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Steinkiste 14: Dieses Grab stellt insofern eine Sonderheit dar, als zu seinem Aufbau nicht nur Steine, sondern auch reichlich Lebm verwendet worden ist (Abb. Z und 5; 6). Die Decke bestand aus großen Platten, die in den Hohlraum des Grabes eingesunken waren. Das Südende der Steinkiste war leider bereits durch den Bagger weggerissen worden, das Vlordende war ebenso wie die Ostwand aus größeren Blöcken in einer starken Lehmbeltung errichtet, die Westwand dagegen bestand nur aus Lebm okne Verwendung von Steinen. In dieser Lehmwand verlief in der Längsrichtung des Grabes eine in die Tiefe zu verfolgende, etwa 4—10 crn starke Holzkobleschicht. Der Boden des Grabes war von einer sorg fältigen Plattenlage bedeckt, die aus verhältnismäßig kleinen Steinen bestand. Hinter den Geitenwänden fand sich eine Lebmeinfüllung, die deutlich zeigte, wie der Bau des Grabes vor sich gegangen ist. Darnach ist die Steinkiste in eine Mulde von 2,0 rn Breite und 0,80 rn Tiefe gesetzt und die östliche Seitenwand aus größeren Steinen so errichtet worden, daß die Steine zur Hälfte in einer, den äußeren Teil der Mulde ausfüllenden, Lehmbettung steckten. Die westliche Seitenwand wurde durch eine Holzwand verschlossen, die dann mit Lehm binterbaut wurde. Ob auf der Südseite eine senkrechte Platte gestanden hat, oder ob diese Seite wie die Vlord- seite geschichtet war, konnte leider nicht mehr festgestellt werden. Vom Rörper- schatten des Toten waren nur Spuren zu entdecken, die über dessen Lage nichts aussagen können. Im Sande des Grabinnern fanden sich eine Menge schnur keramischer Scherben verstreut, aus denen sich mit Sicherheit eine Amphore und mit gewisser Wabrscheinlickkeit ein boker Topf berstellen ließen. Zwischen den Steinen des Pflasters lag im Südwesten des Grabes eine Feuersteinpfeilspitze. Die Schnuramphore (8.: 20Z/Z8; Abb. 8) ist in ihrer Form durch Scherben vom unteren Halstcil bis zur Einziehung des Unterteils über dem Loden gesickert; cs fehlt also der Oberteil des Halses, der Bodcnansatz mit Boden und die Henkel. Immerhin ist zu erkennen, daß es sich um eine sehr gestreckte Amphore handelt. Die Verzierung ist völlig gesichert, und zwar ziehen sich um die Schulter unterhalb des Halsansaycs mindestens Z Schnurlinien, an denen etwa 8 Dreiecke aus je 4 Schnurlinien hängen. Zwischen diesen Dreiecken sitzen Franscnbündcl von je 7—8 Schnurlinien. Ein Halsscbcrbcn weist ein schräges Bündel von 4 Schnurlinicn auf, was darauf hindcutct, daß der Hals entsprechend der Schulter durch stehende Dreiecke von Schnurlinien verziert ist. Von Henkeln oder Henkclansätzcn war keine Spur zu finden; es ist aber anzunehmcn, daß die Amphore etwa in der Höhe der größten Breite zwei gegenüberliegende Henkel besessen hat. Höke: zu Z0 crn ergänzt; größter Dm.: Zo cm. Oberfläche mit Glättspurcn, Farbe graubraun, fleckig, Brand hart. Der hohe Topf (8.: 204/58; Abb. 8) konnte nur annähernd aus wenigen Sckcrbcn ergänzt werden. Es dürfte sich darnach um einen eiförmigen Topf handeln mit hoch sitzender Schulter, niedrigem, etwas cingezogencm, senkrechtem Hals und wenig vor springendem Rand. Am Übergang von der Schulter zum Hals läuft eine Reihe schräg ge stellter Eindrücke von Scbnurknotcn. Höhe: zu 2ö cm ergänzt; Randdm.: 20 cm; Bodcndm.: 7,5 cm. Oberfläche rauh, mit Glättspurcn, Farbc grau, mit gclbcn und brauncn Flccken. Brand hart. Die Fcucrsteinpfcilspitzc (8.: 202/58; Abb. 8) hat dreieckige Form mit stark cin gezogcner Basis, einen schlichten und einen zu einer ZVidcrhakcnspiyc ausgezogcnen Flügel. Sic ist auf bcidcn Scitcn an allcn Rantcn schr sorgfältig gcdcngrlt. Dcr Fcucrstcin ist milchig-graugclb mit durchschcincndcn Rantcn. Längc von der Spitze bis zum tiefsten Punkt dcr Basis: 2,ö5 cm; größtc Lrcitc: 1,8 cm; Dickc: bis zu 0,45 cm. Gcwicht: 1,8 x. Steinkiste 15: Das Grab wurde von Fundbelfer Roch ausgegraben und aufgeinessen. Vertrauensmann E e b m a n n gab darüber folgenden Bericht: „Mit einer Länge von 1,85 rn, einer Breite von 1,40 rn, einer Tiefe von 1,25 rn ist es