Bei dein Steinkistengrab war ein solcher jedenfalls nicht vorbanden und auch gar nicht möglich, da das Grab zu nabe an den Steinkisten H und IZ lag. Nun muß aber wegen des allzustark übereinstimmenden Grabbaues unbedingt ein innerer Zusammenhang zwischen den Aunjetitzer und der schnurkeramischen Steinkiste bestehen, für den es zwei Erklärungen gibt. Entweder besaß die Schnurkeramik zweierlei Bestattungsbräuche, von denen von der folgenden Aunjetitzer Rultur nur einer, der Steinkistenbau, übernommen worden ist, oder aber die Gchnur- keramik bestattete grundsätzlich nur in steinlosen Gräbern und die Aunjetitzer Rultur erscheint mit dem Gteinkistengrab als etwas Neues zu einer Zeit, als die Gchnurkeramik noch vorhanden war, die dann in einem Ausnahmefall in der Art der Aunjetitzer Rultur begrub, von diesen beiden Möglichkeiten erscheint die letztere um vieles wahrscheinlicher; aus ihr sind aber auch zugleich eine Reihe wichtiger Folgerungen zu ziehen, auf die im Rahmen dieser Darstellung jedoch nicht eingegangen werden kann, die vielmehr einer späteren Veröffentlichung der Gräber von vlaundorf vorbehalten bleiben sollen. Es mag aber bereits hier betont werden, daß ein vergleich der Reramik aus dem Steinkistengrab mit der aus den steinlosen Erdgräbern die Richtigkeit dieser Annahme bestätigt. Ein vergleich der beiden Amphoren aus dem Gteinkistengrab und dem Grab 22 zeigt (Abb. 8), daß letztere eine klassisch kuglige Form hat, zudem mit einem Becherbruchstück gefunden worden ist, was beides darauf bindcutet, daß dies Grab nickt zu jung an gesetzt werden kann. Im Gegensatz dazu ist die Amphore aus der Steinkiste schlanker, ein Becher fehlt und das Begleitgefäß stellt eine der Schnurkeramik überhaupt fremde Form dar. Gan; ohne Zweifel ist also das steinlose, schnur keramische Grab älter als die Steinkiste.