Hur Geschichte des vorgeschichtlichen Gannnelwesens in Leipzig. von -Leonhard Franz, Leipzig. Mit - Abbildungen. Obwohl die heute bestehenden Museen in Leipzig in ihrer gegenwärtigen Gestalt Schöpfungen erst des ly. Iakrkunderts sind, ist in dieser Stadt das Inter esse für Bodenaltertümer älter. Aus der bei Iakob von Mellen, Mstoria uriE sepuIcrLlis ZarrnAticLe snno 1674 repertae (Jena I67p) erhaltenen Nach richt, daß der Gammler Joh. Christ. Olearius (zu Hall in Sachsen) im Jahre 1675 Funde, die ein Jahr vorher in der Gegend von Posen ausgegraben worden waren, auf der Leipziger Messe erworben hat, darf man vielleicht schließen, daß auf dieser Messe damals aucb vorgeschichtliche Altertümer erbältlich gewesen sind. Gewiß wird man sich nicht vorstellen dürfen, daß sie auf der Messe in gleichem Ausmaße wie andere Waren zu haben gewesen sein werden, aber inan soll die Messe doch auch in dieser Beziehung nicht unterschätzen. Auf ihr sind nicht nur Bedarfsgegenstände gehandelt worden, sondern ziemlich früh sind auch andere Gebiete auf ihr vertreten gewesen. So bestand schon im 15. Jahrhundert Bücherverkehr; von I5y4 an sind die in Leipzig erscheinenden Bücher sogar in Meßkatalogen zusammengefaßt worden. Auch der Runsthandel auf der Messe ist alt; u. a. hat August der Starke die Leipziger Messe zwecks Ankäufen für die Dresdner Sammlung besucht. In Auerbachs Hof hatten außer Buch- und Runst- händlern aber auch Ruriositätenhändler ibr Lager aufgeschlagen; es ist wenig wabrscheinlick, daß diese gar keine vorgescbichtlichen Altertümer sollten gefübrt haben, denn die Gammler damaliger Zeit erwarben ihre Sammlungen meist ja gerade durch Rauf. Wenn Andreas Albert Rbodc in seinen „Limbrisch- hollsteinischen Antiquitäten-Remarques", ?. Woche, Mär; 17lh, „denen Herren Luriosis und Liebhabern der Antiquitäten" für die „nechstbevorstehende Oster messe" einen Ratalog seiner Sammlung norddeutscher Vorgeschichtsaltertümer ankündigte, so ist das ein Beweis dafür, daß man Messen im allgemeinen als Gelegenheit auch für Altertumshandel angesehen hat. Rhodes Sammlung ist allerdings nicht in Leipzig verkauft worden, sondern in Hamburg (1721). Aus der Museographie des L. F. Neickelius (Leipzig 1727, S. 64) geht hervor, daß 1716 auf der Ostermesse zu Leipzig die Sammlung Mylius zum Raufe ausgeboten worden ist, zu welchem Zwecke ein Ratalog erschienen war. Diese Sammlung umfaßte zwar Naturalien, aber man sieht eben doch, daß damals auf der Leipziger Messe als internationalem Handelszentrum auch ganze Samm lungen als Handelsware vertreten waren. 1714 wurde in Leipzig, allerdings nach der Ostermeffe, am 7. Mai, die Sammlung Lbristian Wolff öffentlich versteigert; der Auktionskatalog erwähnt außer Naturalien, geschnittenen - (M -