eine ganze Reihe von Fundstellen aufzählen, deren Graber den Burker Steinkisten mehr oder weniger entsprechen, okne dast das Verhältnis der Häufigkeit und der Verbreitung der Steinkistengräber zu den steinlosen Gräbern festgestellt wäre oder an Hand der Veröffentlichungen aufgezeigt werden könnte. Die bekanntesten Steinkistengräber sind die vom Landhaus bei Halberstadts, die ganz gut den Burker entsprechen. Auch dort bestehen die Seitenwände zum Teil aus Trocken mauern, zum Teil aus kochkant gestellten Platten. Nur scheinen die Steindecken dort mehr aus großen, unförmigen Steinen gebildet zu sein, weil wahrscheinlich plattige Steine, wie sie in größerem Maße in Burk zur Verfügung standen, feblten. Außerdem feblt in Halberstadt die Bodenpflasterung. Gleiche Steinkistengräber fanden sich ferner in Gbermöllern"), deren Bauweise leider nicht ausfükrlicher beschrieben wurde. Es läßt sich also nicht sagen, ob es sich dort durchgängig um Umfassungen aus Trockenmauern handelt, oder ob dort auch hochkant gestellte Platten verwendet wurden. Erwähnt wird aber, daß dort Bodenpflasterung auftrat. Nicht ohne weiteres mit diesen Steinkistengräbern vergleichbar sind die Fürstengräber von Leubingen und Helmsdorf, die ja überbaupt als Bestattungs brauch einzig dastehen und deren Reramik ebenfalls nicht der aunjetiyischen entspricht. Uneinheitlich ist auch der Grabbau der Aunjetitzer Rultur Schlesiens. Dort herrscht in der voraunjetitzer Stufe das steinlose Erdgrab eindeutig vor, neben das dann erst in der eigentlichen Aunjetitzer Stufe auch das Gteinkistengrab tritt. Auch hier liegen über Häufigkeit und Verbreitung beider Grabformen keine auch nur annähernd einschlägigen Berichte vor. In Böhmen-Mähren dagegen, dem Gebiet der dichtesten Verbreitung der Aunjetitzer Rultur, ist der Grabbrauch wieder einheitlicher, und zwar betont Schränil ausdrücklich, daß die Steinkiste von Velvary, die den Burker Gräbern gut gleicht, in Böhmen eine Ausnahme bilde, und daß die Mehrzahl der Gräber dort Bestattungen in bloßer Erde sind, die vielleicht durch einen Hügel überdeckt gewesen seien*"). Demgegenüber stellen Rzehak-Lervinka**) fest, daß es sich in Böhmen-Mähren durchgängig um Flachgräber handele, sehr häufig mit Gtein- seyung, manchmal auch mit Bodenbelag. In Sachsen sind solche Steinkisten außer in Burk nur noch von Zieschüy, Rr. Bautzen*?), und Naundorf, Rr. Meißen, bekannt, von Zieschüy, nur 2—Z km südlich vom Burker Berg gelegen, liegt leider nur ein kurzer Bericht vor, der aber erkennen läßt, daß es sich um Gräber handelte, die denen von Burk völlig glichen. Die Steinkisten von Naundorf sind noch nicht veröffentlicht worden, obwokl sie schon lyoö gegraben wurden und ein ausfübrlicher Grabungsbericht vorliegt. «) prähistorische Zeitschrift II (lhlo) öS, Tafel I8ff.; Ebert, Acallexikon I, 2lun- jetiycr Rultur, Tafel §7. °) Jahresschrift Halle 20 (IhZ2) Ihff. * ") I. Schrän il, Die Vorgeschichte Böhmens und Mährens (Ih28) HZ. — Prof. Franz, Leipzig, verdanke ich den Hinweis auf eine zweite böhmische Steinkiste von Tepliy Schönau, die bereits in den „Materialien zur alten und neuen Statistik von Böhmen", IX. Heft, Leipzig und Prag 178h, S. 2HH veröffentlicht, aber seither von der Forschung übersehen worden ist. - ') Ebert, Acallcxikon II, 72, v, 8 ZZ- * 2) Jahrbuch der Gesellschaft für Vorgeschichte und Geschichte der Gberlausty zu Bautzen, Ih27, Io und Tafel I, Z.