Rolle in der großen Auseinandersetzung dieser Tage untersuchte Dr. Goebbels die wirtschaftlichen, politischen und militärischen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten der Vereinigten Staaten von Nord amerika. Er entkleidete die Thesen des USA.-Präsidenten ihrer dürftigen demokratischen und humaritären Phrasen, ließ seine Machtgeliiste und die Herrschaftsansprüche der hinter ihm stehenden Kräfte klar werden, um gleichzeitig die Grenzen ihrer Möglichkeit anzudeuten. Die Weltgeschichte würde ihren Sinn verlieren, wenn der älteste Kulturkontinent, nämlich Europa, ausgerechnet vom Präsidenten Roosevelt über den Fortgang seiner weiteren Geschichte belehrt werden müßte. Dr. Goebbels stellte der Drohung der USA. die Tatsache gegenüber, daß wir fest, sicher und vollkommen unangreifbar auf unserem Kontinent sitzen. Die gegnerischen Stellun gen dagegen werden von Woche zu Woche ge fährdeter. Unser Kontinent, auf dem die militärische Macht Deutschlands, Italiens und ihrer Verbündeten uner schütterlich steht, gab gerade in der vorigen Woche bei der Erneuerung und Erweiterung des Antikominternpaktes einen Beweis auch der politischen Geschlossenheit seiner jungen Völker. Militärisch unangreifbar und wirtschaftlich gesichert kann schon jetzt dieser Erdteil mitten im Kriege seine Neuordnung organisieren, als ob die Kräfte der Vergangenheit überhaupt nicht mehr vorhanden wären. Der Minister gab dann einen Ueberblick Uber die Iudenfrage. Der Führer sprach am 30. Januar 1939 im Deutschen Reichstag die Prophezeiung aus, daß, wenn es dem internationalen Finanzjudentum gelingen sollte/ die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, das Ergeb nis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein würde, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa. Wir erleben eben den Vollzug dieser Prophezeiung. Dr. Goebbels sprach klar äus.daß wir.in diesem Kämpf, den wir bis zur letzten Kon sequenz durchfechten werden, picht' mehr zurückwollen u»L nicht mehr zurückkönnen. Den rührseligen Argumenten einiger