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Reichliche Hälfte eines dünneren Ringes. Maße: Lichter Durchmesser 14,9 cm; äußerer Durchmesser 16,3 cm; Stabdurchmesser 0,5—0,8 cm. Gewicht 74,7 g. S.: 65/49. Desgl., aufgebogen, etwas dicker. Maße: Lichter Durchmesser 14,9 cm; äußerer Durchmesser 16,4 cm; Stabdurchmesser 0,6—1 cm. Gewicht 146,1 g. S.: 66/49. Desgl., aufgebogen. Maße: Sehnenlänge 19,8 cm; Stabdurchmesser 0,7—0,95 cm. Gewicht 107,7 g. S.: 67/49. Zwei Bruchstücke von Bronzeringen. Maße: 1. Länge 8,9 cm; Stabdurchmesser 0,5—0,9 cm. Gewicht 17,5 g. S.: 68/49. 2. Länge 3,8 cm; Stabdurchmesser 0,5—0,8 cm. Gewicht 7,1 g. S.: 69/49. Der Fund verbleibt zunächst in der Lehrsammlung der Schule Niederneundorf (später Museum Görlitz). Die in Verbindung mit den Fundstücken stehenden Bodenbestandteile wurden von Herrn Dr. Tr. Schulze, Naturkundemuseum Görlitz, einer Untersuchung unterzogen, die folgendes Ergebnis hatte: Graubrauner, sandiger Lehmboden. Schlämmanalyse ergab 26% abschlämmbare Bestandteile mit größeren, braun gefärbten Einschlüssen (Eisenoxyd) und grünen Bronzezersetzungsspuren. Brandspuren. Pflanzenreste und reichlich Pollen. Beim Aufkochen mit KOH kräftige Braunfärbung, org. Substanz, reichlich Baumpollen führend und gut erhalten. Auszählung: Gesamtzahl 118 Pinus Picea Betula Fagus Ainus Corylus Salix Carpinus 61 4 29 13 4 3 4 (1) 53% 3% 25% 10% 3% 3% 3% (1) Die Bronzeanalyse ergab nach Herrn Dr. Hoffmann, Görlitz, folgendes Bild: 89,24% CuO =71,39 Cu 4,51% Sn = 4,51 Sn 0,17%Fe 2 O 3 = 0,12 Fe 6,08% unbest. Rest (Sand, CO 2 ) Zusammensetzung: 93,9% Cu 5,9% Sn 0,2% Fe. Die Masse des Fundbestandes stellen die ösenhalsringe. Wir nehmen an, daß cs sich bei allen unseren Ringen um diese Form gehandelt hat, da auch bei den meisten beschädigten Stücken an den sich verjüngenden Enden Anzeichen breitgehämmerter Rollenanfänge erkennbar sind. Die Vielzahl dieser Ringe läßt ihre Deutung als Wert messer, Tausch- und Zahlungsmittel zu. Gegen ihre Verwendung als bereits getrage ner Schmuck sprechen einmal das Fehlen von Abnutzungsspuren an den Reibungs flächen, dann die große Zahl der Stücke. Dabei ist es gleichgültig, ob man an das Tragen einzelner Halsringe oder ganzer Sätze von solchen, bei denen die oberen an Durchmesser abnehmen (wie sie zum Beispiel im Norden als Vorläufer der späteren Halskragen Verwendung fanden) 6 ), denkt. Für ganze „Schmucksätze“ müßten auch die Stärken der Ringe etwas gleichmäßiger sein und die Unterschiede der Durch messer gleichstarker Exemplare die Aufstellung von Sätzen ermöglichen, die den Vorbildern einigermaßen entsprechen. Die die Grenzen ihres Kulturraumes nach allen Seiten hin sprengende Verbreitung und die ungeheure Menge dieser im Grunde 6) Zum Beispiel Tinsdahl, K. Kersten, Zur älteren nordischen Bronzezeit, o. J. Tafel 2, 4 (vgl. G. Schwantes, Die Vorgeschichte Schleswig-Holsteins 1939, Tafel 28). Neu-Rathjensdorf, K. Kersten, a. a. O., Tafel 1, 8.