Volltext Seite (XML)
47 schrn vereinigten öfterreich.-preuß. Truppen und Dunen statt. Dw Deutschen blieben Lieger. Der Kenig von Dänemark ist nach Kopenhagen geflüchtet. In dein Kampf bei Oeversee gab eü viel Verwundete und Todte. Da-? Regiment Belgien verlor 17 Offiziere und 500 Manu. Der Prinz von Württemberg ist verwundet. Die Dänen haben bei der Räumung Friedrichstadts und Dounuigms 11 vernagelte Kanonen und die .gejammte Mu nition hinterlassen. Hamburg, 8. Febr. Es herrscht in Kopenhagen unbc- ichreibkiche Entrüstung wegen 'Räumung des Danewcrks und er folgten Rückzugs. Beide Häuser deö Reichstages fuspendirten ihre Sitzungen. Aus der Börse sanden keine Coursnotiruuzcn statt. Eme im Heer erlassene tön gl ehe Proclamation machte ungün stigen E.nvrnck; das Armeehauptquartier ist in Flensburg, die ringsum conccnlrsiten Däuen-Truppcn vom Feinde verfolgt.! London, 4. Febr. Das Parlament ist heute eröffnet wor den. Der auf den Eonflict zwischen Deutschland und Dänemark bezügliche Parapraph lautet: Der Zustand des europäischen Fest landes hat der Königin grosse Sorge verursacht. Durch das Ab leben des Königs von Dänemark sind die Snpulakionen des am 8. Alai 1852 von der Kön.gm, demlKaiscr von Oesterreich, dem Kaiser von Frankreich, dem Kaiser von Rußland, dem Könige v. Preussen und dem Kön ge von Schweden abgeschlossenen Beitra ges, Lem später die Kön.ge von Hannoocr, Sachen, 'Württem berg, Belgien, Niederland, Spamen, Portugal lind Italien bei getreten sind, zur sosorugen Anwendung gekommen. Dieser Trac- lat besagt, daß zur Erhaltung des Gkc.chgewichtcs LerMacht und des europäischen Friedens es ersprießlich sei, die Integrität der dänischen Monarchie aufrecht zu erhalten und daß die verschiede nen bisher dem Scepter des Königs von Dänemark unterworfe nen Territorien ferner in demselben Berhäckn.sse bleiben sollen. Man kam deshalb überein, daß, wenn der damals regierende Kö nig und jein Oheim Fr edrich ohne Rachkommen verstorben sein sollten, den gegenwärtigen König Christian iX. in allen der Zeit unter Dänemarks Sceplcr vereinigten Besitzungen als Nachfol ger anzucrtcnnen. Bon eben diesem Wunsche, welcher e ues der ausgesprochenen Motive aller genannten Theilnehmer des Lrac- tates gewesen war, den Frieden zu erhalten, beseelt, ist die Kö nigin ununterbrochen bemüht gewesen, eine friedliche Ausgleich ung der dieserhalb zwischen Dänemark und Deutschland entstan denen Differenzen zu Stande zu bringen und die Gefahren ab zuwenden, die im Norden Europas entstehen dürften. Sie wird ihre Bemühungen im Interesse deö Friedens fortsetzen. London, 2. Febr. Mit dem Postdampser North American sind New-Horker Nachrichten vom 23. v. M. in Londonderry ein- gctroffen. Der General Rosencranz ist zum Chef des Missouri departements ernannt worden. Die gesetzgebende Versammlung von Maryland hat den Präsidenten Lincoln als Candidaten für die künftige Präsidentenwahl aufgestellt. New-Jork, 2l. Ian. In den drei letzten Monaten des vorigen Jahres sind in den Gefängnissen von Richmond nach amt lichen Berichten über 800 föderirle Kriegsgefangene gestorben. Aus Mexico wird vom 6. v. M. gemeldet, daß General Negrete den Versuch gemacht, San LuiS Potosi wieder zu neh- nwn, ahex vollständig abgeschlagen worden sei. Iuarez befand sich in Zacatecas, wo General Doblado eine Armee zusammen zieht, um den Franzosen Widerstand zu leisten. Geharnischtes Sonett. Ha Dänemark! Du wagst dich zu erfrechen, Das ganze große deutsche Volk zu höhnen? Wir sollten serner dir gutmüthig stöhnen, Ohnmächtig, unsre Schmach an dir zu rächen? Eh' sollen aller Himmel Vesten brechen, Eh' wir in Frieden uns mit dir versöhnen. Nein! — Bei der eh'rnen Schlacht-Drommete Dröhnen Woll'n wir mit dir ein donnernd Wort noch sprechen. Du wähnst den Feuergeist in uns zu dämpfen, Kraft dessen ww den alten Ruhm erstreben? Ha! um dem eignes Dasein mußt du fechten. Wohlan! wir sind bereit mit dir zu rechten, Mu Kugeln wellen wir den Zoll dir geben Und uns die alte Herrschaft neu erkämpfen. A 1 ( E i n g e s a n d t. ) Es wäre doch sehr wünschenswerth, wenn auch in Pulsnitz und Umgegend für unsere hilfsbedürftigen säch sischen Waffenbrüder kN Schleswig-Holstein Sammlungen veranstacket wurden, da doch die meisten derselben aus unserer Gegend sind. Sollte da nicht auch Pulsnitz Etwas dazu beitragen? -P Vermischtes. * lieber den Kirchenbrand in Sandiago berichtet ein Augenzeuge: „Das Feuer brach um 8 Uhr Abendö aus, wäh rend mehr als 2000 Menschen das Innere der Kirche füllten, in der die letzte Feier des Monats der heiligen Jungfrau abgr- halten wurde. Die mit künstlichen Blumen und brennbaren Stof fen angefüllte Kirche war durch mehr als '20,000 Gasflammen erleuchtet. Ein Sacristan, mit dem Anzünden der letzten Lichter beschäftigt, näherte den Zünder einem von Gasflämmchen gebil deten Halbmonde, der sich am Fuße eines, die heilige Maria vor- skcllenden Gemäldes befand. Das Gas strömte in jenem Au genblicke mit dem vollsten Drucke aus, weshalb die Flamme so fort fußhoch aufloderte und die Altardecken ergriff; durch diese lheilte es sich dem Holzwerke und sodann der Decke mit. Alles dies war das Werk eines Augenblickes, und um so leichter, da der Hauptaltar durch mehr als 2000 Gasflammen erleuchtet war. Sofort ergriff das Feuer die prächtige Kuppel der Kirche. Die Verwirrung stieg aufs Höchste. Die ganze Versammlung drängte sich nach den Hauptthüren, von denen die in der „Calle de la Bandera" befindliche nur halb geöffnet war. Mitten in dieser Verwirrung stürzten Einige ohnmächtig in den Portalen nieder. Andere wurden durch den Druck der das Frei suchenden Menge zum Fallen gebracht, so daß alle Seitenthüren sofort völlig ver rammelt waren durch eine compacte Masse von menschlichen Kör pern. Das Geschrei und Wehklagen waren in großer Entfern ung hörbar. Die Flammen verzehrten bereits die Altäre der Seirenwände und das brennend herabstürzcnde Dachgebälk theilte das Feuer den Gewändern init und setzte Vie ganze Versammlung in Brand. Der Anblick war haarsträubend: in den Thürgewöl- bcn selbst war leine Rettung mehr möglich. Hundert herkulische Arme strengten sich gleichzeitig an, um ein einziges Opser dem Tode zu entreißen; vergebliches Bemühen; Man zerstückelte ehe den Körper, als daß man ihn vom Haufen zu trennen vermochte. Das Feuer verzehrte indessen die Kuppel, die mit einem furcht-