Volltext Seite (XML)
70 in Gemeinschaft mit dem königlich sächsischen und dem königlich hannöverischen Ccmmissarius die Verwaltung des Herzogthums Holstein zu leiten und in den gemeinsamen Angelegenheiten die Beziehungen zur Verwaltung Schleswigs zu vermitteln hohen würden. — 25. Febr. Der Senat beschloß, angesichts der drohenden Lage des Landes dem gesetzgebenden Körper den Vorschlag zur Aushebung von 300 Bürgersöhnen vorzuschlagen. Kiel, 26. Febr. Heute erschien hier eine Deputation aus allen Theilen des Herzogthums Schleswig, 1600 Köpfe stark, bestehend theils aus gewählten Vertretern, je einer auf 400 See len, theils aus Freiwilligen. Nachdem um 12 Uhr eine kirch liche Feier stattgefunden hatte, hegab sich die Deputation im Zuge nach der Bahnhofshalle und überreichte daselbst durch ihren Wort führer Hamteus aus Eiderftedt dem Herzoge eine Adresse, in der gesagt wird, daß Schleswig deutsch sein und bleiben, und, unzertrennlich mit Holstein verbunden, nur dem Herzog unter- than sein will. Die Leiden der letzten Jahre werden in starken Zügen geschildert. Vierhundert Jahre hätten bewiesen, daß keine Verträge mit Dänemark möglich sind. Die Schleswiger ersehn ten den Augenblick, wo sie unter des Herzogs Führung mit ei gener Kraft das Land gegen die Dänen zu Vertheidigen haben. Der Herzog antwortete dankend; er werde nie von seinem Rechte zurückweichen, dessen Vertheidigui g von Gott ihm auferlegte Pflicht sei, um das Land von Dänemark zu befreien. Die Feier schloß mit einem neunmaligen Hoch auf den Herzog, der mit einem Hoch auf Schleswig-Holstein antwortete. Wien, 23. Febr. Der Kaiser hat dem Hauptmann Ed er, dem Commandanten der Ehrentruppe, welchem bekanntlich bei der Erstürmung des Königberges was Pferd unter dem Leibe er schossen wurde, ein Pferd aus dem taiserl. Marstalle zum Ge schenk gemacht. Der erste General-Adjutant St. Majestät, Graf Erenneville, führte den Hauptmann in die taiserl. Stall ungen, und es wurde demselben freigestellt, sich eius von den daselbst befindlichen edlen Thieren nach Belieben auszuwählen. Kopenhagen, 27. Febr. Nach einem an das Kriegsmi nisterium gelangten Berichte vom 26. war bei Kolding und Alsen nichts vorgefallen. Kolding mußte täglich 1000 Bank- thaler Contribution zahlen. .Das Verhalten der Besatzung mit den Einwohnern ist freundlich. Paris, 26. Febr. .Das Urtheil in dem Processe gegen die des versuchten Attentates gegen den Kaiser Angeklagten ist ergan gen und lautet gegen Greco und Trabucco auf Deportation, ge gen Scaglioni und Jmperatori auf 20 Jahre Einschließung. London, 25. Febr. In der heutigen Sitzung des Unter hauses erwiderte der Unter-Staatssecretair Layard auf verschie dene Interpellationen: Die Regierung wisse nicht, daß Bewohner Gravenfteins als Spione behandelt werden und daß Dänemark außer den Häfen in den Herzogthümern auch noch andere deut sche Hafen blokircn wolle. Dänemark habe auf Grund des Lon doner Protokolles in offtcieller Weise den Beistand der West mächte beansprucht; die englische Regierung glaube jedoch, daß der im Protokolle vorhergesehene Fall nicht eingetreten sei. Auf eine Interpellation Griffilh's erwiderte Palmerston: Eng land habe, nachdem die Vorschläge zu einer Eonfercnz wegen eines Waffenstillstandes gescheidert waren, Vorschläge zu einer Ccnserenz ohne Waffenstillstand gemacht. Preußen und Oester? reich haben eingewilligt, Frankreich und Rußland würden wahr scheinlich an den Konferenzen theilnehmen; von Schweden, Dä nemark und dem Bundestage seien die Antworten noch nicht ein gegangen. (Nach einem Telegramm aus Weimar hat Dänemark zugestimmt.) Auf eine diesfalsige Interpellation Manner's erwi derte Palmerston: Bou Preußen sei versichert worden, die In vasion i» Jütland sei positiven Instructionen zuwider geschehen; Kolding bleibe jedoch aus strategischen Gründen occupirt. Die deutschen Großmächte erkennen fortwährend den Londoner Tractat an. Heute wurde der erste Theil des Blaubuchs in der däni schen Angelegenheit veröffentlicht. Die Actenstücke reichen bis Ende September. Uebcr die Conscrtmmlg der Oclg.emiilde in den Ga Serien Mir Pettenkofcr's neues Regenerationsverfahrem Das bayerische Ministerium des Innern für Kirchen- und SchulangelegeuhNten hat die Commission zur Ueberwachung der Restaurationen der im Staatsbesitz befindlichen Oelgemälde be auftragt, eingehende Forschungen über die Ursachen des Verder bens in den Gemäldegalerien anzustellen. sZu diesem speciellen Zweck wurden der Commissicu zwei Naturforscher beigegeben, ,Pet- tenkofer und Radlkofer, der eine für die verkommenden chemischen, und physikalischen Fragen, der andere für die mikroskopische Un tersuchung der Veränderungen au der Oberfläche der Bilder, die mau theilweise von einer eigenthümlichcn Schimmel- oder Pilz bildung abzuleiteu geneigt war. Die Commission hat kürzlich ihre Untersuchungen mit einem Erfolge geschlossen, der fiir alle Zei ten iu dieser wichtigen Angelegenheit Epoche machen wird. Die Untersuchungen Radlkofer's haben bald bestätigt, was der unmittelbare Augenschein lehrte, daß in der Pinakothek von Schim mel- und Pilzbildung nicht die Rede sein kann, obwohl dasAuo- sehen mancher Bilder jedem Laien diesen Eindruck machen mußte. Bilder, die nicht auf Holz oder Metall, sondern auf Leinwand gemalt sind, welche mit Kleister grundirt wurde, zeigen allerdings auf der Rückseite und innerhalb der Risse Spuren von Schim mel, die größeren grauen Stellen aber auf manchen Gemälde», die man ihm zuschrieb, sind ganz ohne sein Zulhuu da. Die ei gentliche Ursache des Trübwerdeus oder Verderbens konnte danach nur mehr in chemischen oder physikalischen Veränderungen der Oberfläche gesucht werdeu. Sie erschienen vornehmlich stark iu der Schleißheimer Gallerte. Pettenkofer ist es gelungen, den we sentlichen Grund des Alterns und der allmaligcn Zerstörung der Oelgemälde zu entdecken. Er hat seine Ansicht vor der Eingangs erwähnten Commission und vorder Akademie der bildenden .üüusle an alteu Bildern und deren verschiedenen Veränderungen über zeugend begründet, und die Richtigkeit seiner Theorie auch durch das Experiment au neuen Bildern nachgcwi?scn. Es wird danach über das vorteilhafteste Aufbewahren der Oelbilder und über die beste Weise, schädliche Einflüsse möglichst zu vermeiden, eine Reihe von Grundsätzen aufgestellt werden töünen, von denen ein heilsamer Erfolg zu erwarten steht. Fortsetzung folgt. C^trcidt-Arrüe in Nadeourg am e4. gebnuir ive-4 We:zeu 4 Lyir .0 Mgr. lue 4 Lylr. in Ngc. Kern 2 - 2ä - - 2 - 27 , Gerne 2 - is - - 2 > Hajer l - 20 - - > - 20 - tzzaidekeru 2 - 29 - - s - 6 - Erbsen 4 - - ' ' E i n g e a a ii g e ii: ä-s scheffel.