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Erzgebirgischer Dolksfreund Betblatt Verlag: L M. Säriner Lue. 80. September 1S41 Ür Fortgeschrittene. S. -'--'-»«--«'G'W'W'-WWE Am Jahrestag de« Dreimächtepakte« gab Reichraußenminister v. Ribben trop »inen Empfang. Link, der ita- lienische Botschafter Alfieri, recht« der japanische Botschafter Oshima. (Scherl-Bilderdienst-M.) Pellkartoffel« mtt Humor Ls gehört zu den Erscheinungen des Krieges, daß er manche Erkenntnisse, die bisher im Verborgenen blühten, mit ungeahnter Schnelligkeit verbreitet. Tüchtige Hausfrauen haben es schon lange gewußt, welche Gottesgaben z.B. Voll- kornbrot und deutscher Tee sind und daß die Pellkartoffel billiger, gesünder, bequemer und wirtschaftlicher ist als die weithin für „feiner" geltende Salzkartoffel. Viel«, viele aber müssen erst mit sanfter Gewalt aus dem altgewohnten Trott in die frischere Gangart des Fortschritts gebracht werden. Was die Pellkartoffeln betrifft, so sind wir ja neuerdings auf dem besten Wege dazu. Vermutlich wird man sich in ein paar Jahren an den Kopf greifen und sich fragen, wie es nur mög lich war, daß man jemals so unsparsam mit den Kartoffeln umgegangen ist, daß man Pellkartoffeln als Zumutung emp- fand und lieber 30 v. H. Abfall aus der Schälmaschine im Gasthaus in den Eimer wandern ließ. Es gibt zwar heute auch schon viele Leute, die essen die frischen Kartoffeln seelen ruhig und vergnügt mit der Pelle, haben keine Arbeit und schlucken obendrein die bekannten Vitamine, die ja Hauptfach- lich unter der SAale sitzen, vollzählig mit. Aber es gibt auch andere Leute — oh, reden wir nicht davon. Ihnen sei emp fohlen, sich die Pellkartoffeln, die in fortschrittlich geführten Gaststätten schon allmählich auf dem Tisch erscheinen, vor allem mit einer Portion Humor zu würzen. Die älteren Herren er innern sich vielleicht mit Stillvergnügen ihrer Soldatenzeit, wo sie das Kartoffelschälen und -pellen bestimmt gelernt haben. Wer beizeiten geheiratet hat und daheim von Mutti oder Tochter die gepellten Kartoffeln auf den Teller gelegt bekomWt — umso besser. Aber auch die Gasthausesser werden's mit der Zeit immer besser und rascher lernen, die Kartoffeln von ihrer Haut zu befreien, als selbst aufbrausend aus der besag- ten Hülle zu fahren. Uebung macht den Meister, und ein Schuß Humor ins Ganze macht dieses lächerlich geringe Kriegsbeiträgchen — man kann es wirklich nur mit der Der- kleinerungsform bezeichnen — zur Selbstverständlichkeit, über die keiner mehr ein Wort verliert. —ck. Vsstlo-kwcbtt— «5 <i«, Packung N» p<-eI-^n^souvb«v,«I7««I.o.kk osgid, «k, ,«^>nlc lo, <j«n oI»b«»SkN«n„7—k«mn.».7—. kl «I« 6i«§«l ml« W°»«l «>»sg.t»E «-o!„n7og-n Kink man Ikn on b-Gen 7og«n IMI «tonn nocb vslisdon mi'ru^lunri swo.rik-onsnwft vl««!». äuch Xin6«l «linken ibn gvn. d» «ter koebun, «j« Im Bild links unten: Unsere U-Boot-Männer auf wochenlangen Feindfahrten. Blick in den Bugraum während der Freiwache. (PK-Schwich-Scherl-M.) Bild rechts unten: Nach der Schlacht bei Kiew. Straßen der Ver nichtung. (PK-Otto-Scherl-M.) Aue, 30. Sept. Heute feiert die Witwe des Pfeifenkopf- fabrikanten Emil Fischer, Frau Auguste Fischer geb. Detter, Martin-Mutschmann-Straße 9, ihren 80. Geburtstag. Die Heimatzeitung wünscht ihr alles Gute. Aue, 30. Sept. Der Ortsverband des Reichskolonial- bundes führt am Donnerstag, dem 2. Okt., im Deutschen Ueberlieferung dieses Chores im Dienste Bachs solle mit seiner Verbindung mit dem Musischen Gymnasium nun nicht, wie da und dort befürchtet wird, zurückgedrängt oder gar beschnitten werden; durch den Einbau in-den Aufgaben- und Wirkungs bereich des Musischen Gymnasiums^ solle er als dessen Spitzen chor unter staatlicher Sicherung seiner Aufgabe, der Pflege Bach'scher Musik, wie bisher dienen. Unterhaltung und Wissen. Was die VolksbildungsstStte Aue im Winterhalbjahr bringt. Die Ortsstelle Aue der Volksbildungsstätte, die uns unter ihrem Leiter Lehrer Weicher schon manche wertvolle Veranstal tung bot, gibt jetzt ihren Arbeitsplan für die Zeit von Oktober bis Dezember bekannt. An Einzelvorträgen werden danach im Festsaal der Pestalozzischule geboten am 8. Oktober als Hof" eine Mitgliederversammlung durch, zu der alle Freunde des kolonialen Gedankens eingeladen sind. Schneeberg, 30. Sept. Die verschiedenen Veranstaltungen des NSRL. zugunsten der ihm übertragenen ersten diesjäh rigen Reichsstraßensammlung fanden hier ihren Höhepunkt in einem Werbeturnen des Turnvereins 1847. Naturgemäß bestritten in einem Kriegsgeräteturnen die Turnerinnen den Hauptteil des Abends, nachdem die Mädchenabteilung unter Leitung von Marthel Rothemann in vierfacher Folge neu« zeitliches Mädchenturnen gezeigt hatte. Die Turnerinnen- und die Frauenabteilung, beide unter Leitung der Turnwartin Lotte Albert, bewiesen wieder, wie neues Frauenturnen für Bühnenturnen geeignet ist. In der vielfältigen Vorführungs folge bildeten zweifellos die Ballgymnastik und die Hebungen am hohen Schwebebalken die Glanzstücke. Eine Gruppe jugendlicher Turner unter Oberturn wart Schürer zeigte sich als guter Nachwuchs. Ein gemeinsames Turnen von Turnern und Turnerinnen am hohen Barren zeigte, wie gut und gern auch unsere weibliche Jugend das Geräteturnen betreibt. Vor sitzender Röder, der eingangs begrüßt hatte, konnte mit Recht seinen Turnerinnen und Turnern den Dank für ihren Einsatz aussprechen. Zschorlau, 30. Sept. Bei dem zugunsten des Kriegs- WHW. am Sonnabend und Sonntag vom Kegelklub „Kulicke" durchgeführten Kegeln erreichten Höchstwürfe: 1. Erich Mat« thes, 2. Paul Georgi, 3. Gustav Pommer, 4. Walter Meyer« 5. Fedor Georgi. Radiumbad Oberschlema, 30. Sept. Die Ueberweisung von HI. und DDM. in die Partei fand am Sonntag vormit tag in festlichem Rahmen im Kursaal statt. Nach der Meldung des HI.-FUHrers an den Ortsgruppenleiter übernahm dieser die jungen Parteigenossen und -genossinnen in die Partei und verpflichtete sie. Die Feier, an der neben den Gliederungen die Eltern der Ueberwiesenen sowie die Vertreter der Be« Hörden teilnahmen, war von Musik des Kurorchesters um« rahmt. Lauter, 30. Sept. „Kraft durch Freude" eröffnete die Deranstaltungsfolge für das Winterhalbjahr mit einem Wehr machtskonzert, ausgeführt von einem Musikkorps der Wehr- macht, unter der bewährten Stabführung von Rudolf Krauß (aus Schwarzenberg). Die ausgezeichnete Spielfolge erntete tosenden Beifall der zahlreichen Zuhörer. Das Musische Gymnasium iu Leipzig. Bei der Eröffnung des Musischen Gymnasiums zu Leipzig am Sonntag, der auch der italienische Erziehungsminister Giuseppe Bottai beiwohnte, — wir berichteten schon kurz da rüber — hielt Reichserziehungsminister Rust eine Ansprache. Nachdem vor zwei Jahren in Frankfurt a. M. das erste Mu sische Gymnasium eröffnet worden sei, öffne die zweite Schule dieser Art in Leipzig ihre Pforten, ein Schultyp, der in der Welt ohne Vorbild dastehe und im Dienste der Menschen bildung und Menschenformung ins Leben gerufen wurde. Den Sinn dieser Neugründung müsse man vom totalen natio- nalsozialistischen Erziehungsgeoanken her verstehen. Die Neu organisation unseres Schulwesens wäre unvollständig, hätte sie nicht auch eine Schulform geschaffen, die sich der lange vernachlässigten musischen Betreuung der Jugend planmäßig annimmt und die künstlerisch, im besonderen musikalisch her vorragend Begabten, ohne Rücksicht auf Stand und wirtschaft liche Lage der Eltern, schon vom frühesten Alter an ausbildet. Die Musik sei für uns Deutsche seit Jahrhunderten eine der tragenden Grundkräfte unseres geistigen und seelischen Lebens. Ein Wiederaufstieg unseres Volkes ohne Kultur und Kunst sei nicht denkbar, al,o auch nicht ohne Aufblühen einer neuen musikalischen Volkskultur. Und für diese Saat in die Zukunft gelte es, die wertvollsten Kräfte unserer Jugend einzusetzen. Das Genie könne zwar nicht durch pädagogische Künste erarbeitet werden, aber selbst die größte Begabung bedürfe schon von Jugend auf einer Ausbildung, wie sie die Schule üblicher Prägung niemals bieten kann. Reichsminister Rust umriß dann kurz den musischen Erziehungsplan. Eine 3V-stündige tägliche Musikausübung — bei sechs musikalischen Unterrichtsstunden in der Woche — reicht für die musikalische Ausbildung des Jungmannes aus. Die musikalische Erziehung beginnt beim Singen. Das Mu- fische Gymnasium ist eine Erziehungsstätte, die den ganzen Menschen erfaßt und formt, also nicht etwa eine musikalische Fachschule, sondern eine deutsche Oberschule. Es schließe wie jede andere Höhere Schule mit der Reifeprüfung ab und das Reifezeugnis berechtige zu besonderen Erleichterungen beim Studium an einer deutschen Kunsthochschule oder an einer Schule für Lehrerbildung. Wenn er sich, so stellte der Reichsminister fest, entschlossen habe, das zweite Musische Gymnasium Großdeutschlands in Leipzig zu errichten, so habe ihn hierbei die Ueberzeugung geleitet, daß in keiner anderen deutschen Stadt die Voraus- setzungen für eine musikalische Pflanzstätte in solchem Reich tum gegeben sind, wie in der Stadt Bachs, der Geburtsstadt Wagners, der Stadt der Gewandhauskonzerte und der Tho masschule mit ihrer großen musikalischen Tradition. Der Thomanerchor vor allem biete den glücklichsten Ansatzpunkt für den Aufbau einer musischen Erziehungsanstalt, in deren Mittelpunkt die praktische Lhorarbeit steht. Die ruhmreiche »»> --"Aw Eröffnungsfeier ein Mozartabend, den das Städtische Orchester unter Leitung von Stadtkapellmeister Hans Fischer bestreitet; am 14. Ott. ein Lichtbildervortrag von Oskar Klammpäckel- Glauchau über „Meine Erlebnisse auf Samoa"; am 21. Okt. der Tonfilm „Kampf um den Himalaja", Erlebnisse der deut- schen Nanga-Parbat-Expedition 1937; am 4. Nov. ein Bild- bericht des Forschers und Großwildjägers Albert Messany- Wien über „Großwildjagd in den Felsengebirgen"; am 18. Nov. ein Balladenabend mit Studienrat Hellriegel-Schivarzen berg und Studienrat Marv-Aue; am 25. Nov. ein Hausmusik abend, den Mitglieder des Städtischen Orchesters bestreiten; am 2. Dez. zeigt Ernst Böhme-Aue farbige Lichtbilder des Vereins Lichtbildfreunde; am 9. Dez. folgt ein Terzett Erz- gebirgsheimat in Wort und Lied mit Stefan Dietrich-Wilden- Hal und der Spielschar Curt Bauer. Arbeitskreise befassen ich im Hause der NSDAP., Lessingstraße, mit Klöppeln, Holz- chnitzen und Blockflötenspiel. An Sprachkursen werden, eben- älls im Hause der NSDAP., durchgeführt Italienisch für An- anger und für Fortgeschrittene, Russisch für Anfänger und