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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.12.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194112064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19411206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19411206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-12
- Tag 1941-12-06
-
Monat
1941-12
-
Jahr
1941
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.12.1941
- Autor
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Nachtangriff ir He 111 greift im Geif vo« Gm Kriegsberichter Udo Wolter (PK.) schreibt: E» wird uner träglich heiß in der Kabine der He 111, die Besatzung öffnet die. Kombinationen. Seit Stunden fliegt da» deutsch« Kampfflug zeug jetzt bereit« überMerrundWüstenachSüden, sucht in der Vollmondnackt nach geeigneter Beute. Der Auf trag lautet auf Schiffsjagd im Roten Meer. Leutnant K. drückt die He 111 tiefer hinab. Der blanke Silberspiegel des Meeres beginnt aufzureißen, die Männer der Besatzung sehen unter sich die Schaumkronen der Wogen. In der Kabine zeigt das Thermometer bereits gegen 40 Grad. Sie find weit nach Süden vorgestoßen, aber das Jagdglück will heute der erfolgreichen Besatzung nicht hold sein. Schon steht Leutnant K. bedenklich auf den Betriebsstoffanzeiaer. Nur noch kurze Zeit und die Maschine muß umkehren. In diesem Augenblick meldet sich jäh der Beobachter: „Rechts unter uns ein dunkler Schatten!" Tiefer hinab! Der Schatten entpuppt sich als ein englisches ungefähr 800 To. großes Vorposten- boot. Das lohnt den weiten Anflug und die Bombenlast nicht. Die He 111 kurvt wieder in die See hinaus. Wenige Minuten sväter kommt eine andere Meldung. Zwei neue Schiffe sind durch den Beobachter entdeckt, deutlich ist die Hecksee der in Kiellinie fahrenden Schiffe zu erkennen. Diesmal scheint die Beute lohnender. Leutnant K. bringt die He 111 in Angriffsstellung. Ls wird nicht allzu leicht werden, denn das Verhalten der beiden Burschen da unten läßt auf Kriegsschiffe schließen. Die He 111 stößt hinab. Noch im An. flug erkennt die Besatzung, daß sie Kriegsschiffe vor sich hat, zwei-englische Zerstörer. Jeder Mann der Besatzung ist jetzt auf Posten, Bordmechaniker und Bordfunker an den Maschinengewehren, der Beobachter am Bombenabwurfgerät. Nur noch wenige 100 Meter ist die He von den Zerstörern ent- ernt, als unten die Hölle losbricht. Grüne und rote Leucht purfäden rasen an dem deutschen Kampfflugzeug vorüber, die eichte Flak der Zerstörer schießt aus allen Rohren. Vor dem angreifenden Flugzeug steigen Wassersäulen empor, die schweren Geschütze schießen vor der im Tiefflug heranjagenden Maschine Granaten in das Wasser. Leutnant K. hält genau seinen Kurs, den der Beobachter zum Abwurf braucht: Eine kurze Meldung des Beobachters. Sie sind jetzt genau über dem Heck des Zerstörers. Noch immer schießt die Schiffsflak wie wild, aber im nächsten Augenblick fallen bereits die Bom- ben. Auf dem angegriffenen Zerstörer verstummen jäh alle Geschütze! Volltreffer! Aber noch meldet sich das andere Boot, schießt eine wilde Flaksperre vor die von den Bomben befreite und abdrehende deutsche Maschine. In wenigen Metern Höhe über dem Meer kurvt Leutnant K. die He aus dem Gefahrenbereich der zwi- schen Tragfläche und Kabine und vor der Bugkanzel vorbei- flitzenden Geschosse. Zufrieden legt er sich dann in den Sitz zurück, während der Bordfunker seinen Spruch mit der Erfolgsmeldung zum Einsatzhafen durchgibt. Der lange An- flug hat sich gelohnt. Weit über 1000 Kilometer von ihrem Einsatzhafen entfernt haben sie den Tommy erneut gestellt, haben deutsche Bomben im Roten Meer ihr Ziel gefunden. Deutsche Panzer zerschlagen «im sowjetische» Bataillon. Deutsche Panzer benutzten bei örtlichen Kämpfen den Vor- stoß eine» bolschewistischen Bataillons gegen die deutschen Linien iti der Mitte der Ostfront zu einem Vernich, tungsschlag. Während unsere Truppen den Gegenangriff in seiner Stoßrichtung auffingen, stießen die Panzer beiderseits an den Flanken der feindlichen Kräfte vorbei und umschlossen das ganze Bataillon, das zerschlagen und aufgerieben wurde. 800 Gefangene wurden eingebracht. Ein deutsches Kampfflug, zeug griff im Tiefflug einen bolschewistischen Flugplatz an. Acht der zum Start aufgestellten Feindflugzeuge wurden ver nichtet, zwei weitere gerieten in Brand. Das Ritterkreuz für de« Kommandanten des „Eormoran". DNB. Führerhauptquartier, 6. Dez. Der Führer ver lieh den« Kommandanten des Hilfskreuzers „Cormoran", Fregattenkapitän Detmers, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Detmers hat als Kommandant des Hilfskreuzers den australischen Kreuzer „Sydney" vernichtet und über 70 000 BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt. , * Für Entschlußfreudigkeit und Draufgängertum. DNB. Berlin, 5. Dez. Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz an: Hauptmann Martens, Komm, einer Pan- zerjägerabt.; Hauptmann Ball, Komm, einer motorisierten Aufklärungsabt.; Oberleutnant Pauls, Kompanief. in ".mein Jnf.-Rgt.; Leutnant Loos, Kompanief. in einem Pionierbatl. — Hauptmann Otto Martens drang u. a. mit schwächsten Kräften aus eigenem Entschluß in die stark befestigte Großstadt Simferopol ein und eroberte sie in schwerem Häuserkampf. Hauptmann Gerhard Ball vereitelte mit seiner tapferen Ab- teilung den sowjetischen Umfassungsversuch der offenen Süd- flanke einer deutschen Infanteriedivision bei Beresawetz durch geschickte Führung und rücksichtslosen Einsatz. Oberleutnant Werner Pauls nahm das Schloß Grusino am Wolchowfluß, das festungsähnlich ausgebaut war. Leutnant Georg Loos erzwang durch hervorragende, kaltblütige Tapferkeit die Inbesitznahme einer Brücke, was die Fortsetzung des Vormarsches seiner Division über den Tarussafluß ermöglichte. Der Marfchallstab im Tornister. Das Wort vom Marschallstab im Tornister gilt für keinen Soldaten so unbedingt wie für den deutschen. Beweis dafür sind drei Beispiele des Aufstiegs vom Unteroffizier zum General, die der „Reichstreubund ehemaliger Berufssoldaten" veröffentlicht. Es handelt sich um die Generalmajore Ramcke, Sturm und Bräuer. Generalmajor Ramcke wurde 1889 in Schleswig als Sohn eines Unteroffiziers und spateren Be- amten geboren. Er trat 1905 als Schiffsjunge bei der Marine ein und wurde 10^« n-^erkeit -n— befördert. Mit Beginn des Abwehrkrieges gegen England begann der Aufstieg dieses Generals. 1940 wurde er Kommandeur eines Infanterieersatzregiments. Bald darauf meldete sich der Oberst Ramcke zur Fallschirmtruppe und wurde Kommandeur eines Fallschirmjägerregiments, das unter ihm beigetragen hat, den Ruhm dieser jungen Truppe auf Kreta durch die Welt zu trägen. Am 1. August 1941 konnte der zum General Deför- derte auf eine stolze Dienstlaufbahn zurückblicken, die an; » Rote« Meer. z eUm« englische« Zerstörer a«. 23. August ihre Krönung fand, al» der Reichsmarschall ihm persönlich da« Ritterkreuz überreichte. Generalmajor Sturm wurde 1888 als Sohn eines Eisenbahnobersekretärs geboren. Er war Unteroffiziersschüler und erreichte im Weltkrieg schon 1914 den Offiziersstellvertreter. Im 100 000-Mann-Heer tat er al» Offizier Dienst. Nachdem er Anfang 1940 al» Abtei- lungschef in das Reichsluftfahrtministerium übernommen wor. den war, übernahm er am 1. Juli 1940 ein Fallschirmjager regiment als Kommandeur. Der 26. April 1941 ist ein Nuhmestag des Regiments Sturm, denn die Landenge von Korinth wurde von ihm genommen. Auch beim Luftangriff auf Kreta war dieses Regiment erfolgreich. Am 1. August 1941 wurde Sturm zum Generalmajor befördert. General- major Bräuer wurde 1893 zu Dittmannsdorf im Kreise Jauer geboren und war gleichfalls Unteroffiziersschüler. .Auch er wurde im Weltkrieg zum Offiziersstellvertreter befördert. 1919 zum Leutnant ernannt, nahm Bräuer an den Grenzschutz- kämpfen in Oberschlesien teil und trat 1920 zur Polizei über. 1933 war der damalige Hauptmann einer der ersten Gehilfen des jetzigen Generalleutnants Wecke — auch ein ehemaliger Unteroffizier — bei der Aufstellung der Polizeitruppe z. b. V. Wecke, einer Elitetruppe, aus der das Regiment „General Göring" hervorging. Als dieses Regiment zur Luftwaffe übernommen wurde, blieb Bräuer Bataillonskommandeur und wurde als solcher einer der Schöpfer unserer Fallschirmjäger- truppe. Ueberall, wo unsere Fallschirmjäger zum Einsatz kamen, war es der Oberst Bräuer, der seinen Männern mit glänzendem Beispiel voranging. Für den Einsatz auf Kreta wurde er im Wehrmachtsbericht genannt. Am 1. September 1941 erhielt er das Ritterkreuz und wurde zum Generalmajor befördert. > Sie stellen den Nachschub sicher. DdiB. . . ., 5. Dez. (Kriegsberichter Anton Ihle, PK.) Wie groß der Wert dieser „neuen" und doch „alten" Eisen bahnpioniere ist, geht wohl am besten daraus hervor, daß unsere Feinde aus dem Weltkrieg in den Versailler Friedens bedingungen die Auflösung der gesamten damaligen Eisen- bahntruppe verlangten und es verboten hatten, irgendwelche derartige militärische Formationen in der Zukunft neu zu bilden. Doch mit dem neuen Reich entstand auch dieEisen- bahntruppe wieder, die im Polenfeldzug ihre Feuertaufe erhielt, sich in den Feldzügen im Norden, Westen und auf dem Balkan bewährte. Die Krönung ihres Wirkens sollte sie im Ostfeldzug erfahren. Die Wiederinstandsetzung der zerstörten Eisenbahnlinien für die Zwecke der Wehrmacht ist im Ostraum wegen der un- Die letzte« Hande ... Ehurchill hat vom Unterhaus die Vollmachten zur Mobili- fierung der gesamten männlichen und weiblichen Arbeitskräfte Englands erhalten, und zwar mit 326 gegen 10 Stimmen. Da das Unterhaus sich aus 650 Abgeordneten zusammensetzt, hat er also nur eine Stimme über die Hälfte der vorhandenen Volksvertreter bekommen. Die anderen Abgeordneten hatten sich der Abstimmung entzogen, um die Niederlage Churchills nicht zu offensichtlich werden zu lassen. Zum Teil waren sie offenbar über die verlogene Unterrichtung der Oeffentlichkeit über die „Siege" in Libyen verärgert, zum anderen Teil haben sie der Unzufriedenheit über gewisse innerpolitische Vorgänge Ausdruck geben wollen. In der Arbeiterpartei hat der Bolsche wismus den radikalen Flügel mobilisiert, der die Forderung erhob, daß dem Eingriff in das „Menschenmaterial" auch eine entsprechende Aufgabe der Rechte des Besitzes folgen müsse. Es wurde u. a. verlangt, daß der Staat seine Hand auf die Schlüsselindustrien lege. Da gab es natürlich Krach mit der Plutokratie, der schließlich zu Ungunsten der Opposition aus ging. Churchill braucht die erweiterte Arbeitspflicht, um die Mißstimmung Stalins zu beseitigen, der mit oer Art, wie London seine Versprechungen erfüllt, nach wie vor keineswegs einverstanden ist. Nun werden zu seiner Beruhigung „die letzten Hände" in England eingespannt, um den Sowjets zu helfen. Ob die von den Sowjets ersehnte Hilfe jemals wirk sam werden kann, darüber macht man sich in London keine Sorgen. Die Hauptsache ist, daß Stalin noch mitmache, bis Churchill irgendeinen anderen Ausweg aus seiner Lage ge funden hat. Vf. * * * Schönfärberei «nd Wirklichkeit. Berlin, 6. Dez. Rundfunk und Presse in Großbritannien lassen eine starke Unzufriedenheit mit der amtlichen britischen Berichterstattung über die Kampfhandlungen in Libyen er kennen und bemängeln vor allem die von Anfang an zu beobachten gewesene Schönfärberei. Eine Zeitung bespöttelt den militärischen Gewährsmann des britischen Hauptquartiers in Kairo, dessen Frohsinn „überall ebenso durchbricht wie die Kampfwagen des Generals Rommel". Der Unmut ist verständlich, denn die britischen Nach richtenstellen haben allerhand zusammengefabelt. Dor zwei Tagen säuberten die Engländer angeblich schon das Schlacht feld, während sie in Wirklichkeit ihre zahlreichen Toten und Verwundeten in Sicherheit brachten und schwerbeschädigte Panzerfahrzeuge ausflickten. Schon einen Tag vorher wurde von einem Korridor nach Tobruk gesprochen, der jedoch weiter nichts war als eine Fata Morgana. Am 1. Dez. wurde ver sichert, die Kämpfe gingen so gut wie bisher weiter, nachdem man drei Tage vorher die deutschen und italienischen Streit kräfte bereits vollkommen eingekesselt hatte. * Sie durften für England sterben. Die Sichtung der über 9000 britischen Gefange nen in Noroafrika hat neue Einzelheiten über den Einsatz der britischen Kräfte ergeben. Die Hauptlast der Kämpfe ruhte wieder nicht auf den Schultern der Engländer, sondern neuseeländische und südafrikanische Einheiten brachten die größten Opfer. Zwar hat die 7. englische Panzerdivision am 18. Nov. einen Angriff geführt und dabei hohe Verluste erlitten, aber die ersten infanteristischen Verbände bestanden u. a. aus der 1. südafrikanischen Division und der neuseelän- bischen Division. Die Verluste an Toten, Verwundeten und Gefangenen bei den nichtenglischen Verbänden sind dabei nicht nur dem Verhältnis ihres zahlenmäßig viel größeren Einsatzes entsprechend hoch, sondern darüber hinaus noch weit schwerer als bei den wenigen Einheiten aus dem Mutterland. So kamen bezeichnenderweise die Hauptkräfte der 2. englischen geheueren Größe de» Gebiete» ein« erstrangige Notwendigkeit, ö» der lebenswichtig« Nachschub unserer Trupp» ichrrgestellt sein. Kum planmäßigen Erreichen d«» Ziele» verfügt die Eisenbayntrupp« nicht nur üb« geschulte, üchtig« Führer und Arbeit»mannsckaften, der Eisemahn- Pionier ist auch zum soldatischen Kämpfertum erzogen worden. Mit der Spitze der Armee» mit dem Infanteristen oder mit den Panzern gehen besonder» ausgebildet« und ausgerüstet« Trupps an den Bahnlinien vor, um für die Führungsstäbe so wichtige erste Erkundung der Bahnlinien vorzunehmen. DerWeg derErkunder ist ein gefahrvoller, überall stößt er auf Minen und Sprengladungen, die in raffinierter Art in den Gleisanlagen, an Lokomotiven und Wagen ange bracht sind und ein vielseitige» Wissen und Geschick in der Lösung pioniertechnischer Aufgaben erfordern. Diesen Er kundungsdienst verrichtet man meist noch unter feindlichem Feuer, oft als einsames Kommando im urwaldahnlichen Ge lände des weiten russischen Raumes, keinen Augenblick sicher, von Partisanen überfallen zu werden. Das erfordert einen ganzen Soldaten. Der Bolschewist hat zurückgelassene Loko- Motiven und Wagen entweder gleich vernichtet oder zur Der- nichtung vorbereitet. Allen diesen Schwierigkeiten und An schlägen weiß der Eisenbahnpionier zu begegnen und sie zu meistern. Die Erkundungstrupps haben in einem Teilabschnitt im Osten längenmäßig eine Strecke erkundet — zum Teil abge laufen oder in Draisinen abgefahren —, die der Entfer nung Moskau —Berlin —Paris —Madrid hin und zurück entspricht. Das ist eine ungeheuere Leistung. Für den Fährbetrieb wiederhergestellt wurde bereits in den ersten beiden Monaten des Feldzuges im gleichen Abschnitt eine Strecke, die der Entfernung von Paris bis Moskau und zurück entspricht. Umgespurt, d. h. ein Gleis der neun Zenti- meter breiteren sowjetischen Spurweite auf die deutsche Normalspur gebracht, wurtze allein in diesem Teilabschnitt eine Strecke, die der Gesamtlänge der Donau entspricht. Diese gewaltigen Lei st ungen zusätzlich der vielen Brückenbauten, Wiederherstellung von Fernsprechleitungen usw. durch die Eisenbahnpioniere zeigen den Geist, der hier herrscht. Immer drängt bei der Wiederherstellung und Um- spurung einer Strecke die Zeit. Jeder Mann weiß, daß be reits am Anfang der Strecke Munitions- und Nachschubzüge bereitstehen, um nach Umspuren der letzten Schiene nach vorn zu fahren. Wenn man die Baustellen besucht, kann man Re kordleistungen von Umspurkolonnen feststellen, die selbst Fachleuten unwahrscheinlich klingen. Sie werden von Män nern erzielt, die im Zivilberuf wohl noch nie einen Hammer ernsthaft geschwungen haben. Ein jeder weiß, worum es geht. In nimmermüdem Einsatz, der keine Pause zuläßt, trägt der Eisenbahnpionier seinen Anteil zum siegreichen Geschehen im Osten bei. Gardebrigade überhaupt nicht ins Gefecht, sie zogen vielmehr die Bewachung rückwärtiger Versorgungseinrichtungen vor. Die schweren Verluste der südafrikanischen Truppen haben in der Südafrikanischen Union, wie „Popolo di Roma" berichtet, den schmerzlichsten Eindruck gemacht. Die tatsächlichen Ver luste der Südafrikaner müssen bedeutend sein, schreibt das Blatt, wenn selbst die Engländer für eine südafrikanische Einheit eine Derlustziffer von 1200 Mann bekanntgeben. ,, Englisch« Frechhtit. In Neuyork traf der englische Biologe und Schriftsteller Iulian Huxley ein, der eine zweimonatige „Vortragsreise" durch die USA. vorhat. Gleich bei der Landung erklärte er, die UAS .müßten in den Krieg eintreten, die „Ungewißheit und Gleichgültigkeit des USA.-Volkes gegenüber dem Krieg" sei niederschmetternd. „Newyork Journal American" erinnert an den kürzlichen Besuch des britischen Parlamentsmitgliedes Wedgewood, der nach ähnlichen Bemerkungen seine Reise sehr plötzlich abbrechen mußte. Ei« Kriegsplan Roosevelts. Heute nun stellen die Blätter fest, daß die britische Offen sive schwere Verluste gebracht habe, zu früh begonnen und von den Engländern zu leicht genommen worden sei. 9000 Gefangene, 814 erbeutete oder vernichtete Panzer und 127 abgeschossene Flugzeuge — das ist die vorläufige Ab rechnung eines Unternehmens, das Churchills Propaganda als gewaltig und erfolgversprechend angekündigt hatte. Amerikanische Blätter bringen einen vertraulichen Bericht, der auf Grund eines Briefes Roosevelts an Stimson vom 9. Juli 1941 zwei Monate später vom Oberkommando der Armee und Marine angefertigt worden sei und Gesamtstreit, kräfte von 10 Millionen Mann vorsehe, darunter ein Expe ditionskorps von 5 Millionen Mann gegen Europa. Der Bericht führt aus, daß die Deutschen von den jetzt geben sie kämpfenden europäischen Mächten nicht besiegt werden können. Daher müsse Amerika in den Krieg eintreten und einen Teil seiner Streitkräfte im Ostatlantik, in Europa und Afrika offensiv einsetzen. Das Jahr 1943 sei für den Beginn des gewaltigen Lndkampfes der amerikanischen Landstreitkräfte in Europa bestimmt. Der Bericht berechnet die Rllstungskosten bis 1. Juli 1942 auf 110 Milliarden Dollar. Der Brief Roose- velts, der im Wortlaut abgedruckt wird, verlangt eine Auf stellung über die gesamte Rüstung, die „benötigt wird, um unsere potentiellen Feinde zu besiegen". Kriegsmmister Stim son gab gestern vor der Presse die Echtheit des Berichts über die phantastischen Kriegspläne Roosevelts zu, meinte aber, es handle sich um eine „unvollendete Studie" des Oberkom mandos. Nach Stalin» Vorbild. Die nordamerikanische Armee hat in Nachahmung der Bolschewisten das System politischer Kommissare eingeführt. Im Offiziersrang stehende Persönlichkeiten haben den Auftrag, die „politische Erziehung" der Rekruten zu betreiben und ihnen klarzumachen, daß sie sich auch in Uebersee für die eng- lischen und bolschewistischen Verbündeten zu schlagen haben. Unterdessen entfaltet sich die kommunistische Agitation in der USA.-Wehrmacht ungehindert, vor allem in den Kantinen. «rttische Kriegsschiffe unter USA.-Oberbefehl. Nack in Madrid vorliegenden zuverlässigen Mitteilungen aus Kreisen der englischen Botschaft in Buenos Aires hat Me USA. verlangt, daß die englischen Kriegsschiffe im Südatlantik dem amerikanischen Oberbefehl unterstellt werden. Die Eng länder hätten nach einigem Sträuben eingewilligt. Die USA.-Marinesoldaten, die bisher in Pekina zur Sicherheit der Botschaft standen, wurden nach Manila ab- transportiert.
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