die aneinandergebaut sind. In der Kapelle ist eine Krypta noch zugänglich, während im Palas eine gleichförmige Schuttdecke nicht erkennen läßt, ob ein jetzt verschütteter Keller vorhanden war oder der Boden des Erdgeschosses ursprünglich ist und damit kein Keller vorhanden war. Um diese Frage zu klären, wurde je eine mikro magnetische Testfläche in und vor dem Palas an gelegt (Abb. 42). Bei allen Messungen wurde dar auf geachtet, daß keine künstlichen Störquellen (Eisenteile) das Bild verfälschen. Beide Testflächen lagen auf gleichem Höhenniveau. Der Richtungsverlauf der Isanomalen weicht im Bereich des Palas stark von dem außerhalb des Palas ab, obwohl beide Richtungsführungen an der Hofgrenze des Gebäudes ineinander überzu gehen scheinen. Im Meßfeld innerhalb des Palas werden deut liche Umbiegungen der Isanomalen von nordöst lichen bis in nordwestliche Richtungen sichtbar. In der Isanomalenrose äußert sich dies in annähernd senkrecht aufeinanderstehenden Richtungsbün deln. Das deutlichere Bündel besitzt ein Richtungs intervall von 65° .. . 75° und bezieht sich auf die Werte im westlichen und mittleren Feldteil, das andere Bündel hat ein scharf geregeltes Intervall zwischen 120° ... 125°. Dieses Bündel nimmt auf den östlichen Feldteil Bezug. Gedrungener, aber einheitlicher wirkt die Isa nomalenrose der Testfläche vor dem Palas. Das Richtungsintervall umfaßt vor allem Werte zwischen 160° . .. 190°. Die Interpretation der Richtungen läßt sich gut durchführen. Auffallend ist die enge Isolinien scharung im NE und SE der Testfläche im Palas • und ihre Parallelität zum benachbarten Mauer werk. Ein Einfluß des Mauerwerks scheint fraglich, da an den anderen Seiten keine solche Parallelität auftritt. Die Unterschiedlichkeit der Isolinien innerhalb und außerhalb des Palas läßt sich nur durch die folgende Betrachtung befriedigend erklären. Deutlich hebt sich der nur geringmächtig von Schutt überdeckte Sandstein vor dem Palas von den Aufschüttungen im Palas ab. Die Richtungs verhältnisse besagen, daß die natürlichen Sedi mentationsrichtungen sehr spürbar von den Schüt tungen im Palas abweichen, wobei die unter schiedliche Schüttdichte in seinem Untergeschoß eine zusätzliche Rolle spielt. Die niedrigen Werte an der südwestlichen Palaswand lassen auf eine geringere Schüttdichte an der Palasflanke als un ter der Palasmitte denken. Ähnliche Untersuchungen wurden auch noch in der Pfalz Tilleda durchgeführt (Greim/Kneschke/ Liebetrau 1974). Abb. 42. Burg Gleichen, mikromagnetische Testfläche mit Isa nomalen-Richtungsrosen.