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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Aa-cberg, Nadeburg, Moritzburg und Umgegend. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Dehörden zu Pulsnitz vnd Königsbrück. Wo. 1»D. Sonnabend, den 20. Februar. 18H4. Bekanntmachung. Auf Folium 12 des Handelsregisters für den Bezirk des uulerzcichmten Königlichen Gerichtsamtes, die Firma: 0. k. 6ru- d«r L 8oknv in Neichendach betreffend, ist am heutigen Tage nachstehender Eintrag: II. Nummer. Inhaber. 2. 15. Februar 1864. Der unter Nr. 1. a. genannte Christian Friedrich Gruber ist auSgeschieden, u«t ur. 1. n. laut protocollarischer Anzeige vom 12. Fearuar 1864. Firmenacten Vol. l. Blt. 84 h Anmerkungen. zu verlautbaren gewesen, waS gesetzlicher Bestimmung gemäß hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Königsbrück, am 15. Februar 1864.,, Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Hartung. Eckner. Zeitereignisse. Dresden, 1-1. Febr. So eben ist der Nachtrag zum Staats budget auf die Jahre 1864 bis 1866 erschienen und wird durch denselben letzteres um jährlich 131,266 Thlr. erhöht, so daß sich also jetzt der jährliche Gesammtbctrag des Einnahme- und AuS- gabebudgcts auf 13,359,220 Thlr. beläuft. — 17. Febr. Gestern Vormittag entwickelte sich am Leipzi ger Bahnhofe eine Thätigkeit, um zwei heizbare Localitäten da selbst zur Aufnahme von aus Schleswig kommenden und Dres den passirenden verwundeten Oesterreichern, deren Zahl und An- kuuftSzeit noch ungewiß ist, einznrichtcn. Strohsäckc, Matrazen re. aus dem Militairhospital wurden dorthin geschafft. Die Mi litärärzte der Garnison sind beordert, daselbst die Verbände zu revidiren, und alle Anstalten getroffen, um nicht nur den ver wundeten und kranken österreichischen Kriegern eine kleine Er quickung zu Theil werden zu lassen, sondern auch solchen, deren Gesundheitszustand einen weitern Transport nicht erlaubt, hier weitere Verpflegung zu gewähren. Das k. Kriegsministerium hält zu diesem Zwecke 140 Betten und da nöthig noch mehr in Bereitschaft; in der chirurgisch-mcdicinischen Anstalt werden eben falls eine Anzahl Betten (zur Zeit l8) zur Verfügung gehalten, und auch im städtischen Krankenhausc dürften, da nöthig, eine Anzahl Kranker Verpflegung finden. Behufs der Uebernahme und Weiterbeförderung der österreichischen Krieger befindet sich z. Z. allhier ein k. k. österreichisches Etappencommando einquartirt, bestehend auS 2 Offizieren, 2 Unteroffizieren und 4 Mann. Pottschappel, 17. Febr. Während der gestern Abend 6 Uhr von hier nach Tharand abgegangcne Zug über die Chaussee in Neukoschütz zu fahren im Begriff war, ereignete es sich, daß die Pferde des Fuhrwerksbesitzers Marx von hier mit einem lee ren Kohlenwagen durch und über die zuge,ogeue Barriere gingen, so daß die Maschine den Wagen ergriff und total zertrümmerte, während die Pferde und der Kutscher gänzlich unbeschädigt blie ben. Die aus dem Kohlenwagen gesessene Ehefrau deS Tagar beiters Bader von hier ward wie durch ein Wunder gerettet und kam mit einigen ungefährlichen Verletzungen davon. Zittau, 15. Febr. Heute Vormittag kam der auf hiesigem Bahnhofe als Wagenschieber fungirende, einige 60 Jahr alte rc. Seifert, wie man hort', durch eigene Unvorsichtigkeit, auf dem Bahnhöfe so aufs Gesicht zum Falle, daß er mit dem Leibe auf die eine Schiene zu liegen kam. Er konnte sich nicht schnell wie der auftaffen und wurde von ca. 6 mit Baumwolle schwer be ladenen Packwagen, welche die Locomotive langam zurückschob, dermaßen überfahren, daß der Körper sofort in zwei Hälften zer- theilt dalag, der Tod somit schnell erfolgte. Marienberg, 15. Febr. (Dr.I.) Unsre arme Stadt ist wiederum von einem großen Brande hcimgesucht worden. Heute Vormittag j10 Uhr brach auf dem Oberboden des dem Schnei dermeister Weber gehörigen Wohnhause Feuer aus, welches bei mäßigem Winde dermaßen um sich griff, daß binnen 3 Stunden 22 Wohnhäuser mit 36 Hintergebäuden total uiederbrannten, auch 5 Wohnhäuser und 10 Hintergebäude stark beschädigt wurden. Gegen 50 Familien, aus circa 200 Köpfen bestehend, haben das Obdach verloren. Die abgebrannten Häuser bildeten die Wolken steiner Straße, die Scheffel- und Katharinengasse. Am Markt konnte dem Feuer erst Einhalt githan werden; öffentliche Gebäude blieben verschont. Die Entstehungsursache ist noch unermittclt. Berlin, 16. Febr. Gestern Abend rückte hier eine Abtheil- ung Oesterreicher ein, welche 'Nachts einquartiert wurde und heute Morgen auf den Kriegsschauplatz befördert worden ist. Berlin, 15. Febr. In der Stadt herrscht heute bewegtes Leben. Vormittag trafen die ersten den Däne» abgenommcncn