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39 StaatSanz." aus Berlin ist zwischen Dänemark und Schweden ein Allmnzvertrag abgeschlossen worden, nach welchem zur Ver- theidignng Schleswigs 35,000 Schweden in Dänemark einrücken sollen. — In der Antwort des Königs auf die Adresse der in der schlcswig - holsteinschen Angelegenheit abgehaltenen Volksver sammlung heisst cs: Der K^nig habe die.Wunsche der verfassungs mäßigen Volksvertreter bezüglich Schleswig-Holsteins gern beach tet, und könne sich daher um so weniger mit Privaten in Erör terung einer Angelegenheit, deren Beurtheilung eine genaue Kennt- niß der Verhältnisse erfordert, einlassen. Hamburg, 29. Ian. Die „Hamb. N." melden, daß den Gutsbesitzern und den Bauern des DänischwohldS-Bezirks wegen Nichtlcistung der ausgeschriebenen Lieferungen zu Ende des Mo nats Execution angedroht worden.sei. In den ersten Tagen der Woche ist eine ganze Brigade nach Eckernförde detaschirt worden. Die Schanzen bei Kochcndorf, westlich von Eckernförde, werden hergcstellt, neue aufgeworfen. — Das eingetrofsene „Dagblad" vom 26. d. tadelt den Minister-Präsidenten Mourad wegen der Ernennungen Quaade'S und Iohaunsen'S, die der gesammtstaat- lichen reaktionären Schule angchörten. Dieselben wünschten vor Allem die Herstellung des Gesamusistaates und würden sehr große Opfer bringen, um dieses Ziel zu erreichen.—Der Panzerschoc- ner „Absalou" ist mit 2 TranSportbötcn nordwärts, die Schrau- beufregaite „Heimdal" südwärts abgegangcn. — Die Dampf schifffahrt von und nach hier ist wieder eröffnet und haben bereits mehrere Dampfer den hiesigen,Hafen erreicht. General-Feldmar- schall von Wrangel ist heute Vormittag 10 Uhr nach Bordes holm bei Kiel abgereist. — Zum 31. d. siud 10,000 Mann preu ßischer Garden unter dem Eommaudo des Kronprinzen hier an- gcsagt. Ans Hamburg, 25. Ian., wird berichtet: Prinz Albert, Bruder des Königs von Preußen, und Feldmarschall Wrangel sind hier cingctroffcn und begeben sich in das Hauptquartier nach Rendsburg. (Gegen Wrangel hat in Hamburg eine Demonstra tion slattgefnudcn. Seiner Wohnung gegenüber war eine Fahne in den schleSwig-holstcinschen Farben mit Tranerzeichen anfgchißt, und darunter eine Tafel mit der Inschrift: „W.! Dem Vcnä- ther von Schleswig-Holstein!" angebracht, welche alsbald von der Polizei entfernt wurde.) Kiel, 29. Ian. Eine Versammlung der Delcgirtcn von un gefähr 50 schleswig-holsteiuschen Vereinen hat eben nach langer Berathung das Statut der Gesammtorgauisation angenommen. Rendsburg, 29. Januar. Die Dänen haben heute das Krouwerk geräumt bis auf eine kleineAbtheilung für den Wacht- dienst und deu Zollschutz. Sie ziehen sich überall von der Ka nal- und Eiderlinie zurück. General Bülow nimmt vorläufig in Sorgbrück Quartier. — Militairbriefe aus Rendsburg klagen über die dortige Thcucrung. Die Löhnung der sächsischen Soldaten stehe mit den landesüblichen Preisen im schreienden Mißverhältnis?. Paris, 28. Ian. Frankreich, von England aufgefordcrt, sich ihm anzuschließen, um die Integrität Dänemarks nötigen falls mit den Waffen zu vertheidigen, hat diese, Aufsorverung iu absoluter Weise abgelehnt. (Rach der „K. Z." habe der Kaiser, dem Lord Eowley den Antrag von Lord Russell persönlich vor- gebracht, ohne sich lange zu besinnen, mit Nein geantwortet: Frankreich sehe keine Veranlassung zu irgend .einer Einmischung, und eö wolle die Ereignisse beobachtend verfolgen. Diese Ant wort hat die englische Regierung sehr unangenehm beruht, und dis Minister wollen nun zusammcntretcn, um einen Entschluß bezüg lich ihrer weiteren Haltung zu fassen. Wie man versichert, hätte auch Rußland erklärt, es wolle sich neutral verhalten. London, 28. Ian. (Tel. des „Dr. I.") Die Nachricht hie siger Blätter von der bevorstehenden Mobilmachung von 20,000 bis 30,000 Diann englischer Truppen (als HilfScorps für Däne mark) ist jedenfalls verfrüht. — Die englische Regierung hat be schlossen, die Mittelmeerslotte zu verstärken, die sich, Falls die Feindseligkeiten an der Eider beginnen würden, sofort in'S adri atische Meer zu verfügen hätte. In Santiagio de Chile hat eine furchtbare Feuersbrunst die Hauptkirche zerstört und 2000 Menschen das Leben gekostet. G- Vermischtes. * Die „D. A. Z." giebt eine Uebersicht der in den euro päischen Fürstenhäusern im Jahre 1863 eingetretenen Perso natveränderungen. Wir cmnchmen daraus: Ver storben sind nur 9 Glieder derselben und zwar 5 männlichen und 4 weiblichen Geschlechts. Jene sind: zwei regierende Für sten, nämlich ver König Friedrich VU von Dänemark und der Herzog Alexander Karl von Auhalt-Beruburg (durch des Letzte ren Lod ist das ganze Anhalt bekanmlich wcever vereinigt wor den); ferner Erbprucz Ferdinand von Dänemark, Erzherzog Ma ximilian von Oesterreich-Este und Prinz Friedrich von Preußen; diese sind: die Prinzessinnen Auguste und Elisabeth von Sachsen (jene fast 81 I., letztere erst 1 Jahr alt), Fürstin Franziska v. Liech tenstein, Gräfin Maria von Lippc-W^ßeufels. Hierzu kommen noch drei Eardinäle: Eosenza, Barberini unv Marini. Geboren wurden 14, und zwar 10 Prinzen, darunter Söhne des Königs von Portugal (Kronprinz) und des Prinzen Friedrich von Hol stein-Augustenburg (Herzog Friedrich -! 0 von Schleswig-Hol stein); 4 Prinzessinnen, darunter Tochter des Prinzen Georg v. Sachsen. Vermählungen fanden nicht weniger als 9 statt, worun ter Re des Prinzen Wilhelm von Baden (Bruder des Gcoßher- zogs) mit Prinzessin Maria von Leuchtenberg, des Herzogs Ro bert von ChartreS, Sohn des Herzogs von Orleans, mit seiner Cousine Prinzessin Franziska von Joinville, des Prinzen Albert Eduard von Wales mit Prinzessin Alexandra von Dänemark. Verlobt haben sich: der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin mit Priuzessin Anna von Hessen-Darmstadt; Erzherzog Joseph von Oesterreich mit Prinzessin Clotilde von Sachsen-Koburg-Go- tha; angeblich auch Herzog Philipp von Württemberg mit Prin zessin Charlotte von Bayern. Durch Scheidung getrennt wurde die morganatische Ehe des Fürsten von Hohenzollern-Hechingcn mit Amalie Gräfin von Rothenburg. Unter den sämmtlichen Souverainen ist noch immer der älteste der König von Württem berg, 82v Jahr alt; außer diesem ist uoch einer über 80 Jahre alt, der Landgraf von Hessen-Homburg; ferner vier über 70 Jahre: der König der Belgier, der Papst und die Fürsten von Reuß- Schlei; und von Schwarzburg-Nudolstadt. Zwei sind noch nicht 20 Jahr alt: der neue König von Griechenland und der noch un ter Vormundschaft stehende Fürst von Reuß-Greiz. Am längsten regiert der Herzog von Sachsen-Meiningen und nächst ihm der Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt, resp. seit 60 und 56§ Jah ren (mit Einschluß der Jahre der Minderjährigkeit.) * Brüssel. Die „Brünner Zig," theilt Folgend o mit: Es lebt gegenwärtig hier der pensionirte Oberst Hußmann. Derselbe