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WWWMWM u«d Schwarzenberger Tageblatt Montag, den 1. Dezember 1V41 ««Mr»!: -auvlaeschSftaftelle «»» Sammel-Nr. 2t« Seschllftastellen L«u>«z («ml «ue> «choeeder, »» und Schmar^rubrri »2« Iahrg. S4 Mp OKO «erlag: L. M. «Seiner, «ne, Lachsen Dratztanlchrlfl Velkssreund Auesachsen Britische ^Offensiven". 2m OKW.-Bericht vom 29. November wurde aus Nord afrika ein konzentrischer Angriff gegen starke britische Kräfte gemeldet, und gestern wurde mitgeteilt, daß dieser Gegen angriff noch fortgesetzt wird, daß feindliche Panzer vernichtet wurden und die deutsch-italienische Luftwaffe die Briten er folgreich in der Kampfentwicklung, in der Bereitstellung und im Aufmarsch angegriffen haben. Aus dem Begriff „konzen trischer Angriff" kann niemals eine Bestätigung der englischen Behauptungen herausgelesen werden, daß die deutschen Ver- bände eingekreist seien. Das steht auch im Widerspruch mit den britischen Berichten über das Hin- und Herwogen der Panzerschlachten und mit der Feststellung eines britischen Augenzeugen, daß die Kolonne, zu der er gehörte, über 50 Kilometer von deutschen Panzern verfolgt worden sei. Nach richten über die angeblichen großen Erfolge der Engländer haben den Zweck, die Insulaner bei den Hoffnungen festzü- halten, die zu Beginn der Offensive von den amtlichen Stellen hervorgerufen wurden. Es ist nun nicht sehr freundlich von einem USA.-Sender, der, nebenbei bemerkt, besonders deutsch feindlich ist, daß er gegen die englischen Kriegsmeldungen Front macht, erklärt, von einer Lähmung der deutschen Kampfkraft könne keine Rede sein, und feststellt, angesichts der dünnen englischen Linien könne man von einer Einkreisung Rommels nicht sprechen. Der General scheine sich über ein» mögliche Einkreisung überhaupt keine Gedanken zu machen, sondern an seinem Ziele festzuhalten, so viele englischen Trup pen wie nur möglich zu vernichten. Es fehlt nicht viel, daß der Bericht des Senders nicht den Engländern, sondern Rommel die Vorhand zuspricht. General Smuts hat zugeben müssen, daß die Südafrikaner bei Sidi Rezegh bis zur letzten Patrone gekämpft und 1200 Mann verloren hätten. Auch das läßt nicht gerade darauf schließen, daß die englische Nach richtenoffensive glückliche Erfolge zeitigt. Neuerdings mußte sogar Reuter das Eingeständnis machen, bisher seien keine Anzeichen für eine Schwächung der Kampfkraft der Truppen Rommels vorhanden, und andere Nachrichtenstellen berichten von Verstärkungen, die die Deutschen erhalten haben. Während die Berichterstattung über Libyen an den Nerven der Engländer zerrt, sicht der Außenminister Eden wie ein eherner Fels in der Brandung des Unterhauses, um die Grundlagen der neuesten Kriegsschuldlüge zu festigen. Di» Enthüllungen Ribbentrops über das intime Zusammenwirken Englands und der Sowjetunion gegen Deutschland vor dem 22. Juni haben ihn veranlaßt, mit frecher Stirn das Gegen teil zu behaupten und alles zu leugnen, was sich die Spatzen auf allen Dächern der Welt erzählen. Unter den vielen Tat sachen — es sei nur an die amerikanischen Journalisten Ingersoll und Caroll als Kronzeugen erinnert —, die das abgekartete Spiel zwischen London und Moskau belegen, sei auf die Mitteilung hingewiesen, die „Daily Expreß" am 23. 6. machte, und in der es hieß, das gehütete Kriegsgeheim, ms über die britisch-sowjetische Zusammenarbeit gegen Deutsch, land brauche nun nicht länger gewahrt zu werden. Daß Molotow als Eideshelfer für Eden auftritt, dürfte dieser neuen britischen Lügenoffensive nicht gerade Nachdruck ver leihen. E. D. Im weitere« Vordringen auf Moskau. 18 Brttenflugzeuge bei Ginflugversuchen abgeschoffe«. DNB. An» dem Führerhauptquartier, 1. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Sm Raume von Rostow setzte der Feind auch gestern seine Gegenangriffe unter rücksichtslosem Einsatz von Men schen und Material fort. Er erlitt dabei wieder schwerste blutige Berluste. Sm Raume von Moskau angreifende Infanterie- und Panzerverbände sind in weiterem Vordringen gegen die sowjetische Hauptstadt. Bor Leningrad setzte der Gegner seine vergeblichen Ausbruchsversuche auch gestern fort. Bei der Abwehr eines mit stärkere» Kräfte« über das Eis der Newa geführten Angriffs verlor der Feind bei hohen blutigen Verluste» zahlreiche Gefangene sowie 3V Panzer, darunter sechs schwerste. Die Luftwaffe bekämpfte im Mittel- und Nord abschnitt der Front mit guter Wirkung Nachschubwege der Sowjets. Ostwärts des Wolchow wurde« Truppenunterkünfte und Materiallager bombardiert. 3« de« Gewässern um Kronstadt versenkten Kampfflugzeuge eine» Eisbrecher; ein größerer Frachter wurde durch Bombenwurf schwer beschädigt. Weitere Luftangriffe richtete« sich gegea Moskau u«d Leningrad. An der schottischen Ostküste griff die Luftwaffe bei Tage einen Flugplatz mit Bomben «nd Bordwaffen an. Sn Hallen «nd Unterkünften wurden Volltreffer erzielt und mehrere am Boden abgestellte Flugzeuge beschädigt. Bel Nacht griffen Kampflugzeuge Hafenanlagen in Südwest- england an. Sn Nordafrika dauern die Kümpfe südostwärts Tobruk noch an. Von Süden her geführte britische Gegen- anarifse wurden erfolgreich abgewiesen. Deutsche und italie. nische Kampf, und Jagdfliegerverbände unterstützten die Ope rationen. Britische Bomber griffen in der letzten Nacht das nord deutsche Küstengebiet an. In Hamburg und Emoe« hatte die Zivilbevölkerung Verlast« an Toten und Verletzten. Die bri tische Lustwaffo «litto^b-r dies«« Angriffe» wieder schwere Verluste. Sie verlor ISFlugzeuge, von denen zehn durch Einheiten der Kriegsmarine abgeschoffe« wurden. Gegenangriffe in Nordafrika. Der OKW.-Bericht vom Sonntag. Bei Rostow und im Donez bogen fügten die deut schen Truppen im Zusammenwirken mit der Luftwaffe dem Feinde bei Abwehr seiner auch gestern wiederholten Massen- angriffe abermals schwerste Verluste zu. Kampfflugzeuge warfen im Ostteil der Bucht von Taganrog ein Oellager in Brand. Im Raum von Moskau gewann der Angriff der Infanterie, «nd Panzerverbände weiter an Boden. Vor Leningrad wurde ein stärkerer von Panzern unterstützter Ausbruchsversuch des Feindes abgewiesen. Im hohen Norde« setzten «ampffliegeroerbände die Zer- störnng wichtiger Anlagen der Mnrman-Bah« fort. Weitere wirksame Luftangriffe richteten sich gegen Flug plätze und Eisenbahnanlagen im Süd, «nd Mittelabschnltt der Front. Leningrad und Moskau wurden bei Tage bom- bardiert. Vor der britischen Küste griffen Schnellboote in der Nacht zum 29. November einen stark gesicherten feindlichen Geleltzug an «nd versenkte« einen Tanker von 7000 BRT. Ein weiterer großer Dampfer wurde torpediert «nd wahrscheinlich versenkt. In Nordafrika setzten die deutsch-italienische« Truv» pea ihren Gegenangriff fort. Dabei wurden weiterefeind- liche Panzer vernichtet. Deutsche Sturzkampfflug zeuge sowie Jagd, und gerstörungsverbände zersprengten bri. tische Kolonnen und Panzerbereitstellungen. Nachschubwege des Feindes bei Marsa Matruk wurden erfolgreich bom bardiert. In Luftkämpfen schossen deutsche Jäger ohne eigene Verluste fünf britische Flugzeuge ab. In der Zeit vom 22. bis 28. November verlor die sowje tische Luftwaffe 207 Flugzeuge. Davon wurden 79 in Luftkämpfen und 53 durch Flakartillerie abgeschoffe», der Resi am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 24 eigene Flugzeuge verloren. Britenkreazer erhielt zwei Torpedotreffer Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag meldet u. a.: 2m Gesamtbild der Schlacht in der Marmarica ist gestern eine Pause zu verzeichnen. Teil- kämpfe fanden im Abschnitt Mitte^und an der Sollumfront statt. Von Tobruk und Bardia ist nichts besonderes zu melden. Feindliche Einflüge erfolgten auf Derna, Tripolis und Benghasi. Die italienische und deutsche Bodenabwehr schoß im Verlaufe der Angriffe vier Flugzeuge ab. In Luftkämpfen hat die deutsche Luftwaffe sieben Flugzeuge abgeschoffen. Unsere Luftwaffe hat den Eisenbahnknotenpunkt Marsa Matruk bom bardiert und hat ihre Angriffe gegen die feindlichen motori sierten Abteilungen in der Oase Dschalo fortgesetzt. Eines unserer Seeaufklärungsflugzeuge, das von drei feindlichen Flugzeugen angegriffen wurde, schoß ein Flugzeug ab. Im mittleren Mittelmeer wurde ein feindlicher Flotten verband am Nachmittag des Sonnabends von zwei Tor pedoflugzeugen angegriffen; ein Kreuzer erhielt zwei schwere Torpedotreffer. Der Bericht vom Sonnabend besagte, daß der Kampf in der Marmarica auch am 28. Nov. bis in die späten Nacht stunden anhielt. Alle Ausbruchsversuche der Briten aus Tobruk wurden glatt abgewiesen. Auch im Abschnitt Sollum blieben britische Angriffe unter der Wirkung des Artillerie, feuers der verbündeten deutsch-italienischen Truppen ohne Er folg. Im Wüstengebiet südostwärts von Tobruk sind neue Kampfhandlungen im Gange, in deren Verlauf die Briten nennenswerte Verluste an Soldaten und Kriegsmaterial hatten. Luftwaffenverbände der Achse griffen erneut in den Erdkampf ein. Italienische Flak und Jäger brachten drei britisch» Flug zeuge zum Absturz. Härteste Kämpfe bei 10 Grad Kälte. Bei Rostow und im Donezbogen setzten die Bolschewisten während der abgelaufencn Woche unseren Truppen stärkste Kräfte entgegen. Ihre Angriffe wurden ohne jede Rücksicht auf Verluste unter Einsatz von Artillerie, schweren Panzern sowie zahlreichen Fliegern vorgetragen. In dichten Massen vorgetriebene bolschewistische Infanterie erlitt im Abwehr feuer der deutschen Waffen ungewöhnlich hohe Verluste. Allein im Abschnttf/emÄ" MMÜbuligsobteilüng wurden Über 1000 tote Bolschewisten gezählt. Die Zahl war vor dem Ab schnitt eines Jnfanteriebätaillons noch größer. Gleichfalls schwere Verluste erlitt die bolschewistische Luftwaffe. Die deutschen Jäger schossen allein im Bereich eines Korps an einem Tage 22 Sowjetflugzeuge ab. Im mittleren Abschnitt der Ostfront wurde ein sowjetrusstscher Divisionsstab, der sich mit schwersten Panzern gegen die deutsche Einkreisung ver teidigte, nach Niederkämpfung der Panzer und Sprengung des gesamten Hauses, in dem der Stab sich befand, erledigt. In oemselben Korpsabschnitt wurden in vier Tagen 3498 Gefangene eingebracht und 24 Panzerkampfwagen, 12 Ge schütze, 13 Paks und 10 Flak erbeutet oder vernichtet. Ein anderes Korps nahm in drei Tagen 1989 Bunker und Stütz punkte, machte 1390 Gefangene und räumte 2924 Minen. Ihre Erfolge erkämpften die deutschen Truppen hier wie auch an anderen Kampfabschnitten trotz 10 Grad Kälte, trotz stark behinderter Sicht und trotz Schnee und Eis. Im Nordabschnitt schlugen die deutschen Verbände alle Ausbruchsversuche der Sowjets aus Leningrad und alle Gegenangriffe gegen die deutschen Linien zurück. Als etwa 100 Bolschewisten über die zugefrorene Newa auszubrechen versuchten, blieben über 50 Gefallene auf dem Eis liegen. Der Rest floh zurück. Die kriegswichtige Anlagen in Leningrad und Kronstadt wurden von der Artillerie wirksam beschossen ebenso Schiffe, die zwischen den beiden Städten verkehrten. Der Ort Wolokolamsk, ein Bollwerk des bolschewistischen Widerstandes an der Bahn Moskau—Riga, wurde von den deutschen Truppen genommen, ebenso die Stadt Klin an der Straße Moskau—Kalinin. Die Entfernung Klins bis zum Stadtzentrum von Moskau beträgt 90 Kilometer. 25 Kilo- meter näher an Moskau liegt der Ort Solnetschnogorski, der schon seit einiger Zeit in deutscher Hand ist. Ungefähr 35 Kilo meter weiter in der Richtung nach Kalinin hin dehnt sich das große Staubecken an der Wolga. Am Freitag unternahmen die in Leningrad einaeschlossenen Bolschewisten wieder vergebliche Ausbruchsversuche, die mit schweren Verlusten für die Sowjets abgewiesen wurden. Teile der bolschewistischen Kräfte wurden von deutschen Truppen im Gegenstoß von der Hauptmasse abgesprengt und vernichtet. Auf dem Kampffeld blieben über 500 gefallen» Bolschewisten. Außerdem wurden 120 Gefangene gemacht. Ela sowjetischer M«»itlon»z«g, der von unseren Stukas zer- trümmert wurde. (PK-Aufnahme Kriegsberichter Meber jSM 70 000 Opfer der Bolschewisten i« Estland. Ueber das Schicksal des letzten Staatspräsidenten von Estland hat man seit Mai 1940 keine Nachrichten mehr. Auch die estnische Kirche hat viele ihrer besten Männer verloren. Die Listen über die Verluste, die das estnische Volk erlitten hat, enthalten 57 000 Namen. Di« Endzahl, so schätzt man, wird 70 OM betragen. 259 : 41. Die Ueberlegenheit unserer Luftwaffe sowohl gegenüber den Briten wie gegenüber den Sowjets wird durch folgende Verlustziffern deutlich. Die Briten verloren vom 19. bis 25. Nov. 91 Flugzeuge, davon 68 in Afrika und im Mittelmeer- raum, während 29 eigene Flugzeuge im Kampf gegen Groß britannien verloren gingen. Die Sowjets verloren in der gleichen Zeit 168 Flugzeuge, während 12 deütsche Flugzeuge an der Ostfront eingebüßt wurden. * Britische Srsolgslüge«. Die britische Admiralität behauptet, daß die Untersee- boote „Tigris" und „Trident" in den arktischen Gewässern acht deutsche Transporter versenkt und sieben schwer beschädigt hätten. Diese Meldung ist eine Lüge. Es ist schon mehrere Wochen her, seit an der norwegischen Küste ein kleiner beut- scher Transporter verloren ging. Im gesamten Ostfeldzug seit dem 22. Juni sind im Nachschubdienst weniger Schiffe m Verlust geraten, als jetzt diese beiden britischen Untersee boote versenkt haben sollen. Dagegen haben britische Unter seeboote vier kleine norwegische Fischerfahrzeuge versenkt. Ob sie auch versehentlich Schiffe ihres bolschewistischen Bun desgenossen torpediert haben, muß die Sowjetunion feststellen. Berlin, 30. Nov. In Anwesenheit de» Chefs der Kanzlei des Führers, Reichsleiter Bouhler, sowie von Vertretern au» Partei, Staat und Wehrmacht wurde die erste Arbeitstagung der „Reichsarbeitsgemeinschaft für das Geschichtsbuch" eröffnet, bei der Oberdienstleiter Hedrich Uber den Stand des Geschichts unterrichts und im besonderen über di« Aufgaben eines Ge, schichtsbuch»» fü, die Volkschul» sprach. ,