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höchste Punkt im Nordteil, der nahe an unserem Schnitt liegt, jedoch ist die Außen böschung im Südteil so stark abgegraben, daß hier nur ein fehlerhaftes Profil zu er warten war. Vor der Beschreibung der Profile muß noch betont werden, daß die heutige Umgebung des Walles nicht .mehr die Oberfläche des Geländes zur Zeit des Wall aufbaues darstellt, daß vielmehr auf die seitdem natürlich „gewachsene“ Schicht noch eine Aufschüttung des Geländes von mehr als 0,20 m kommt. Die dazu benö tigten Massen lieferte der Wall selbst, wie schon im Anfang erwähnt wurde. Der Außendurchmesser der Anlage ist auch nach unseren Ergebnissen annähernd 60 m gewesen, vorausgesetzt allerdings, daß der Wall rund war, was aber nach allen Berichten und kartenmäßigen Unterlagen als sicher gelten kann. Außerdem sprechen heute noch die Reste des Sumpfwalles dafür. Es kann nicht verschwiegen werden, daß die gesamte Schanze nur wenige Zentimeter ins Sumpfgebiet eingesunken ist, daß sie also trotz ihrer verhältnismäßigen Höhe und Schwere nicht wesentlich auf den Untergrund drückte. Wir dürfen bei dieser Betrachtung allerdings nicht übersehen, daß unsere Anlage auf einer Art Düne errichtet wurde. Der Wassergehalt des unterlagernden Moorsandes ist wesentlich geringer als der der Umgebung in gleicher Höhe, was wohl zum Teil auch vom Druck der Anlage herrühren kann, dann also ein Zusammendrücken der unterlagernden Moorschicht bedeutet, sonst aber für die etwas höher liegende Düne ohnehin ver ständlich wäre. Der Aushub des vor dem Wall befindlichen Grabens ist bei dessen verhältnismäßig geringer Tiefe nicht ausreichend, um einen derartigen Anstieg des Moorsandes gerade unter unserer Anlage zu erklären. Außerdem müßte dann nach der Mitte der Schanze zu diese Moorsandschicht in viel stärkerem Maße — wenigstens bis auf das Niveau der vor dem Graben liegenden oberen natürlichen Moorsandgrenze — an Höhe abnehmen. Die Reinheit der auch in unserer Profilaufnahme (Ost- und West profil; Abb. 2 und 3) deutlich abgegrenzten ungestörten Schicht läßt auch geolo gisch gesehen diese Deutung nicht zu, sondern zeigt, daß die Aushubmassen des Grabens darüber liegen müssen. Diese Aufschüttungsschicht muß außerdem, da das ursprüngliche Gelände vor Aushub des Grabens ja nach oben mit Moorerde abgeschlos sen gewesen sein muß, mit moorigen und erdigen Bestandteilen gemischt gewesen sein. Tatsächlich finden wir unter der untersten Schicht verrotteter Hölzerund Balken dicht innerhalb des Grabens, die das Fundament des ersten Walles bilden, die eben beschriebene Mischschicht (nach Pietzschs Profilaufnahme 1:20: „erdig, sandig, Moorboden“). Die Profile selbst sollen nur kurz erläutert werden, da bei der Besprechung der Anlage ohnehin nochmals auf die Schichtung eingegangen werden muß. In der Wiedergabe wurde das Ostprofil mit der Bezeichnung aller Schichtbestandteile gezeigt, das West profil dagegen nur mit Angabe der Schichtgrenzen, um so besonders die Einbauten hervortreten zu lassen, die an diesem Westprofil ohne größere Störungen als am Ost profil abgelesen werden können. Die angegebenen Maße sind in Abänderung der ursprünglichen Zählung (von der Mitte der Anlage getrennt nach Süden und Norden; damals aus technischen Gründen nötig) vom Nordende des Grabungsschnittes aus berechnet. Wir zählen dann das Ostprofil von links nach rechts, das Westprofil dagegen von rechts nach links. Da die Zählung dann in gleicher Richtung läuft, gibt das besonders für die Deckung der Holzeinbauten in beiden Profilwänden erst die Möglichkeiten, ohne Umrechnung schnell zu vergleichen. Wenn wir die Oberfläche der ungestörten Moorsandschicht der engsten Umgebung des Walles als O-Ebene für die Höhenmessungen annehmen wollen, können wir an nähernd die Oberfläche der „gewachsenen Schicht“ am Nordende des Schnittgrabens als ± 0 festlegen. Bereits am Ende des ersten Meters beginnt der verhältnismäßig flache Vorgraben, der eine maximale Tiefe von 0,30 m (Westprofil 0,35 m) erreicht. Diese flache Vertiefung endet bei 6,30 m (Sohle des Grabens), hat also eine Breite 68