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Der Hügel wölbte sich nach der Mitte zu bis 0,55 m über den oberen Rand des Stein kranzes und war durch ein dichtes Steinpflaster abzudecken. Anzeichen für einen besonders betonten Abschluß durch einen bekrönenden Block (als „Grabstein“) waren zwar nicht zwingend, bestanden aber immerhin und rechtfertigen die Be krönung in der Rekonstruktion. Hügel 2 (Tafel 12—16), dessen Zentrum sich ziemlich genau 25 m südöstlich von der Mitte des ersten befand und dessen Grabung zuerst in Angriff genommen worden war, hat nach Westen und Südwesten ebenfalls, allerdings weniger steile Hanglage. Er erscheint deshalb im äußeren Bild ein wenig oval. Die Störungen der Oberfläche waren hier durch Rodungen, den Baumbestand und Tiergänge besonders umfang reich. So war die Steindecke nur im Zentrum und in Resten im Südosten erhalten (Plan Abb. 4). Der Steinkranz, der aus etwas kleineren Blöcken gebildet war als der in Hügel 1, war in der ganzen Nordhälfte und mit Ausnahme eines Viertels im Süden auch in der anderen Hälfte gestört und verstürzt (Plan Abb. 4, Tafel 14 oben). Die Aufnahme der in ursprünglicher Lage verbliebenen Grundsteine (Plan Abb. 5, Tafel 14 unten) ergab trotzdem deutlich den ursprünglichen Kreis. Sein äußerer Durchmesser betrug wenig mehr als 10 m. Die Hügelsohle, also der sogenannte ge wachsene ungestörte Boden, stieg nach der Hügelmitte leicht an und bildet so schon eine Art Hügel am Untergrund. Die zentrale Steinpackung begann bei diesem Hügel nicht direkt auf dem gewachsenen Boden, sondern auf einer bis zu 0,30 m dicken Unterlage aus festgestampftem Ton und Lehm auf einer Fläche von 4,10 X 4,50 m. Die flachkegelstumpfförmige Packung mit einer Grundfläche von 3,40 X 3,50 m erreichte noch eine maximale Höhe von 1,10 m. Die Gefäße befanden sich in der unteren Hälfte der zentralen Packung (Plan Abb. 5, Tafel 15). Die Urne — ein Doppelkegel — war zerdrückt, die Leichenbrand teste dadurch ausgeflossen und über eine größere Fläche im Innern der Packung verbreitet. Im Nordwesten am Kranz befanden sich weitere Scherben (Gefäß 5), zwischen der Gefäßpackung und dem Steinkranz im Süden (Gefäß 3) und wiederum am Steinkranz im Osten (Gefäß 1, Tafel 13 unten) ebenfalls keramische Reste. Damit wiederholte sich die Gefäß beisetzung am Ostfuß des Hügels. Bei Suchgräben am Steinkranz fanden wir im Nord-Nordwesten die Reste einer ebenfalls lausitzischen Siedlungsgrube mit vielen Scherben. Die Rekonstruktion dieses Hügels machte durch die gegebenen Grabungsbefunde kaum Schwierigkeiten. Die Höhe des Steinkranzes, der oft aus zwei bis drei über einanderliegenden Blöcken gebildet wurde, war 0,80—0,90 m (je nach der Höhen lage des betreffenden Fußpunktes). Die Wölbung bis zur Hügelmitte ging bis zu 0,80 m über die Kranzspitzc (Tafel 16 unten). Die beiden Gräber ergaben folgende Funde: Hügel 1: (Gefäßnummern [G] nach Plan auf Abb. 3.) Reste einer kleinen Tasse mit randständigem Bandhenkel. Unterteil und Boden fehlen. Hellocker, glatt, teilweise abgelaugt, fein gemagert, mittelhart gebrannt. Maße: Erhaltene Höhe 4,8 cm; größte Weite (+ Henkel) 9,1 cm; Henkelbreite 1,9 cm; Wand stärke 0,35—0,5 cm. (Abb. 6, 3, G 1.) S.: 70/50. Napf mit Bodendelle, kugligem Leib und senkrechtem randständigen Griffzapfen. Ergänzt. Ocker und hellgrau gefleckt, dünner glatter Überfang, teilweise abgelaugt, fein gemagert, mittel hart gebrannt. Maße: Größte Höhe 5,1 cm; größte Weite (+ Zapfen) 9 cm; Bodeneinzug 0,3 cm; Wandstärke 0,3—0,6 cm; Bodenstärke 0,55 cm. (Abb. 6, 2, G 1.) S.: 71/50. Großer Doppelkegel mit glattem Umbruch, senkrecht geritztem Unterteil (oberer Ritzungs abschluß durch waagerechte Ritzung betont) und 3 Horizontalrillen über dem Umbruch. Ergänzt. Gelbbraun, glatter Überfang, fein gemagert, mittelhart gebrannt. Maße: Größte Höhe 21 cm; größte Weite 31,2 cm; Wandstärke 0,6—0,7 cm; Bodenstärke 0,9 cm. (Abb. 6, s, G7.) S.: 66/50.