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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Ra-cberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt -er Königlichen Verichtsbehör-rn und -cr städtischen Dchörden zu Pulsnitz un- Königsbrück. Utt. 34. Mittwoch, den 27. April " L8G4. Bekanntmachung. Wegen eines größeren Schleusten- und Pflasterbaues wird die innere Pulsnitzer Straße in hiesiger Stadt vom 9. bis zum 29. Mai dieses Jahres für Fuhrwerk gesperrt sein. Wir bringen dicS hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kknntmß, daß während dieser Zeit alles Fuhrwerk, welches die sen Slraßcntract zu passiren haben würde, den van der Pulsnitz-Radeberger Chaussee bei Gelenau abführenden Gelenauer Communica- tionsweg über Lückersdorf und die Königsbrück-Kamenzer Chaussee bis an das Königsbrücker Thor zu Kamenz zu benutzen hat. Kamenz, am 23. April 1864. Der Stad tratst daselbst. Bgmstr. Eichel. Zeitereignisse. Pulsnitz, 23. April. Der heutige Taz wurde zu Ehren des Geburtstages Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen Albert auch hier mit einer Revcille begrüßt. Dresden, 21. April. Im Laufe dieser Nacht kam ein Brand der Balkenlage des Garderobenzimmers der zweiten Kammer der Ständeversammlung zum Ausbruch, welcher dem Bermuthcn nach durch einen Sprung der Oesse entstanden ist. Gegen 4 Uhr Morgens am Landhansc vorübergehende Personen bemerkten den hellen Feuerschein in der Garderobe sowie in dem darunter lie genden Zimmer der ersten Etage (Staatsschulden-Buchhalterei), da die Decke bereits durchgebranut war und machten die Schild wache vor dem Landhansc darauf aufmerksam, welche Hilfe her beirief. Durch Aufreiße» der Dielen wurde der Heerd des Fen ers entdeckt und in kurzer Zeit weiterer Gefahr vorgebeugt. — 20. April. Henle Morgen fand die zweitinstanzliche Ver handlung gegen de» hiesigen Gärtner Schönfelder, welcher vom hiesigen Bezirksgerichte des ihm beigcmessenen Bierdes au dem Lehrling Blechschmidt für überführt und zum Tode verur« theilt worden, bei dem k. OberappellationSgcrichte statt und war das Resultat die Bestätigung des erstinstanzlichen Urtels. Meißen, 10. April. (D. A. Ztg.) Se. Majestät der K ö n i g beehrte hente unsere Stadt mit einem Besuche, traf in der zehn ten Stunde hier ein, nahm die in der Restauration begriffene Al- .brechtöburg nebst Umgebung in Angcnschei», besichtigte sodann die neue Porzcllanfabrik im Trübischthal in allen Einzelheiten und reiste Mittags 1 Uhr wieder von hier ab. Schönhcida, 18. April. (D. I.) Den Aufenthalt des seit Jahren steckbrieflich verfolgten Fuhrmanns Seidel von hier, welcher im Jahre 1861 dem Mühlenbcsitzcr Bretschneider aus Wolfegrün mit einer Baarfchaft von circa dritthalblauseud Gul den, einer Ladung Biehl nebst Pferden .nnd Wagen durchging, hat der hiesige Gensdarm Grunert jetzt ermittelt und ist Seidel infolge dessen in Wilhelmsburg bei St. Pölten in Oberöstcrreich verhaftet worden. Berlin, 21. April. Hier ist folgender Bericht über den Verlust des Feindes bei der Erstürmung der Düppel-Schan zen eingcgangen: Gefangen: 44 Offiziere, 3145 Unteroffiziere und Soldaten; Todt: 22 Offiziere, 480 Unteroffiziere und Sol daten; Verwundet in unseren Lazarethen: 21 Offiziere, 580 Un teroffiziere und Soldaten. Summa: 87 Offiziere, 4105 Unter offiziere und Soldaten. Davon sind 20 Leichen an die Dänen abgeliefert, 2 Leichen in den Schanzen begraben. Außerdem la gen heute noch Todte an einzelnen Stellen und sind deren am Brückenkopf und an anderen Orten vereinzelt begraben worden. Biele Mannschaften müssen im Alsen-Sund ertrunken sein; auch muß der Feind jenseits durch unser Geschützfeuer Verluste gehabt haben. Mäßig gerechnet kann man den Verlust auf 100 Offi ziere, 4500 Mann auschlagen. Nach heute eingegangenen offi- cicllen Berichten sind noch außerdem 100 Todte und circa 800 Verwundete nach Alsen gebracht worden, mithin beläuft sich der Gesammtverlust des Feindes auf ungefähr 5500 Köpfe. — 22. April. Von den Höfen zu Wien, St. Petersburg'und Dresden sind hier herzliche Glückwünsche zu dem Siege bei Düp pel eingcgangen. Auch der Kaiser Napoleon hat an Se. Majestät den König einen Glückwunsch gerichtet, dessen bemerkenzwerther Schluß von der „B. B.-Z." dahin angegeben wird: „Ich bin überzeugt, daß Monarchen und Länder, deren Völker von gleichem Streben erfüllt sind, deren Armeen gleich tüchtig sind, die Bestimm ung haben, in Frieden und Freundschaft mit einander zu leben." — Se. Majestät der König hat, wie die „Z. C." meldet, seinem hohen Alliirtcn, dem Kaiser von Oesterreich, sofort am SiegeStage die Nachricht von der Erstürmung derDüppler Schan zen durch Telegramm mitgetheilt. Der Schluß desselben lautet; „Unsere Truppen sind jetzt quitt." — Ju Berlin sind bereits mehrere große Transporte däni scher Kriegsgefangener ««gekommen und theils nach Posen, thcilS nach Graudenz, theils nach Torgau, theils nach Eosel, Glogau unv Schweidnitz weiter befördert worden — Ans Wien, 21. April, 2 Uhr 40 Min. Nachmitt., wird