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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörde» und der städtischen Dehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Sonnabend, den 23. April 1864. Bekanntmacknng. DaS Sckuil- und Eominnnalanlage-Eataster für die hiesige Stadt auf das Jahr 1864 ist ausgestellt worden und liegt vom 20. dieses Monats bei Herrn Kammerer Hitzschold allhicr zu Jedermanns Einsicht aus. Solches wird mit dem Bemerken hiermit öffcmilch bekannt gemacht, vag etwaige Reclamationen der Betheiliaten/gegen die Höhe der ausgeworfenen Beitragssummen innerhalb einer Frist von 14 Tagen, längstens aber« bis zum 8 Mui schriftlich bei dein unterzeichneten Stadtrathe einzureichen sind. Königsbrück, den 19. April 1864. Der St 3. A Zeitereignisse. Dresden, 16. April. (Dr. I.) Se. Majestät der König haben dem Staatsminisler Freiherr» von Beust die Annahme und Anlegung des demselben von Seiner kaiserlichen Majestät dem Sultan verliehenen Mejidjie-OrdcnS I. Klasse zu gestatten geruht. — 19. April. (B. N.) Die unserm hochgeehrten Herrn Staatsminister Frhrn. von Beust durch die in letzter Buudes- tagssitzung auf ihn gefallene Wahl zum Vertreter des deutsche» Bundes (jctzi Deuifchland ohne Preuße» und Oesterreich) auf der londoner Konferenz gewordene Anerkennung ruft überall ungemeine Freude hervor. Im ganzen Lande theilt man diese Ansicht und weiß, daß wohl kein anderer Diplomat >n ganzDeulsch- land gefunden werden könnte, der Deutschlands Interessen wär mer, geschickter und ohne Furcht vertrete» könnte, als man dies von unserm Minister von Beust zu erwarten berechtigt ist. Der selbe wird, das sind wir im Voraus überzeugt, das Möglichste lhun, um Deutschlauds und Schleswig-Holsteins gutes Recht energisch nach alle» Seiten hin zu wahren, möge ihm dabei der Segen des Höchsten nicht vorenlhalten sei»! > — 19. April. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kam mer theilte Präsident Haberkorn mit, daß Se.lens der ge- schäftsführendcn Kommission in Frankfurt a. M. ein Schrei ben an die Landesvertretung eingegangen, in dem gewünscht wird, daß jännntliche deutsche Landesvertrctungcn in der ,a/tevwtg hol steinischen Angelegenheit eine Erklärung der Londoner Konferenz gegenüber abgebcn. Die Kammer habe in gestriger vertraulicher Sitzung bereits den Beitritt zu der Frankfurter Erklärung be schlossen, werde dieselbe mit einer kleinen Abänderung aber statt nach Frantfurt a. M-, direct nach London an Herrn o. Beust »lil der Bitte senden, dieselbe der Konferenz zu unterbreiten. Auch sei die Erste Kammer zum Beitritt aufgcfordert. Die Er klärung lamet: „Angesichts des Zusammentritts der Londoner Konferenz und in Ermangelung einer Gejamnuvertrelung unserer laufende» Jahres a d t r a t h. Grahl. Nation erklären wir, die unterzeichneten Mitglieder der sächsischen Zweiten Kammer, vor Deutschland und Europa: DaS klare Recht und der ansgesprochene Bolkswille fordert die Trennung der Her- zogthümer Schleswig-Holstein von Dänemark. Das klare Recht und der ausgesprochene Bolkswille beruft den Prinzen Friedrich von Augustenburg zur Erbfolge in den unzertrennlich verbunde nen Herzogthümern. Ist dieses Recht bestritten, so steht die Ent scheidung keiner Konferenz der Mächte, sie steht allein dem Bolt und seinen Vertretern zu. Gegen jede Verfügung, die über das Schicksal der Herzoglhümer ohne und wider ihren Willen ge troffen werden sollte, protestircn wir im Namen der Nation und verwahren für jetzt und alle Zukunft das Recht Deutschlands und des schleswig-holstein'schen Volkes. Dresden, am 18. April 1864. Eö folgen nun einige 70 Unterschriften der Zweite» Kammer. — In Radeburg verstarb dieser Tage nach heftigem Lcib- schmer; und Erbrechen ein vierjähriges Kind, das Tags zuvor, wie man vermuthet, einen Zweipfenmgcr verschluckt hatte. Meißen, 19. April. (M. Bl.) Gestern Abend sind im be nachbarten Dorfe Polenz b Wirlhschaftcn abgebrannt Leider Hörl man, daß auch ein Menschenleben dabei verloren gegangen sei, indem nämlich ein schon aus einen: brennenden Wohnhause herausgefnhrter zehnjähriger Knabe, den man sich selbst überlas sen hat, wie gesagt wird, wieder in das HauS gegangen und nun. nicht mehr aufzufinden ist; auch Bieh ist nmgekommen. Leipzig, 18. April. Die „D. A. Z.« berichtet: Der Kauf mann Adolf Rothschild ist hierher zurückgekehrt und fordert im Tageblatt alle, welche fällige Forderungen gegen ihn geldcnd zu machen haben, auf, solche heute in seinem komptoir zu er heben. (Hr. Rothschild erklärt überdies die Nachricht von seiner Entfernung aus Leipzig für eine Lüge.) Berlin, 18. April. Die zweite schwere Arbeit unserer bra ven Truppen ist vollendet: die Düppel er Schanze» sind in unserer Gewalt. Dian giebt den preuß. Verlust an Offizieren im Ganzen auf 63 an, darunter sollen aber nur 6, nach anderen