Volltext Seite (XML)
126 werden. — Der bisherige Gesandte in Kopenhagen, v. Balan, geht morgen znr Konferenz nach London als Vertreter Preußens (neben dem Botschafter dort Grafen Bernstorff). Wien, 13. April. Der „Leipz. Ztg." schreibt man: Die Konferenz wird jedenfalls am 20. April beginnen. Die Mächte sind übereingekommcn, den Anfang der Verhandlungen nicht län ger hinauszuschieben. UebrigenS wird aller Wahrscheinlichkeit nach dieser Anfang nur ,!>o Ge...» stattfinden, d. h. nach der consti- tuirenden Sitzung soll sofort die Waffenstillstandsfrage gestellt und erledigt werden, hierauf aber eine unbestimmte Ver tagung eintreten. Wien, 15. April. Der Miuisterialrath v. Biegeleben, zweiter österreichischer Bevollmächtigter für die Konferenz, ist über Berlin nach London gereist. Graven stein, 14. April. (Vom Kriegsschauplätze.) 3 Komp, vom 1. Bataillon 60. Infanterie-Regiments und 1 vom 2 Ba taillon warfen letzte Nacht die Vorposten in die Schanzen und gruben sich auf etwas über 100 Schritt davon ein. Lebhaftes Infanterie-, Granat- nnd Kartätschenfeuer. Major Jena blessirt in Schulter durch Kartätsche, Leutuant von Seydlitz todt. Die Kompagnien verloren circa 20 Mann, die 2. Brandenburgische Pionnier-Compagnie circa 8 Mann, übriger Verlust sehr vertheilt und gering. Bis jetzt 101 gefangene Dänen hier eingebracht. Major Jena verdient das größesle Lob. Stockholm, 14. April. Die hiesige Regierung hat den schwedischen Gesandten in London, den Grafen Wachtmeister, zu ihrem Bevollmächtigten auf der Londoner Konferenz ernannt. Loudon, 12. April. Alle Blätter vergleichen den gestrigen Einzug Garibaldi's mit dem vorjährigen der Prinzessin von Wales. Vielleicht war gestern eine noch größere Mcnschenmasse auf den Beinen als voriges Jahr; in anderer Beziehung hatte der Zug einen ganz andern, nämlich mehr einen Volkscharakter. Es fehlten die Triumpfbogen, die Transparents und alle andern prunkvollen und kostspieligen Illustrationen; das Volk aber, wie gesagt, war in seiner ganzen massenhaften Majestät vertreten, und trotz der Ordnungsliebe und des guten Humors, der unter dcn Tausenden herrschte, bewegte sich der Zug im Fußgänger schritt, gcrieth häufig ins Stocken und mußte lauge Pausen ma chen; der General, der um halb 3 Uhr Nachmittags auf der Niue-Elms-Station angekommen war, erreichte Staffordhouse erst vier Stunden später, obgleich die Entfernung höchstens eine Weg stunde beträgt. Was dem Zuge einen halbwegs Pittoresten Kha- raktcr gab, waren die verschiedenen Gesellschaften und Vereine, wie die Schuhmachergilde, der Mäßigkeitsvcrcin, die Foresters, die Freimaurer rc., die, mit Fahnen und Fähnchen an der Spitze, sich in der Nähe der Station aufgepflanzt hatten. Manche wa ren von lauten und nicht sehr gut gestimmten Blechinstrumenten begleitet; die Mitglieder trugen Scherben, Orden und italienische Farben; die Foresters, die sich gewöhnlich durch ihre groteske .Traveftirung der Robin-Hood-Tracht auszeichncn, wurden gestern nicht wenig vom Publikum gehäuselt, was übrigens nur dazu diente, den Wartenden die Langeweile zu vertreiben. Die schrei endsten Farben trugen die Enthusiastinnen; Hunderte glänzten in dcn sogenannten Garibaldijäckchen und Garibaldihemden und in Shwals von grün-weiß-rothen Stossen. Das Arbeitercomite trug dreifarbige Bänder mit dem savohischen Kreuz und einem Por trait Garibaldi's; das City-Comite trug dreifarbige Rocktüöpfe, von dcn Garibaldimedaillen gar nicht zu reden. Im Stations gebäude erwarteten den General auch die ungarische, italienische und andere Deputationen, eine gntc Anzahl Parlamentsmitglieder und einige Vertreter des Stadtraths. Der Applaus, mit welchem der Held begrüßt wurde, als er zwischen seinen Söhnen Menotti und Ricciotti erschien, ist unbeschreiblich. Die erste Person, die ihn zu begrüßen vortrat, war ein kleines Kind mit einem Bln- mcnürauß. Als er das Kind in die Arme nahm und küßte, brach der wie Donner rollende Beifall von Neuem auS. Auf die Adresse der City antwortete er, wie es seine Art ist, nur mit wenigen Worten; er fühle sich sehr glücklich, der edeln englischen "Nation für ihre Sympathien seinen Dank aussprcchen zu können. Auf die Adresse der Arbeiter erwiedertc er: „ Die Arbeiter sehe .ich besonders gern; ich werde in meinem ganzen Leben das Will kommen jener. Klasse, zu der ich zu gehören die Ehre habe, nicht vergessen." Nach diesen zwei Adressen erfolgte eine Ueberrasch ung; es trat nämlich eine italienische Dame vor und hielt seine knrze Ansprache an Garibaldi und das englische Volk, jenen prei send, diesem für den Empfang des Helden dankend. Endlich um 3 Uhr setzte sich die Kutsche des Generals in Bewegung, be gleitet von einer Art Leibwache, einer Feuerbrigade nämlich, und einem Häuflein von alten Waffengenossen ans Sicilieu. Vor dem ersten Schritte jedoch mußte der General die verschiedenen Vereine vor sich vorbei defitircu lassen. Das Händedrücken, das Hurrahrufen wollte kein Emde nehmen. Weit und breit in die sem ganzen südlichen Theile Londons waren Bäume, Fenster, Dächer, Laterncupfäylc voll schreiender nnd enthusiastischer Zu schauer. Es ist an diesem Zuge nichts, was sich beschreiben ließe, da sich fortwährend dieselben Sceneu wiederholten. Aber auch als der Zug den, aristokratischen Stadlheile nahe kam, sah man weit und breit nichts als eine See von Menschen. In White- Hall waren Balkone, Dächer und alle möglichen Vorsprünge dicht besetzt. Hier sah man unter Andern den Uuterstaatssecretair des Auswärtigen, Hen, Layard, Sir Robert Peel und viele andere Regicrungsmitglieder. In KharingeroS saßen sogar Leute auf der "Nelsonsäule, und andere ritten auf dem ehernen Rosse Karl's des Ersten und krönten das Haupt des parlamentarischen Mär tyrers mit dreifarbigen Kränzen. Es war völlig dunkel, als der General endlich in der Straße der Klubs, in Pallmall, cintraf, und 7 Uhr vorbei, als er vom Herzog v. Sutherland in Staf- fvrdhousc empfangen wurde. Die Polizcimacht, die zur Anfrecht- haltung der Ordnung aufgeboten war, bestand aus ungefähr 1500 Manu nud hatte die Weisung, so wenig wie möglich cinzuschreiten. LllUci-c- und Pln-nctcii-Prcile zu Dudissin MN IN. 'April 1804 Genette-Zufuhr 0457 Schfl.j gut. j gering. s mittel. wir. nqr. of. lhtr nur. pf. lhtt. »g'. Pf. Wutzen, . . . m. scheffel 4 15 4 ö 4 10 —. Roque», . . . 2 27 5 2 15 —> 2 22 Gerne, ... » 2 12 5 2 7 ö 2 10 — Hafer, ... - I 22 ä 1 15 — l 20 . Erbst», ... 4 10 — — — Wicken, ... 3 ö — —. — Raps, . . . . pr l 50 4fd. — — — — Hirse, .... bchcffet ? — — — — — — Grüne, ... - 4 25 — — — — - Kartoffeln, . . 25 — — — — — . — — Dritter, . . - — IN — — — — 18 — Aeqqensclmreunrch, d. Scheck 15 — — — — — Heu, .... kerEmr b — — — — 1 — —