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Festgestellt wurden außer einer Menge bronzezeitlicher lausitzischer Gräber insgesamt l4 Gteinkistengräber und zwei in diesem Zusammenhang interessierende Anlagen, die, wie oben bemerkt, schnurkeramische Gräber ohne Gteinsetzungen darstellen dürften. Die vorzulegenden Funde befinden sich sämtlich im Besitz des Landesmuseums für Vorgeschichte in Dresden. Sie wurden zum Teil während der Ausgrabung im Museum zu Bautzen und seit Mai löZp in der Gchausammlung des Landes museums der Öffentlichkeit gezeigt. Über die ersten vier Steinkisten, die unter der Leitung von Vertrauensmann Lehmann untersucht und abgebaut wurden, gab dieser nachstehenden Bericht: „Steinkiste l: Vom Bagger zerstört; erhalten blieb der südliche Teil des Grabes und der Bettungsplatten. Tiefe des Grabes I rn, innere Breite l,5o rn. Die noch vorhandenen Seitenplatten stießen bis dicht unter die Sandoberfläche. Humus war an dieser Stelle der Ruppe nicht vorhanden. Ob Grabinhalt vor handen war, kann nicht gesagt werden, da der erste Griff des Baggers das Nord ende des Grabes abgehoben hatte. Steinkiste 2: Vom Bagger angegriffenes Gteinkistengrab, ebenfalls mit der Längsachse in Nord-Güdrichtung liegend, direkt unter der Gandoberfläche beginnend. Tiefe bis zu den Bettungsplatten 1,20 rn, innere Breite l,5o rn. Nordteil vom Bagger zerstört, vor der Ropfplatte, auf dem Bettungsstein stehend, ein kleines Gefäß mit Gchulterkance und zwei Rnubben. Zwischen den Steinen der westlichen Trockenmauer steckte der Rest einer dicken Bronzenadel oder eines pfriemens." Das Gefäß (8.: 205/Z8; Abb. ö) ist eine kleine henkellose Terrine mit bauchigem Unterteil, scharfem Halsknick und geschwungen kegligem Hals. Die Höhe beträgt 7 cm, der Bodcndurchmcfser (Vodendm.) cm und der Randdurchmcsscr (Randdm.) 5,Z cm. Die (Oberfläche ist glatt, die Farbe graugclb, schmutzig gesteckt. Der Ton ist mit Sand und Glimmer gemagert. Das Nadelschaftbruchstück (8.: 20ö/)8; Abb. ö) scheint an einem Ende leicht gebogen zu sein, sodaß cs wahrscheinlich den Nest einer Vscnkopfnadcl darstcllt. Die Länge beträgt cm, der Durchmesser (Dm.) 0,2—0,Z7 cm, das Gewicht I,- x. „Steinkiste Z: Großes Gteinkistengrab von Z,5o rn Länge, l,20 rn innerer Breite, l,25 w Tiefe, in Nord-Südrichtung liegend. Auf dem Grunde des Grabes Bettungsplatten, seitlich Platten- und Trockenmauern, am Nord- und Güdende Fuß- und Ropfplatte. Ohne Inhalt. Vom Bagger angegriffen. Steinkiste 4: Großes Gteinkistengrab von 2,20 in Länge, l,2o rn innerer Breite und I,lc> rn Tiefe, bis an die Oberfläche stoßend, in Nord-Südrichtung liegend. Große Ropf- und Fußplatten, seitlich Trockenmauern. Auf dem Grunde Bettungsplatten. Ohne Inhalt. Vom Bagger angegriffen." Die beiden folgenden Steinkisten wurden von den Bautzener Vertrauens männern ausgegraben, konnten aber, da sie längere Zeit offen lagen, noch zeichne risch ausgenommen und nachuntersucht werden. Steinkiste 5: Sie wurde durch den Vertrauensmann Or. Herbach, Bautzen, untersucht und ohne Funde angetroffen. Ein Grabungsbericht war leider von Or. Herbach nicht zu erlangen. Bei der Nachuntersuchung dieses Grabes (Abb. 2) durch den Berichterstatter wurde an der Ostwand, etwas südlich der Mitte auf dem Pflaster liegend, eine Osenkopfnadel gefunden. Die Richtung des Grabes war