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WWWMsM I Nr. 2311 »>rr«»r E.M.»»rt«er, A«e, Sachsen Drahtanschrift: Dolkaftrund Auesachsen ««d Schwar-enverger Tageblatt Donnerstag, den 2. Oktober 1V41 Sararas! Hauptarschiiftrftell« «ar S-mmrl»Nr.w«> Teschifft-slellen <«mt «u«) »«. Gch««d,r, >1» und Dch»ir,r»drre IN» Jahrg. 94 Am September a« die 700000 BRT. versenkt. Operationen an der Ostfront planmStzig. — Italiener machten 8000 Gefangene. Wieder Bombe« auf Moskau und Leningrad. DNB. Ans dem Führerhauptquartier, 2. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Au der Ostfront verlaufen die Operationen plan mäßig. Italienische Truppen haben bei der von ihnen in den Tagen vom 28. bis 39. September ostwärts des Dnjepr durchgeführten Einkreisung und Vernichtung sowjetischer Kräfte über 8009 Gefangene eingebracht und dem Gegner schwere blutige Verluste zugeführt. AnderkarelischenFront nahmen gestern finnische Truppen in kühnem Vprstoß vom Süden und Westen das am Westuser des Onegasees gelegene Petroskoi (Petrosa- wodsk), die Hauptstadt Ostkareliens. Kampfflugzeuge bombardierten auch in der letzten Nacht militärische Anlagen in Moskau und Leningrad. Im Kamps gegen Großbritannien versenkten Kampfflugzeuge in einem Hafen der Faroerinseln am gestrigen Tage ein Handelsschiff von 2990 BRT. Zwei große Handels- schiffe wurden in der letzten Nacht vor der britischen Ostküste durch Bombentreffer schwer beschädigt. Weitere wirksame Luftangriffe richtete» sich gegen kriegswichtige Anlagen an der englischen Ost- und Südküste sowie gegen mehrore Flugplätze. Borpostenboote griffen im Kanal britische Schnell- boote an, die sich bei Nacht einem deutschen Geleitzug «Sher- ten. Durch Artilleriefeuer wurde einbritisches Schnell- boot versenkt und ein weiteres schwer beschädigt. Britische Bomber warfen in der letzte« Nacht wahllos einige Spreng. Und Brandbomben auf verschiedene Orte in Südwestdeutschland. Es entstand nur unwesentlicher Schaden. Im erfolgreichen Kampf gegen die britische Versorgungs- schiffahrt versenkten Kriegsmarine und Luft waffe im Monat September 683 400 BRT. feindlichen Handelsschiffsraum. Davon Wurden allein durch Unterseeboote 452 000 BRT. vernichtet. Tapfere Offiziere. DNB. Berlin, 1. Okt. Der Führer und Oberste Befehls haber der Wehrmacht verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Generalleutnant Sixt von Armin, Komman deur einer Infanteriedivision; Oberst Greiner, Komman deur eines Inf.-Reg.; Oberleutnant Eßbach, Kompaniechef in einem Inf.-Reg.; Oberleutnant Schneider, Kompanie chef in einem Panzerpionier-Bat. — Hans-Heinrich Sixt von Armin, geboren 1890 zu Stettin als Sohn eines Offiziers, hat die Zitadelle Kiew im Sturm genommen. Heinrich Greiner, 1895 in der Oberpfalz geboren, hat sich in den schweren Ab wehrkämpfen im Ielna-Bogen durch vorbildliche Führung und durch sein persönliches Eingreifen ausgezeichnet. Die kühne Tat des Oberleutnants Eßbach, durch die die einzige unbe schädigte Brücke bei Tscherkassy in die Hand seines Korps geriet, war für die weitere Kampfführung-entscheidend. Per sönlich mit seiner Kompanie gegen die Brücke vorstürmend, gelang es Oberleutnant Eßbach, die vorbereitete Sprengung zu verhindern. Er verteidigte mit seiner Kompanie die Brücke die ganze Nacht hindurch gegen heftige feindliche Gegenangriffe im Nahkampf mit Handgranaten und Handfeuerwaffen, bis am Morgen Teile des Bataillons nachgeschoben werden konnten. Oberleutnant Gotthard Eßbach, der 1917 zu Falkenstein geboren wurde, trat 1936 als Freiwilliger in das Infanterie regiment 31 ein, in dem er 1938 zum Leutnant und am 19. Juli 1941 zum Oberleutnant befördert wurde. Oberleut nant Schneider (1915 in Berlin geb.) hat mit seiner Panzer- Pionier-Kompanie überall der Division den Weg gebahrt. Ferner verlieh der Führer das Ritterkreuz an: Haupt mann W,alter Bradel, Staffelkapitän in einem Kampf geschwader; Oberleutnant Petzold, Flugzeugführer in einem Kampfgeschwader. — Walter Bradel (1911 in Gleiwitz OS. geb.), hat u. a. im Feldzug gegen Griechenland mehrere tausend Tonnen Schiffsraum versenkt und im Kampf um Kreta schlachtentscheidene Angriffe gegen britische Flotten einheiten durchgeführt, einen Zerstörer versenkt und zwei weitere Zerstörer schwer beschädigt. Ernst Petzold (1914 in Rammenau, Kr. Bautzen, geb.), zeichnete sich als einer der fähigsten und tapfersten Flugzeugführer seines Geschwa ders durch schnelle Entschlußkraft im Angriff, unerschütterliche Ruhe und Besonnenheit in der Gefahr und zäheste Beharr lichkeit in der Durchführung seiner Aufträge besonders aus. Zahlreiche Nachteinsätze gegen England hat er mit großem Erfolg durchgeführt, starke Beschädigungen seines Flugzeuges vermochten seinen weiteren heldenhaften Einsatz nicht zu be einträchtigen. Für seine außerordentliche Tapferkeit im Kampf gegen England wurde ihm der Ehrenpokal für besondere Leistungen im Luftkrieg verliehen. Im Einsatz gegen die Sowjets steigerte er seine bisherigen Leistungen und Erfolge durch kühn durchgeführte Angriffe gegen feindliche Flugzeuge, Panzer, motorisierte Kolonnen, befestigte Stellungen und Eisenbahnanlagen. Bei einem Sturzangriff auf Dnjepr- Brücken gelang ihm ein Volltreffer, wodurch der Abmarsch des Feindes über den Fluß wirksam unterbunden wurde. Beispielgebend und mitreißend im Kampf und als Führer persönlichkeit bewährt, ist er leuchtendes Vorbild eines Kampf fliegers. Jwei Einheiten torpediert. Italienische U-Boote setzen dem Geleitzng zv. Im italienischen Wehrmachtsbericht vom Mittwoch heißt es: In Nordafrika bombardierten unsere Flugzeuge erfolg reich Stellungen und Lager der Engländer in Marsa Matruk. Deutsche Flugzeuge trafen ein feindliches in Fahrt befindliches Handelsschiff mit Bomben und bombardierten die Hafen anlagen von Tobruk. Sie schossen außerdem eine Blenheim maschine ab, die einen Angriff auf eines unserer Handelsschiffe versuchte. Feindliche Flugzeuge unternahmen Einflüge auf Venghasi und Tripolis, wobei einige Straßen und Wohnhäuser beschädigt wurden. Eines der Flugzeuge wurde in Tripolis abgeschossen, ein anderes in Benghasi. In Osta rika führten pnsere Abteilungen mit Erfolg kühne Erkundungen zwischen den feindlichen Linien durch. Am Dienstag wurde eine For mation von sieben Jagdflugzeugen, die einen F ughafen auf Sizilien im Tiefflug angriff, von drei italienischen Jägern abgefangen, die ein feindliches Flugzeug abschossen. Der Pilot sprang mit dem Fallschirm ins offene Meer auf der Höhe von Punta Scyarania. Eines unserer Notkreuz-Flugzeuge, das dorthin geschickt wurde, um den englischen Piloten aufzu nehmen, wurde von sieben Hurricane angegriffen. Unsere Iagdabwehr griff unverzüglich ein, befreite das Sanitäts flugzeug und schoß zwei feindliche Flugzeuge ab. Die englische Flotte hat nach den harten Schlägen, die ihr durch die Aktion unserer Luftwaffe zugefügt worden waren, aufdemNück- weg nach Gibraltar neue Schäden durch unsere Unter seeboote erlitten, die in dem Meeresteil, den die Handelsschiffe durchfahren mußten, operierten. Fünfen unserer Unterseeboote gelang es, sie anzugreisen und mit Sicherheit zwei Einheiten zu torpedieren. Wir ferner aus Rom verlautet, wurde beobachtet, wie das schwerbeschädigte Schlachtschiff „Nelson" von drei Schleppern in langsamster Fahrt in den Hafen von Gibraltar eingebracht wurde. Neue italienische Spezialtruppe. Nom, 2. Okt. Der Duce nahm in Anwesenheit höchster Beamter, kirchlicher Würdenträger und einer riesigen Men schenmenge die Parade von vier Spezialbataillonen der Miliz ab. Es handelt sich um Bataillone, die aus den ehemaligen Pauzerslcherung an einer Brücke. Diese Brücke könnte den Bol schewisten unversehrt entrissen werden. (PK-Pilz-Scherl-M.) Ansnntznng de» Erfolges. „Die Ausnutzung des Erfolges ist im vollen Gange", hieß es im OKW.-Bericht Uber die große Schlacht bet Kiew. Bereits an den folgenden Tagen wurde von Bombenangriffen u. a. auf Charkow, von der Vernichtung dreier sowjetischer Divisionen nordostwärts Dnjepropetrowsk durch deutsche und italienische Truppen sowie von der Aufreibung stärkerer feindlicher Kräfte ostwärts des Dnjepr durch die italienischen Bundesgenossen berichtet, während gestern der erfolgreiche deutsche Panzervorstoß östlich Dnjepropetrowsk gemeldet wurde. Von der durch das große Stauwerk' bekannten Industriestadt im Dnjeprbogen bis zum Kohlenbecken am Donez, einem Hauptsitz der Rüstungsindustrie der UdSSR., sind es nur noch 200 bis 300 km, ein Umstand, der auf der eben zu Ende gegangenen Moskauer Besprechung sicher eine Hauptrolle gespielt hat. Denn den englischen und amerika nischen Bundesbrüdern Stalins kann es keineswegs gleich gültig sein, in wessen Händen sich das Donez-Rüstungszentrum befindet. Infolgedessen wird von dem Rest der Divisionen der Heeresgruppe Budjennys (daß der Marschall noch an ihrer Spitze steht, wird von Teilen der Auslandspresse stark be zweifelt) verlangt, mit allen Mitteln den deutschen Vormarsch, die „Ausnutzung des Erfolges von Kiew" aufzuhalten. Der Ausgang der deutschen Operationen ist nicht zweifelhaft. Unsere seit Monaten marschierenden und kämpfenden Truppen werden die ihnen gesteckten Ziele erreichen. Freilich sind Vor aussagen über die Zeiträume, wie immer, nicht am Platze. Mit einer Verspätung von 12 Tagen hat Moskau nun mehr die Eroberung von Poltawa (125 km südwestlich Char kow), zugegeben. Die Bolschewisten haben in der Zwischen zeit ohne Erfolg versucht, durch heftige Angriffe die Stadt wiederzunehmen, und können nun den Verlust der Stadt nicht mehr verschweigen. Freilich tun sie so, als ob sie Pol tawa erst am vergangenen Dienstag aufgegeben hätten. Eine der üblichen Schwindeleien, womit sie den Freunden in Washington und London Sand in die Augen zu streuen pflegen. Inwieweit das diesmal gelingt, ist nicht bekannt, da das Ergebnis der Moskauer Katastrophenkonferenz natürlich geheim gehalten wird. 3m ganzen scheint aber für die'Sowjets nichts herausgesprungen zu sein. Das ergibt sich auch daraus, daß Roosevelt in der gestrigen Pressekonferenz im Weißen Hause mitteilte, die Kriegsproduktion sei zur Hälfte für die USA. bestimmt, zur anderen Hälfte für England, das einen Teil für die Sowjets abzweigen werde. Der brennende Wunsch Moskaus, daß das Englandhilfegesetz auch aus die UdSSR, angewendet werden solle, ist also nicht erfüllt worden. Min destens will Roosevelt mit einer solchen Zusage noch warten, bis sich, herausstellt, wie der Erfolg der größten Schlacht der Weltgeschichte von den Deutschen ausgenützt wird. E. V. Freiwilligen verschiedener Kriege gebildet wurden-, die schon an der griechischen Front gekämpft haben und sich jetzt zu einer Sonderausbildung in Italien befindendem durch eine Verbesserung ihrer militärischen Technik «eitere Möglichkeiten für ihren Einsatz zu schaffen. Diese BaAtllone tragen ein „M", den Anfangsbuchstaben vok Mussolinis Namen. Der Duce richtete an sie folgende Worte: s,Legionäre! Eure Ba taillone werden heute tn einer Zeit der Schlachten und Siege getauft. Von euch allein hängt es ab, ob der Sieg an die Fahnen der Legionäre Roms geheftet bleiben wird." Todesurteil «ege» Feindbegüustiguug. Prag, 2. Okt. Der Senat des Deutschen Volksgerichts hofes hat in der gestern stattgefundenen Hauptverhandlung unter Vorsitz des Präsidenten des Volksgerichtshofes, Dr. Thierack, den früheren Vorsitzenden der Protektoratsregierung, Alois Elias, wegen Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt, gleichzeitig wurde auf Aberkennung der Ehrenrechte auf Lebenszeit und Einziehung seines Vermögens erkannt. Die Anklage vertrat der Leiter der Staatspolizeileitstelle Prag, U-Obersturmbannführer Ober- regierungsrat Dr. Geseke. Elias, der sich auch in seinem Schluß, wort als schuldig bekannte, erklärte, er sei überzeugt, daß das tschechische Volk aus geopolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Gründen nur im Raume des Großdeutschen Reiches einer glücklichen Zukunft entgegengehen könne. Er hoffe, seine Verurteilung möge dazu beitragen, daß das tschechische Volk sich endlich von Irrtümern und Illusionen freimachen und auf dem rechten Wege bleiben möge. Der Hauptverhandlung des Volksgerichtshofes wohnten Vertreter der deutschen und tschechischen Presse bei. Am 3. Jahrestag der Befreiung de» Sndetenlandes. Eger, 2. Okt. Das Sudetenland beging gestern den dritten Jahrestag seiner Befreiung. Bei den Feiern in Eger führte Gauleiter und Reichsstatthalter Henlein u. a. aus, daß das Sudetendeutschtum in Erinnerung an den Geist der ver gangenen Jahre, an den Tag der Befreiung durch den Führer m der unüberwindlichen Front des deutschen Volkes in ein neues Jahrtausend deutscher Geschichte marschiere. An den Führer wurde ein. Telegramm gesandt, in dem der uner schütterlichen Treue des Sudetenlandes Ausdruck gegeben wird. ' . Tokio, 1. Okt. Eine Sitzung des Kronrates fand in Gegen« wart des Tenno statt.