Ein illyrischcr Grabfund der Bronzezeit aus der Harth, aufbewahrt in der Tbomasschulc zu Leipzig. von Johannes Zacher, Leipzig. Mit 2 Abbildungen. Nicht nur, um der Pflicht zur Anzeige älterer Vorzeitfunde zu genügen, sondern zugleich in pietätvollem Gedenken mache ich als edemaliger Schüler und jetziger Lckrer der Tkomasschule zu Leipzig Mitteilung von einem Funde, den einer meiner Lehrer, Herr Prof. vr. Brause, vor rund einem Dritteljahr hundert geborgen und mustergültig mit entsprechendem Fundbericht versehen Kat und den ich jetzt als Mitverwalter der Naturwissenschaftlichen Sammlung der Tkomasschule zu betreuen habe. Die Abbildung 2 ist von meinem Amtsgenossen an der gleichen Schule, Herrn Gtudienrat Or.M. D i e t r i ch, auf genommen. Abb. l zeigt die natürliche Lage der Gefäße, wie sie nach einer dem Fundbericht beigelegten Tusch Zeichnung und genauen Angaben über die gegenseitige Lage aufgebaut wurde. Sie wurden von dem Besitzer der jetzt aufgelassenen Enke schen Ries- grube in Großdeuben (dem damaligen Probstdeuben) bei Gaschwitz gefunden. Man erreicht die Grube, wenn man vom Bahnhof Großdeuben, der Harth zugewendet, unter der Baku hindurchgeht, sich kurz darauf nach Süden (nach links) wendet und parallel der Bakn den Meg nach Zesckwiy einschlägt. An dem scharfen Rnick, mit dem der Meg nach rund 900 m von der Bahn weg die Richtung nach Mesten zum Wald hin aufnimmt, liegt die Riesgrube, die jetzt zugeschüttet wird. Dort sind die Gefäße im Iakre IH0^, V2 rn unter der Gberftäcke, in der Riesgrubcnwand beim Gandgrabcn entdeckt worden. Die Abb. I spricht für sich selbst: Es kandelt sich um ein klassisches bronzezeit liches Brandgrab der Lausitzer Rultur. Das unterste Gefäß, eine Terrine (Schüs sel), und der erhalten gebliebene Gberteil des Henkelkruges über dem mittleren Gefäß (Urne) sind typische Lausitzer Buckelkeramik. Das Gefäß in der Mitte, zweifellos die Urne für den Leichenbrand, über dessen Reste der Fundbericht allerdings nichts meldet, stimmt im Material mit dem Henkelkrug überein: feiner geschlämmter Ton, sich glatt anfühlend, mit gelblicher Gckerschicht überzogen. Als Grnament trägt die Leichenbrandurne in der unteren Partie des Doppel-