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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Nadcberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Aehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Mo. 18. Sonnabend, den 5 März. 1884. Bekanntmachung. Seiten des unterzeichneten Königlichen Gerichtsamtes soll den 15. April 1864 die Carl August Ferdinand Krausen zu Großnaundorf zugehörige Gartcnnahrung No. 31 des Brandcatasters und Fol. 27 deS Grund- und Hypothekenbuchs für Großnaunvorf, welche am 1. Juli 1863 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 3000 Thlr. — Ngr. — Pf. gewürdert worden ist, sammt Zubehör uothwendiger Weise versteigert werken, was unler Bezugnahme auf den an hiesiger Ge- richtSstellc aushängcnken Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Pulßnitz, am 5. Februar 1864. DaS Königliche ^ericktsümt daselbst. Fcllmcr. - Srft. Zeitereignisse. Pulsnitz, 4. März. Am Montag traf Herr Schuldirector Gesell hier ein und wurde mit herzlichen Worten vom Herrn Oberpfarrcr >1. Richter, wie auch vom Stadtrath und dem Leh- rer-kollegio rc. empfangen und heute in sein Amt eingewiesen. Pulsnitz M. S. Von hiesiger Jugend sind 15 Thlr. 9 Ngr. 5 Pf. für 4 hier heimathSangehörige, derzeit beim mobilen königl. sächs. Kontingent in Holstein stehende Soldaten einge gangen, und an die Betreffenden abgcsendet worden. Dieselben sagen Dank den milden Gebern. Niedersteina. Die Gemeinde Niedersteina veranstaltete unter sich eine Sammlung an Geld zur Unterstützung für ihre beim mobilen Korps in Holstein befindlichen 3 Ortökinder, welche den Ertrag von 12 Thlr. ergab, der bereits an dieselben gelangt ist. (Siehe Inserat.) Dresden, 27. Fcbr. Die Dresdner Geistlichen haben eine, die schleswig-holsteinische Angelegenheit betreffende Erklär ung erlassen, in welcher sie sich der bekannten (gegen die „Kreuz- Ztg" gerichteten) Erklärung der Kieler theologischen Facullät und Geistlichkeit anschließen und die sächs. AmlSbrüder zum Bei tritt ausfordern. — 1. März. Gestern Nachmittag ist auf der Elbe voller Eisgang eingetreten, Gefahr vorüber. — Für unrichtig wird vom „Dr. I." die von mshrern Zeit ungen gebrachte Nachricht erklärt, daß die Kostbarkeiten des Grü nen Gewölbes, sowie der Staatsschatz nach der Festung König stein gebracht worden seien. — Die Messe in Frankfurt a. O. ist so schlecht verlau sen, wie es seit länger als 30 Jahren nicht vcrgckommen ist. Nur in halbtuchenen Stoffen hat einiger Verkehr geherrscht. Meißen, 29. Febr. (Dr. I.) Heute Nachmittag haben hiesige Fischer den Leichnam Ler am 10. Januar d. I. bei einer Stnhlschlittenpartie verunglückten Frau Musiklehrer See mann eine Viertelstunde unterhalb des Ortes ihres Verschwin dens unter dem Eise, an der Elbinsel. dem „Rehbock" gegenüber, unter Eisschollen zufällig entdeckt, ausgeeist und auf ihrem Fi- scherkahnc hierher gebracht; derselbe war nach so langer Zeit, noch mit den Kleidern umgeben, verhältnißmäßig gut erhalten. Zittau, 1. März. Auf der Tagesordnung der gestrigen öffentlichen Sitzung der Handelskammer allhier standen 1. Deputationsbericht der Handelskammer zu Zittau über die vom königl. Ministerium des Innern den sämmtlichen Handelskam mern zu gutachtlicher Auslassung vorgelegten Fragen über das Bankwesen ; 2. Antrag wegen Ausdehnung der Telegra phenlinien in der. Lausitz. Zu 1. Nach specieller Erörter ung der gestellten vier Fragen, nämlich 1. In wieweit sind die bestehenden Credit-Institute im Laude noch mangelhaft und nach welchen Richtungen hin lassen sie noch Lücken erkennen? 2. Kann der Staat durch eigene Institute Etwas zur Beseitigung dieser Mängel und Lücken thun? 3. Stehen der Privatthätigkeit in die ser Beziehung Hindernisse entgegen, welche sich auf dem Wege der Gesetzgebung beseitigen lassen und welche? 4. Ist es im In teresse des Kredites rathsam, alle diese Hindernisse zu beseitigen — insbesondere was die Banknoten-Emission anlangt? beantragt der Deputationsbericht: Die Kammer wolle beschließen, die vcr- gelegten Fragen collectiv folgender Weise zu beantworten: Die im Lande bestehenden Credit-Institute erfüllen im Allgemeinen und soweit ihre Mittel und Statuten es ihnen gestatten, ihre Aufgabe. Die ihnen anhaftenden Mängel und Lücken, das Stre ben nach Gewinn, die Sicherstellung ihrer Darlehne und die da durch gebotene Vorsicht ihrer Operationen liegen in ihrem We sen und werden nicht zu beseitigen sein, am wenigste« aber durch eine Staatsbank, welche vielmehr mit jenen Mängeln noch andere verbinden müßte. Die meiste und beste Abhilfe finden die bestehenden Mängel und vorhandenen Lücken durch Privat-