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in beiden Richtungen vorübergehende Stockungen in der Ver bindung eintreten, ohne daß deswegen ein Grund zur Beun ruhigung vorzuliegen braucht. * Wehrüberwachuug im Kriege. Im Reichsgesetzblatt ist eine Wanderung der Verordnung über die Wehrüberwachung veröffentlicht worden. Darin werden zunächst die kriegs mäßigen Verkürzungen der Meldefristen bekanntgegeben. Die Meldungen bei jedem Wechsel der Wohnung ober des dauern den Aufenthaltsortes sind binnen 48 Stunden zu erstatten. Ferner ist der zuständigen Wehrersatzdienststelle zu melden: Der Antritt und die Rückkehr von einer Reise, einer Wander schaft oder einer Arbeitsaufnahme außerhalb des dauernden Aufenthaltsortes, wenn diese langer als 14 Tage dauert. Wenn der Aufenthalt an dem neuen Arbeitsort voraussichtlich länger als 60 Tage dauert und dort eine Wohnung oder Schlafstelle bezogen wird, hat der Wehrpflichtige sich beim Wehrmeldeamt (Offiziere und Reserveoffizieranwärter im Felowebelgrad sowie Wehrmachtsbeamte und Wehrmachts- beamtenanwärter im entsprechenden Rang beim Wehrbezirks kommando) de« bisherigen Wohnortes persönlich oder schrift- lich unter Vorlegung oder Einsendung des Wehrpasses abzu melden und beim Wehrmeldeamt oder Wehrbezirkskommando des Arbeitsortes anzumelden, auch wenn die Wohnung am bisherigen dauernden Aufenthaltsort beibehalten wird. Hier- bei ist es gleichgültig, ob die Aufnahme der Arbeit freiwillig oder auf Grund behördlicher usw. Anordnung (z.B. eine Dienstverpflichtung) erfolgt. Im übrigen bleiben die Melde pflichten im bisherigen Umfang für alle Wehrpflichtigen be- stehen. Ihre genaue Beachtung ist im Krieg mehr denn je Ehrensache jedes Wehrpflichtigen. * Zwei Marineartilleristen aus dem Erzgebirge, Wolfgang Kießling aus Niederschlema und Willy Tauscher aus Aue, grüßen die Heimat aus dem hohen Norden. Der eine erzählt uns in seinem Brief, wie er den Kameraden gefunden hat: Seit Kriegsbeginn begleitete ihn der „Erzgebirgische Volks freund". Als er einmal einige Nummern auf dem Tisch liegen gelassen hatte, kam ganz aufgeregt ein ihm bis dahin unbe kannter Kamerad seiner Gruppe und suchte den Besitzer. Und siehe da, es war ein Auer, auch ein treuer alter Leser des „E. V.". Später kamen sie zusammen nach dem Norden. Und manchesmal wird beim Lesen der Heimatzeitung in guter Kameradschaft die letzte Zigarette geteilt! * Schwarzenberg, 25. Sept. Die HI.-Spielschar Schwarzen berg veranstaltet am Sonnabend, 27. September, um 19.30 Uhr im Saale der „Sonne", Wildenau, einen King- und Spielabend. * * Penig. Ein 72jähriger Einwohner lief einem Kraft- radfahrer ins Rad. Der Fahrer stürzte und erlitt einen Schädelbruch, während der Fußgänger mit leichteren Ver letzungen davon kam. " Waldheim. Auf dem Bahngelände wurden drei von ihrem auswärtigen Arbeitsplatz entflohene französische Kriegs gefangene von Beamten der Reichsbahn aufgegriffen. Der eine Flüchtling hatte beim Sprung aus dem fahrenden Zug ein Bein gebrochen. " Radebeul. Eine 52 Jahre alte Frau geriet an eine« Kreuzung mit ihrem Rad unter einen Lieferkrastwagen. Sie wurde überfahren und erlitt tödliche Verletzungen. Bild links: Generaloberst von Kleist, der Oberbefehls haber einer Panzergruppe, bei den ihm unterstellten Verbän den des ungarischen Schnell- korps. (PK-Fremke-Scherl-M.) Bild rechts: Vorstoß von der Insel Moon auf dem Damm nach Oesel. (PK-Rynas-Scherl-M.) Schwierige Landungsmanöver für den Nachschub auf der Insel Moon. (PK-Rynas-Scherl-M.) Gl« Gebot der Bermmft tmd der Ehre Sender zu hören, handelt es sich um ei Vernunft - - — Unser Opfer — unser Bekenntnis. Gerade in diesen Tagen werden Volksdeutsche von ihren« seit Jahrhunderten erarbeiteten Boden vertrieben, werden vom Bolschewismus nach Sibirien verbannt, werden zugrunde gerichtet. Warum? Nur weil sie Deutsche find! Wir in der Heimat müssen uns einmal in das Schicksal dieser Menschen hineindenken, um zu begreifen, was über uns gekommen wäre, wenn einst der Bolschewismus unsere Grenzen überflutet und festen Fuß gefaßt hatte. Die Machtergreifung des National sozialismus hat diesem Spuk ein Ende bereitet. Der Führer hat die Arbeitslosigkeit beseitigt und wieder Frieden und Ordnung im Lande hergestellt. Plutokratie und Bolschewis mus reichen sich heute die Hände und wollen uns erneut in Lie Versklavung zurückstoßen. Daß dies nicht mehr gelingt, dafür sorgt die deutsche Wehrmacht, die im Osten immer wie der neue Erfolge erringt und uns, unsere Heimat, Haus und Hof schützt. Die Opfer, die unsere Soldaten bringen, können durch nichts gleichgemacht werden. Eines aber können wir: Durch unsere ständige Opferberektschaft wollen wir beweisen, daß die Heimat eisern hinter der Front steht. Ws Deutsche haben wir Opfer zu bringen, und dieses Opfer muß eine Ent behrung sein; denn mit unserem Opfer bekennen wir uns zu Großdeutschland und seinem Führer. * Ostwärts Kiew ... Die Dernichtungsschlacht im Raum von Kiew hat uns einen Raumgewinn von 200 Km. gebracht. Das bedeutet aber auch, daß dadurch die Nachschublinien um die gleiche Strecke länger geworden sind. Die Schwierigkeiten des Nachschubs haben sich darüber hinaus noch dadurch er- höht, daß die Sowjets alle Brücken über den Dnjepr gesprengt haben. Es ist selbstverständlich, daß bei dem Nachschub Der- pflegung und Munition im Vordergründe stehen, alles andere muß zurücktreten, selbst die Feldpost, so wichtig es auch ist, daß die geistigen Verbindungen -wischen Front und Hei- mat aufrechterhalten bleiben. Aber auch bei der kämpfenden Truppe macht sich nach so schweren Tagen das Bedürfnis nach Ruhe bemerkbar. Unsere Soldaten haben viel Schlaf nach zuholen und vergessen darüber das Briefeschreiben nach Hause. Es ist unter solchen Umständen durchaus begreiflich, wenn Im Rohmen «ine« Aussatzes über den strafrechtlichen Schutz der Inneren Front begründet Dr. Freisler im „Rundfunk-Archiv" ausführlich auch die Maßnahmen gegen den Rundfunkmißbrauch. Grundsätzlich er klärt er zunächst, daß unser Kriegsstrafrecht nicht ein Zeichen der Schwäche, sondern ein Beweis der Kraft und des Sauber- keitsbedürfnisses unseres Volkes ist. Auf die unbedingte Festigkeit unserer Inneren Front kommt es an. Im totakn Krieg mußte auch der Rundfunk als Waffe eingesetzt werden. Wir haben damit zu rechnen, daß England den Avtherkrieg wie im Weltkrieg mit der Giftwaff« der Lüge führen werde. Die Wwchr dagegen liegt in erster Linie in der Festigung des deutschen Volkes, das heute erwacht ist. Es begreift in seiner soldatischen Einstellung, Laß der Soldat sich seine Be fehle nicht vom General der Gegenseite holt. Bel dem Der- langen an das deutsche Volk, im Kriege keine ausländischen ' " . " -in einfaches Gebot der und der Ehre, genau so wie es «in Gebot der Vernunft ist, kein Gift zu schlucken. Bei der hohen technischen Entwicklung des modernen Suchgerätes ist es der Staats gewalt sehr wohl möglich, auch ohne bi« Angabe etwa Les Nachbarn den Ehrlosen zu finden und der Straf« zuzuführen. Das Verbot des Abhörens ausländischer Sender ist «ine der bedeutsamsten und wirkungsvollsten Bestimmungen unseres Kriegsstrafrechts. Niemand will die Gier nach neuen Nach richten bestrafen, aber zum Feind gehen und sich dort Gist einimpfen lassen, ist keine Neugier, sondern ein Verbrechen. Da» Mhören feindlicher Sender im Kriege gleicht an Gemein heit der Tat des DoÜsschädlings währem» des Fliegeralarms, und an Gefährlichkeit dem Landesverrat. Es wird deshalb Zuchthaus angedroht und bei Verbreitung solcher Nachrichten, die aktive Äriegshilfe für den Feind ist, in besonders schweren Fällen die Todesstrafe. Es zeugt im übrigen von dem Ver trauen in die Festigkeit der inneren Haltung unseres Volkes, wenn sich der Staat die Vorprüfung über di« Strafverfolgung vorbehalten habe. Diese Einschaltung zeigt, daß der Staat bei aller Strenge Ueberspannungen zu vermeiden trachtet. / Eine Geschichte von Friedrich Horstmann. lache« sehe«. Kerstina ist mit begeistertem Herzen Soldat. Er tut mehr att seine Pflicht, ist immer vorn, wo'die Gefahr am größten ist. Wer vermochte da» Gcheimnis ergründen, da- dem besten Kameraden diese Haltung vorschreibt? Er steht allein, und niemand kann ihm Hesse« in der Erfüllung einer Besticht««-. Seil er un September 1939 auSaezog« ist, unterftcht er dem gleichen Kompanieführer. Oberleutnant Decker war in de« Kampfjahre« SA-Führer im Rührgebiet und hatte dort eine schwere Verwundung in einem Saalkanwf erlitten. Ei« Kommunist hatte ihn mehrfach mit einem Eisenstab nieder- geschlagen, wobei er schwer verletzt wurde. Wochenlang hatte er zwischen Lod und Lebe« gestanden, bis er genas. Der alte Draufganger ist er geblieben. Er hatte das Glück, an alle« Fronten mit einer Vorausabteilung a« der Spitze seiner Divi- sto» zu marschieren und überall dort z« sein, wo eS den ganzen ^De^er^ zur Seite steht jederzeit Wilhelm Kersting, unauffällig und unaufdringlich. Kaum ein Spähtrupp, zu dem er sich nicht freiwillig gemeldet, kein größeres Unter- nehmen, in dem er sich nicht durch besondere Kaltblütigkeit Umsicht ausgezeichnet hätte. Niemals aber geht er von der Seite seine» Oberleutnant», wenn e» sein Auftrag eben er laubt. Lange vermochte er diese» Bemühen zu verbergen, bi» eines TageS in einem Nahkampf in Frankreich Kersting seinen Kompanreführer vor dem Hieb eine« Negers bewahrte, der sei» Bajonett schon zum Stoß angesetzt hatte. Kersting war tb« jedoch im letzte» Augenblick zuvorgekommen, Von da ab »chwte der Offizierauf dm Lesselschmiä «Ui dem Rubraebiet. v» munden rrsmMn an Der Vtakin-Linie. An Morgens stmue« eine» Sonntags beginnt ein heftige» Artilkriefeuer auf oft kindlich« Stellung, die genommen werden mutz, um den Weg für die Division freizümachen. Ein starker Stoßtrupp acht vor, geführt von Oberleutnant Decker. Auch Feldwebel Kersting ist wieder dabei. Sie kommen durch, erhalten plötzlich Ästiges Feuer aus dem Wald. Sie müssen in Deckung gehen. MG-Feuer streicht über sie hinweg. Aber sie müssen vorwärts. Sprungbereit liegen sie am Boden. ,HoSl" ruft der Ober- leutnant und ist auch schon hoch. Ei« Hagel vo« Geschossen pfeift «m sie herum. Nochmals Deckung in einer Mulde. Und wieder auf. Plötzlich springt Kersting vor seinen Kompanieführer, drangt ihn zurück und sinkt auch selbst kraft- los in die Deckung zurück. Bon einer Kugel getroffen, die Oberleutnant Decker aalt. Kerstina atmet schwer. In seinen erlöschenden Augen liegt ein fahler Glanz. Wie aus einer anderen Welt schaut er seinen Offizier an, mit letzter Kraft noch einiges stammelnd, da» in dem Lärm der Schlacht unterzuqchen droht. ,Hch war der Kommunist, der Sie in Gelsenkirchen nieder- chlug, 1980. Ich glaubte, ihr wolltet uns knechten. War ver geudet, wie so viele. Zwei Jahre später kam ich zu euch. Zn pät, der Kamps war au». Habe gearbeitet in der Be wegung. Bin Soldat geworden, habe alle» wieder gutmachen wollen. Auch an Ihnen. Ich glaube, mein Schuld ist be- Uchen. -—j Dieser KrieH gegen die Roten war der schönste Oberleutnant Decker ergreift die Hand des Sterbenden. Kamerad " Feldwebel Wilhelm Kersting ist tot. Da» Knattern der Maschinengewehre und da» Bellen der Geschütze vereinigen sich mit dem Bersten der Granate» »»d da» Sing« mw Pfeif« der Geschosse zu, einer gewaltig« I« der schicksalhaft« Verkettung von Schuld und Sühne liegt oft Tragik de» menschlich« Leben». ES liegt zumeist außerhalb unserer Kraft, die Tragweite des eigene« Vergehen» im vorau» zu ermessen. Wir erkenn« sie erst, wen« unsere Taft« an dem Sieg des Gut« ihre« recht« Maßstab find«. - Mit dieser Erkenntnis beginnt der Kampf nm die Ueberwi»- düng de» bisherig« Lebens. Nur selt« ist eL zu spät. Dari« erst unterscheidet sich der wertvolle vo» dem minderwertig« Mensch«, daß er immer noch den besser« Weg M find« vermag. Wilhelm Kersting geht dies« Weg. Seit zehn Jahr« schon. Schwer lastet eme Schuld auf ihm. Er ist kein Fatalist, will sich nicht freisprech« lassen von ihr, sondern er verlangt selbst ihre Sühue durch die Tat. Sett Begin« de» Kriege» steht er al» Soldat im Felde. Mit großer Tapferkeit hat er a» alle« Front« gekämpft. In Pol« ist ihm da» E. K. II* i« Frankreich da» E. K. I. Klasse verliehe« worden, zweimal wurde er verwundet. I« Serbien zum Feldwebel befördert, steht er nun wieder vorn im Kampf gegen die Bolschewisten. Seine Kameraden kenn« ihn al» groß« Idealisten. Neber seiner Vergangenheit liegt für sie ein tiefe» Geheimni». Seine Elte« sind tot, da» Bild seiner Braut trägt er stet» fit sei»« Lasche. Mehr weiß keiner. Er ist ihn« allen, vor allem de« Jüngeren unter ihnen, hilfreicher Kamerad. E» umgibt ih» ein unnennbarer Ernst, der sich ausdrückt in seiner gewissen haften Dienstauffassung, seiner Haltung in Gesprächen, die in seiner Gegenwart niemals verflachen, und in seiner steten Einsatzbereitschaft. - Was jw och mag sei» LS« überschatt«? Er ist woK