- Gesteinsdichte d - Ausbreitungsgeschwindigkeit der Schall wellen v - spezifischer elektrischer Gesteinswiderstand 0, - magnetische Suszeptibilität % — Wärmeleitfähigkeit 2 In der Abb. 1 sind die geophysikalischen Ver fahren, ihre physikalischen Grundlagen und sche matisch ihre Meßeffekte dargestellt. Vor der Durchführung geophysikalischer Mes sungen ist es erforderlich, Vorstellungen über Struktur und Eigenschaften des Untergrundes und der zu suchenden Objekte zu gewinnen, damit Aussagen über die unter den jeweiligen spezifi schen Bedingungen anwendbaren Verfahren ge troffen werden können. Oft ist es notwendig, erst geophysikalische Testmessungen vorzunehmen, um die erforderlichen Vorinformationen zu erhal ten. Gelegentlich ist es nützlich, Modellberechnun gen vorzunehmen. Sie erlauben eine Abschätzung der zu erwartenden Störanomalien. Davon aus gehend kann exakter ausgesagt werden, welche geophysikalischen Meßverfahren am sinnvollsten eingesetzt werden. Auch über die Meßpunktdichte sind auf diese Weise Schlußfolgerungen möglich. Von der Fülle der Merkmale, die ein geologi sches Medium und ein archäologisches Objekt charakterisieren, erforscht die angewandte Geo physik die physikalischen Merkmale und die an ihre charakteristische Änderung gebundenen Strukturgrenzen. Weiterhin ist bemerkenswert, daß der Detailierungsgrad, mit dem strukturelle physikalische Aussagen aus geophysikalischen Untersuchungen möglich sind, im allgemeinen mit zunehmender Erkundungstiefe abnimmt. Das geo physikalische „Modell" eines realen geologischen Mediums stellt deshalb meist eine gewisse Ver einfachung dar. Am geringsten ist diese beim Ver fahren der Reflexionsseismik, die aber im Falle der archäologischen Erkundung infolge ihres gro ßen Aufwandes nur in Ausnahmefällen anwend bar sein dürfte. Betrachtet man die sogenannten geophysikalischen Potentialverfahren: — Gravimetrie, - Magnetik, - Geothermie, so besteht ihre wesentliche Beschränkung darin, daß sie dem sogenannten „Äquivalenzprinzip'' unterworfen sind, das besagt, daß aus einer auf genommenen Feldanomalie des jeweiligen Ver fahrens nur gewisse Parameter (z. B. horizontale Schwerpunktkoordinaten) eindeutig festgelegt werden können, die eine weite Variationsbreite für Form, Tiefe und physikalische Ausfüllung des Störkörpers zulassen. Anders ausgedrückt: Die objektive Realität des geologischen Mediums und Störkörpers in der Vielfalt der sie charakterisie renden physikalischen Merkmale führt stets zu Abb. 2. Beispiel für das Äquivalenzprinzip der Potentialver fahren. Alle fünf eingezeichneten Körper ergeben die gleiche Anomalie. eindeutigen physikalischen Feldern an der Erd oberfläche. Die Umkehrung der Aufgabe, d. h. der eindeutige Rückschluß aus dem beobachteten Feld eines Verfahrens auf das geologische Medi um bzw. den Störkörper, ist nur mit einer gewissen Unschärfe (Wahrscheinlichkeit) möglich (Abb. 2). Der Rückschluß gelingt um so besser, je mehr Zu satzinformationen aus anderen geophysikalischen Verfahren oder aus Messungen.in verschiedenen Höhen (Gradientverfahren) zur Verfügung stehen, die in ihrer Gesamtheit zu gewissen a-priori-In- formationen über das Untersuchungsgebiet füh ren (Prinzip der komplexen Interpretation). Dabei ist in jedem Fall ein Optimum zwischen der gefor derten Wahrscheinlichkeit der Aussage und dem ökonomischen Aufwand zu suchen.